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Mandel61118

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2025
Gardam, Jane

Tage auf dem Land (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Herrlich humorvoller Coming of Age-Roman

Marygold Green, genannt Bilge, wächst bei ihrem etwas verschrobenen Vater William auf, der Lehrer an einem Jungeninternat ist. Sie ist umgeben von allerlei Personen, die genauso wunderlich sind wie ihr Vater, sie jedoch liebevoll beim Aufwachsen begleiten. Da ist Paula, die Hausmutter, die ihr die bei der Geburt verstorbene Mutter ersetzt, und drei betagte Lehrer, die Marygold als eine Art Onkel sieht. Dann sind da noch jede Menge Schüler, z.B. Jack Rose, in den sie verschossen ist und Terrapin, für den sie ebenfalls Gefühle hegt.

Der Roman erscheint zwar erst nun, im Jahre 2025, doch steht im Impressum, dass das Original im Jahre 1976 erschienen ist. Deshalb unterscheidet sich das Buch von aktuellen Coming of Age-Romanen, es haftet ihm eine gewisse Nostalgie an. Trotzdem ist es sehr zeitlos geschrieben. Das liegt vor allem an der wunderbaren Schreibweise der Autorin. Der Text sprüht nur so vor Witz, vieles ist mit einem Augenzwinkern geschrieben. Trotzdem liest sich die Geschichte auch warmherzig und gefühlvoll, man kann sich gut mit den Nöten der am Ende 18jährigen Marygold identifizieren. Es geht um universelle Themen wie erste Liebe, Einsamkeit, Anderssein.
Auch die Handlung als solche ist lustig und sehr fesselnd. Es überschlagen sich die Ereignisse, und es kommt zu mancher Wendung.
Wohin verschwindet Hausmutter Paula? Wird sie zurückkommen, wo sie doch so dringend von Marygold, ihrem Vater und der gesamten Schule gebraucht wird? Wer brennt mit wem durch? Schafft Marygold es, in Oxford angenommen zu werden?
Der Epilog bietet ein schönes, unvorhergesehenes und überraschendes Ende.
Insgesamt ein wunderbarer und heiterer Roman, der trotzdem tiefsinnig ist und gut unterhält!

Bewertung vom 22.07.2025
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


ausgezeichnet

Tiefründiger und spannender Roman
Lisa und Simon leben im idyllischen Schwarzwald. Er arbeitet als Förster, während sie bei der Touristikstelle tätig ist und nebenher im Hotel ihres alten Vaters mithilft. In diesem Hotel steigt eine Fremde namens Daniela ab, die anfangs verzweifelt und verloren wirkt, sich aber bald in die Dorfgemeinschaft integriert und sich mit allen gutstellt. Daniela ist Lisa immer weniger geheuer, denn diese scheint ein ungutes Spiel zu spielen ...

Der Roman liest sich leicht und locker. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind abwechselnd aus der Sicht von Lisa, Simon, Lisas Vater Carl und der Hotelangestellten und Carls Lebensgefährtin Margret geschrieben. Dadurch erhält man intime Einblicke ins Seelenleben der einzelnen Personen und bekommt die nötigen Hintergrundinfos, um der Story zu folgen.
Die Autorin schenkt der Protagonistin Lisa die meiste Aufmerksamkeit; mit ihr kann man sich als Leserin auch am besten identifizieren. Eine Frau in den besten Jahren, die sowohl in der Familie als auch im Berufsleben alles gibt, jeden unterstützt und sich um die anderen sorgt. Die Autorin arbeitet sehr schön heraus, dass dies umgekehrt nicht der Fall ist. Der Vater, Carl, brachte Lisa nie Zuneigung entgegen – für ihn zählte immer nur ihr Bruder Felix. Auch jetzt noch ist sie für ihn wenig mehr als eine billige Arbeitskraft im Hotel. Auch für Daniela, die geheimnisvolle Fremde, und deren Wohlbefinden fühlt Lisa sich lange Zeit verantwortlich. Als sie merkt, dass Daniela es nicht gut mit ihr meint, ist es fast zu spät.
Das Buch zeigt auf subtile Art und Weise, was mit Menschen geschieht, die die Bedürfnisse anderer ständig über die eigenen stellen und sich selbst darüber vergessen. Der Schilderungen der Autorin sind hochspannend, als Leserin wartete ich nervös darauf, was als nächstes passiert.
Auch die Landschaftsbeschreibungen habe ich sehr genossen. Die Darstellung der Wälder und Täler im Schwarzwald sind sehr malerisch.
Insgesamt ein großartiges Buch voller Einblicke in die menschliche Psyche!

