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lectrice

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2025
Handel, Christian

Feenfluch - Dein Wunsch soll erfüllt werden ...


ausgezeichnet

Ich habe schon so einige Bücher von Christian Handel gelesen und auch von diesem Buch war ich wieder einmal total fasziniert. Dornröschen mal anders - ja, aber sehr anders. Denn hier stehen weder ein Prinz noch das Dornröschen im Mittelpunkt der Geschichte, sondern die beste Freundin der Prinzessin. Kaelith macht sich große Vorwürfe, denn sie war nicht im Schloss, sondern bei ihrer Schwester, als alle in den Schlaf gefallen sind. Seit sieben Jahren nun schon wachsen die Dornenhecken immer dichter und so manch ein Wagemutiger hat den Tod in den Dornen gefunden.

Aber die sieben ist ja eine symbolträchtige Zahl und so hat Kaelith die Chance, den Fluch zu brechen. Allerdings muss sie dafür ins Feenreich reisen und ausgerechnet Thorne soll sie begleiten, den sie einfach nicht ernst nehmen kann, der sein Leben gerne bei einem Trinkspiel aufs Spiel setzt. Aber er ist ihre einzige Chance und so geht die Reise los.

Christian Handel hat eine innovative Adaption verfasst, mit sehr vielen Märchenelementen, aber doch eine ganz eigene Geschichte. Mit tollen Charakteren, bis hin zu einem Wehrkaninchen namens Rufus, Prüfungen, interessanten und gefährlichen Feen und einem gut gelungenem Ende, das überrascht. Ein flüssiger Schreibstil, eine Geschichte, die nicht nur düster, sondern auch unterhaltsam, lehrreich und witzig ist und immer wieder für eine Überraschung gut.

Bewertung vom 16.11.2025
Taylor, Madeline

Heir of Illusion


ausgezeichnet

Ich muss es mir eingestehen, dass ich in der letzten Zeit sehr viele Fantasy-Romane gelesen habe und da fällt es natürlich schwerer, ein Buch zu finden, dass im positiven Sinne aus der Reihe tanzt. Aber das ist mir bei diesem Buch von Madeline Taylor passiert.
Die Protagonistin Ivy Pomeroy ist ein starker Charakter, aber sie hat viel gelitten. Durch einen Halsring ist sie an den König gebunden und für ihn führt sie viele Aufträge mit ihrer Klinge aus. Der König hat sie missbraucht und misshandelt und die Zeit bei Baylor war wirklich heftig und da musste ich zwischendurch ganz schön schlucken. Aber da ist auch immer wieder ihr Kampfgeist und sie gibt nicht auf.
Der männliche Konterpart, der Schattenfänger Thorne hat mir sehr gefallen und ich liebe es ja, wenn es tolle Wortgefechte zwischen den Protagonisten gibt.
Die Welt mit ihren acht Inseln wurde ausführlich dargestellt, eine interessante Götterwelt.
Immer wieder gelungene Wendungen und ein hohes Spannungsniveau, ein dickes Buch, das dennoch zu schnell ausgelesen war. Und nun dauert es wohl noch, bis es weitergehen wird.

Bewertung vom 09.11.2025
Maly, Beate

Aurelia und die Jagd nach dem Glück / Ein Fall für Aurelia von Kolowitz Bd.3


ausgezeichnet

Die junge Gräfin Aurelia von Kolowitz "stolpert" mal wieder in einen Kriminalfall und Beate Maly nimmt uns wieder mit ins Wien des Jahres 1872. Ja, mal wieder schreibe ich, obwohl ich die beiden Vorgänger noch nicht gelesen habe, aber nun habe ich Lust darauf bekommen, auch diese Bücher zu lesen, denn sowohl die Protagonistin Aurelia als auch das ganze Ambiente und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen.

Schon das Cover ist eine wunderbare Einstimmung auf den Krimi und man ist auch sofort mittendrin im Geschehen. Mitten in der Ballsaison wird der Lottokönig Freiherr Johann Carl von Sothen erschossen und natürlich lässt es sich Aurelia nicht nehmen, mit Oberinspektor Janek Pokorny Ermittlungen anzustellen. Fasching, Bälle, Lotterie und viel falsches Spiel.

Neben einem spannenden Kriminalfall, der immer wieder auf falsche Fährten führt und zu ständig wechselnden Hypeothesen führt, gelingt es Beate Maly sehr gut, das Buch historisch zu verorten, so dass man nebenbei noch viel Sozialgeschichte lernt, ohne jedoch nicht durchgängig gut unterhalten zu werden. Und natürlich die damaligen Ermittlungsmethoden, die viel einfacher waren als in späteren Zeiten, es sind die Anfänge der Kriminalpolizei.

Eine spannende und unterhaltsame Lektüre in einem stimmungsvollen, historischen Ambiente mit einer sympathischen Protagonistin.

