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Julia

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2025
Brickley, Holly

Deep Cuts


sehr gut

Playlist an und abtauchen
Percy und Joe lernen sich zu College Zeiten Anfang der 2000er in einer Bar kennen und matchen auf Anhieb aufgrund ihrer beiden Liebe zu Musik. Zwischen ihnen entwickelt sich über die Liebe zur Musik hinaus eine ganz eigene Dynamik, die aber auch von Neid und Eifersucht geprägt ist. Die Autorin hat die widersprüchlichen Gefühle meiner Meinung nach richtig gut und authentisch dargestellt.
Der Roman lebt von Musik - wer kein Fan von ausschweifenden Song-Analysen ist, sollte hier besser die Finger von lassen. Mir hat das persönlich aber sehr gut gefallen.
Die 2000er Vibes waren auch toll wiedergegeben und haben mich richtig nostalgisch gemacht.
Von mir eine Empfehlung, wenn man sich komplett auf die Geschichte einlassen möchte und auch die Playlist an den vorgegebenen Stellen einschaltet. Ein echt richtig gelungenes Debüt!

Bewertung vom 06.09.2025
June, Joana

Bestie


gut

Beste Freundinnen?
Ich habe mich seit der Ankündigung wahnsinnig auf den Debütroman von Joana June gefreut - ich folge ihr schon lange auf Instagram und YouTube und bin von ihrem Content sehr begeistert.
Deshalb wollte ich ihren Debütroman auch unbedingt mögen, doch leider hat er mir nur so mittelmäßig gefallen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich etwas anderes erwartet habe und davon ausgegangen bin, dass die Freundschaft zwischen Lilly und Anouk mehr im Vordergrund steht.
Der Schreibstil ist toll, aber hat mich auch nicht ganz bekommen können.
Ich hatte auch das Gefühl, Joana June wollte zu viele Themen mit einbeziehen, darunter hat dann aber die Ausarbeitung der Protagonistinnen gelitten. Die beiden konnte ich bis zum Ende hin nicht richtig greifen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nicht so gewollt war.
Ich dachte auch die ganze Zeit, es endet mit einem richtig großen Knall, der ist für mich aber irgendwie ausgeblieben.
Bin mir trotzdem sehr sicher, dass viele von Bestie begeistert sein werden und freue mich über alles weitere, was von der Autorin noch kommen wird!

Bewertung vom 06.08.2025
Jimenez, Abby

Say You'll Remember Me


sehr gut

Sam und Xavier lernen sich zufällig in Xaviers Tierarztpraxis kennen, verbringen dann einen perfekten Tag miteinander und sind sich beide sicher, sie möchten sich auf alle Fälle weiterhin sehen. Dumm nur, dass Sam am nächsten Tag ans andere Ende der USA zieht, um sich um ihre demenzkranke Mutter zu kümmern.
So beginnt also deren Fernbeziehung mit allen möglichen Hürden. Dadurch, dass sich das ganze Buch über ein Schicksalsschlag nacheinander reiht, habe ich die Liebesgeschichte leider gar nicht richtig fühlen können und die schönen Erlebnisse haben für meinen Geschmack viel zu wenig Raum eingenommen.
Was mich außerdem sehr gestört hat waren die ständigen popkulturellen Bezüge. Allem voran die ständige Erwähnung von Xavier wäre so heiß wie Rhysand aus Das Reich der sieben Höfe (ich liebe die Reihe!), aber das war einfach nur unangenehm und drüber.
Ich konnte auch mit dem Humor der Autorin wenig anfangen, z.B. "Pupi braucht ein Poloch" oder die Senfwitze waren für mich einfach nur unangenehm.

Außerdem: ich habe circa 20% in der deutschen Übersetzung von Urban Hofstetter gelesen, musste dann aber auf die englische Originalausgabe wechseln. Die Übersetzung ist leider überhaupt nicht gelungen, weder Jimenez´ Schreibstil noch ihr Humor kommen ansatzweise gut rüber.

Von mir eher keine Empfehlung und den riesigen Hype verstehe ich nicht wirklich.

