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Uli
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86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 532 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2025
Prince, Jordan

Prince of Germany


sehr gut

So 100%ig hat mich das Buch eigentlich nicht begeistert. Jordan Prince erzählt sein Leben zuerst in den USA und dann in Deutschland. Seine Familie war religiös, der Kirchenbesuch ein Muss. Langeweile, stundenlange Autofahrten, er immer ein dicklicher Junge, seine erste Erfahrung mit Frauen. Dann lernt er Evi kennen und geht mit ihr nach Deutschland. Alles ist neu und anders. Die Sprache, das Essen, das Verhalten der Menschen. Dann der Urlaub in Frankreich, der viele Sport. Für Jordan der Horror. Seine angeheiratete Familie in Deutschland, kernige Bayern mit Schweinshaxe und Bier. Die Bräuche, die Angst vor dem Krampus und dann der Saunabesuch. Vieles ist hier wirklich lustig und zum Lachen, manches allerdings klingt ein wenig krampfhaft. Alles in allem, ein Buch, das zeigt, wie unterschiedliche die verschiedenen Kulturen sind. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass das Buch ein Wendebuch ist. So konnte man die Kapitel zuerst in Englisch und dann in Deutsch lesen und vergleichen, in welcher Sprache mehr Slapstick rüberkommt. Ich liebe diese zweisprachigen Bücher unheimlich. Auch das Cover läßt einen Schmunzeln. Jordan mit verschiedenen, echt bayerischen Schmankerln und natürlich darf die Maß Bier nicht fehlen.

Bewertung vom 15.10.2025
Stehfest, Eric

9 Jahre Wahn


ausgezeichnet

Ein Buch, das den Leser teilweise an seine Grenzen führt. Eric, bkannter Schauspieler, der in vielen Serien mitgespielt hat, bei Let's Dance sein Talent gezeigt hat und auch im Dschungelcamp schon mit dabei war, erzählt hier von seiner psychischen Erkrankung. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Durch seinen Beruf hatte er nie finanzielle Sorgen, das Geld floß herein, aber durch Fehlinstitutionen und falscher Beratung rutschte er in eine tiefe Schuldenfalle. Sein Vater hat die Familie schon bald verlassen und seine Mutter war von da an alleinerziehend. Sehr früh kam Erich mit Drogen in Kontakt, hatte dann einen Entzug, aber er kam von den Drogen nicht los, bis er schießlich den Entschuß faßte, sich selbst in eine Tagesklinik einzuweisen. Hier hatte er anfangs Schwierigkeiten mit seinen Mitpatienten und den strengen Regeln. In den erschreckenden Dialogen mit seiner Psychiaterin wurde sein ganzes Leben offen gelegt. Eric hatte Wahnvorstellungen, schwere Psychosen, paranoide Schizophrenie, er verlor vollkommen die Kontrolle über sein Leben, die Wohnung war total vermüllt, Suizigedanken quälten ihn und auch Gewaltfantasien. In seinem Kopf waren nur wirre Gedanken. Dann setzte er einfach seine Medikation ab, flüchtet, faßt aber nochmals Fuß und geht zurück in die Klinik. Erst durch dieses Buch wurde mir bewußt, wie schrecklich eine psychische Erkrankung sein muß, wie die Menschen leiden und mit sich und dem Leben nicht mehr klarkommen, Alles um sie herum wird eine Anforderung und Bedrohung. Schon die kleinsten alltäglichen Verrichtungen werden für sie zu einem unüberwindbaren Problem. Ein Buch mit einem Happy End und ich hoffe wir Eric, dass er von nun an clean bleibt. Lange wird dieses Buch bei mir nach nachwirken. Das Cover ist mehr als gut gelungen, Es zeigt Erics Kopf in mehrfacher Weise, wo sich die verschiedenen Emotionen und Empfindungen wiederspiegeln.

Bewertung vom 12.10.2025
Lappan Verlag

Ja, genau das hab ich mir gewünscht!


ausgezeichnet

Ich finde, dieses Buch ist eine gelungene Idee, das Weihnachtsfest in Wort und Bild festzuhalten, nicht immer nur Handybilder, sondern wirklich schöne Fotos zum Einkleben und durchblättern. Schon die Aufmachung des Buches ist edel. Tannengrün, goldene Schrift und umrankt mit weihnachtlichen Motiven. Zu Anfang bei der Weihnachtscrew können sich alle Familienmitglieder und Gäste eintragen und der Gastgeber kann sein Weihnachtsportrait bekanntgeben. Es sind leere Seiten für Geschichten oder Weihnachtserlebnisse offen. Verschiedene Spiele werden angeboten, für jedes Alter ist da etwas dabei. Hier finden sich auch Anregungen für verschiedene Basteleien, eine Seite ist dafür da, seine Geschenke aufzuschreiben. Eine Fülle von verschiedenen Beschäftigungen. Was das Schöne daran ist, dass man dieses Buch auch nach Jahren noch zur Hand nehmen kann, es durchblättern und sich in Erinnerungen schwelgen kann. Und wenn man solch ein Buch Jahr für Jahr gestaltet, hat man eine wirklich wunderbare Nachlese, eine Chronik über das Weihnachtsfest im Laufe der Zeit.

