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Noelle

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.09.2021
Das letzte Bild
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild


ausgezeichnet

Der zweite Weltkrieg hat grausame Geschichte geschrieben und wird immer wieder von Schriftstellern auf unterschiedlichste Arten verarbeitet. Dieses gilt auch für „Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit. Dreh und Angelpunkt ist die Protagonistin Eva, die auf ein Phantombild in der Zeitung stößt, das ihr selbst sowie ihrer Mutter sehr ähnlich sieht. Es handelt sich um eine Frau, die im November 1970 getötet wurde. Die Umstände sind bis heute unklar. Als Eva ihre Mutter damit konfrontiert, blockt diese direkt ab. Eva ist schnell klar, dass hier etwas nicht stimmt.

Anja Jonuleit hat einen bewegenden Roman geschrieben, der auf historischen Begebenheiten beruht. Es wird ein Aspekt des zweiten Weltkrieges thematisiert, der meiner Meinung nach in der Aufarbeitung der damaligen Ereignisse oft zu kurz kommt. Umso wertvoller ist die Familiengeschichte von Eva, die zwar fiktiv ist, aber auf wahren Begebenheiten beruht. Die Autorin hat mich mit ihrer Erzählweise gefesselt und mich nicht nur unterhalten, sondern auch mein historisches Wissen vergrößert – die unbekannte Tote, die „Isdal-Frau“, hat nämlich tatsächlich existiert. Immer wieder lässt Anja Jonuleit den Leser zwischen den Zeiten springen und sowohl das Leben der unbekannten Toten in den Wirren des zweite Weltkrieges erleben als auch Eva in der Gegenwart forschen. Hinzu kommt, dass nicht nur die deutsche Geschichte aufgegriffen wird, sondern auch die norwegische, mit der ich persönlich mich bisher nicht näher befasst habe.

Fazit: Ich wünsche mir mehr solcher Romane, die nicht nur fesseln, sondern auch das eigene Wissen vergrößern.

Bewertung vom 13.06.2021
Der Morgen davor und das Leben danach
Napolitano, Ann

Der Morgen davor und das Leben danach


sehr gut

Ein Flugzeugabsturz. 192 Passagiere. Nur ein Überlebender – der zwölfjährige Edward Adler. Edward verliebt bei diesem Absturz nicht nur seine Eltern, sondern auch seinen älteren Bruder Jordan. Von jetzt auf gleich ist alles anders. Adoptiert von seiner Tante und ihrem Mann, muss Edward sich nach und nach wieder zurück ins Leben kämpfen.

Bereits diese kurze Zusammenfassung lässt erkennen, wie berührend die Geschichte ist, die zudem auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Autorin Ann Napolitano berichtet, wie es der Titel schon vermuten lässt, was vor dem Absturz passiert ist und wie sich das Leben danach für Edward entwickelt. Ebenfalls werden die anderen Passagiere und ihre Geschichte beleuchtet, was merkwürdig erscheinen mag, weil eigentlich Edward im Fokus steht. Mich haben diese Abschweifungen nicht gestört, da sie im weiteren Verlauf der Geschichte noch einmal relevant sind. Das Buch lässt den Leser über das Leben nachdenken und zeigt auf, was wirklich wichtig ist. Es liegt hier kein philosophisches Meisterwerk vor, aber ein definitiv lesenswerter Jugendroman.

Bewertung vom 10.03.2021
Pepino Rettungshörnchen Bd.1
Kramer, Irmgard

Pepino Rettungshörnchen Bd.1


sehr gut

Pepino ist ein Eichhörnchen mit einem Traum: Er will bei der Feuerwehr arbeiten! Jeden Tag hört Pepino vom Dachboden des Feuerwehrhauses aus, wie sich die Feuerwehrleute in Einsätze ausrücken und ist davon so fasziniert, dass er dem nacheifern möchte. Gesagt, getan! Pepino schleicht sich bei jedem Einsatz mit ins Feierwehrauto und wird damit zum „Rettungshörnchen“. Doch Pepino gerät selbst bald in Gefahr...

