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Mandel61118

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2025
Die Festung
Smithson, L. D.

Die Festung


ausgezeichnet

Hochspannung vor der Küste Englands
Die junge Bonnie springt für ihre Schwester Clara ein und nimmt an einer Reality TV Show teil, bei der sie auf eine abgelegene Festung im Meer muss. Mit sieben anderen Teilnehmern muss sie Rätsel lösen, um ein Preisgeld zu gewinnen. Bonnie und ihre Schwester Clara sind dringend auf das Geld angewiesen, damit sie sich die Hypothek für das Haus der kürzlich verstorbenen Mutter leisten können. Doch die Atmosphäre auf der Festung ist seltsam, und Bonnie fragt sich, ob außer den Kandidaten noch jemand anwesend ist. Dann gibt es den ersten Schock: Ein Teilnehmer wird tot aufgefunden...

Das Cover gefällt mir sehr gut, aufgrund der dunklen Farben und des bewölkten Himmels kommt so richtig die Abgeschiedenheit der Festung zur Geltung.
Der Thriller beginnt gleich sehr spannend und zieht einen in seinen Sog. Wer gerne Escape Room Spiele mag, kommt hier auf seine Kosten.
Die Kapitel haben eine überschaubare Länge und sind leicht lesbar. Für Abwechslung sorgt die Tatsache, dass es außer den Szenen auf der Festung einen Podcast gibt, in dem über die Ereignisse berichtet wird.
Das Buch ist voller überraschender Wendungen. Die unheimliche Atmosphäre bringt einen dazu, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Insgesamt ein sehr packender Thriller, den ich sehr gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 31.05.2025
Ocean - Gefangen im Blau
Clark, Polly

Ocean - Gefangen im Blau


weniger gut

Verstörend
Die Lehrerin Helen ist Opfer eines Anschlags in der Londoner U-Bahn. Zufällig lernt sie dabei einen anderen Passagier namens James kennen, der sie rettet und mit dem sie bange Stunden verbringt. Ihr ungeborenes Baby verliert sie bei dem Anschlag.
Danach ist Helens gesamtes Leben auf den Kopf gestellt. Sie sehnt sich nach James und schreibt ihm glühende Liebesbriefe. Ihrem Ehemann Frank und ihrem Sohn Nicholas gefällt dies natürlich nicht. Da hat Frank die Idee, die Yacht zu kaufen, auf der sie in jüngeren Jahren eine sehr glückliche Zeit verbracht haben. Gemeinsam mit ihrer Pflegetochter Sindy, einer ehemaligen Schülerin von Helen, stechen sie in See ...

Das Buch begann sehr spannend mit dem Anschlag in der U-Bahn. Diese Katastrophensituation wurde von der Autorin sehr bildhaft und dramatisch dargestellt, sodass man sich ein gutes Bild davon machen konnte.
Auch sonst hatte der Roman viele spannende Stellen, die Schreibweise war lebendig und ausgefeilt.
Es gab jedoch einige Punkte, die mich beim Lesen sehr gestört haben. Das erste betrifft die Protagonisten. Keine einzige der Personen wirkte sympathisch, jede dachte als allererstes nur an sich selbst und daran, die eigenen Interessen durchzusetzen. Manche Handlungen waren durch und durch böse. Vor allem Helen als Protagonistin war eine sehr zweifelhafte Figur. Allein ihre Art, mit ihren Schülern umzugehen und ihre fragwürdigen Methoden fand ich sehr bedenklich.
Außerdem gab es mir zu viel Dramatik. Ein katastrophales Ereignis jagte das nächste, es geschah eigentlich nichts Positives. Dies hat mich zutiefst verstört.
Im Nachhinein ist mir nicht klar, welche Intention die Autorin für ihr Buch hatte, oder was sie den Lesern sagen wollte.

Bewertung vom 31.05.2025
Die Hummerfrauen
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


sehr gut

Drei starke Frauen und das Meer

Die Geschichte spielt in dem fiktiven Ort Stone Harbor in Maine. Man lernt drei starke Frauen kennen: Ann, um die 70, verlor vor Jahrzehnten ihre große Liebe Carolyn . Sie lebt mit einem Hummer namens Mister Darcy zusammen. Julie, um die 50, erlitt vor Jahren einen schweren Unfall . Wie Ann hat sie ein Fischerboot und fischt Hummer. Mina, die noch keine 30 ist, hat in der Vergangenheit einen schlimmen Verlust erlitten. Eines Tages strandet sie am Strand von Stone Harbor und kommt bei Ann unter. Fortan sind die Leben der drei Frauen unauflöslich miteinander verflochten ...

