Devney Perry hat mich mit ihrem Buch überzeugt und mir viele tolle Lesestunden beschert. Ich bin ja kein großer Fan von langen spice Szenen und hier gibt es zum Glück nur eine davon. Außerdem ist die Geschichte für manch einen vielleicht auch zu sehr slow burn, aber für mich passte es, denn diese Fantasy-Welt hat mich mehr interessiert, als eine Liebesgeschichte.
Eigentlich sollte Prinzessin Odessa nicht der Sparrow ihres Königreiches werden, sondern ihre jüngere Schwester, die schon seit Jahren darauf vorbereitet wurde, den Prinzen von Turah zu heiraten. Dieses Abkommen zwischen den Reichen wurde geschaffen, um Kriege zu vermeiden und die Königreiche einander anzunähern, aber so richtig funktioniert das nicht.
Es steht wieder die Wanderung der grausamen Monster Crux bevor - und sie sind der wahre Feind. Doch daneben gibt es noch andere Monster, wie die Knochenaale, die der Prinz als Brautgabe mitbringt.
Odessa kann nicht gut mit Waffen umgehen, sie trägt gerne Kleider, eignet sich so gar nicht zur Spionin und kann schlecht den Mund halten - mal etwas anders gewichtet als viele Protagonistinnen.
Eine teilweise grausame Geschichte, aber die Spannung wird durchweg gehalten und vor allem auf den letzten Seiten gibt es noch unglaublich viele plot twists.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser als Trilogie geplanten Reihe.
Für mich muss ein gutes Buch nicht unbedingt ein gutes Cover oder gar einen Farbschnitt haben, aber hier hat mir beides sehr gut gefallen und so passend für dieses Buch, weswegen ich es lobend hervorheben möchte.
Auch der Klappentext macht schon richtig Lust auf das Buch: Dämonen und Gestaltwandler, eine Diebin, ein König und viele Geheimnisse - das ist eine bunte Mischung, die einen hier erwartet und das wurde auch so erfüllt.
Sowohl Scarlett als auch König Laurentius Highcross spielen anfangs definitiv nicht mit offenen Karten und es gibt viel mehr Geheimnisse, als man denkt.
Das Buch brauchte ein wenig, um Fahrt aufzunehmen, aber dann ging es richtig los. Die Lektüre hat mir Spaß gemacht und war überaus kurzweilig. Vor allem Scarletts Humor war klasse und hat mich so oft grinsen lassen. Ich mag es, wenn Fantasy sich nicht immer so super ernst nimmt und das ist hier der Fall.
Auf den Folgeband der Dilogie freue ich mich schon.
Ich habe bereits "Das Ende von Eddy" des Autors gelesen und die Leseprobe des neuen Buche von Louis hat mich schon tief getroffen und die Lektüre des gesamten Buches ebenso. Schonungslos - das ist der Begriff, der für mich am besten passt für die traurige Geschichte des Halbbruders, von der Louis berichtet. Zehn Jahre älter als der Autor und es bestand im vergangenen Jahrzehnt kein Kontakt. Trauer stellt sich bei ihm nicht ein, aber er schreibt gewissermaßen eine Reportage über diesen Bruder, der nicht einfach war, dennoch zeigen sich immer wieder einige positive Eigenschaften, wobei Eigenschaften eigentlich zu hoch gegriffen ist.
Der Bruder bleibt ohne Namen, hatte viele Träume, die alle an seiner Herkunft scheitern, stattdessen bestimmt der Alkohol sein Leben. Gegen die Sucht kann er nicht gewinnen, er gerät zunehmend in eine Abwärtsspirale und der Autor stellt sich immer wieder die Frage, ob er ihn hätte retten können.
Sprachlich wieder einmal ein Juwel und eine Geschichte, die aufrüttelt.
Gina Mayer und ihr hohes Maß an Ideenreichtum konnte mich schon mehrere Male begeistern und auch dieses Mal geht es gewissermaßen um Tiere.
Calum kommt in eine neue Wohngruppe zu Jasleen, Skye und Miro. Die drei verhalten sich ihm gegenüber misstrauisch, aber dann fliehen sie doch gemeinsam, nach dem Calum und Skye entdecken, dass sie überwacht werden. Damit hat Calum das Vertrauen der anderen gewonnen und das Abenteuer beginnt nun erst so richtig. Denn sie alle sind das Ergebnis eines Experiments und nicht nur Menschen, sondern auch Tiere - wer welches Tier ist, zeigt sich recht gut.
