Endlich still

gut

Nein, "Endlich ausgelesen" mußte ich nun wirklich nicht denken, als ich diesen Krimi vor etwa 30 Minuten aus der Hand gelegt habe. Denn, (siehe auch die folgende Kurzbesprechung bei bücher.de) der beschriebene Krimnalfall ist durchaus spannend erzählt und die beschriebenen Charaktere sind noch dichter als im zuvor gelesenen "Endlich Richtfest". Ja, es "menschelt" gewaltig wie man hierzulande so schön sagt, und so bringt der Schriftsteller auch wieder (a la Hitchcock) sich selbst mit ins Spiel.

Nein, ein bisschen geärgert (oder eher "gnervt") hat mich nur, daß auch im -von mir durchaus sehr geschätzen- Silberburg-Verlag anscheinend keine Zeit zum redigieren mehr vorhanden ist. Denn, obwohl Herr Seibold sehr fleißig schreibt und sich deshalb vielleicht Flüchtgkeitsfehler einschleichen können, möchte ich die Tatsache, daß ich auf Seite 250 (von insgeamt 251) zum gefühlten (mitgezählt habe ich nicht) hundertsten mal das Wort "seufzte" las, nicht allein dem Autor zuschreiben. Seiner Bitte, am Ende des Buches, gefundene "Fehler" allein ihm anzukreiden, kann ich also nicht entsprechen, zumal er damit wohl sowieso nicht die "sprachlichen" meinte.

Vor allem den "Heimatkrimi"-Fans möche ich dieses Buch trotzdem ans Herz legen, zu redigieren gibts jetzt eh nichts mehr: "Schau z´schpoat" ("scho zspät", "schon zu spät").

Und ich habe jetzt auch fertig, "stöhn" (seufz)!

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Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5

weniger gut

Grundsätzlich keine schlechte Idee des Autorenteams, eine ähnliche Situation wie im berühmten "Mord im Orientexpress" entstehen zu lassen. In diesem Fall, bleibt aber nicht der Zug stecken, sondern hier verliert der Klüpfel/Kobr-Express und damit ihr Hauptdarsteller Kluftinger gewaltig an Fahrt. Eingeschlossen in einem Berghotel ist Kommissar "Klufti" nicht nur fast völlig auf sich allein gestellt, sondern auch der Leser vermisst den gewohnten und so liebgewonnenen Lokalkolorit und Alltagswitz der bisherigen Kluftinger-Romane. Leider wird dies auch nicht durch eine vermehrte Spannung oder überraschende Wendungen wettgemacht. Der Handlungsstrang zieht sich etwas zäh dahin und so kalt und ungemütlich wie die Rauhnächte sind, lassen es auch die handelnden Personen etwas an Wärme und Tiefe fehlen. Und so geht auch die "Unterstützung" durch seinen Intimfeind Dr. Langhammer durch die ständigen Wiederholungen nicht nur Kluftinger, sondern auch dem Leser gehörig auf die Nerven. Ich wünsche den beiden Autoren eine kleine Pause, damit sie wieder mit mehr Spass an den nächsten "Klufti" gehen können.

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Efeuschlinge

ausgezeichnet

Für mich ist es immer wieder erstaunlich, was manche Menschen alles unter einen Hut bringen können. Was dabei herauskommen kann liegt gerade vor, bzw. hinter mir:,

Efeuschlinge: Ein Tübingen-Krimi. von Ulrike Mundorff*:

Ein überaus unterhaltsamer, gescheiter und angenehm zu lesender Kriminalroman in einer schönen, klaren, schnörkellosen Sprache.

Da sitzt jedes Wort, jeder Satz und die Dialoge sind stimmig.

Mein Vorurteil, daß Informatiker vorwiegend im Keller sitzende weltfremde Langweiler sind, mußte ich bei der Lektüre dieses Kriminalromans ein weiteres mal über den Haufen werfen.

Glückwunsch! Dieses Buch lohnt sich zu lesen (und für alle die irgendetwas mit der Universitätsstadt Tübingen zu tun haben ist es sowieso Pflicht)!

*Ulrike Wanner (geb. Mundorff) studierte Altorientalistik, Vergleichende Sprachwissenschaft und Informationswissenschaft und entwickelt als Programmiererin Warenwirtschaftssysteme, wenn sie nicht gerade Krimis schreibt.

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