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Benutzername: 
Leila99
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Bewertung vom 20.06.2014
Mein Sommer am See
Hall, Emylia

Mein Sommer am See


sehr gut

Worum geht es?

Beth Vater kommt Beth besuchen, was sehr ungewöhnlich ist, denn eigentlich treffen sie sich immer bei ihm. Doch sein Besuch ist nicht so „grundlos“, wie Beth zunächst denkt – oder eher hofft, denn ihr Vater hat ein Paket für sie. Ein Paket aus Ungarn von Beths Mutter, die sie seit 14 Jahren nicht mehr gesehen hat. In dem Paket ist ein Album voller Erinnerungen – Erinnerungen, die Beth seit Jahren so mühselig aus ihrem Kopf ausgesperrt hat. All ihre Sehnsucht, ihre Hoffnung, all das, was sie damals erlebte. Ihre erste Liebe, ihre lebensfrohe Mutter alles holt sie wieder ein. Auch der Tag, den Beth am liebsten vergessen würde.

Meine Meinung

Ich finde das Cover absolut gelungen. Es hat so etwas Leichtes,wirkt aber gleichzeitig bedrückend, damit gibt es die Stimmung, die in dem Buch herrscht richtig gut wieder.

Die Geschichte ist sehr interessant, man hat von Anfang an so viele Fragen, die aber erst sehr spät gelöst werden und das Ende ist sehr unerwartet, mich hat es wirklich überrascht. Auch die Atmosphäre des Buches kam gut rüber, man wird richtig in den Bann der Geschichte gezogen und man hat das Gefühl wirklich am Ort des Geschehens zu sein. Weniger gut gefallen hat mir, dass das Buch im Mittelteil etwas langatmig war, hier hätte wirklich mehr passieren können. Andererseits ist es Emylia Hall wirklich gut gelungen, Gefühle hervorzurufen, man konnte richtig mit den Figuren mitfühlen. An sich ist der Schreibstil wirklich schön und gut zu lesen, allerdings finde ich, dass die Autorin mit den Metaphern etwas übertrieben hat, aber das ist wirklich Geschmackssache.

Die Figuren waren sehr gut dargestellt, Beth ist eine sympathische Hauptprotagonistin, obwohl ich mich besonders am Anfang manchmal gefragt habe, warum sie so handelt, wie sie es tut. Ihr Vater ist etwas komplizierter, aus ihm bin ich wirklich gar nicht schlau geworden und erst am Ende konnte ich überhaupt seine Beweggründe verstehen. Marika hingegen ist so ganz anders, wild lebensfroh, sorglos und verantwortungslos – eine sehr interessante Mischung, die sich in viele Richtungen entwickeln kann, aber ist sie wirklich das was sie zu sein scheint? Támas ist einfach der supernette Nachbarsjunge, zwar außergewöhnlich schlau und verständnisvoll, aber trotzdem nicht perfekt. Alle Figuren sind sehr interessant und es war spannend zu sehen, in welche Richtung sie sich entwickeln würden.

Ich muss sagen, dass ich mich am Anfang des Buches etwas über den Titel gewundert habe, für mich wären es eher „Meine Sommer am See“, aber im Laufe der Geschichte habe ich verstanden, dass nur dieser eine Sommer entscheidend war.

Fazit

„Mein Sommer am See“ ist trotz kleiner Kritikpunkte ein wirklich gelungenes Buch, es ist sehr tiefsinnig und nicht so leicht, wie der Titel vermuten lassen würde. Mir hat es auf alle Fälle gefallen und den Aufkleber „Das Sommerbuch 2014“ hat es einfach verdient.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.