Bewertung vom 11.10.2025
Mantay, Marina

Cycle Breaker


ausgezeichnet

Das Buch kann man nicht so leicht lesen, denn die vielen Ereignisse im Leben von Marina Mantay müssen erst einmal verarbeitet werden. Ich habe immer wieder pausieren müssen, insbesondere bei der ersten Hälfte des Buches. Hier wird die schreckliche Kindheit der Autorin beschrieben, der alkoholkranke Vater, die dienende und psychisch schwache Mutter. Die vielen Schläge und Niederlagen, immer nur Streit. Seit frühester Kindheit litt sie an Magenschmerzen, Rückenproblemen, die vielen anderen Krankheiten. Kein Arzt konnte ihr helfen. Mit sechszehn floh sie in eine Ehe, lebte in Deutschland, hatte sprachliche Probleme. ihr Mann wollte immer im Mittellpunkt stehen. Sie beendet ihre Ehe, holt in Russland das Abitur nach, heiratet zum weiten mal einen Deutschen, auch hier fand sie kein Glück. Sie bekam Arbeit im Bundestag, scheiterte, begann eine Beziehung mit eine Amerikaner. Sie litt an Angstzuständen, Essstörungen und fand in Yoga, jahrelanger Therapien, Behandlung in einer Rheumaklinik, Reisen in ferne Länder endlich etwas Halt und arbeitete sich nach und nach in das Leben zurück. Heute ist sie Europabeauftragte, Yogalehrerin und Heilpraktikerin. Es gelang ihr nach und nach und mit sehr viel Selbstdiziplin ihr Trauma in den Griff zu kommen und endlich zu verstehen, dass sie sich selbst am nächsten ist und nicht den anderen Leuten gefallen muß. Sie überwand all ihre Ängste und Sorgen. Noch ist nicht alles 100%ig, doch sie arbeitet immer weiter an sich. In dem Buch ist so viel Zweifel, Selbsthass und Zerstörung zu spüren und natürlich haben die Erlebnisse und Eeignisse in ihrer Kindheit Spuren hinterlassen und sie hat endlich ihre Opferrolle abgelegt. 380 Seiten, die einem sehr zu Herzen gehen und man darf hoffen, dass das Leben der Autorin weiterhin bergauf geht.

Bewertung vom 10.10.2025
Martensen, Manuel

Das Dünenversteck


ausgezeichnet

Die ist die vierte Folge um den Kommissar Bork in der Nordsum-Thriller Reihe. Und ich muß sagen, dass jedes Buch eine Steigerung ist, was ich immer nicht mehr für möglich gehalten habe. Ein Thriller, der an Spannung, Dramatik Brutalität, Grausamkeit, Verheimlichung und Lügen nicht zu überbieten ist. In einem kleinen Wochenendhaus in den Nordsumer Dünen macht sich eine Person daran, ein Skelett auszugraben. Doch dann wird der Grabschänder gestört und kann nur noch einen Ring an sich nehmen. Erst dann bemerkt er, dass sei Tun von einer Drohne gefilmt wurde. In einem anderen Handlungsstrang wird ein junger Mann von seiner Verlobten als vermißt gemeldet. Er läßt als sein Hobbie Aufnahmen mit einer Drohne von der Küste und dem Nachthimmel machen. Doch die Polizei macht sich auf die Suche, sie findet den jungen Mann nicht, sondern nur seine Mütze und einen Blutfleck. Mit Schrecken fällt dem Polizisten Martin Harring auf, dass der Verschwundene sein Cousin ist und Drohmails erhalten har. Man stellt fest, dass das ausgegrabene Skelett zu einem Jugendlichen gehört, der seit Jahren verschwunden ist. Und Martins dementer Vater behauptet, dass in dem Ferienhaus dieser junge Mann vergraben wurde. Nun vermischen sich die Dinge kolossal. Was haben sein Verwandten und seine Nachbarn mit dem Fall zu tun? Ist es das Gerede eines Dementen oder ist etwas Wahres dran. Wenn dann am Ende die Aufklärung erfolgt, ist man geschockt und kann sich wirklich nicht erklären, welche Umstände und Gegebenheiten miteinander verbunden waren. Wie immer, läß der Autor seine Leser bis zum Schluß in der Luft hängen. Man hat zwar so seine Verdächtigen, man kann es aber nicht glauben. Das Buch war mehr als ein Thriller. Es hat den Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche geführt, man staunt über die Verschwiegenheit und den Zusammenhalt und wunder sich, wie lange das Schweigen gedauert hat. Die Ausdrucksweise ist prägnant, ohne viel Schnörksel und Beschönigungen. Die Kapitel sind kurz und klar und die Cliffhanger raffiniert angebracht. Auch das Cover strömt Bedrohung aus. Über den hohen Dünen dunkle Wolken und eine Schar von Vögeln. Man darf sich hier schon auf eine Nummer fünf freuen.