Beatrix Gerstberger hat in ihrem Buch drei sehr starke Charaktere geschaffen. Ann ist ein Raubein, sarkastisch und hart, trotzdem hat sie ein großes Herz und viel zu geben. Julie nimmt kein Blatt vor den Mund, teilt gerne aus, ist aber dennoch großzügig und liebevoll. Und die junge Mina versucht auch mit fast 30 Jahren noch, den Tod ihres Bruders zu verarbeiten und mit ihrer Mutter Judith klarzukommen, die ihr niemals Liebe, sondern nur Verachtung entgegenbrachte.
Was die drei Frauen vereint, ist die Liebe zum Meer. Der Autorin gelingt es sehr anschaulich, das Meer zu den verschiedenen Jahreszeiten zu schildern und zu beschreiben, wie hart und entbehrungsreich das Leben der Hummerfischerinnen und -fischer ist.
Mit viel Lokalkolorit setzt sie die Orte Stone Harbor und Eagle Island in Szene. Die Bewohner sind ein ganz besonderer Menschenschlag, sehr direkt, streitlustig und doch mit dem Herzen am rechten Fleck.
Das Buch hat mich sehr berührt, die drei Frauen mit ihren Lebensweisheiten habe ich sehr liebgewonnen.

Bewertung vom 19.05.2025
Durch das Raue zu den Sternen
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


ausgezeichnet

Tragisch schön
Das Cover, das wie ein Gemälde wirkt, hat mich sofort angezogen. Auch der Klappentext klingt interessant. In dem Buch geht es um die 13-jährige Arkadia, deren exzentrische Mutter "kurz" weggegangen ist. Arkadias Plan ist, die Mutter, die eine begnadete Musikerin ist, zurückzuholen, indem sie selbst als Sängerin in einem Knabenchor brilliert...

Die junge Arkadia ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Sie ist frech, respektlos, benutzt ihre Ellenbogen, um ihren Willen durchzusetzen. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit mit großen Zielen, für die sie alles tut. Obwohl der Knabenchor keine Mädchen aufnimmt, gelingt es ihr durch viel Ausdauer, doch aufgenommen zu werden. Arkadia hat verstanden, welch wundersame Kraft die Musik hat, wie sie Menschen verändern kann. Schule, Mitmenschen, die Meinung anderer zählen nicht auf Arkardias Weg.
Immer wieder wird an Arkardias verschwundene Mutter erinnert. In mir als Leserin wuchs mit jeder Seite der Drang, herauszufinden, was mit der Mutter geschehen ist. Erst gegen Ende wird das Ganze aufgelöst.
Arkadias Geschichte ist traurig, ja, tragisch und doch voller Kraft. Der Autor hat eine lebendige und eindrucksvolle Art, seine Geschichte zu erzählen. Das Buch wird noch lange im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 17.05.2025
The Island - Auf der Flucht
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


sehr gut

Mord im Paradies
Aus privaten Gründen flieht Lola aus Hongkong, wo sie in einem Hotel arbeitete. Ihr früherer Arbeitskollege und alter Freund Moxham holt sie auf die tropische Insel Keepers Island, wo sie als Managerin im dortigen Luxushotel arbeiten soll. Moxham wird bald nach ihrer Ankunft tot aufgefunden. Und es geschehen noch mehr schreckliche Dinge ...

Das Cover sticht durch seine leuchtenden Farben sofort ins Auge und spricht einen an.
Das Setting - die exotische Privatinsel im Meer, das Luxushotel - sowie die ständig herrschende Partyatmosphäre faszinierten mich von Anfang an. Die Autorin hat diese Stimmung gut eingefangen, und bei mir stellte sich sofort die Lust auf Sommer ein.

Das Buch beginnt gleich mit vielen Fragen. Was ist Lola in Hongkong geschehen? Was hat es mit ihrem Ex-Freund Nathan auf sich? In was war Moxham verwickelt?

Die Spannung bleibt das ganze Buch über erhalten, und es geschieht einiges, was man als Leser nicht erwartet. Über dem Geschehen lag ständig der Hauch des Bedrohlichen, was mir sehr gefallen hat.
Lola gefiel mir als Protagonistin sehr gut, sie gab nie auf und recherchierte immer weiter, um die Rätsel zu lüften.
Der Schreibstil ist angenehm, die Kapitel haben eine angenehme Länge.

