Benutzer
Benutzername: 
Mandel61118

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2025
Teichert, Fritzi

Der Duft von Raureif


sehr gut

Ein Schlösschen im Wald
Die junge Museumsmitarbeiterin Bella erfährt durch einen Notar, dass ihr Vater gestorben ist und sie ein Schlösschen mitten im Wald erbt. Das ist eine Überraschung, denn so viel sie weiß, ist ihr Vater vor vielen Jahren bereits gestorben. Die zweite Überraschung wartet beim Ortstermin vor dem Schlösschen auf sie: Sie hat eine Schwester, von der sie nichts wusste und die die Hälfte des Anwesens geerbt hat.
Mit zum Erbe gehören eine alte, aristokratische Tante und ein junger, gutaussehender Gärtner. Die Schwestern sind sich anfangs nicht so ganz grün, ziehen aber nach einiger Zeit beide im Schloss ein ...

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Bella und von Isa geschrieben – die beiden Halbschwestern haben nämlich nicht nur denselben Vater, sondern teilen sich auch den Vornamen Isabel. Der Autorin ist es gut gelungen, die unterschiedlichen Charaktere der beiden Schwestern in ihren jeweiligen Textabschnitten authentisch zu schildern. Als Leserin kann man sich in beide gut hineinversetzen, vor allem Isas Schicksal (sie wurde von ihrem Mann betrogen und hat eine trotzige Teenagertochter) erweckte bei mir Mitgefühl.
Der Roman zeichnet sich vor allem durch seinen humorvollen und lockeren Schreibstil aus. Er geht nicht so sehr in die Tiefe, punktet aber durch seinen hohen Unterhaltungswert. Für den Herbst und Winter ist das Buch eine geeignete Lektüre.
Die Geschichte ist sehr mitreißend, es ist schön mitzuerleben, wie die Schwestern sich zusammenraufen und heimisch werden im Schloss.

Bewertung vom 05.09.2025
Swidler, Nicole;Swidler, Uli T.

Herzlauschen


sehr gut

Eine außergewöhnliche Liebe

Tessa Boden ist eine gefeierte Sängerin. Eines Tages sitzt bei einem ihrer Konzerte ein Zuhörer in der ersten Reihe, der sie zeichnet. Sofort spürt sie eine Verbindung zu dem Unbekannten. Bald darauf treffen sie sich wieder und Tessa erfährt, dass Paul gehörlos ist. Von Anfang an sind die beiden hoffnungslos ineinander verliebt, was ihre Umwelt seltsam findet: Wie kann eine berühmte Sängerin, für die Musik das Wichtigste ist, ihr Leben mit einem Mann teilen, der nicht verstehen kann, was sie bewegt?

Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht von Tessa und von Paul beschrieben
Dadurch lernt man die Sichtweisen und Gefühle beider Protagonisten kennen und verstehen. Beide sind sehr emotional und gefühlsbetont. Dem Autorenduo gelingt es sehr gut zu demonstrieren, wie stark und absolut die Liebe dieser beiden so unterschiedlichen Menschen ist. Wie in jedem Liebesroman muss das ungleiche Paar einige Hürden überwinden. Tessas opportunistischer Manager Fabian integriert gegen die beiden und Tessa droht, die Orientierung zu verlieren. Paul ist ihre Stütze, der sie auffängt.
Interessant fand ich, mehr über das alltägliche Leben von Gehörlosen zu erfahren und von den Schwierigkeiten zu erfahren, denen sie begegnen.
Wer gerne Romane über große Gefühle liest, ist bei diesem Buch genau richtig. Angenehm ist auch die überschaubare Länge der Kapitel und die einfache Sprache. Der Roman beinhaltet einige Klischees und ist mancher Leserin vielleicht etwas zu seicht, das tut dem Unterhaltungswert jedoch keinen Abbruch. Insgesamt gesehen ein schöner Liebesroman aus dem Bereich der großen Bühne!