Bewertung vom 07.10.2025
Carsta, Ellin

Zeit des Neubeginns


ausgezeichnet

Dies ist bereits das siebte Buch über die Familie Hansen. Es beginnt mit dem Weihnachtsfest. Alle sind noch erschüttert über Geogrs plötzlichem Tod. Wollten er und Therese doch an Weihnachten ihre Heirat publik machen. Georg hat für jeden in der Familie einen wirklich zu Herzen gehenden Brief hinterlassen und das Testament wird eröffnet, dabei hat er alle bedacht. Außer Martha, doch sie bekommt ein lebenslanges Wohnrecht in der Villa Hansen, was bei allen Schrecken bereitet, denn Martha ist biestig und dem Alkohol verfallen. Robert kommt aus den USA und ist über di Freundlichkeit der Hansens begeistert, muß er doch als Vormund für seine Schwester Amala deren Rechte vertreten. Das Hanses mit Lokal, Kino und Theater läuft, aber Eduard ist in Geldnöten und steigt wieder in seine ehemaligen nicht ganz lupenreine Geschäfte ein. Emmas Mann ist immer noch gegen ihre Tätigkeit bei der Zeitung. Sie soll über dern Auftritt von Josephine Baker schreiben.Florentinus und seine Frau werden von deren ehemaigen Manager belästigt. Es geht rund in der Familie Hansen und wir sind mittendrin im Geschehen, zumal mir die Personen inzwischen wie gute Bekannte sind. Die Autorin versteht auch hier wieder, wie in all ihren Bücher geschichtliche Ereignisse mit Fiktion zu vermischen. Der aufkommende Rassismus, der Flug der Junkers W33, der als obszön geltende Auftritt der Baker und dass Frauen immer noch für alles die Zustimmung ihrer Männer brauchten. Wie üblich, sind die Kapitel immer einer jeweiligen Person zugeordnet mit einem dafür vorgesehenen kurzen Zitar. Der Schreibstil ist klar und prägnant, die Kapitel sind nicht allzu lange und man liebt, lebt und leidet mit den Protagonisten. Und natürlich endet das Buch mit einem Cliffhanger und man muß nun wirklich voller Spannung und ungeduldig auf die Fortsetzung warten. Im Nachwort finden wir Erläuterungen über das Jahr 1928. Das Cover gleicht sich den Vorgängerbänden an, hier sehen wir ein Büro mit Schreibtisch und Schreibmaschine.

Bewertung vom 05.10.2025
Kästner & Kästner

Tatort Hafen - Die letzte Fähre nach Dockland / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.3