Bewertung vom 12.05.2025
Die Erdbeermädchen
Allert, Judith

Die Erdbeermädchen


ausgezeichnet

Süßes Kinderbuch über Zusammenhalt

Schon das Cover mit den Kindern, Oma Irmi und den vielen leckeren Erdbeeren sieht sehr verlockend aus und lädt zum Schmökern ein.
Schön finde ich, dass auf den ersten beiden Seiten die Hauptcharaktere Anna, Jo, Kira und Oma Irmi kurz vorgestellt werden, sodass man immer wieder nachschauen kann, wer wer ist.

Die Geschichte um Oma Irmi, die älter wird und Hilfe im Haus braucht, wird sehr kindgerecht und verständlich erzählt. Zusammenhalt und gegenseitiges Unterstützen ist das große Thema des Buches. Die drei Erdbeermädchen werden sehr sympathisch dargestellt. Sie helfen Oma Irmi in der Not mit kreativen Lösungen.
Die Illustrationen sind aufgrund der Farbenpracht und der vielen Erdbeeren einfach schön.
Die Textmenge ist überschaubar, oft gibt es Sprechblasen. Also sehr geeignet für Erstleser, die ihre ersten Erfahrungen mit Büchern machen. Die Illustrationen nehmen meistens einen großen Teil jeder Seite ein und untermalen den Text.
Ich finde die Geschichte wunderschön – sie macht Lust auf Sommer und auf süße Erdbeeren – und denke, dass sich auch viele Erstklässler von ihr angesprochen fühlen und Spaß am Lesen bekommen.

Bewertung vom 11.05.2025
Der dunkle Sommer
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Düsterer Thriller
Das Cover mit den auffälligen Farben Schwarz und Orange sowie der leuchtend orangene Buchschnitt sind ein echter Blickfang und machen das Buch schon rein äußerlich zu etwas Besonderem.
In dem Buch geht es um die Architektin Tilda, die nach einer schwierigen Zeit in ihrer Heimat Deutschland für einen einzigen Euro ein Haus in einem Geisterdorf in Sardinien kauft. Nachdem in den 80er Jahren ein Massaker in dem Dorf stattfand, steht es leer. Doch in dem Dorf scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen, die Geheimnisse von damals wiegen schwer. Außerdem scheint sich noch immer jemand von damals hier aufzuhalten ...

Der Thriller ist abwechselnd aus der Sicht von Tilda, Franka, die damals als junges Mädchen in dem Dorf wohnte, und dem Journalisten Enzo, der versucht, ein Buch über die Geschehnisse von damals zu schreiben, geschrieben. Dadurch liest sich das Buch sehr abwechslungsreich und man erhält Informationen aus verschiedenen Perspektiven, die sich zu einem großen Ganzen zusammensetzen.
Die vorherrschende Atmosphäre im Buch ist düster, jederzeit spürt man den Hauch von Gefahr, der über allem liegt. Die Autorin hat ein wunderbares Gespür dafür, diese Stimmung der latenten Bedrohung über fast 400 Seiten hinweg aufrechtzuhalten.
Das Geschehen liest sich sehr spannend, ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte ich kaum noch aufhören zu lesen. Erschreckend ist es, dass es die "Entführungsindustrie", die ein Thema in dem Thriller ist, in Italien tatsächlich gab. Die Autorin arbeitet diese historischen Ereignisse sehr anschaulich und berührend auf; sie zeigt, welche Traumata allen Beteiligten damit zuteil wurden.
Ein großartiger, fesselnder und atmosphärisch dichter Thriller!

Bewertung vom 04.05.2025
Die Ruhe nach dem Sturm
Hyde, Catherine Ryan

Die Ruhe nach dem Sturm


ausgezeichnet

Berührende Geschichte

Maggie, Ärztin und alleinerziehende Mutter der beiden Teenager Willa und Gemma, arbeitet zusammen mit ihrem Lebensgefährten Alex für eine Organisation, die Verletzte in Katastrophengebieten versorgt. Bei einem Einsatz nach einem Hurrikan kümmert sie sich um die beiden Mädchen Jean und Rose, die gerade ihre Eltern verloren haben. Die Mädchen wachsen ihr ans Herz, und diese sehen bald eine Mutterfigur in ihr. Maggie beschließt, Jean und Rose als Pflegetöchter mit nach Hause zu nehmen. Ihre eigenen Töchter, die sich zu ihrem Kummer seit Längerem egoistisch und verwöhnt benehmen, sind von den neuen Schwestern wenig begeistert...

