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Anno
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Insgesamt 693 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2025
Koch, Boris

Schule des Schreckens, Bd. 1


ausgezeichnet

Die lustigste Gruselschule der Welt- definitiv! Selten hat uns ein Buch so begeistert und gefesselt wie dieses.

Über die Ereignisse im Internat Buchenschlag berichtete die Presse bereits ausführlich, doch laut Kilian- und er war schließlich dabei- ist all das nur Mist. Also nimmt er uns mit und erzählt in diesem Buch was wirklich geschah.
Ja, diese Schule des Schreckens ist besonders. Hier unterrichten tote Lehrer, Gruftis, was sehr viel Unruhe unter den Schülern auslöst. Aber nicht alle sind mit dieser Lösung des Lehrermangels einverstanden, doch wer diese Gruftis erst kennengelernt hat, weiß: mit ihnen wird jeder Unterricht zum Erlebnis!

Internat Buchenschlag, die Gruftis und Vorgänge in der Schule haben hier wahre Begeisterungsstürme hervorgerufen. Und das nicht ohne Grund. Es liest sich ganz wunderbar und es hat eine originelle und faszinierende Story, die Kinder als auch Eltern sehr begeistert! Es hat nicht lange gedauert, da sind uns die Personen des Buchs regelrecht ans Herz gewachsen. Mit Kilian und seinen Freunden identifizieren sich Kinder leicht, aber auch die Gruftis und ihre Eigenarten muss man einfach gern haben.
Die Geschichte selbst ist eigentlich abgeschlossen, besitzt aber bereits auch tolle Anknüpfungspunkte für weitere Bände und Abenteuer. Auch der Stil und die Erzählgeschwindigkeit des Buchrs sind großartig und die Sprache altersentsprechend gewählt. Dank Kilians Anmerkungen werden die Lesenden mit ins Abenteuer hineingezogen, erleben mit und werden selbst zum Geheimnisträger. Der Spannungsbogen ist dabei enorm hoch, die Handlung hervorragend durchdacht und in ihrem Verlauf überraschend, sehr amüsant und fesselnd. Und selbst die Gestaltung mit hervorgehobenen Stellen im Fließtext, die Nutzung verschiedener Schriftarten und kleineren Illustrationen fesseln das Auge sehr gut.
Aber wo also bleibt bei all den genannten Vorteilen nun die Kritik? Tja, was soll ich sagen? Es gibt keine. Dieses Buch ist absolut der Hammer. Lest es!

Bewertung vom 12.08.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

Diese Hörbuch war gewaltig und leise zugleich- ruhig, wehmütig und ergreifend. Ich war vom Cover ja sofort angetan. Seine schlichte Eleganz und die maritimen Elemente trafen dabei genau den Ton, den die Geschichte selbst auch anschlägt. „Das Geschenk des Meeres“ ist kein klassischer Spannungsroman. Es geht nicht darum, das Rätsel eines verschwundenen Kindes zu lösen. Vielmehr ist es eine leise aber eindrückliche Reise in das Seelenleben einer Frau und Mutter, die mit Verlust, Sehnsucht und Selbstzweifeln ringt. Julia R. Kelly erzählt dabei so authentisch und einfühlsam, dass ich mich Dorothy oft ganz nah und stark mit ihr mitfühlte. Über der gesamten Handlung lag etwas bedrückendes, aber auch eine leicht entrückte Stimmung, die die Ernsthaftigkeit der Handlung aber nur noch mehr unterstrich.
Mich hat Dorothys Geschichte sehr beeindruckt. Es ist eine, die man so rasch nicht wieder vergisst.