Ein wunderbares Buch für die Zielgruppe ab elf Jahren, das neben der phantastischen Geschichte vor allem ein Buch über Freundschaft und Vertrauen ist, in einer Welt, die auf einmal völlig auf den Kopf gestellt wird. Der Schreibstil ist wie immer sehr flüssig und gut und die Buchlänge ist auch passend für das Alter oder als Vorlesebuch und wir sind nun sehr neugieirig, wie es nun weitergehen wird.
Im neuen Buch von Sandra Grauer stehen dieses Mal Biker und Vampire im Mittelpunkt der Geschichte, die in New Orleans spielt. Vor dem Hintergrund der Mardi Gras Feiern, dem Karneval in New Orleans. Allein schon bei diesen Informationen habe ich richtig Lust darauf bekommen, das Buch zu lesen und es hat mir auch gut gefallen.
Sandra Grauers Schreibstil und ihr Ideenreichtum konnten mich auch dieses Mal wieder von sich überzeugen und haben mir schöne Lesestunden beschert, in denen ich in ihre Welt abtauchen und mit Paige alles miterleben konnte. Paige ist Mitglied einer Bikergang, die eigentlich die Stadt vor den Vampiren schützt, aber dann muss sie sich mit dem arroganten Vampir Lavaughn auf die Suche nach einem bedeutenden Artefakt machen. Die Wortgefechte der beiden haben es echt in sich und durch die wechselnde Perspektive versteht man beide noch besser.
Wie immer bei Sandra Grauer gibt es Hinweise auf ihre anderen Reihen, worüber ich mich gefreut habe.
Und nun bin ich echt gespannt, wie es hier weitergehen wird.
Ich bin ein großer Fan von Percival Everett und zuletzt konnte er mich mit "James" begeistern.
In seinem neuen Roman geht es um den Mathematik-Professor Wala Kitu und den Milliardär John Sill - und um das Nichts. Wala ist nämlich ein großer Experte für das Nichts, womit er sich auf wissenschaftlicher Ebene schon lange beschäftigt.
Wie kann es um das Nichts gehen, wie kann es so bedeutend sein? Und weshalb geht es bei dem Nichts um eben nichts weniger als die Weltherrschaft? Und weshalb ist das Nichts so wichtig für John Sill?
Ganz viele Fragen und es klingt alles etwas absurd, aber Percival Everett hat hier viel Gesellschaftskritik und Philosophie untergebracht, wie üblich viel Tiefgang und ein Roman, der viele Denkanstöße gibt. Und auch ein wenig höhere Mathematik - bei dem Thema ein Muss und eben kein Nichts.
Der Schreibstil ist auch wieder außergewöhnlich gut und wirklich ein Genuss - auch hier ein Lob für die Übersetzung von Nikolaus Stingl.
Für mich wieder ein Highlight.
Ich liebe die Scythe-Reihe von Neal Shusterman und hatte deshalb hohe Erwartungen an das Buch. Und um es vorweg zu sagen: das Buch hat mir gefallen, aber es reicht nicht an die Scythe-Reihe ran.
Das Buch spielt einige Jahre nach Corona und mit Crown Royale gibt es eine neue weltweite Pandemie. Die Erkrankung ist heftig, aber wer sie übersteht, ist ein neuer Mensch. Die Genesenen sehen alles positiv und sind mit sich im Reinen, führen ein glückliches Leben, setzen sich vorbehaltlos für Andere ein - auch wenn sie sich damit selbst in Gefahr bringen. Aber ist ein solches Leben wirklich erstrebenswert? Gerade für Machtmenschen und Superreiche ganz bestimmt nicht, denn sie sind nach der Erkrankung charakterlich stark verändert.
Rón ist der jüngste Sohn des drittreichsten Mannes der Welt und da er anfällig für das neue Virus ist, darf er das Penthouse nicht mehr verlassen. Mariel hingegen lebt mit ihrer Mutter im Auto und immer am Existenzminimum - also am entgegengesetzten Ende der Skala. Aber die beiden freunden sich an und es ist interessant zu lesen, wie sie sich entwickeln.