Bewertung vom 02.11.2025
Bjergfeldt, Annette

Mr. Saitos reisendes Kino


ausgezeichnet

Litas Geschichte mutet an wie ein Kinofilm und wenn man nach der letzten Seite das Buch zuklappt, dann hat man das Gefühl, dass man nun den Kinosaal verlassen muss - und zwar mit einem leisen Bedauern.
Die Geschichte ist poetisch, emotional, aber auch ironisch und melancholisch und ein wenig magisch und die Figuren sind alle sehr liebevoll gezeichnet worden.
Lita und ihre Mutter Fabiola, die von Argentinien nach Neufundland gelangen und dort gewissermaßen "stranden" und dort auf eine Reihe von Menschen treffen, die jede und jeder für sich ein Original sind. Und immer wieder der Tango und Schuhe, aber auch das wandernde Kino.
Eine wunderbare Geschichte mit einem wunderschönen Schreibstil - alles wird so plastisch beschrieben, dass ich es mir immer sehr gut vorstellen konnte und die Figuren und Schauplätze zum Leben erweckt wurden während meiner Lektüre.

Bewertung vom 29.10.2025
Kinkel, Tanja

Sieben Jahre


sehr gut

Im neuen Roman von Tanja Kinkel dreht sich alles um die Preußen und verschiedene Schlachten, Scharmützel und den Siebenjährigen Krieg. Wer sich in der Mitte des 18. Jahrhundert nicht so gut auskennt, der hat so seine Mühen, dem Geschehen zu folgen. Denn es werden doch arg viele Personen, die meisten historisch verbürgt, eingeführt. Und dann noch die diversen Verbindungen untereinander und Beziehungen zueinander machen es nicht einfacher. Das erste Viertel des Buches war wirklich nicht einfach zu lesen und ich musste mich einfach "durchkämpfen", doch dann wurde es zum Glück besser. Was unter anderem auch der fiktiven Figur des Dieners oder Pagen Hannibal lag. Durch ihn wurden viele Personen verständlicher dargestellt und die Geschichte aufgelockert.

Am Ende habe ich den erklärenden Prolog noch einmal gelesen, den ich zu Beginn nicht vollends verstanden hatte, aber mit dem Wissen des beendeten Romans, wurde mir hier im Nachhinein noch einmal vieles klarer.

Tanja Kinkel hat wie immer sehr sorgfältig recherchiert und bietet einen historischen Roman mit hohem Anspruch, der nah an den historischen Begebenheiten bleibt, insofern sie überliefert sind. Dabei haucht sie ihren Personen ein eigenes Leben ein und macht sie nahbarer. Es lohnt sich hier auf jeden Fall durchzuhalten. Lehrreich und unterhaltsam.

Bewertung vom 25.10.2025
Pflüger, Andreas

Kälter


ausgezeichnet

Auch der neue Spionage-Thriller von Andreas Pflüger ist wieder superspannend geschrieben und so dicht an der Realität.
Rasante Action, die es mir schwer gemacht hat, das Buch, einmal begonnen, wieder aus der Hand zu legen.
Luzy Morgenroth führt ein eher ruhiges Leben als Insel-Polizistin auf Amrum, hier kennt niemand ihre Vergangenheit. Doch schnell ist es mit der ruhigen Atmosphäre im Buch und auch in Luzys Leben vorbei, denn ihre Vergangenheit holt sie ein und katapultiert sie wieder an die vorderste Front.
Ein Killer-Kommando landet auf der Nordsee-Insel und dann erfahren wir mehr über Luzys Vergangenheit.
Das Buch spielt zur Zeit des Mauerfalls und in Rückblicken auf Luzys Vorgeschichte springen wir einige Jahre in die Vergangenheit.
Wieder einmal eine perfekte Mischung aus realen Ereignissen und Fiktion, eine politisch brisante Zeit und ein nervenaufreibender Plot.

Bewertung vom 06.10.2025
Ferguson, R. L.

Die Macht der weißen Sonne / Spellcraft Bd.2


sehr gut

Hier geht es spannend weiter beziehungsweise startet sofort actionreich, denn überall in London verschwinden magische Artefakte und Lucy hört eine geheimnisvolle Stimme.
R.L. Ferguson ist ein mitreißender zweiter Teil der Spellcrafter-Reihe gelungen. Lucy hat sich weiter entwickelt und sowohl sie als auch die weiteren Charaktere besitzen eine Tiefe und ganz eigene Persönlichkeit. Auch über die Magie erfahren wir hier mehr und es gibt kaum einen Moment zum Ausruhen. Vor allem über den Ursprung der Stimme und natürlich das Verschwinden der Spellcrafter haben wir viel gegrübelt, aber man kommt dennoch kaum dazu, weil immer wieder etwas Neues passiert.
Einige Fragen werden hier beantwortet, neue tauchen auf - ein überhaupt nicht schwacher Mittelteil, der gut den ersten Band weiterführt und neugierig auf den Folgeband macht.

