Die Hummerfrauen ist ein einfühlsamer Roman über drei Frauen unterschiedlicher Generationen und ihr Leben an der Küste von Maine. Zentrale Themen sind Verlust, Neuanfang und Zusammenhalt.
Die älteste der drei Frauen ist Ann. Als erfahrene Hummerfischerin lebt sie allein mit ihrem etwas skurillen Hummer Mr. Darcy.
Julie hatte einen schweren Unfall, kämpfte sich aber zurück ins Leben. Besonders gefallen hat mir am ihrem Charakter, dass sie taff ist, frei ihre meinung sagt, aber dennoch mit ihren Gefühlen und ihrem Neuanfang kämpft.
Mina ist die jüngste der drei Protagonistinnen und kehrt nach einem familiären Verlust in ihre Heimat zurück. In Maine begegnet sie Ann und Julie und lernt von ihnen das Hummerfischen.
Besonders gut umgesetzt sind in diesem Roman die Figuren. Sie wirken sehr lebendig und haben sowohl Ecken und Kanten, zeigen aber auch Verletzlichkeit. Auch der Schreibstil ist eindrucksvoll, die Atmosphäre an der Küste wird bildhaft beschrieben. Das Erzähltempo ist eher ruhig. Manche Passagen ziehen sich, besonders bei Details im Alltag. Weiterhin könnten einige Leser die Zeitsprünge anfang verunsichern und somit den Einstieg erschweren. Insgesamt aber ein empfehlenswerter Roman.
Ich habe bisher alle Bücher von Abby Jimenez verschlungen. Daher habe ich mich auf diese Veröffentlichung ganz besonders gefreut. Das Buch ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern auch vom Inhalt her. Die beiden Protagonisten sind Samantha und Xavier. Besonders gefallen hat mir hier, dass Xavier Tierarzt ist.
Zwischen den beiden funkt es auf Anhieb. Leider muss Samantha aber, nachdem ihre Mutter schwer an Demenz erkrank ist, umziehen und eine Fernbeziehung scheint zunächst nicht in Frage zu kommen.
Besonders gut gefallen haben mir hier die Charaktere, besonders Xavier, der Ecken und Kanten hat. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war sehr nachvollziehbar und schien überhaupt nicht weit hergeholt. Der Schreibstil war wie immer flüssig und angenehm und mit einer Prise Humor. Das Buch hat mich gefesselt und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen!
Ein Roman, der perfekt in den Sommer passt. Eleni, die Protagonistin, musste den Verlust ihrer Großeltern als auch den ihrer großen Liebe, Theo, verkraften. Um die Verluste zu verarbeiten, lebt sie zurückgezogen und isoliert in ihrem Haus in der Bretagne. Ein unbekannter Absender schickt ihr aber regelmäßig Briefe und Blumen und schon bald werden diese kleinen Gesten zum Ritual und Eleni beginnt, sich wieder zu öffnen.
Sehr bildhaft war hier der Schreibstil bzw. die präzise Darstellung der Natur. So konnte ich beim Lesen gut abschalten und in die Bretagne eintauchen. Die Charaktere wirken glaubhaft und nachvollziehbar und besonders Eleni ist mir im Laufe der Geschichte immer mehr ans Herz gewachsen. Trotz dass der Roman Themen wie Trauer behandelt, gelingt dennoch der Balanceakt zur Leichtigkeit und Lebensfreude.
Besonders gefallen hat mir hier, dass der Roman aufzeigt, dass sich ein hoffnungsvoller Blick nach vorne lohnt. Gerne empfehle ich die Geschichte daher weiter!
Das Cover und die Idee der Geschichte haben mich sehr angesprochen, sodass ich es gerne lesen wollte. Optisch ist das Buch schön gestaltet und macht sich gut im Regal. Leider konnte die Geschichte meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllen. Zu Beginn hat sie mich sehr in den Bann gezogen, der bildhafte Schreibstil hat mir hier sehr gefallen und man hat die beiden Protagonisten und ihre Hintergrundgeschichte kennengelernt. Ab dem zweitem Teil konnte mich die Geschichte aber leider nicht mehr überzeugen. Die Romance zwischen Nasir und Zafira war für mich wie aus der Luft gegriffen, hier haben keine tiefgründigen Gespräche stattgefunden etc., von meiner Seite aus war die Love-Story hier absolut nicht nachvollziehbar und leider sehr flach. Insgesamt hat sich das Buch dann doch ein wenig in die Länge gezogen, hier hätte man an einigen Stellen kürzen können. Obwohl mir das arabische Setting sehr zugesagt hat, haben hier die vielen arabischen Begriffe auch den Lesefluss gestört, weil ich immer nach hinten ins das Glossar blättern musste, um die Worte zu verstehen. Im dritten Teil wurde die Geschichte nahezu abstrus und ich konnte den Geschehnissen nicht mehr ganz folgen, das Ende kam irgendwie auch aus der Luft gegriffen und sollte Spannung erzeugen, die bei mir aber nicht aufkam. Die drei Sterne vergebe ich, da der erste Teil mir wirklich gefallen hat, ohne diesen wäre ich bei maximal zwei Sternen. Schade, die Geschichte hätte meiner Meinung nach mehr Potenzial gehabt, ich denke nicht, dass ich mir den zweiten Teil kaufen werde.