Bewertung vom 05.09.2025
Keweritsch, Katja

Das Flüstern der Marsch


ausgezeichnet

Großartige Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg

Als Annemie, Mutter dreier Kinder und mehrerer Enkel, von heute auf morgen spurlos verschwindet, kehrt Enkelin Mona zurück ins Haus der Großeltern, um Opa Karl zu unterstützen. Auch ihre beiden Onkel und schließlich ihre Mutter Sabine kommen nebst Familien angereist. Von Annemie fehlt jede Spur, es gibt keinerlei Hinweise, wohin sie verschwunden sein könnte...

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Mona, ihrer Tante Janne, Annemie und Freya erzählt. Alle Perspektiven sind sehr interessant und anschaulich geschildert, nur mit Freya hatte ich anfangs Probleme, da ich sie nicht zuordnen konnte. Ab einem bestimmten Zeitpunkt hatte ich einen Verdacht, wie sie mit den anderen Personen zusammenhängt, dieser bewahrheitete sich nicht. Der Autorin gelang es sehr gut, die Geheimnisse von Annemie und Karl bis zum Schluss im Dunkeln zu lassen.
Da das Buch zugleich auf mehreren Zeitebenen spielt, erfährt man nach und nach, wieso aus Annemie eine derart kühle und distanzierte Person geworden ist. Die ganze Familiengeschichte wird aufgedröselt, man erhält interessante Einblicke und Einsichten.
Die Schreibweise ist angenehm und anspruchsvoll, auch die Personen werden allesamt sehr authentisch dargestellt. Mit Mona und Janne identifiziert man sich als Frau am ehesten, die Männer kommen in der Geschichte nicht ganz so gut weg. Es sind die Frauen, die sich kümmern und manchmal an der Last zerbrechen.
Das Buch spielt in Norddeutschland in der Marsch, die auch oft erwähnt wird, allerdings hätte ich mir noch mehr Naturbeschreibungen gewünscht. Sie kamen meiner Meinung nach etwas zu kurz.
Ansonsten gebe ich eine volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.08.2025
Johnson, Maureen

Death at Morning House


ausgezeichnet

Witzig und fesselnd
Das Cover gefällt mir außerordentlich gut; durch das dunkle Grün, das Gelb und die altmodische Ausstattung, die gut zur Story passt, wirkt es geheimnisvoll und weckt Neugier.
In dem Jugendkrimi geht es um die junge Marlowe, die nach einem Missgeschick, das zu einem Feuer führt, ihren Heimatort verlässt, um den Sommer über auf Ralston Island zu arbeiten, eine der tausend Inseln zwischen Kanada und den USA. Zusammen mit anderen Jugendlichen aus der Gegend bietet sie Führungen für Touristen an. Auf Ralston Island lebte in den 1930er Jahren ein Arzt mit seinen sieben Kindern. Ein Fluch schien über ihnen gelegen zu haben, erst starben ein Sohn und eine Tochter, danach alle anderen Familienmitglieder auf mysteriöse Weise ... Marlowe und ihre neuen Freunde tauchen tief in die Vergangenheit ein, müssen sich jedoch auch mit der Gegenwart befassen, denn auch jetzt geschehen mysteriöse und angsteinflößende Dinge ...

Das Buch ist in leichter, jugendlicher Sprache und doch auf einem sehr hohen Niveau geschrieben. Marlowe ist eine selbstbewusste und mutige Protagonistin, die stets versucht, das Richtige zu tun und ihrem Herzen zu folgen. Die Story in der Gegenwart – das Verschwinden von Dr Henson, die ein Forschungsprojekt auf der Insel betreibt, und die Tatsache, dass Marlowe den Job eines kurz zuvor gestorbenen Jugendlichen übernimmt – ist schon spannend genug. Besonders fesselnd fand ich jedoch den Vergangenheitsstrang. Dr Ralston lebte nach strengen Prinzipien, der Alltag seiner Familie war durchgetaktet. Er war einer jener zu der Zeit tätigen Eugeniker, die der Meinung waren, dass manche Menschen einer wertvolleren Rasse angehörten als andere. Damit passte er natürlich genau in die Zeit. Seine Kinder waren zum Teil sehr unangepasst, zum Teil erschreckend linientreu. Auf jeden Fall waren es allesamt sehr interessante Gestalten mit verschiedenen Stärken. Das Mysterium ihrer Tode war sehr, sehr spannend dargestellt und auf kluge Weise mit den Geschehnissen der Gegenwart verknüpft.
Offiziell ist das Buch wohl für Jugendliche, allerdings hat es auch mich als Erwachsene sehr interessiert und begeistert. Volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.08.2025
Aguilar, Laia