Bewertung vom 03.10.2025
Meyrick, Denzil

Der Tote im Kamin


ausgezeichnet

Schon der Titel klingt für mich nach einem britischen Krimi - und zwar im positiven Sinne. Hier bekommt man eine ordentliche Ladung schwarzen Humor geliefert und so manch eine skurrile Szene erwartet die Leserschaft.

Inspektor Frank Grasby wurde nach Elderby strafversetzt, aber statt eine ruhige Kugel zu schieben, bekommt er es mit einem Mordfall zu tun und der hat es in sich, aber es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Der Krimi spielt in der Vorweihnachtszeit 1952, aber ruhige beschauliche Atmosphäre kommt hier nicht auf. Gemeinsam mit der Praktikantin Deedee und Sergeant Bleakly begibt sich der Inspektor auf Mördersuche und dabei geht es nicht auf direktem Weg, sondern es gibt so einige Sackgassen.

Erzählt wird der Kriminalroman aus der Sicht von Grasby und wenn der eines hat, dann ist es ein gesundes - oder doch eher übersteigertes? - Selbstbewusstsein und Selbst- und Fremdbild klaffen bei ihm ordentlich auseinander. Aber das macht die Lektüre eben noch besser und neben einem kniffligen, verwickelten Fall kommt eben der (britische) Humor nicht zu kurz. Angereichert durch Polizeiberichte sowie diverse Notizen bietet sich eine interessante Erzählart.

Ich fühlte mich gut unterhalten und die Auflösung ließ keine Fragen offen und war überzeugend. Die Charaktere waren bis in die Nebenfiguren gut ausgearbeitet und ließen sich definitiv nicht in Schubladen stecken.

Bewertung vom 27.09.2025
Dabos, Christelle

Die Spur der Vertrauten


sehr gut

Ich habe die erste Reihe von Christelle Davos geliebt und mich sehr gefreut, dass es endlich "Nachschub" aus ihrer Feder gibt.
Auch diese neue Welt zeugt von einem hohen Maß an Kreativität und es gefällt mir, dass auch sie so ganz eigen ist.
Hier geht es um Claire und Goliath. Claire ist Schülerin auf der Schule der Vertrauten und Goliath muss sich beeilen, um einen Menschen zu retten und dafür ein so genannter Tugendhafter zu werden. Diese beiden schließen sich zusammen in einer Welt, die man bei der Lektüre meint so nach und nach zu verstehen und dann wird wieder alles durcheinander gewirbelt und man muss sich quasi neu sortieren - man darf sich eben nicht zu sicher fühlen. Eine Welt, in der Gewalt an der Tagesordnung steht, physische und psychische. Ein multiperspektivischer Roman, der einiges abverlangt.
Die beschriebene Welt enthält sehr viel Gesellschaftskritik, die sich auf die Realität anwenden lässt und das hat Dabos sehr geschickt eingefädelt.
Ein Feuerwerk an Fantasie, die zum Nachdenken anregt und ein genialer Schreibstil.

Bewertung vom 16.09.2025
Perry, Devney

Shield of Sparrows


ausgezeichnet

Devney Perry hat mich mit ihrem Buch überzeugt und mir viele tolle Lesestunden beschert. Ich bin ja kein großer Fan von langen spice Szenen und hier gibt es zum Glück nur eine davon. Außerdem ist die Geschichte für manch einen vielleicht auch zu sehr slow burn, aber für mich passte es, denn diese Fantasy-Welt hat mich mehr interessiert, als eine Liebesgeschichte.

Eigentlich sollte Prinzessin Odessa nicht der Sparrow ihres Königreiches werden, sondern ihre jüngere Schwester, die schon seit Jahren darauf vorbereitet wurde, den Prinzen von Turah zu heiraten. Dieses Abkommen zwischen den Reichen wurde geschaffen, um Kriege zu vermeiden und die Königreiche einander anzunähern, aber so richtig funktioniert das nicht.

Es steht wieder die Wanderung der grausamen Monster Crux bevor - und sie sind der wahre Feind. Doch daneben gibt es noch andere Monster, wie die Knochenaale, die der Prinz als Brautgabe mitbringt.

Odessa kann nicht gut mit Waffen umgehen, sie trägt gerne Kleider, eignet sich so gar nicht zur Spionin und kann schlecht den Mund halten - mal etwas anders gewichtet als viele Protagonistinnen.

Eine teilweise grausame Geschichte, aber die Spannung wird durchweg gehalten und vor allem auf den letzten Seiten gibt es noch unglaublich viele plot twists.

Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser als Trilogie geplanten Reihe.