Nach der Trennung von ihrem Freund, von dem sie immer gedacht hat, dass sie ihn heiraten würde, zieht Jo vorübergehend nach London, um den Schreibwarenladen ihres Großvaters weiterzuführen, nachdem dieser an Demenz erkrankt ist.
Die Geschichte klang vielversprechend aber leider bin ich mit Jo nicht so wirklich warm geworden, ich konnte mich mit ihr als Charakter nicht identifizieren und insgesamt ist sie für mich flach geblieben. Die Charaktere, die Jos Laden aufsuchen, sind viel bunter und eigensinniger gestaltet, diese haben mir sehr gefallen und es handelt sich um eine bunte Mischung - von der Priesterin zum Optiker. Im Laufe der Geschichte bildet sich eine Truppe von Freunden um Jo und der Leser lernt die Hintergründe zu dessen Lebensgeschichten kennen. Der Schreibstil insgesamt hat mir gut gefallen, dennoch hat das Buch mich nicht wirklich in seinen Bann gezogen - die Geschichte ist für mich recht oberflächlich und vorhersehbar geblieben, sie hat für mich leider keinen Wiedererkennungswert, war aber nett für zwischendurch. Nicht ganz einordnen konnte ich hier die Szenen rund um den Friedhof und den Geistern - es war für mich unpassend für ein Buch ohne Fantasy-Elemente. Das Ende war leider auch ziemlich abrupt und hätte gerne etwas mehr ausgeführt werden können.
Der Klappentext des Buches klang vielversprechend - eine Kommisarin, die sich ohne Erinnerung auf einem Kreuzfahrtschiff wiederfindet. Warum ist sie auf diesem Schiff? Woran kann sie sich nicht erinnern?
Was gut angefangen hat, hat leider auch schnell nachgelassen. Für mich fehlt es der gesamten Geschichte an Tiefe. Die Charaktere sind sehr flach, sie wenig authentisch und es fehlt ihnen an Wiedererkennungswert - man hätte sie sehr einfach austauschen können. Über die Protagonistin selbst erfährt man auch wenig, die Charaktergestaltung ist hier sehr oberflächlich gehalten.
An Tiefe fehlt es mir nicht nur bei den Charakteren, sondern auch beim Schreibstil. Er hat teilweise abgehakt und wenig beschreibend auf mich gewirkt - die Geschichte machte einen gehetzten Eindruck auf mich und auf Dauer war dieser Schreibstil anstrengend. Der Plot an sich wurde schnell vorangetrieben, was man je nach Vorliebe entweder positiv oder negativ sehen kann. Obwohl die Handlung derart schnell voran ging, kam bei mir aber keine Spannung auf - die gesamte Geschichte hat mich leider kalt gelassen und konnte mich nicht fesseln. Die Szenensprünge waren mir teilweise auch zu häufig. Insgesamt hat mich das Buch leider nicht überzeugt.
Schade, das Setting und die Idee hätte mehr Potenzial gehabt.
"Tage einer Hexe" hat mich direkt angesprochen, weil es optisch so schön gestaltet wurde. Das Cover und der Farbschnitt passen hervorragend zur Geschichte. Es handelt sich um eine ungewöhnliche Geschichte - die Protagonistin ist eine Hexe, die ihren Schatten verliert, als sie die Stadt auf der Flucht vor dem Smey, dem Zar der Monster, notgedrungen verlassen muss. Da sie nun von der Schattenkrankheit befallen wird und nicht mehr lange ohne ihren Schatten überleben wird, macht sie sich gemeinsam mit einem polizeilichen Ermittler für Übernatürliches auf die Suche und stellt fest, dass auch hier ihr Feind, der Smey, mit den Geschehnissen verbunden ist. Die ganze Geschichte spielt während der sogenannten "Schmutzigen Tage", während denen sich Monster wie Upire frei in der Stadt bewegen können und die Menschen gegen sie kämpfen müssen. Gefallen hat mir hier vor allem, dass es sich mal nicht um eine Liebesgeschichte bzw. Romantasy gehandelt hat - das war sehr erfrischend. Die Protagonistin war überzeugend und ich konnte mich gut mir ihr identifizieren - ihre Angst vor dem Smey war stets im Vordergrund, aber sie schafft es, sich ihm zu stellen. Zu keinerlei Zeitpunkt ist mir die Geschichte zu langgezogen oder langweilig vorgekommen, sie hatte genau die richtige Länge und hat es geschafft, die Spannung stets aufrecht zu erhalten. Lediglich das Ende hat mich nicht ganz so mitgenommen, aber das mag auch Geschmackssache sein. Ich hatte gehofft, noch mehr über Lamia zu erfahren, aber das ist leider ausgeblieben. Insgesamt aber ein schönes und unterhaltsames Fantasybuch, was hervorragend zum Herbst bzw. zu Halloween passt. Empfehle ich gerne weiter!