Die Idee ist hinreissend: Ein kleines Eichhörnchen, das als Feuerwehrmann Leben retten möchte. Dass es sich hierbei um keine hohe Literatur, sondern um ein normales „Kinderbuch“ handelt, dürfte jedem klar sein. Nichtsdestotrotz begeistern sowohl die Geschichte als auch die Illustrationen. Das Buch eignet sich hervorragend zum Vorlesen, aber auch zum Selbstlesen, jedoch sollte es sich um keinen Erstleser handeln, da dieser wohl überfordert wäre. Die vermittelten Botschaften sind kindgerecht und wertvoll, sodass man hier ruhigen Gewissens behaupten darf: Lesenswert!

Bewertung vom 04.11.2020
Das Netz / Island-Trilogie Bd.1
Sigurdardottir, Lilja

Das Netz / Island-Trilogie Bd.1


sehr gut

„Das Netz“ ist der Auftakt der Island-Krimi-Trilogie von Lilja Sigurdardóttir, die bisher durch Theaterstücke auf sich aufmerksam machte. Internationale Bekanntheit erlang sie mit dem hier vorliegenden Buch, das sogar verfilmt werden soll.

Im Mittelpunkt des Krimis stehen drei Personen, die mit unterschiedlichen Problemen ringen. So kämpft Sonja seit ihrer Scheidung um das Sorgerecht für ihren Sohn, gelangt aber finanziell an ihr Limit. Dies führt dazu, dass Sonja sich auf gefährliche, kriminelle Botengänge einlässt. Ihre Beziehung zu Agla, einer ehemaligen Bankerin, ist ebenfalls konfliktbelastet. Agla selbst hat mit schweren Beschuldigungen im Zusammenhang mit einem Wirtschaftsverbrechen zu kämpfen. Und dann ist da noch Bragi, ein Zollbeamter am Flughafen von Reykjavik, der Sonjas Treiben ins Visier genommen hat...

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Beweggründe von Sonja immer tiefer in das Drogenmilieu zu geraten, sind nachvollziehbar, denn welche Mutter würde nicht alles für ihr Kind tun? Es handelt sich jedoch nicht um einen klassischen Krimi, der durch viele überraschende Momente oder eine rasante Spannung überzeugt. Vielmehr gelingt es Lilja Sigurdardóttir eine düstere Atmosphäre aufzubauen, die den Leser frösteln lässt. Doch man muss der Handlung Zeit lassen, sich zu entwickeln. Die Verstrickungen, in welche sich die Figuren bewegen, nehmen immer mehr zu und lassen damit menschliche Abgründe erkennen. Spätestens beim Cliffhanger am Ende, dürfte jedem Leser klar sein, dass es sich um eine Reihe handelt, die ich persönlich definitiv weiter verfolgen werde.

Fazit: Kein rasanter Krimi, aber ein lesenswerter!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2020
Frankly in Love
Yoon, David

Frankly in Love


weniger gut

Frank Li hat es nicht einfach. Er ist ein US-amerikanischer Jugendlicher, der mit den typischen Problemen eines Teenies zu kämpfen hat. Hinzu kommt, dass seine Eltern koreanischer Einwanderer sind und sehr konservative Vorstellungen haben. Hierzu gehört beispielsweise, dass sie lediglich eine koreanisch stämmige Freundin an Franks Seite akzeptieren würden. Als sich Frank in ein amerikanisches Mädchen verliebt, muss es sich eine Lösung einfallen lassen. Hierbei hilft ihm seine alte Freundin aus Kindheitstagen, die selbst mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Liebe zwischen den Kulturen ist immer wieder Thema in der Literatur. Deswegen hat mich bereits der Klappentext nicht besonders gereizt. Meine Vermutungen wurden im Laufe der Lektüre bestätigt. Leider handelt es sich um ein bereits zu Anfang absehbares Ende, was das Lesevergnügen trübt. Ich denke auch Jugendliche werden schnell den Handlungsverlauf durchschauen und sich dementsprechend langweilen. Es macht den Eindruck, dass David Yoon versucht an die Bücher von John Green und Co. anzuknüpfen, aber dies eher schlecht als recht. Gerade im Bereich der Jugendbücher gibt es einige Werke, die nicht nur durch eine wertvolle Botschaft überzeugen, sondern auch derart gut durchdacht und konzipiert sind, dass selbst Erwachsene angesprochen werden. Dies ist hier jedoch nicht der Fall, obwohl das Grundgerüst hierfür gegeben wäre. Gerade Rassismus und Vorurteile sind stets aktuelle Themen, die man sicherlich auch auf eine tiefgründigere Art in einem Jugendroman behandeln kann.

