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Grete
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 28.05.2023
Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


sehr gut

Schöner Roman für Zwischendurch


Satoshi Yagisawa erzählt in seinem Roman "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" von der Protagonistin Takako, die innerhalb einer Lebenskrise in die Buchhandlung von ihrem Onkel zieht, dort neue Menschen kennenlernt und die Liebe zu Büchern findet. All das ist für sie eine Art Therapie, die schwere Krise hinter sich zu lassen und neue Lebensfreude zu schöpfen.

Zunächst zum Cover: Das Buch kommt im wundervollen Hardcover mit sehr ansprechender Illustration. Allein das spricht mich sehr an. Der Titel ist entsprechend passend.

Der Schreibstil von Yagisawa ist angenehm und leicht zu lesen. Er wählt eine Erzählung in Ich-Form (Takako) mit vielen beschreibenden Elementen, sodass man leicht in dem Buch versinken kann.

Der Inhalt an sich ist zwar nicht besonders spannend, aber nimmt den/die Leser:in dennoch mit. Ein gutes Buch für Zwischendurch!

Mir hat es gefallen und ich würde sicherlich wieder zu einem Buch von Yagisawa greifen - für die etwas leichtere Lektüre.

Bewertung vom 17.04.2023
Keine gute Geschichte
Roy, Lisa

Keine gute Geschichte


sehr gut

Keine gute Geschichte - ein guter Debütroman!

Lisa Roy polarisiert schon mit dem Titel ihres Debütromans „Keine gute Geschichte“. Doch ist der Titel Programm?

Vorab: Protagonistin ist Arielle Freytag, erfolgreiche Social-Media-Managerin, aufgewachsen in prekären Verhältnissen. Eigentlich hat sie es rausgeschafft. Doch auf einmal wird sie krank, muss wegen ihrer Depressionen längere Zeit in die Klinik und landet danach durch einen Anruf wieder in ihrem alten Viertel, dem Essener Katernberg. Dort setzt sie sich mit ihrer Herkunft auseinander, denn vieles weiß sie nicht.

Lisa Roy erzählt hier tatsächlich eine Geschichte, die für die Protagonistin keine gute ist. Das untermauert sie unter anderem mit ihrer derben Sprache. Dennoch habe ich ihren Roman gerne gelesen! Den Humor verliert Lisa Roy dennoch nie. Arielle erzählt aus ihrer Ich-Perspektive manchmal fast schon humorisch.

Der Roman lädt dazu ein, sich mit einer, für mich sehr fremden, Welt auseinanderzusetzen, die dennoch für viele Menschen so ähnlich Realität sein kann. Toll zum Perspektivenwechsel!
Ich habe ihn gerne gelesen!

Bewertung vom 06.02.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


ausgezeichnet

Mitreißend!

Der Debütroman von Esther Schüttelpelz begeistert! Ich habe ihn in einem Schwung "verschlungen"...

Eine junge Frau, deren Namen wir nicht kennen, erzählt aus der Ich-Perpektive. Das Jura-Studium ist geschafft, das Referendariat steht bevor, doch von ihrem Ehemann ist sie frisch getrennt. Nun stellen sich Fragen wie: "Wo gehöre ich hin?" oder auch "Was will ich im Leben?" Fragen, die sicherlich viele (junge) Menschen ansprechen und sich so wiederfinden können.

Die Sprache von Esther Schüttelpelz reißt mit. Sie schreibt kurzweilig, geht selten zu sehr in die Tiefe von Ereignissen, beschreibt aber gleichzeitig sehr bildlich Situationen und Gedanken. So kann man in diesem Roman prima versinken...

Ich bin schon sehr gespannt, was wir von Esther Schüttelpelz noch lesen werden. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.02.2023
Ludwig und das Nashorn
Schneider, Noemi

Ludwig und das Nashorn


ausgezeichnet

Wunderschön!

Das philosophische Bilderbuch "Ludwig und das Nashorn" hat mich begeistert - sowohl auf Grund des Themas bzw. der Geschichte, geschrieben von Noemi Schneider, als auch auf Grund der fabelhaften Illustration durch Golden Cosmos.