Bewertung vom 12.08.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Wie unschuldig der Titel des Buches doch klingt. Dabei steckt in dessen Seiten so viel Leid!
Ich habe schon bevor ich dieses Buch las bereits mal eine Doku über die Zustände in solchen Kinderkurheimen gesehen und wusste dadurch schon grob was mich erwartet wird. Vorbereitet darauf war ich dadurch aber trotzdem nicht. Ein Roman wie dieser schafft doch noch mal ganz anders in den Leser einzudringen. Man baut unweigerlich eine Verbindung zu den kleinen, verletzten Seelen der Handlung auf und begreift deutlich was diese Kinder durchlitten haben mögen und wie weitreichend und prägend diese Erfahrungen ihr ganzes Leben lang blieben. Den Bogen schließen dabei die Erzählungen Susannes am Sterbebett ihrer Mutter, die endlich so etwas wie Frieden und Verständnis brachten.
Mich hat all dies sehr aufgewühlt, aber auch beeindruckt.
Es ist eine fiktive Geschichte, die stellvertretend für all die realen Opfer dieser Kuren steht.

Bewertung vom 12.08.2025
Heitz, Markus

Irida und die Stadt der Geheimnisse / Irida Bd.1


sehr gut

Irida besitzt die Magie, die irgendwie allen Heitz-Büchern innewohnt. Trotzdem hat es mich dann doch weniger überzeugt als angenommen. Die Charaktere sind toll und bunt, auch wenn mir etwas zu oft Iridas Besonderheiten erwähnt wurden. Und auch der Schreibstil hat mich von Anfang an gut abgeholt. Aber man merkt auch, dass sich dieses Buch an jüngere Leser richtet. Die Handlung ist einfacher aufgebaut und manche Geschehnisse wirken irgendwie gekürzt. In diesen Momenten leidet die Logik dann leider auch etwas. Ob dies aber jüngeren Lesern wirklich auffällt oder gar stört, glaube ich nicht einmal.

Die Furchtlosen, Iridas Clique, sind fasziniert von den hiesigen Mythen. Doch als sie nach einer mysteriösen illegalen Grabung und dem Verschwinden zweier Menschen auf das Bruchstück eines Artefakts stoßen, und wenig später ein Mann während einer Höhlenführung verloren geht, schwindet ihre Skepsis mehr und mehr und ihnen wird klar- Magie existiert wirklich. Doch so sehr viel Anteil an der Aufklärung der Geschehnisse hatten Irida und ihre Clique aber eigentlich gar nicht. Vieles fliegt ihnen nahezu zu oder geschieht einfach in ihrer Anwesenheit. Das Buch wirkt dabei eher ruhig und doch interessant- auch durch die zwischengeschobenen Aufschriebe und die Pläne des ‚Vereins’. Etwas mehr Spannung hätte diesem ersten Band, der als Serienauftakt hauptsächlich das Feld für kommende Ereignisse bereitet. aber trotzdem gutgetan.

Bewertung vom 12.08.2025
Marin, Rosa

Helden der Weide - Vier Hasen für ein Tralala


ausgezeichnet

‚Ich mag die Bücher über Shaggy und seine Freunde total gern. Sie erleben immer so lustige Abenteuer. Die Tiere sprechen miteinander und sind richtig süß. Shaggy kann in seinem langen Fell Werkzeug verstecken und Donald ist ein bisschen doof. Das ist lustig. Diesmal bekommen die Kinder vier Hasen. Und die machen richtig viel Unsinn.‘

Wieder wurde dieses Buch ratzfatz gelesen. Die Geschichte ist quirlig und süß. Man sollte aber vorab mindestens das erste Band gelesen haben, denn in der Geschichte selbst werden die Charaktere nicht mehr näher beschrieben und die Namen wechseln sehr rasch, was sonst ein dauerndes Blättern zur Übersicht des Vorsatzpapiers nötig macht. Ansonsten aber ist es eine in sich geschlossene Geschichte, die sehr viel Spaß macht. Shaggy und die anderen Tiere wollen die neuen Hasen beschützen und die auf dem Hof Willkommen heißen, doch die machen stattdessen Blödsinn und singen sogar. Sehr schräg. Und genau deshalb auch besonders liebenswert.

Bewertung vom 12.08.2025
Malina, Tini

Selma, du machst das falsch!


ausgezeichnet

„Wäre ich eine Spinne, ich hätte zu ihr gesagt: toll gemacht!“

Ich habe ‚Selma‘ mit zweien meiner Kinder gelesen und tatsächlich fand das Ältere dieses Buch sogar spannender. Vielleicht weil die Tiefe der Handlung von ihr bereits besser verstanden wurde.