Bewertung vom 07.07.2025
Shattuck, Ben

Die Geschichte des Klangs


sehr gut

Leise und melancholisch
In Ben Shattucks "Die Geschichte des Klangs" erwarten den Lesenden zwei Kurzgeschichten, die für mich erstmal etwas willkürlich zusammengestellt klangen. Ich habe nämlich erst mitten im Buch herausgefunden, dass die beiden Kurzgeschichten im Original wohl Teil von insgesamt elf Kurzgeschichten sind. Das Büchlein ist wunderschön gestaltet und sieht sehr hochwertig aus, ein wahres Schmuckstück im Regal.
Zum Inhalt: die erste Geschichte wird aus Lionels Perspektive erzählt, der auf seine Jugendzeit mit David zurückblickt und vor allem den Sommer, in dem die beiden zusammen durch die Welt gezogen sind um Volkslieder aufzunehmen. In der zweiten Geschichte findet Annie die Aufnahmen Jahre später wieder, sie finden den Weg zurück zu Lionel.
Alles ist sehr poetisch erzählt, hat mich tief berührt. Kurzgeschichten lassen natürlich immer aus und Platz für Interpretationen und Gedanken, darauf muss man sich einlassen. War etwas ganz besonderes, hat mir gut gefallen!

Bewertung vom 01.07.2025
Taylor, Austin

Das Gefühl von Unendlichkeit


gut

Leider nichts für mich
"Das Gefühl von Unendlichkeit" hat mich beim Lesen des Klappentexts sehr angesprochen und ich hatte große Hoffnungen auf Zoes und Jacks Geschichte - es klang für mich nach einer Geschichte genau nach meinem Geschmack.
Leider hat sich das im Laufe des Romans gewendet. Der Anfang hat mich noch richtig gecatcht, auch wenn ich meine Probleme hatte, in die Handlung zu finden. Sprachlich ist es herausragend gut geschrieben, mir blieb alles nur sehr fremd, sowohl Zoe und Jack als auch deren Lebensgeschichte. Es ist doch auch sehr wissenschaftlich, was mir einfach im Moment zu kompliziert war und mich immer wieder aus der Handlung geworfen hat.
Stellenweise war es meiner Ansicht nach auch sehr zäh, sodass ich mich fast schon zum Weiterlesen zwingen musste.
Wer etwas mehr vom Fach ist wird hier sicherlich ein Highlight finden, für mich war es leider nur nichts.

Bewertung vom 01.06.2025
Dunlay, Emily

Teddy


sehr gut

Das Leben von Teddy
60er Jahre, Texas, Teddy ist 34, lebt ihr Leben in vollen Zügen, stammt aus einer angesehenen Familie, und seit je Single - möchte nun aber endlich heiraten. In einer Bar lernt sie David kennen, der in Rom für die amerikanische Botschaft arbeitet. Nach kurzer Kennenlernphase zieht sie zu ihm nach Rom, voller Erwartung auf das glamouröse römische Leben.
Teddy ist eine spannende Persönlichkeit mit einer skandalreichen Vergangenheit. Diese holt sie im Laufe des Romans immer wieder ein. Beim Lesen habe ich die ganze Zeit mit gefiebert, ob es für sie doch alles gut ausgeht und sie hoffentlich mit allem durchkommt.
Auch ihre Familie hat mächtig Dreck am Stecken und so herrschte das ganze Buch über eine Grundspannung, die mich hat immer weiter lesen lassen wollen.
Das Ende hat mich ehrlich ein bisschen sauer gemacht - auch wenn es voll Teddys Charakter zu machen, was sie will, entsprochen hat.
Hatte richtig viel Spaß damit und kann Teddy nur empfehlen!

Bewertung vom 16.05.2025
Eui-kyung, Kim

Hello Baby


sehr gut

Kinderwünsche
Hello Baby - so heißt der Gruppenchat von sechs Frauen, die alle eins gemeinsam haben: sie wollen ein Kind und auf natürlichem Weg klappt es nicht. Deshalb sind sie alle Patientinnen in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul.
Eui-kyung erzählt nach und nach die jeweilige Geschichte der sechs Frauen. Alle haben unterschiedliche Beweggründe, die Klinik aufzusuchen - gleich ist bei allen aber die Gesellschaft, die kinderlose Frauen herabwürdigt; die patriarchalen Strukturen insbesondere im Job, der den Frauen eine Schwangerschaft schwer macht; die Erwartungshaltung der eigenen Familie; das "zu alte" Alter mit 35 Jahren.
Obwohl ich keine Berührungspunkte zu dem Thema habe, ist mir der Roman sehr nahe gegangen. Die Hoffnungen, Sehsüchte, Niederschläge und Strapazen eines jeden Eingriffes wurden so nachvollziehbar erzählt.
Ich habe den Roman als Hörbuch angehört und die Vertonung durch Jana Kozewa ist sehr gelungen - kann den Roman und das Hörbuch auf jeden Fall nur empfehlen (auch Männern!).