ausgezeichnet

Dies ist bereits der dritte Krimi des Autorenduos über und im Hamburger Hafen. Als Melanie Cullmann am Abend von ihrem Dienst am Containerterminal mit der Fähre nachhause fahren will, fühlt sie sich bedroht. Einige Passagiere verhalten sich ihr gegenüber sehr komisch. Sie ruft ihren Mann an, doch plötzlich ist die Leitung unterbrochen und Fred Cullmann ahnt Schlimmes. Bald darauf wird ihre Leiche an Land gespült und vom dem Hafenunikum Schrotti, der mit ihr eng verbunden war, gefunden. Ihr Mann, früher eine Kiezgröße, vermutet einen Rachefeldzug seiner ehemaligen Mitglieder. Er schwört alles daran zu setzen, um den Mörder seiner Frau zu finden und schreckt vor keiner Brutalität zurück. Das Ermittlertrio Jacobi, Bendixen und Severin werden mit dem Fall beauftragt und sie stöbern im Dunkeln bis ein paar Tage darauf ein Kollege von Melanie getötet wird. Nun steht für die Ermittler fest, dass der Tod der beiden am Containerterminal Beschäftigten etwas mit ihrem Beruf zu tun hat, denn es werden Unregelmäßigkeiten entdeckt. Werden illegale Geschäfte abewickelt? Da Melanie eine führende Position inne hatte, kann sie etwas gesehen haben. Das Buch ist bis zur letzten Seite voller Spannung und bis zum Ende wird einem nicht klar, warum Menschen streben mußten und wer hier die Zügel in der Hand hat. Die Lösung läßt einem mit Staunen zurück. Der Schreibstil und die Ausdruckweise der Autoren ist sehr gut verständlich, voller interessanter Details und hat einige Pageturner, die erst am Ende gelöst werden. Hier wird auch auf die persönlichen Belange der Polizisten Bezug genommen, deren Probleme werden aufgezeigt. Und die Verhältnisse der Protagonisten zueinandert sind voller Geheimnisse und auch das Leben mit den vielen Schattenseiten wird aufgezeigt. Man leidet mit den einzelnen Personen. Am Ende ist ein Glossar, das uns die vielen nautistischen und Hamburgerischen Ausdrücke erklärt. An den Buchinnenseiten ist ein Lageplan des Hamburger Hafens, so kann man sich an den Örtlichkeiten orientzieren. Das Cover zeigt wie gewöhnt den Hamburger Hafen, im Vordergrund ein roter Leuchttum im dunklen Wasser.

Bewertung vom 04.10.2025
Gilbert, Elizabeth

All the Way to the River


ausgezeichnet

Laßt mich erst einmal über das Cover sprechen. Ist es ein Fieberwahn oder Drogenrausch? Ich habe Eat, Pray, Love gelesen und war hin und weg. Bei diesem Buch hatte ich anfangs ein wenig Schwierigkeiten, mich in das Geschehen einzudenken. Doch als ich die ersten fünfzig Seiten gelesen hatte, war ich total begeistert. Liz lernt Rayya als ihre Friseuse kennen, zuerst Bekanntschaft, dann große Freundschaft und am Ende unheimlich große Liebe. Liz war verheiratet und hat wegen Rayya ihren Mann verlassen. Liz war Liebes- und Sexsüchtig und Rayya hatten schon einige Entzüge und Krankenhausaufenthalt hinter sich: Drogen, Alkohol. Die Beiden lebte ein Leben im Exzess und dann wurde bei Rayya eine schwere Krankheit diagnostiziert und sie wurden ein Liebespaar. Liz opferte sich auf, bezahlte alles, Rayyan benahm sich oft unmöglich tyrannisch. Und wir erleben die Beziehung dieser zwei exzentrischen Frauen bis zum Schluß, dem Tod von Rayyan und die Zeit danach, in der Liz professionelle Hilfe in Anspruch nahm, um aus dem Teufelskreis von Alkohol, Drogen und Verlust ihrer großen Liebe herauszukommen. Das Buch ist mehr als emotional, verlangt vom Leser viel ab, die schreckliche Krankheit, der Verfall eines Menschen, getriggert, erzählt, betrauert. Ganz besonders sind die Gedichte in dem Buch, die mit Bleistiftzeichnungen versehen sind und mit bruchstückhaften Fragmente versehen sind. Die Sprache ist gut verständlich, sie drückt die Gefühle und die innere Zerrissenheit der Potagonisten sehr gut aus. Die Kapitel sind mit einer Überschrift versehen, die das Wesentliche ausdrücken. Ein Buch, das den Leser sehr nachdenklich zurückläßt, da zumal die Autorin auf realistische Begebenheiten zurückgreift.