Selma ist toll und ihre Netze sind es auch. Nur die anderen Spinnen scheinen dies nicht verstehen zu wollen. Alles was von der Norm abweicht ist für sie falsch. Bis Selma einem Punkt erreicht, den keine Spinne je vor ihr erklommen hat und sich endlich beweisen kann.

Zwischendurch aber Beginn Selma auch kurz an sich und ihrem Vorhaben zu zweifeln. Und genau dieser Moment macht die Geschichte sehr authentisch. Kinder wie Erwachsene fühlen mit Selma mit und können sich gut in sie hineinversetzen, bauen Sympathien zu ihr auf und hoffen, dass ihr Vorhaben gelingt. Die Illustrationen empfand ich als modern und sehr besonders. Selma und die Spinnen sind schön dargestellt und ihre Spinnennetze wurden toll ins Rampenlicht gerückt. Schön war aber such die Haptik des Einbandes und der Faden, der auf dem Dach von einem Punkt zum anderen gesponnen wurde und schließlich zu einem ganz besonderen Kunstwerk führte.

„Und Selmas rote Mütze ist auch so süß!“


Ein wirklich tolles Buch!

Bewertung vom 05.08.2025
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


sehr gut

Zwei Frauen verlieren sich auf einer Wanderung in Schweden aus den Augen, eine irrt orientierungslos umher, sucht die andere. Mit im Gepäck ein Notizbuch.
Was erst wie eine fatal verlaufende Junggesellinnenaktivität klingt, entwickelt sich aber bald schon zu etwas viel tiefgreifenderes, in dessen Verlauf ich so manches Mal mich meiner Empfindungen stellen und diese neu ordnen musste. Gehört im Audioformat hatte ich zu Beginn etwas Probleme die Perspektiven voneinander zu trennen, was anfangs zu Verwirrung führte, später sich aber als genialer Schachzug erwiesen hat, der des schaffte die Zusammenhänge mehr zu verschleiern. Auch nahm die Handlung letztendlich eine Richtung ein, mit der ich zu Beginn nicht gerechnet und später mehr und mehr gefürchtet habe. Nur das beschriebene Delirium oder was auch immer diesen, von der Wirklichkeit entrückten Zustand hervorgerufen hatte, fand ich etwas seltsam. Gleichzeitig aber erkenne ich dessen Nutzen für die Handlung durchaus.
Kurzum: Mich hat dieser Thriller enorm überrascht. Der Aufbau und Verlauf ist sehr gelungen, die sehr eingehend und fesselnd und die Thematik dunkler und böser als ich es erwartet hatte.

Bewertung vom 05.08.2025
Sußebach, Henning

Anna oder: Was von einem Leben bleibt


ausgezeichnet

Dieses Buch ist bis ins Detail recherchiert- soviel wird rasch klar. Der Autor Henning Sussebach begab sich auf die Spuren der eigenen Urgroßmutter, rekonstruierte anhand weniger Hinterlassenschaften ihr Leben und spann es weiter wo sich Lücken ergaben. Dabei heraus kam ein Werk, das mich ungemein faszinierte.
Ich habe Annas Geschichte als Hörbuch gehört, das vertont von Nina Petri die damalige Zeit sehr greifbar wieder aufleben lässt. Was mir besonders dabei gefiel ist, wie hier die moderne Sicht auf diese Zeit und ihre Eigenheiten relativiert und zurecht gerückt wurde. Dinge wurden in neuem Kontext erklärt und dem Leser/Hörer verständlich und nachvollziehbar gemacht und sogar zeitlich sich überschneidende geschichtliche Ereignisse wurden in die Handlung eingebaut. Sein Stil wirkt erzählend, frisch und interessant und vor allem authentisch. Sein Bestreben eine fast gänzlich in Vergessenheit geratene Erinnerung an einen Menschen zu bewahren, gelang dabei aufs Vortrefflichste! Und zugleich zeigt dieses Buch auch wie viel wir der Vergangenheit verdanken.
Irgendwie finde ich es schade, dass es in meiner eigenen Familie keine derartigen Geschichten gibt und nur eine ‚schnöde‘ Ahnentafel existiert. Die Kraft die Erinnerung lebendig zu halten hat diese nämlich nicht.