Bewertung vom 21.07.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


ausgezeichnet

Nachdenkliches Buch über das Älterwerden und das Leben
Die Protagonistin ist Ende 50. Nach der Scheidung von ihrem Ehemann zog sie ihre Kinder, ein Zwillingspaar, allein groß. Sie selbst ist Teil einer großen Familie: Sie hat vier Schwestern, ebenfalls zwei Zwillingspaare. Von daher fühlte sie sich als einzelnes Kind immer ein wenig ausgeschlossen. Eigentlich geht es ihr gut, doch sie hadert mit dem Älterwerden. Das macht sich vor allem an einer Zahngeschichte fest, die sie sehr belastet. Als ein Backenzahn nicht mehr zu retten ist, hält sie ihn für ein Sinnbild ihrer eigenen Endlichkeit und des körperlichen Verfalls. Dann trifft sie eine alte Liebe von früher wieder, Friedrich ...

Der Roman lässt sich leicht und unterhaltsam lesen, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Protagonistin hat es mir sogleich angetan. Obwohl ich noch nicht in ihrem Alter bin, konnte ich mich beim Lesen sofort mit ihren Alltagssorgen und Problemen identifizieren. Im Buch geht es oft um scheinbare Kleinigkeiten, aber auch um die ganz großen Themen im Leben wie Liebe, Hoffnung, Zusammenhalt, Unsicherheit. Die Gedanken der Protagonistin stimmen nachdenklich und brachten mich dazu, über meine eigene Situation nachzudenken.
Dennoch ist der Roman voller Hoffnung, vor allem das Ende finde ich sehr schön und befriedigend.

Bewertung vom 19.07.2025
Krohn, Henriette

Pinguine fliegen nur im Wasser


sehr gut

Skurrile Liebesgeschichte

Der Einzelgänger Vincent wird von seiner Chefin und Geliebten Katharina abrupt fallengelassen und der Veruntreuung beschuldigt. Seinen Job und die Firmenwohnung ist er damit los, und sein ganzes Leben bricht zusammen. Da trifft er auf die Taxifahrerin Greta, die ein bunter Paradiesvogel mit einem großen Herzen ist und die ihn unter ihre Fittiche nimmt. Der Deal: Vincent darf in der gerade geerbten Villa ihrer Großeltern mit ihr wohnen, wenn er ihr hilft, die Villa zu renovieren.

Während man als Leser die Renovierungsarbeiten verfolgen kann – die Autorin schildert anschaulich, wie das ungleiche Paar aus der Villa ein Schmuckstück macht – lernt man noch allerhand nicht weniger skurrile Charaktere kennen, die die Geschichte bereichern. Da ist zum Beispiel Gretas kleine Nichte Mathilda (die Jesus am Kreuz immer als Jesus Christoph bezeichnet), eine zugeknöpfte Gräfin, die in der Nachbarvilla wohnt, Gretas großmäuliger Freund Boje, und Kurt mit seiner Trillerpfeife, der mit seinen militärisch anmutenden Anweisungen eine große Hilfe bei der Renovierung ist.
Aufgelockert wird das Ganze durch Rückblicke in Gretas Vergangenheit. Hier erfährt man, wie Greta von einem vernachlässigten Wohlstandskind, das keine Liebe erfuhr, zu dieser weltoffenen und liebevoll verrückten Person geworden ist. Genau die Person, die Vincent in seiner Lebenskrise braucht.
Der Roman liest sich sehr kurzweilig, ist witzig unterhaltsam und geht dennoch in die Tiefe. Einziger Kritikpunkt für mich ist die sehr einfache Sprache, die sich noch dazu in der Präsensebene befindet, so dass man manchmal das Gefühl hat, ein Kind hätte die Sätze geschrieben.