Alle meine Meere


sehr gut

Von Verlust und Hoffnung

Die 36jährige Greta hat mit ihrer Familie abgeschlossen. Seit ihre kleine Schwester Julieta in ihrer Kindheit verschwunden ist, war sie nicht mehr auf Formentera, wo die Großmutter Mathilde noch heute lebt. Erst ein Anruf ihrer Mutter Helena, die ihr mitteilt, dass ihre Großmutter gestürzt ist und Hilfe braucht, bringt sie dazu, wieder auf die Insel zu fliegen.
Auf der Insel muss Greta sich wohl oder übel mit der traumatischen Vergangenheit auseinandersetzen. Genauso wie ihre Mutter Helena, die den Kontakt zu Greta abgebrochen hat, weil sie ihr die Schuld für das Unglück damals gibt.

Das Buch ist kurz, liest sich dafür aber extrem intensiv. Die Autorin gibt sich nicht mit Nebensächlichkeiten ab, sondern konzentriert sich in jeder Szene auf das Wesentliche: Schmerz, Verlust, Trauer.
Als Leser wohnt man vielen Szenen bei, in denen Greta ihre Mutter Helena, die zaghaft auf sie zugehen möchte, von sich schiebt.
Die Frauen in diesem Roman sind allesamt starke Charaktere. Großmutter Mathilde ist die Matriarchin, die ihren Kopf durchsetzt. Ihre Tochter Helena konnte ihren Schmerz über den Verlust ihrer jüngeren Tochter Julieta nur in den Griff bekommen, indem sie Mann und die andere Tochter verließ. Und Enkelin Greta übernahm unbewusst die Verhaltensmuster ihrer Mutter, indem sie in ihrem Leben stets die Flucht ergriff, wenn etwas zu ernst wurde.
Alle meine Meere lässt sich leicht lesen und hinterlässt ein intensives Bild dieser drei Frauen und der wunderbar beschriebenen Insel am Meer. Der Grundton ist dabei immer schmerzbehaftet und traurig.

Bewertung vom 20.08.2025
Noll, Ingrid

Nachteule


sehr gut

Ein junges Mädchen mit kriminellem Potential

Die 15jährige Luisa stammt aus Peru und wurde von einem deutschen Ehepaar adoptiert. In ihrer Schulklasse ist sie nicht sehr beliebt, denn sie gilt als Streberin und Klugscheißerin. Luisa verfügt über eine Gabe, die sehr ungewöhnlich ist: Sie kann im Dunkeln sehen. Aufgrund dieser Gabe passieren ihr seltsame Dinge. Ein junger Obdachloser, vermutlich ein Krimineller, nistet sich bei Luisa in der Sauna ein und überredet sie immer wieder, ihn mit Essen und anderen Dingen zu versorgen. Da Luisa heimlich in den jungen Mann verliebt ist, kann sie ihm nichts abschlagen und gerät selbst in den Strudel krimineller Ereignisse ...

Ingrid Nolls neuester Krimi liest sich gewohnt flüssig und unterhaltsam. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und interessante Überschriften. Luisa ähnelt trotz ihres jungen Alters den üblichen Noll-Protagonistinnen. Sie ist clever und gewitzt. Auch ihre Eltern sind recht interessante Charaktere, auch wenn sie keinen Schimmer haben, was ihre Tochter da eigentlich treibt.
Das Spannende an diesem Roman ist, dass Luisa, die eigentlich Sozialarbeiterin werden will, um straffällige Menschen zu resozialisieren, praktisch ohne Gewissensbisse auf die andere Seite überwechselt und selbst Dinge tut, die nicht astrein sind.
Wie in jedem ihrer Bücher schreibt Ingrid Noll in einer etwas antiquierten, doch schönen und anspruchsvollen Sprache. Leider mutet es etwas merkwürdig an, wenn eine 15jährige so hochgestochen spricht, noch seltsamer ist es, wenn die Sätze ihrer Mitschüler mit dem Gießkannenprinzip mit englischen Begriffen gespickt sind, die in ihrer Fülle sehr übertrieben und unnatürlich wirken.
Das Ende des Krimis kam mir etwas zu abrupt und unmotiviert, aber alles in allem bot das Buch wieder gute Unterhaltung.