Bewertung vom 12.05.2025
Hughes, Siân

Perlen


weniger gut

Keinen Zugang gefunden
Im ersten Kapitel kehrt Marianne mit ihrer Tochter zurück in das alte Heimatdorf und in den darauffolgenden Kapiteln wird die Leserschaft mit Mariannes Vergangenheit konfrontiert: als sie acht Jahre alt war, verschwindet ihre Mutter. Bis in ihr Erwachsenenalter ist das Verschwinden ungelöst und Marianne ist voll Trauer, Wut, Scham, Unglaube, Verwirrungen.
Der Roman war sehr poetisch geschrieben, sehr bildlich gezeichnet, das hat mir gut gefallen. Auf der anderen Seite wird alles sehr langsam und leise erzählt, was mir immer wieder das Interesse genommen hat. Manche Kapitel waren für mich ohne großen Sinn aneinandergereiht und allgemein wurden oft Dinge erwähnt, die erst viele Seiten später in einen Zusammenhang gebracht wurden, das hat mich teilweise verwirrt.
Am besten gefiel mir das letzte Kapitel: zum einen wurde glücklicherweise das Verschwinden aufgelöst, zum anderen fand ich toll, wie Marianne zur Erkenntnis kam wie glücklich ihr Leben mit ihrer Mutter war und dass ihr Glück durch die Außenwelt völlig verdreht wurde.
Trotz allem habe ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden und ich denke, man verpasst nichts, wenn man Perlen nicht gelesen hat.

Bewertung vom 09.05.2025
Mirasol, Eva

Staying Alive


gut

Ganz amüsant
Nicki fängt gerade neu als Assistenzärztin in einem Berliner Krankenhaus an und sie wird regelrecht ins kalte Wasser geworfen. Klare Strukturen im Personal, an die sie sich halten muss. Alle sind genervt, sowohl das Personal, als auch die Patienten. Und da ist Micha, der Oberarzt, in den sie sich verliebt.
Der Roman war mal etwas ganz anderes, als das, was ich sonst so lese. Besonders gefallen hat mir der Einblick in den Krankenhausalltag aus Personalsicht, den ich persönlich so nicht mitbekomme. Gefallen haben mir auch die Fußnoten, in denen medizinische Begriffe leicht verständlich erläutert wurden. Und es war echt sauwitzig, musste so oft schmunzeln.
Zu kurz gekommen ist mir allerdings die Liebesgeschichte zwischen Nicki und Micha. Die war irgendwie einfach da und hat mich nicht packen können.
War alles in allem aber ganz unterhaltsam zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


sehr gut

Mehr Geschichte, weniger Liebesgeschichte
Emily Henry hat mit "Great Big Beautiful Life" etwas anderes erschaffen als ihre bisherigen Veröffentlichungen.
Im Fokus steht hier die Aufdeckung von Margaret Ives´ skandalöser Lebensgeschichte und weniger die Liebesgeschichte zwischen Alice und Scott.
Die Liebesgeschichte war eher subtil und hat sich für mich etwas nach "insta -love" angefühlt. Sie wurde eher im Hintergrund erzählt und ich hatte bis zum Ende das Gefühl, keinen der beiden auf einer tieferen Ebene kennengelernt zu haben. Vielleicht hätte es gut getan, auch aus Haydens Perspektive lesen zu können.
Margarets Leben war wirklich spannend und wurde umfassend über viele Jahre hinweg erzählt. Ich habe bis zum Ende mit gefiebert, wie alles zu einer Lösung zusammengeführt wurde. Zwischenmenschliche Dynamiken kann Henry einfach schreiben und das konnte ich hier wieder ganz deutlich erkennen.
Ich muss aber sagen, ich hatte am Ende ein eher unbefriedigtes Gefühl, und das betrifft Margarets Geschichte und die Liebesgeschichte. Mir hat das "Sahnehäubchen" gefehlt.
Wer Geschichten in Geschichten mag und wer insbesondere Fan von "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" ist, wird hierbei auf seine Kosten kommen. Wer eine allumfassende Liebesgeschichte wie auch in ihren früheren Romanen erwartet, wird eher enttäuscht werden.
Empfehlen würde ich "Great Big Beautiful Life" aber auf alle Fälle.