Bewertung vom 14.07.2025
Brodeur, Adrienne

Das Sommerfest


ausgezeichnet

Wunderschöner und tiefsinniger Familienroman

Das Cover des Romans mit seinen zarten Pastellfarben finde ich wunderschön. Nach dem Lesen habe ich festgestellt, dass "Das Sommerfest" bereits vor einem Jahr unter dem Titel "Treibgut" bei einem anderen Verlag erschienen ist, was mich etwas verwirrte.
Nichtsdestotrotz ist das Sommerfest ein wunderbar atmosphärisches und tiefsinniges Buch, das die Geschichte einer Familie vor dem Hintergrund Cape Cods erzählt. Das Buch erinnerte mich stark an den Papierpalast, eines meiner Lieblingsbücher.
Adrienne Brodeur versteht es meisterhaft, subtile Portraits ihrer Protagonisten zu zeichnen. Da ist Adam, Patriarch von 70 Jahren, der unter einer bipolaren Störung leidet. Mal leidet er fast unter Größenwahn, glaubt sich neuen Entdeckungen in der Walforschung nahe, mal ist er depressiv und kaum zugänglich. Für seine Kinder Abby und Ken – die Mutter starb nach Abbys Geburt – war und ist es sehr schwer, mit ihm auszukommen.
Ken ist ein aufstrebender Politiker mit einer Familie, die nach außen hin wie aus dem Bilderbuch erscheint. Nach innen hin ist nichts, wie Ken es sich wünscht, die Kinder renitent, seine Ehefrau hat ein Alkoholproblem, außerdem liegen ihre Loyalitäten nicht bei ihm, sondern bei seiner Schwester Abby.
Abby ist Künstlerin, eine sensible Person, die vom Vater nie ernstgenommen wurde und sich in der Kindheit an den großen Bruder klammerte, so wie er sich an sie, mit unschönen Folgen, die die Autorin nur dezent andeutet.
Dann tritt ein weiteres Familienmitglied auf den Plan, mit dem niemand gerechnet hätte und bringt die eingerosteten Familienstrukturen ordentlich durcheinander.
Auf sehr tiefgehende Weise beschreibt die Autorin Kindheitstraumata und wie sie im Hier und Jetzt noch nachwirken. Alle Frauen der Familie litten und leiden unter dem Patriarchat, obwohl sie die eigentlich Starken und Überlegenen sind. Ihr Kampf aus der Bevormundung und Fremdbestimmung heraus ist schwer und schmerzhaft, aber überzeugend zu lesen.
Nichts zuletzt war ich beim Lesen von den wunderschönen Naturbeschreibungen der Küste und des Meers angetan. Adrienne Brodeur schuf eine wunderbare, sinnliche Atmosphäre, die noch lange in mir nachhallt.

Bewertung vom 10.07.2025
Rosa, Maya

Moscow Mule


ausgezeichnet

Russland nach der Jahrtausendwende
Das Cover mit seinen leuchtendroten Blumen und der gesichtslosen Frau im Pelz ist gleichzeitig auffällig und anziehend, es hat mich sogleich angesprochen.
Protagonistin ist die junge Studentin Karina, die wie ihre Freundin Tonya ärmlichen Verhältnissen entstammt. Sie haben kaum Geld, um mit der Metro zu fahren oder sich Essen zu kaufen. Sie leben im Moskau nach der Jahrtausendwende, in dem Putin seine Macht ausbaut. Korruption und politische Intrigen sind an der Tagesordnung. Karina hat nur ein Ziel, nämlich, ein Visum für Deutschland zu ergattern, um dort weiterzustudieren. Sie weiß, dass es in Moskau keine Zukunft für sie gibt.