Das Buch liest sich locker und leicht. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, man möchte ohne Pause weiterlesen. Der Roman ist aus der Sicht von Maggie geschrieben, mit der man sich sofort identifiziert. Eine engagierte Frau, die alles gibt, um Menschen in Not zu helfen, aber große Probleme mit ihren pubertierenden Töchtern hat, die sich ihr gegenüber frech und unverschämt verhalten.
Die beiden Waisen Jean und Rose sind zwei Goldstücke, wie sie sich wohl jede Mutter wünscht, und auch Alex, Maggies Lebensgefährte, ist ein Prachtkerl. Er steht in jeder Lebenslage hinter ihr und ist sofort einverstanden, sich nicht nur um zwei, sondern um vier Kinder zu kümmern, die nicht seine eigenen sind.
Die Geschichte ist sehr berührend und hallt noch lange nach.

Bewertung vom 25.04.2025
Die Inselschwimmerin
Kelly, Lorraine

Die Inselschwimmerin


gut

Nicht wie erhofft
Evie kehrt zum ersten Mal seit vielen Jahren auf die Insel Orkney zurück. Anlass ist der Tod ihres Vaters Duncan. Sie hat große Angst davor, ihre ältere Schwester Liv wiederzusehen, mit der sie sich nie verstanden und die ihr als Kind das Leben zur Hölle gemacht hat. Es gibt ein großes Geheimnis in Evies Leben, das sie mit 18 Jahren zwang, Orkney zu verlassen. Doch nun ist es Zeit, dass ihr Geheimnis ans Tageslicht tritt ...

Der Titel und der Klappentext haben mich sehr angesprochen. Leider entpuppte sich der Inhalt dann doch als anders, als im Klappentext suggeriert wurde. Das Thema Kaltschwimmen nahm nur eine geringe Rolle ein, was ich enttäuschend fand. Aufgrund des Titels hätte ich hier anderes erwartet.
Des Weiteren wurde das Buch als warmherzig und mitreißend angepriesen. Dies empfand ich nicht so. Einige der Personen fand ich regelrecht unsympathisch (Cara, die Mutter, Liv) bzw konnte nichts Rechtes mit ihnen anfangen.
Es ging um ernste Themen, um persönliche Traumata, was für mich nicht in ein Wohlfühlbuch, das der Roman wohl darstellen soll, gehört. Das große Drama, das in der Vergangenheit passierte, erschien mir zudem nicht so recht glaubwürdig, sondern konstruiert.
Auch den Schreibstil fand ich gewöhnungsbedürftig, an vielen Stellen kam es mir vor, als habe die Autorin Ereignisse wie in einer Nacherzählung einfach aneinandergereiht.
Positiv fand ich, dass der Schauplatz sehr schön gewählt war. Außerdem las sich das Buch recht abwechslungsreich, da mit jedem Kapitel die Zeitebene gewechselt wurde.

Bewertung vom 11.04.2025
Der Duft des Wals
Ruban, Paul

Der Duft des Wals


gut

Untergangsstimmung
Hugo und Judith reisen mit ihrer zehnjährigen Tochter Ava in ein Luxushotel am Meer. Sie haben die Hoffnung, ihre zerrüttete Ehe zu retten. Weiterer Gast im Hotel ist die Stewardess Céleste, des Weiteren lernen wir die Hotelbediensteten Waldemar und Belén kennen.
Hauptereignis des Buches ist das Stranden eines Wales, der fortan einen bestialischen Gestank verströmt, der nicht übertüncht werden kann.

Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht der oben genannten Personen geschrieben. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, so dass man das Buch leicht weglesen kann.

Insgesamt lässt mich das Buch etwas ratlos zurück. Es ist durchaus von feinem Humor durchzogen, insgesamt gesehen ist das Geschehen jedoch absurd. Mir wurde beim Lesen nicht klar, welche Intention der Autor verfolgt.
Natürlich steht der Gestank sinnbildlich für Dekadenz und Verfall, trotzdem konnte ich nicht allzu viel mit der Geschichte anfangen.
Von den Personen waren mir vor allem Hugo und Céleste sympathisch, Judith eher nicht. Die Kapitel, die aus Avas Sicht geschrieben waren, passten meiner Meinung nach überhaupt nicht zu einer Zehnjährigen, die Formulierungen und Gedankengänge waren mir viel zu erwachsen.
Schade, ich hatte mir von dem Buch mehr erwartet.