Fazit: Eine vorhersehbare Handlung, die den Leser auch aufgrund der verwendeten Sprache nicht in den Bann ziehen kann.

Bewertung vom 18.12.2019
Two can keep a secret
McManus, Karen M.

Two can keep a secret


sehr gut

Mit ihrem Debütroman „One of uns is lying“ ist Karen M. McManus, ein unglaublicher Erfolg gelungen. Nicht nur die Kritiken waren durchweg positiv, sondern dieses Buch wurde sogar für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2019 nominiert. Umso gespannter darf man auf den Nachfolger „Two can keep a secret“ sein.

Ellery und Ezra sind Zwillinge, die aufgrund diverser Umstände für eine gewisse Zeit zu ihrer Großmutter nach Echo Rich ziehen müssen. Doch dieses Städtchen ist nicht so ruhig und sicher, wie es auf den ersten Blick scheint. Vor zwei Jahrzehnten ist die Tante der Zwillinge spurlos verschwunden und vor fünf Jahren wurde die Homecoming Queen der Highschool ermordet aufgefunden. Bis heute ist unklar, wer der oder die Täter sind. Es gab zwar einen Verdächtigen, dem die Tat jedoch nie nachgewiesen werden konnte. Darunter leidet sein Bruder, Malcolm, der seitdem von den Bewohnern der Stadt gemieden wird. Als plötzlich Morddrohungen gegen die aktuelle Homecoming Queen auftauchen, scheint es, als würde sich die Geschichte wiederholen. Ellery beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und lernt dabei Malcolm kennen, der ebenfalls das Rätsel der Vergangenheit lösen und einen möglichen neuen Mord verhindern will.

Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln von Ellery und Malcolm erzählt. Leider fiel es mir schwer, diese beiden Sichtweisen zu unterscheiden. Teilweise musste ich nachschauen, um welchen Erzähler es sich gerade handelt. Dies ist schade, da es der Autorin nicht gelingt, diese beiden Figuren einen jeweils einzigartigen Erzählstil zu verleihen.
Ansonsten handelt es sich um einen grundsoliden Jugendthriller, der mit einem überraschenden Ende aufwartet. Natürlich darf man hier, was die Spannung angeht, nicht die Messlatte zu hoch legen, denn es handelt sich hier immer noch um einen Thriller für Jugendliche. Trotzdem konnte ich gerade aufgrund der atmosphärisch dichten Erzählweise dieses Buch kaum zur Seite legen.

Fazit: Karen M. McManus kann an ihr Erstlingswerk anknüpfen und durch eine spannende Geschichte überzeugen. Ein Pageturner, wie man sich ihn in der Jugendliteratur öfter wünscht.

Bewertung vom 04.08.2019
Die Lüge
Edvardsson, Mattias

Die Lüge


ausgezeichnet

Eine perfekte schwedische Familie und ein brutaler Mord. Hiervon erzählt der ins letzte Detail hervorragend durchkomponierte Roman von Mattias Edvardsson.

Mutter, Vater, Tochter. Alle in ihren Bereichen erfolgreich und vorbildlich. Doch genauso wie das Äußere dieser Familie von außen her strahlt, so zerstört ist das Innere. Als die 19-jährige Tochter Stella, eine Abiturientin, die bald auf Reisen gehen will, verdächtigt wird, einen älteren Geschäftsmann getötet zu haben, bröselt die schöne äußere Fassade. Was hat die Pfarrerstochter mit ihm zu tun gehabt? Obwohl man auf den ersten Blick annehmen könnte, dass sich alles um diese zentrale Frage dreht, wird schnell klar, dass der Kern dieser Geschichte eigentlich die Psyche der einzelnen Familienmitglieder ist. Der Leser betrachtet die unterschiedlichen Geschehnisse durch die Blickwinkel aller drei Familienmitglieder und muss feststellen, dass die Unterschiede der Wahrnehmung kaum größer sein könnten. Nicht unbedingt der Mord ist das Spannungselement, sondern das Innenleben der Familie. Eine Familie, in der jedes Mitglied aus Liebe lügt. Mich hat die Geschichte gerade durch diesen Wechsel der Perspektiven besonders gereizt und letztendlich auch überzeugt. Es handelt sich hierbei um keinen Thriller, sondern vielmehr um einen Roman, der sich mit der Psychologie von Menschen auseinandersetzt und dies auf eine überzeugende und gleichzeitig spannende Art und Weise.