Bewertung vom 05.08.2025
Bach, Tamara

Jakob und Jelena


gut

Ich, ich als Mama fand dieses Buch toll. Mein Kind konnte aber weniger mit dieser Geschichte anfangen. ‚Weil da ja gar nichts passiert‘ und ja, ich weiß was damit gemeint ist. Die Handlung ist recht ernst und gleichzeitig ruhig. Sie zeigt das Alltagsleben zweier, nein eigentlich dreier Kinder. Die Sätze sind oft kurz, nachdenklich und wollen langsam und bedächtig gelesen werden. Das war für meinen Wirbelwind schwer. Aber genau das schafft eben auch eine Tiefe, die mir sehr gut gefiel. Trotzdem fehlte mir durch das doch sehr offene Ende etwas. Ich verstehe zwar, was dieses aussagen möchte, doch vom Vortrag hätte trotzdem gern erfahren. So aber wirkt die Handlung etwas unfertig.

Die Kinder und ihre Charaktere sind toll beschrieben und werden recht individuell dargestellt. Lotte tat mir richtiggehend leid, Jelena und Jakob haben es da trotz wenig Geld besser, haben aber auch so ihre Baustellen.

Ob dieses Buch aber wirklich gut für Kinder geeignet ist, weiß ich nicht. Wie erwähnt sprach es meines nicht an. Heutzutage sind Geschichte für diese Altersgruppe oft quirlig und bunt und laut und irgendwie scheint das zwischenzeitlich auch von einem Buch erwartet zu werden.
Schade eigentlich, denn die Töne, die dieses hier anschlägt sind wirklich schön.

Bewertung vom 01.08.2025
Raymond, Mirjam

Von Null auf Held oder Wer ist eigentlich Amin?


ausgezeichnet

„Ich fand das Buch „Von null auf Held“ richtig spannend! Ein Junge wird vermisst und Johnny versucht ihn zu finden. Johnny ist mutig und lustig und ist Anführer von den Scheriffs. Sie machen viel Blödsinn, aber als Johnny Amin sucht, lernt er auch viel über Flüchtlinge. Das fand ich sehr toll. Er lies ein Tagebuch von ihm und findet immer mehr heraus und er merkt wie doof der früher zu Amin war und dass Amin es nicht leicht hat. Er ist ganz allein.

Mich hat das Buch auch ein bisschen traurig gemacht, weil ich gemerkt habe, dass ich manchmal auch wie Johnny bin. Jetzt weiß ich aber mehr. Und das ist gut.“



Dieses Buch widmet sich seinem ernsten und wichtigen Thema auf behutsame, authentische und kindgerecht Weise und ist zugleich sehr geheimnisvoll spannend und ja, richtiggehend fesselnd.

Johnny Geschichte ist aber auch sehr berührend, weil Kinder sich sehr gut in ihn hinein versetzen können und mit ihm Stück für Stück in Amins Welt vordringen. Es wühlt auf- selbst mich als vorlesende Mama hatte die Geschichte rasch auch emotional gepackt- und wir haben währende des Lesens sehr viel geredet und erzählt. Nicht weil etwas unklar gewesen wäre, sondern weil die Geschichte aufwühlt und auch so viele Situationen in der der Schule plötzlich hochgekommen sind und neu bewertet werden mussten. Man hat deutlich gespürt wie das Kind sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und zu verstehen begann. Das war sehr beeindruckend.

Wie mit der Thematik umgegangen wurde, wie Kinder behutsam daran herangeführt werden und wie diese mit alltäglichen Schulsituationen verknüpft wurden, fand ich absolut großartig. Ich glaube, ich habe nie ein besseres Buch dazu gelesen und würde mir wünschen es wäre Standard in unseren Grundschulen. So vielen Flüchtlingskindern könnte dieses Buch helfen in ihrer Klasse anzukommen und wirklich von den anderen Kindern gesehen und verstanden zu werden.