Bewertung vom 19.08.2025
Lühmann, Hannah

Heimat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fesselnde und bedrohliche Milieustudie

Jana zieht mit ihrem Ehemann Noah und den beiden Kleinkindern Louis und Ella aufs Land. Mit dem dritten Kind ist sie schwanger. Auf dem Land ist alles anders als in der Stadt Jana lernt andere Mütter kennen, allen voran Karolin, die einer seltsamen Ideologie anhängen. Sie sind "Tradwives", sie verherrlichen einen konservativen Lebensstil, bei dem die Frau sich dem Mann unterordnet und sich ausschließlich um ihre Familie und das Zuhause kümmert. Jana, die einen ganz anderen Hintergrund hat und bis vor Kurzem beruflich erfolgreich war, spürt, wie sie der Lebensstil Karolins und ihrer Freundinnen immer mehr fasziniert ...

Das Buch besteht aus aneinandergereihten Szenen, in denen es um Alltägliches in Janas Leben geht. Dennoch ist der Roman sehr fesselnd und hochinteressant. Er schildert ein Milieu wohlhabender Bildungsbürger, die sich in einer Welt, die immer unsicherer wird – die Autorin schreibt immer wieder von Terrorattacken und ähnlich bedrohlichen Situationen – eine heile Welt schaffen, in der sie traditionelle Werte feiern. Die Werte sind nicht nur traditionell, die Dorfgemeinschaft ist politisch blau orientiert. Karolin und ihre Freundinnen sind Mitglieder der AFD. Während Jana mehr und mehr den Halt im Leben verliert – mit ihrem Mann Noah kriselt es, bis es zum endgültigen Bruch kommt – wird sie immer stärker in den Sog der neuen Freundinnen und ihrer Ideologie hineingezogen. Gierig nimmt sie alles auf, was diese propagieren; ihre Kinder gehen nicht mehr in die Kita, da Fremdbetreuung "schlecht" ist, sie lehnt Impfen und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen in der Schwangerschaft ab, weil sie ihrem Körper vertraut, das Richtige zu tun.
Gleichzeitig wird klar, wie verlogen die Tradwives im Grunde sind. Sie sind Ausländern gegenüber feindlich eingestellt, halten sich aber Au Pairs aus exotischen Ländern, die sich um ihre Kinder kümmern.
Der Roman ist unterhaltsam, dabei aber hochaktuell und ein bisschen verstörend. Er ist wie ein Warnschuss vor einem Deutschland, indem die AFD endgültig das Sagen hat und die Bundesregierung stellt.
Der Schreibstil ist atmosphärisch, mit wenigen eindringlichen Beschreibungen und Schilderungen schafft die Autorin es, subtile Empfindungen und Entwicklungen wiederzugeben.
Ich muss zugeben, das Ende des Buches nicht so ganz verstanden zu haben. Für mich fühlte es sich sehr wirr und abrupt an.

Bewertung vom 18.08.2025
Vego, Kristin

Spät am Tag


ausgezeichnet

Leise und melancholisch
Die Autorin Johanne möchte weg aus der Stadt und mietet sich bei einem Tischler auf dem Land, in der Nähe des Meeres, ein. Bald teilen sie sich nicht nur das Haus, sondern auch ihr Leben. So ganz unter sich sind sie nie, denn Mikaels Ex-Frau Sofia und seine kleine Tochter Maren sind fast immer präsent. 17 Jahre später: Mikael ist gestorben und Johanna schreibt ein Buch über die gemeinsame Zeit, um Abschied zu nehmen ...