Prädikat: Lesenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2019
Schönheit regiert / The Belles Bd.1
Clayton, Dhonielle

Schönheit regiert / The Belles Bd.1


weniger gut

Schönheit wird heutzutage immer wichtiger. Ob Unterspritzungen, Behandlungen mit Botox oder Eigenblut – für viele Menschen sind Schmerzen oder Nebenwirkungen unwichtig, sofern der Effekt stimmt: jugendliches Aussehen. Den Aspekt der Schönheit nimmt Dhonielle Clayton in ihrer Reihe „The Belles“ auf. Thema dieser Rezension ist der erste Band namens „Schönheit regiert“.

Bereits das Cover ist ein Augenschmaus: Ein transparenter Schutzumschlag zaubert wunderschöne Blüten auf das Wurzelkleid der abgebildeten Person. Ohne Schutzumschlag handelt es sich nur um ein schlichtes Kleid mit kargen Wurzeln. Hier lassen sich bereits Parallelen zu dem Titel dieses ersten Bandes „The Belles: Schönheit regiert“ erkennen.
Auch inhaltlich dreht sich alles um das Thema „Schönheit“. So wird eine Gesellschaft beschrieben, die hässlich ist. Es gibt nur wenige Menschen, die eine Art „Supermacht“, nämlich die Schönheit, haben, und auch an andere weitergeben können. Zu dieser elitären Gruppe „die Belles“, gehört die Protagonistin des Buches namens Camelia. Seit langer Zeit bereitet sich Camelia auf ihre Aufgabe als eine Belle vor. Ihr Ziel ist es, Favorit der Königin zu werden. Leider muss sie feststellen, dass ihre Gabe ausgenutzt wird und sich sich selbst plötzlich in Gefahr befindet.
Der Schreibstil passt zu der Geschichte. Er ist ausladend, detail- und bilderreich. Darunter leidet die Spannung. Man ist versucht, Sätze einfach zu überlesen, um endlich zu dem wahren Kern der Handlung zu gelangen. Die Geschichte hätte man somit auch auf nur 300 statt auf knapp 500 Seiten erzählen können. Positiv hervorzuheben ist, dass ich bisher keine vergleichbare Geschichte gelesen habe. Der Autorin ist es gelungen eine eigenständige Welt zu entwickeln, die nicht einfach nur von anderen Romanen abgekupfert ist. Leider hätte ich mehr Gesellschaftskritik erwartet. Das Material gibt so viel her, um Bezug zur aktuellen Gesellschaft zu nehmen, was nicht genutzt wird. Somit hat das Buch leider falsche Erwartungen in mir geweckt.

Bewertung vom 16.12.2018
Das Geheimnis um Nebula / Explorer Academy Bd.1
Trueit, Trudi

Das Geheimnis um Nebula / Explorer Academy Bd.1


ausgezeichnet

Bereits durch Harry Potter haben wir gelernt, dass Schule nicht immer langweilig sein muss, sondern auch einige Abenteuer bereithalten kann. Dieser Thematik bedient sich auch die Reihe „Explorer Academy“, die von der National Geographic Society verlegt wurde und ihren Schwerpunkt auf die spannende Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse ausgelegt ist.

Der hier vorliegende erste Band mit dem Titel „Das Geheimnis um Nebula“ berichtet von dem zwölfjährigen Cruz, der die Chance bekommt eine ganz besondere Schule zu besuchen: die Explorer Academy. Die nur insgesamt 23 Schüler dieser Academy erhalten u.a. die Möglichkeit mit Wissenschaftlern auf eine Expedition zu gehen. Doch zunächst heißt es lernen. Was schnöde klingt, nimmt schnell Fahrt auf, als Cruz das Tagebuch seiner Mutter findet, die selbst an der Academy gearbeitet hat und bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. In Cruz keimt der Gedanke auf, dass dies kein Unfall gewesen ist, und begibt sich auf eine abenteuerliche und gleichzeitig lehrreiche Suche nach der Wahrheit.