Vorlage für das Bilderbuch bildet die Geschichte von dem Philosophen Ludwig Wittgenstein, welcher mit dem Philosophen Professor Bertrand Russell über genau dieses Thema gestritten hat. Wittgenstein war der Meinung, Russell könne, selbst wenn er überall nachgesehen hat, nicht beweisen, dass kein Nashorn im Zimmer sei. Genau diese Diskussion wird auch zwischen dem kleinen Ludwig und seinem Vater geführt, der nirgendwo ein Nashorn in Ludwigs Zimmer entdecken kann. Die Leser:innen können dabei verfolgen, dass das Nashorn trotzdem im Zimmer ist.

Das Bilderbuch lädt dazu ein, mit Kindern über die Fragen des Da-Seins zu diskutieren und philosophieren. Die klare, einfache Sprache unterstützt dabei, meiner Meinung nach, diesen Prozess - sie ermöglicht allen Kindern, verbunden mit der Geschichte, die vor allem durch die Bilder erzählt wird, an diesem Prozess teilzuhaben.

Fabelhaft!

Bewertung vom 25.01.2023
Untenrum
Peifer, Noa Lovis;Blatt, Linu Lätitia

Untenrum


ausgezeichnet

Unverschämt gut!

Das Bilder-/Aufklärungsbuch "Untenrum" (von Noa Lovis Pfeifer, Linu Lätita Blatt und Yayo Kawamura) ist ein fantastisch gelungenes Buch über den menschlichen Körper und Körperwörter, welches sich an einer Normalisierung von Körpern, Sexualität und auch dem Selbstbewusstsein von Kindern (z.B.: Dein Körper gehört nur dir!) versucht. Meiner Meinung nach ist dies auch sehr erfolgreich gelungen.

Der Text selbst ist gut zu Lesen und damit sowohl zum Vor- als auch Selbstlesen für Kinder ab dem lesefähigen Alter geeinigt. Die Abschnitte sind immer recht kurz gestaltet und die Sprache gut verständlich.

Auch die Illustrationen haben mir gut gefallen. Yayo Kawamura nutzt in diesem Bilderbuch zwar Farbe und stellt Verschiedenes recht realistisch dar - gleichzeitig wirkt kein Bild überladen. Meist ist auch die Farbauswahl pro Bild begrenzt, sodass das Anschauen der Bilder auch mit Kindern, die mit weniger Reizen besser umgehen können, gut geeignet ist. Gleichzeitig haben die Bilder mich aus ästhetischer Perspektive auch als Erwachsene angesprochen.

Sicherlich ein Buch, das ich sowohl privat als auch beruflich (in der Schule) nutzen werde.

Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.12.2022
Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1


sehr gut

Ein neuer Liebling von Klüpfel und Kobr?

Zugegebenermaßen - ich bin ein sehr großer Fan von Michael Kobr und Wolfgang Klüpfel! Die haben haben mit ihren Allgäu-Krimis rund um Komissar Kluftinger mein Leseherz schnell erobert und genau diese Bücher (auch als Hörbücher) würde ich immer wieder empfehlen, wenn etwas von Klüpfel und Kobr gelesen werden soll.

Eine ähnliche Begeisterung habe ich mir auch von ihrem neuen dicken "Schinken", rund um Monsieur Lipaire, wohnhaft an der Côte D'Azur, erhofft. Dabei ist Monsieur weniger Kommissar, sondern vielmehr auf der anderen Seite zu finden - ein Gelegenheitsgauner, der es sich nun zur Aufgabe gemacht hat, den Familienschatz einer alten Adelsdynastie zu finden - zusammen mit seinem zusammengewürfelten "Team" - den Unverbesserlichen.

Auch in diesem Roman ist viel Komik zu finden und er macht Spaß beim Lesen! Ich hatte allerdings auch meine Schwierigkeiten, erst einmal hineinzufinden - der Roman ist doch auch deutlich anders als Altbekanntes von Klüpfel und Kobr. Aber mit viel Charme und Witz haben mich die beiden auch hier mitnehmen können.

Alles in allem empfehlenswert - wenngleich meine Lieblinge doch weiterhin die Kluftinger-Krimis sind.