Wer viel Handlung erwartet, ist mit diesem Buch schlecht beraten. Vielmehr geht es um Stimmungen, Atmosphäre, Gefühle. Die Autorin schildert den Lebensrhythmus Johannes anhand des Wechsels der Jahreszeiten, poetischer Naturbeschreibungen. Letztere nehmen einen Großteil des Buches ein; auf sehr berührende und leise Weise beschreibt Kristin Vego Farbenspiele, Tag, Dämmerung und Nacht. Gespräche sind kurz und immer nur angedeutet.
Ich habe das Lesen dieses Buches sehr genossen, das Melancholische gefiel mehr sehr und berührte mich. Zurück bleibt der Eindruck einer großen Liebe, die den darauffolgenden Verlust überdauert.

Bewertung vom 13.08.2025
Bailey, Anna

Unsere letzten wilden Tage


sehr gut

Spannender Roman vor bedrückender Kulisse

Das Cover finde ich sehr anziehend, mit den leuchtenden und doch verhangenen Farben stellt es eine gute Abbildung des Schauplatzes in den Sümpfen Louisianas dar.
In dem Buch geht es um die Journalistin Loyal, die nach langer Zeit in ihren Heimatort zurückkehrt, da es ihrer Mutter nicht gut geht. Sie erfährt, dass ihre frühere beste Freundin Cutter tot aufgefunden wurde. Man geht von Selbstmord aus, aber Loyal traut dieser Aussage nicht und stellt selbst Nachforschungen an.

Ein Grund, warum ich das Buch lesen wollte, war das Setting in den Sümpfen Louisianas. Die wilde, ungebändigte Landschaft und die Hitze sowie die ganz eigenen Charaktere dort, die kein einfaches Leben führen, faszinieren mich seit langem.
Man erfährt viel über Cutter und ihr schwieriges Leben. Es werden Geheimnisse aufgedeckt, wobei die Spannung immer aufrecht erhalten wird.
Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und atmosphärisch, man versinkt als LeserIn geradezu in der düsteren Stimmung.

Bewertung vom 12.08.2025
Thiele, Melanie

Der Duft der Sumpfzypressen


ausgezeichnet

Wunderschöner Roman mit tollen Landschaftseindrücken
Maybelle, die älteste von fünf Geschwistern, lebt mit ihrem Vater und ihrer Großfamilie in den Sümpfen Lousianas, wo die Familie ein Unternehmen für Bootstouren hat. Eines Tages bekommt Maybelle den Auftrag, Cody, einen Wissenschaftler aus Washington, ein paar Wochen lang mit dem Boot in entlegene Sumpfgebiete zu bringen, damit er dort seine Forschungen betreiben kann .... Bald knistert es zwischen den beiden gehörig.

Aufgrund des Klappentextes und der versprochenen verwunschenen Sumpflandschaft am abgelegendsten Ende der USA hat mich das Buch sofort magisch angezogen. Ich wurde nicht enttäuscht. Man merkt, dass die Autorin die Gegend selbst bereist hat. Ihre Beschreibungen der Sumpflandschaft, der Tiere und Pflanzen sind faszinierend. Ich habe mich beim Lesen tatsächlich gefühlt, als würde ich mit Maybelle und Cody im Boot durch diese abgelegene Welt gleiten.
Maybelle ist eine starke Charakterin, selbstbewusst, mutig und mit viel Familiensinn. Cody wirkt nur am Anfang etwas reserviert, bald öffnet er sich und man lernt ihn besser kennen und mögen. Ebenfalls sehr schön war der Zusammenhalt der Großfamilie. Jeder war für jeden da, man half sich in der Not, und auch Cody als vollkommen Fremder aus dem Norden wurde sofort rückhaltlos akzeptiert.
Einen großen Raum nahm auch das Thema Umweltschutz ein. Die Sumpfgebiete sind vom Untergang bedroht, das Wasser breitet sich immer mehr aus, immer mehr Land bricht weg. Ich fand es gut, dass die Autorin den Fokus auf diesen ernsten Aspekt gelegt hat.
Die Liebesgeschichte war sehr süß, auch wenn ich gegen Ende, als es zu einer dramatischen Situation kam, schmunzeln musste, als die beiden, statt sich in Sicherheit zu bringen, erstmal lang und breit über ihre Beziehung diskutierten.
Alles in allem ein wunderschöner Roman mit einer berührenden Liebesgeschichte, die in einem der faszinierendsten Gebiete Nordamerikas spielt.