Ich möchte aber gar nicht mehr zum Inhalt verraten. Nur, dass es sich hier um den ersten Teil einer Dilogie handelt und am Ende die Weichen alle neu gestellt werden.
Ein Roman, der zum Nachdenken anregt und sich gut lesen lässt.
Ich habe bereits einiges über die Zeit des besetzten Paris gelesen, vor allem standen Kunstwerke und Künstler dabei jedoch im Vordergrund, sowohl bei den fiktionalen wie den non-fiktionalen Büchern. Das Ritz als Institution ist mir auch ein Begriff, allerdings hatte ich noch nichts über seine Bedeutung während der Besatzungszeit in Paris gelesen.
Dieses Buch ist meiner Meinung nach eine gelungene Roman-Biographie, die geschickt die Lücken füllt, zu denen es keine Quellen gibt und für mich war es ein Anlass, mich nach weiterer Literatur zu dem Thema umzuschauen.
Im Mittelpunkt steht - wie der Titel es bereits verrät - der Barmann. Was allerdings kaum jemand weiß, Frank Meier ist Jude und er spielt eine Rolle, offen unter den Blicken des nationalsozialistischen Publikums.
Neben dem Romanhaften haben mir vor allem die Einblicke in das besetzte Frankreich, die Rolle von Pétain und dem Vichy-Regime und der Alltag gut gefallen. Frank Meier ist eine interessante Persönlichkeit, mit guten und schlechten Angewohnheiten, er ist nicht immer ein schillernder Held, der alles wagt und gerade diese Darstellung macht ihn authentisch.
Ich habe bereits einige Romane von Jasmin Schreiber gelesen und so war ich auch sehr neugierig auf ihr erstes Sachbuch. Aber nicht nur deswegen, auch der Titel hat mich sehr angesprochen und so bin ich denn auch eingetaucht in diese Miniatur-Welt im Schatten der Giganten.
Aufgeteilt ist das Buch nach den verschiedenen Mikrokosmen: - unter Steinen, - im Totholz, - im Kraut, - im Baum, - im Moospolster, - in der Blüte, -in der Pfütze und – in speziellen Mikrohabitaten.
Neben wunderbaren und persönlichen Texten haben mich vor allem jedoch die tollen Fotos angesprochen. Es ist definitiv kein trockenes Sachbuch für den Spezialisten, sondern ein Buch, das alle anspricht und gerade durch die eingebundenen Anekdoten wird es dem Leser und der Leserin näher gebracht. In übersichtlichen Kästen wird das Wesentliche erklärt und es gibt auch Hinweise, was jede/r für die Gestaltung dieser Mikrokosmen im eigenen Garten oder vor der eigenen Haustür machen kann.
Lehrreich, aber nicht überfordernd mit einprägsamen Texten und wunderbaren Fotos.
Mit seinen gerade mal 222 Seiten ist "Der Krabbenfischer" nur ein kurzer Roman, aber einer, der es in sich hat und so unglaublich intensiv ist. Bereits der fünfte Roman des Autors, aber sein erster, der nun in deutscher Übersetzung erscheint. Hoffentlich gibt es bald auch Übersetzunger seiner anderen Romane - ich werde mir aber wohl die englischen Originale besorgen, weil mir die Sprache so gut gefallen hat. Dabei auch ein großes Lob an die Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence.
Der Zwanzigjährige Thomas Flett lebt mit seiner Mutter zusammen und arbeitet als Krabbenfischer. Die Geschichte spielt in den 1960er Jahren an der englischen Küste in Longferry. Die Arbeit ist hart und es reicht gerade so zum Leben für die beiden. Aber schon zu der Zeit zeigen sich Veränderungen für die Umwelt. Aber nicht nur das macht dem Protagonisten zu schaffen, denn eigentlich möchte er Musiker werden. Und da ist auch noch ein Mädchen.... Aber dann kommt ein Filmregisseur und das ist der Moment, in dem sich das Leben von Thomas Flett ändert...
Eine eindringliche Sprache, eine unglaubliche Geschichte voller Intensität und Melancholie, eine Geschichte von der Kraft des Meeres.
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