Die Autorin zeichnet ein anschauliches und lautes Bild junger russischer Menschen, die nicht mit dem Silberlöffel im Mund geboren sind. Karina und Tonya lassen sich treiben, gehen flüchtige Männerbekanntschaften ein, haben Sex und feiern, als gäbe es kein Morgen. Tief in ihrem Innern ist die Sehnsucht, dem oberflächlichen Leben zu entkommen, irgendwo anzukommen, persönliche Freiheiten zu haben, wie die Menschen im Westen. Der Weg dorthin ist lang und entbehrungsreich.
Karinas Geschichte ist keine glückliche. Ihre Mutter lehnt sie ab, wollte sie nie bei sich haben und spart nicht mit spitzen Bemerkungen, die sie ihr ständig an den Kopf wirft. Nur bei ihrer Oma findet sie Liebe. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt.
Für mich war es hochinteressant, etwas aus der Zeit des Putinschen Machtausbaus zu lesen, zu erfahren, wie durchschnittliche Menschen in diesem System zurechtkommen. Da die Autorin in Moskau geboren und aufgewachsen ist, gehe ich davon aus, dass ihre Schilderungen authentisch sind.
Auch sprachlich ist das Buch hervorragend gelungen, die Sprache ist originell, ausgefeilt und spart nicht mit treffenden Bildern und Metaphern. Insgesamt ein tolles Werk!

Bewertung vom 07.07.2025
Baumeister, Jens

Andor Junior, Bücherhelden 1. Klasse, Die geheime Botschaft


ausgezeichnet

Spannender Lesespaß für Erstleser

Das Cover des Buches "Die geheime Botschaft" weckt mit seinen dunklen Farben und den ausdrucksstarken Gesichtern schon mal die Neugier auf ein spannendes Abenteuer. Das Buch ist dünn und liegt gut in der Hand von Kindern.
Ganz vorne werden die Hauptpersonen, vier Freunde, Zauberwölfe und der böse Magier dargestellt. Das ist sinnvoll, denn so können Kinder immer wieder zurückblättern und schauen, wer wer ist.
Das Buch besteht aus sechs kurzen Kapiteln. Der Text ist in relativ großer Schrift gedruckt und in einzelne Abschnitte gegliedert, so dass er optisch überschaubar ist. Die Sätze sind recht kurz, so dass ErstleserInnen aus der ersten oder zweiten Klasse sie gut selbstständig erlesen können.
Inhaltlich geht es um einen Schatz, den die Freunde suchen, bis sie merken, dass es sich lediglich um eine Falle des bösen Magiers handelt. Mut und Zusammenhalt sind die Hauptthemen des Buches, schöne Themen für Kinder.
Die Illustrationen sind kindgemäß, liebevoll und lustig.
Nach jedem Kapitel gibt es ein Rätsel für Kinder in verschiedenster Form, so können die ErstleserInnen überprüfen, ob sie aufmerksam gelesen haben.
Insgesamt ein schönes und kindgemäßes Buch zum Selbstlesen oder auch zum Vorlesen in Kita oder Schule.

Bewertung vom 06.07.2025
Childs, Jill

Die Verratene (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Krimi
Im Urlaub lernt die junge Mutter Ros Lotte kennen und freundet sich für die Dauer ihres Aufenthalts mit ihr an. Es kommt zu einer durchzechten Nacht, während der Ros ihrer neuen Freundin Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit erzählt. Wieder zu Hause ist der Schock groß: Lotte ist kurzerhand aus London in die Kleinstadt gezogen und lebt nun hier mit ihrer kleinen Tochter. Sie ist ziemlich aufdringlich und erzählt Geschichten, die unmöglich wahr sein können. Ros' Ehemann Adam glaubt ihr nicht, dass Lotte etwas Seltsames umgibt. Doch dann geschehen besorgniserregende Dinge ...