Die Idee zu "Antichristie" hat mir sehr gefallen - Durga soll an einer Verfilmung eines überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten, wird dann aber in ahr 1906 katapultiert und trifft dort auf indische Revolutionäre. Sie erlebt das Jahr 1906 als Sanjeev und landet mitten im India House, einem Zentralpunkt der indischen Revolution. Die ersten Seiten bzw. Kapitel des Buches haben mir sehr gefallen. Durga beerdigt ihre Mutter und trauert um ihre Mutter, die unter umgeklärten Umständen gestorben ist. Der Schreibstil war flüssig und auch in Teilen wirklich humorvoll - dies hat mich neugierig nach mehr gemacht. Die weitere Geschichte hat mir allerdings nicht so sehr zugesagt. Es war teilweise schwierig, den Erzählungen zu folgen, da hier viel historischen Hintergrundwissen vorausgesetzt wird. Das war mir, als ich mich dafür entschieden habe, diese Geschichte zu lesen, nicht bewusst und ich möchte während des Lesens auch nicht ständig nachschlagen, um die Geschichte dann zu verstehen. Mir hat hier auch ein wenig der rote Faden gefehlt und am Ende der Geschichte war ich verwirrt - ich hatte einfach keinen Spaß an diesem Buch, was sehr schade ist, da mit die Idee ursprünglich sehr zugesagt hat. Ich würde dieses Buch eher für Leser empfehlen, die zur Kolonialgeschichte in England bzw. Indien ein hohes Vorwissen haben, damit sie der Erzählung gut folgen können.
Lena wird eines Tages in die Märchenwelt, genauer gesagt ins Märchen von Schneewitchen, geworfen, als ihre Doppelgängerin, Schneewittchens Stiefmutter, beschließt, dass der Tausch mit ihr ihre Probleme löst. Sie findet sich also im Schloss wieder und versucht, den Lauf der Geschichte zu ändern und sich mit Schneewittchen anzufreunden statt sie umzubringen. Gleichzeitig scheint ihre Doppelgängerin in Lenas "echtem" Leben einiges an Chaos anzurichten.
Für mich war es wirklich eine sehr kurzweilige und unterhaltsame Leseerfahrung. Ich habe das Buch tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen und konnte es nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil war einfach und durch viele Dialoge geprägt, aber hat gut zur Geschichte gepasst. Die Figuren sind authentisch, besonders die vielen liebenswerten Nebenfiguren haben es mir angetan und lassen die Geschichte lebendig werden. Teilweise musste ich auch wirklich laut lachen. Es wird damit auseinandergesetzt, ob denn die Antagonisten der Märchen wirklich "böse" sind und wieso sie als Bösewichte ihrer Geschichte gelten. Ich habe nie darüber nachgedacht, wie unlogisch Märchen tatsächlich erscheinen und wie wenig glaubwürdig die Handlungen darin sind. Nach der Lektüre dieser Geschichte hat man auf jeden Fall einen anderen Blick auf die Grimmschen Märchen. Für mich eine schöne, kurzweilige Geschichte, die ich gerne weiterempfehle!
Matilde, Sayer und Aesa sind Nightbirds, d.h. sie verkaufen magische Küsse an ihre Kundschaft, jede der drei jungen Frauen verleiht eine einzigartige magische Gabe. Nachdem die Nightbirds knapp einem Attentat entkommen, versuchen die die Verschwörung auszudecken und fliehen in den Untergrund. Denn magische Frauen werden von der Kirche gejagt, da ihnen vorgeworfen wird, von der "Quelle" gestohlen zu haben.
Das Thema der Geschichte hat mir sehr zugesagt. Die Idee der magischen Küsse ist einzigartig und gut umgesetzt. Der Schreibstil hat mir hier außergewöhnlich gut gefallen - er war sehr bildhaft und wunderschön. Womit ich ein paar Probleme hatte, waren die Protagonistinnen. Obwohl alle drei unterschiedlich sind, hatte ich Probleme, mich mit ihnen zu authentifizieren und insgesamt sind sie für mich doch recht flach geblieben und waren für mich auch austauchbar. Es hat das besondere an ihnen gefehlt. Dennoch kann die Geschichte mit einem angenehmen Spannungsbogen überzeugen und das Worldbuilding war überzeugend. Ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen und kann die Geschichte für Fantasy-Fans auf jeden Fall weiterempfehlen!
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