Trudi Trueit und National Geographic ist etwas ganz Tolles gelungen: Eine spannende Geschichte, die gleichzeitig den Leser in die Welt der Wissenschaft einführt. Immer wieder werden Erfindungen und Objekte vorgestellt, die selbst den erwachsenen Leser zweifeln lassen, ob dies wirklich real sein kann. Auf den letzten Seiten existiert noch ein kleiner Anhang, indem bestimmte Wissenschaftler und ihre Erfindungen, die in diesem Buch thematisiert wurden, vorgestellt werden. Hier kann sogar der erwachsene Leser noch etwas lernen.
Aber auch die Gestaltung ist lobend hervorzuheben. Immer wieder werden farbige Zeichnungen in Form von beispielsweise Landkarten und Bildern einer bestimmten Szene eingeflochten, sodass auch der Sehsinn angesprochen wird. Interessant ist ebenfalls die Papierbeschaffenheit, die man fast als „Handschmeichler“ bezeichnen könnte.
Einziger Nachteil bleibt, dass das Grundgerüst dieser Geschichte nicht wirklich innovativ ist.

Fazit: Ein spannender und gleichzeitig lehrreicher Auftakt einer Reihe, die ich definitiv weiter verfolgen werden. Top!

Bewertung vom 05.10.2018
Geheimnisse / Prinzessin undercover Bd.1
Glynn, Connie

Geheimnisse / Prinzessin undercover Bd.1


ausgezeichnet

Welches Mädchen hat sich nicht schon einmal gewünscht, Prinzessin zu sein? Diesen Wunsch greift die Autorin Connie Gylnn in ihrem Erstlingswerk „Prinzessin undercover: Geheimnisse“, welches gleichzeitig der Beginn einer Reihe ist, auf.

Ellie und Lottie sind Internatsschülerinnen und müssen sich ein Zimmer teilen. Dies ist nicht weiter ungewöhnlich, doch Ellie ist eine Prinzessin und Lottie ein Mädchen, da sich ihren Platz im Internet durch ein Stipendium erkämpft hat. Sie träumt davon eine Prinzessin zu sein, während Ellie sich ein ganz gewöhnliches Leben wünscht. Die Erfüllung beider Träume liegt auf der Hand: Sie tauschen die Rollen. Doch leider ist dies mit mehr Komplikationen verbunden, als sie vermutet hätten...

Der Kern dieser Geschichte ist nicht neu: Zwei gegensätzliche Charaktere, die sich das jeweils andere Leben wünschen und kurzerhand tauschen. Solche Bücher und Filme gibt es zuhauf. Trotzdem gelingt es der Autorin Connie Gylnn ihre Leser zu fesseln, was ihr durch glaubwürdige, liebenswerte Figuren sowie durch spannende Elemente gelingt. Es handelt sich um kein gewöhnliches „Märchen“, das alles in rosarote Watte packt, sondern eher um einen Abenteuerroman, der von Seite zu Seite an Spannung gewinnt. Es geht um Freundschaft, Mut und Vertrauen gekoppelt mit einer gewissen Gefahr, die ständig über den Figuren schwebt. Themen, die nicht nur jüngere Leser begeistern dürften, sondern auch den einen oder anderen erwachsenen Leser. Trotz der detaillierten Ausführungen kommt keine Langweile auf, sondern der Leser erhält das Gefühl, selbst vor Ort anwesend zu sein. Dies ist eine Glanzleistung, die hier der Autorin gelungen ist. Die Kapitel sind kurz und verleiten einen, immer weiter zu lesen und plötzlich ist man trotz der knapp 400 Seiten schnell am Ende angelangt. Dieses bleibt relativ offen gehalten, was jedoch für einen Band aus einer Reihe nicht ungewöhnlich ist.

Fazit: Ein toller Auftakt einer Reihe, die ich definitiv weiter verfolgen werde.

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