Der Krimi ist abwechselnd aus der Sicht von Ros und Lotte geschrieben, sodass man die Denkweisen und Hintergründe beider Frauen kennenlernt und sich mit der Zeit auch ein eigenes Bild dessen machen kann, was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und lassen sich flüssig lesen.
Der Roman liest sich sehr spannend. Ab einem bestimmten Punkt konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Vor allem Ros ist eine Frau wie du und ich, die sich liebevoll um ihre Kinder kümmert, versucht, ein kleines Unternehmen aufzubauen und die Familie zusammenhält. Sie ist eine sympathische Protagonistin. Mit den anderen Personen dauert es länger, bis man mit ihnen warm wird.
Insgesamt war der Roman für manche Überraschung gut. Es gab einige Wendungen, auch wenn ich manche schon vorausgeahnt habe.
An manchen Stellen war mir der Krimi etwas zu plakativ, aber insgesamt bot er gute Unterhaltung

Bewertung vom 04.07.2025
Delacourt, Grégoire

Alle meine Träume


ausgezeichnet

Macht Geld glücklich?
Jocelyne besitzt einen Kurzwarenladen im französischen Arras und betreibt einen Internetblog über Stricken, Nähen und Sticken. Ihre beiden Kinder sind schon längst aus dem Haus. Durch einen Lottogewinn kommt Jocelyne zu einer Unmenge von Geld. Aber dann macht sich ihr Ehemann Jocelyn damit aus dem Staub….
Schon den Beginn des Buches, die Selbsthilfegruppe namens AG - Anonyme Gewinner – finde ich sehr originell und kurzweilig. Hier erzählen Teilnehmer, Menschen, die viel Geld gewonnen oder ererbt haben, von ihren Problemen, das Größte davon ist, dass Geld allein nicht glücklich macht.
Das Buch ist nicht sehr umfangreich, sticht aber durch seine typisch französische Erzählweise hervor, die eine Mischung aus ernst und verschroben humorvoll ist. Es liest sich sehr unterhaltsam, ist aber mehr als eine oberflächliche Lektüre. Es geht um die wirklich wichtigen Werte im Leben, darum, was ein erfülltes Leben ausmacht. Ein Buch, das nachdenklich macht und einen dazu auffordert, sich mit dem eigenen Leben auseinander zu setzen.

Bewertung vom 02.07.2025
Schulman, Ninni

Das Paradies verrät man nicht / Ingrid Wolt ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Fesselnder Schwedenkrimi

"Das Paradies verrät man nicht" ist der zweite Band um die ehemalige Polizistin und Privatermittlerin Ingrid Wolt. Nachdem mir der erste Band sehr gut gefallen hat und ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung gefreut habe, war ich froh, diese in die Hände zu bekommen.
Der zweite Teil steht dem ersten in nichts nach. Ingrid wird hier mit einem neuen vermeintlichen Verbrechen konfrontiert, das sie aufklären will. Dabei geht es um die junge Lena, die sich offensichtlich erhängt hat. Ihre Eltern zweifeln an dieser Version. Ihre Ermittlungen führen Ingrid auf einen Hof, der von mehreren Brüdern geführt wird, die sie nicht gerade willkommen heißen.
Und dann sind da noch Ingrids ganz eigene Probleme mit ihrem Ex-Mann Kjell, der ihr aus Rache nach dem Leben trachtet, und ihrer kleinen Tochter Anna, die noch immer bei einer Pflegefamilie wohnt ...

Der Roman ist in kurze, überschaubare Kapitel gegliedert, was es einem als Leser leicht macht, flüssig durchs Buch zu kommen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht verschiedener Personen geschrieben, z.B. aus Ingrids, Kjells, Lenas oder Bennys (Lenas ehemaliger Polizistenkollege) Sicht. Dadurch erhält man als Leser eine differenzierte Sicht auf das Geschehen und kann sich ein eigenes Bild machen.
Die Autorin beschreibt die Schauplätze mit viel Lokalkolorit, man kann die Hütte im Wald, in der Ingrid wohnt, direkt vor sich sehen, genauso anschaulich wird der Hof beschrieben, auf dem Lenas Familie wohnt. Wer Schwedenkrimis mag, ist hier genau richtig.
Das Ende liefert einen Cliffhänger, der mich sehr neugierig auf einen dritten Band macht! Ich hoffe, ein weiteres Buch der Autorin erscheint bald!