Bewertung vom 04.10.2025
Lüders, Fenja

Der Friesenhof - Schicksalstage / Teehändler-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Ein wirklich wunderbares Buch, das sehr viel Emotionen erzeugt. Gesa kann nun zum Familieneinkommen beitragen. Sie ist im Teegeschäft Kruse die rechte Hand von Keno und auch ihr eigener kleiner Teehandel fängt zu florieren an. Bei ihrer täglichen Arbeit kommen sich Gesa und Keno näher, aber Keno ist verheiratet und Vater und seine Frau hat beträchtliches Vermögen in die Firma gesteckt. Helga ist mit ihren Kindern wieder auf den Friesenhof zurück, da Günther sie verlassen hat und mit ihrem gesamten Erbe nach Argentinien ist. Hanna und Tomek sind glücklich miteinander, sie erwarten gerade ihr zweites Kind, aber die Dorfbewohner lehnen Tomek als Polen immer noch ab. Henrike und Tanti sind nach wie vor die ruhenden Pole in der Familie. Doch dann kommt eines Tages Gerold aus der Kriegsgefangenschaft zurück und freut sich natürlich, seine Verlobte Gesa wieder zu sehen. Doch dann erblickt er sie mit einem anderen Mann. Und dann kehrt Günther aus dem Ausland zurück und hinterläßt eine Spur von Verwüstung und Trauma. Das Buch führt uns in das Jahr 1951. Langsam geht es wirtschaftlich weiter bergauf und man spürt auch schon den Aufschwung. Die Frauen werden selbständiger, machen sogar den Führerschein um mobil zu werden. Aber was hier so idyllisch und familiär erscheint, erhält tiefe Risse. Wird Keno bei Gesa bleiben? Kann Gerold auf Gesa verzichten? Wie geht es mit Helga weiter? Viele Fragen, die uns bei der Lektüre alle beantwortet werden. Fenja Lüders hat das Geschick, die Menschen und das Leben in ihren Büchern derart realistisch und wirklichkeitsnah herüberzubringen, dass man meint, diese Leute persönlich zu kennen. Der Schreibstil ist klar und deutlich und sie führt uns ohne viel Schischi von einem Kapitel zu nächsten. Wir erleben hier die Zeit nach dem Krieg, oftmals die Kleinbürgerlichkeit, die ein anderes Verhalten von Menschen mißbilligen. Dies ist der zweite Band der Teehändler Saga und man kann auch ohne den Vorgängerband gut in die Handlung einfinden. Ein Buch, in dem nicht alles mit einem Happy End endet und zeigt, dass nicht alles im Leben ein Wunschkonzert ist. Das Cover mit den beiden Frauen ähnelt dem ersten Teil und vielleicht darf man auf ein weiteres Buch in der Teehändler Sage hoffen..

Bewertung vom 29.09.2025
Lehmann, Rüdiger und Sonja

Grünes Feuer


ausgezeichnet

Dies ist der dritten Teil der O'Brian Familiendtrilogie und ich hätte ewig so weiterlesen können. Das Buch ist spannender wie ein Thriller, voller mystischer Einschübe und auch die katolisch Kirche mischt hier fest mit. Nach Mauritias plötzlichen Tod wird Bridget O'Brian deren Erbin. Jedoch gerät sie damit in die Schußlinie von Bodhi Bai und Bruno De Luca, ein Mitglied der Mafia. Sie und auch ihr Gefährte Dakota geraten dabei in Gefahr. Wo sind die Schattenchroniken? Wußte Mauritia nähers und mußte dafür sterben? Aber jetzt wird auch bekannt, dass Liam, Bridgets Vater, noch einen Zwillingsbruder hatte. Die Kinder wurden damals von einem Kloster zur Adoption gegeben. Colins Sohn Finn war ein fanatischer Freiheitskämpfer, aber auch Bodhi Bais Frau, Lorena war im Freiheitskampf um Irland mehr als aktiv. Hier erfahren wir so einiges über den Nordirlandkonflikt. Und Bridget und Dakota suchen weiter nach der Vergangenheit, was sie einiges längst vergangene und verheimliche Geheimnisse nach und nach aufdecken läßt. Das Autorenpaar hat einen unbandig großen Wissensschatz. Es führt uns nach Irland, Italien, Nordamerika und Indien. Die fiktiven Geschichten vermischen sie gekonnt mir geschichtlichen Ereignissen, wie sie in der Realität stattgefunden haben. Die Ausdrucksweise ist gewählt, aber dennoch sehr gut verständlich und sie führt den Leser gedanklich in die jeweils beschriebene Gegebenheit. Was verbindet die Babel Struktur mit den Sagen und Geheimnissen Indiens, Irlands und der indigenen Völker? Was verbirgt Fionnbarr-Manor? Wird des Geheimnis um Bodhi Bais ewiges Leben gelöst? Ich kann nur sagen, wenn man die drei Bände gelesen hat, ist man von einem Virus infisziert, den die Trilogie hinterläßt. Ein Autorenpaar, das sich bei der Aufarbeitung des wirklich nicht einfachen Stoffes mehr als gut ergänzt. Wie bei den Vorgängerbänden auch ist am Beginn des Buches ein genau aufgegliedertes Namensverzeichnis und auch das Verwandtschaftsverhältnis der Personen zueinander mit den genauen Geburts- und Sterbedaten. Auch das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Es zeigt eine Freiheitskämpferin mi rotem Haar, eine Fahne schwingend, im Kampf um ihr Land.