Bewertung vom 13.12.2022
Das Gespenst von Canterville (Weltliteratur und Musik mit CD und zum Streamen)
Albrecht, Henrik;Wilde, Oscar

Das Gespenst von Canterville (Weltliteratur und Musik mit CD und zum Streamen)


ausgezeichnet

Klassische Musik und Literatur für Kinder - Einfach Klasse!

Zugegebenermaßen kenne ich den Klassiker "Das Gespenst von Canterville" von Oscar Wilde erst seit wenigen Jahren und habe bisher nur kaum einen Zugang zu dieser Geschichte gefunden.

Mit dieser Umsetzung des Klassikers mit der passenden Musik, gespielt vom SWR Rundfunkorchester, habe ich den Zugang gefunden und bin mir sicher, dass auch meine Schüler:innen an dieser Umsetzung Freude haben werden! Henrik Albrecht, der Komponist der Musik und Nacherzähler dieser Geshichte, sowie die Illustratorin Sonja Wimmer haben, meiner Meinung nach, den Kinderbuchklassiker traumhaft in Szene gesetzt.

Vorab: Familie Otis zieht in ein altes Schloss, indem es jedoch spukt! Niemand der Familie Otis nimmt das arme Gespenst jedoch ernst. Nur die Tochter Virginia nimmt sich dem Gespenst und seinen Sorgen an...

Der Inhalt ist spannend. Ein Gespenst, ein altes Schloss und eine etwas seltsame Familie sind eine tolle Mischung, um sich begeistern zu können und auch die Illustrationen sind passend und sehr ansprechend. Auch die Sprache ist angemessen, sicherlich aber nicht immer auf einem ganz einfachen Niveau anzusiedeln - von daher ist das Buch vielleicht nicht für jede:n etwas. Toll finde ich aber, dass auch die Musik im Buch selbst mit aufgegriffen wird. So werden Gedanken und Wissenswertes zu dem jeweiligen Musikstück immer mit aufgegriffen. Sie geben auch schöne Anregungen, um mit Kindern leicht über die Musik ins Gespräch zu kommen.

Alles in allem sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 08.11.2022
Shorty
Maurer, Jörg

Shorty


sehr gut

Ein Roman zum Schmunzeln

Shorty, 42 Jahre, ein Mann vom Typ "Lebenskünstler" - irgendwie kann er alles. So richtig dann irgendwie doch nichts. Während eines Auftrags einer seiner vielen Jobs in einem Architekturbüro tritt dann eine Stimme in seinem Kopf auf, die ihn darum bittet, die Welt zu retten. Schaden will er niemandem, sondern vielmehr allen helfen. Doch das gerät gründlich schief und er taucht immer tiefer in den Strudel der Katastrophen ein...

Die Handlung hat mich zum Teil köstlich amüsiert, wenngleich auch ernstere Themen angesprochen werden. Der Witz und die Wortgewandheit des Autors sorgen dabei dafür, das Buch einfach gerne zu lesen! Manchmal hat Maurer es mit dem Witz jedoch fast schon übertrieben.

Das Cover selbst gefällt mir gut. Es lädt zum Lesen ein, wenngleich der Titel selbst doch erstmal sehr wenig verrät.

Alles in allem eine Leseempfehlung, wenn man mal einfach nur schmunzeln möchte!

Bewertung vom 16.09.2022
Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
Miller, Ben

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ


ausgezeichnet

Empfehlenswertes Jugendbuch mit besonderem Thema

Von diesem Buch habe ich mir viel erwartet. Schon der Klappentext klang spannend - ein Junge der zu Wutanfällen neigt und diese kaum benennen kann. Die Lösung: Ein schwarzes Loch, in das er all dies werfen kann. Ein Thema, das man nur selten in Kinder- und Jugendliteratur findet und hier auf sehr empathische Weise behandelt wird.

Bereits das Cover gefällt mir sehr. Es ist stilvoll gestaltet und die Goldprägungen haben etwas Magisches. Allein das verleitet zum Lesen. Doch auch der Inhalt und die Schreibweise stehen dem in nichts nach. Ben Miller schreibt spannend, interessant, kindgerecht und humorvoll. Er vereint also alles, was ein Buch zu einem Lieblingsbuch werden lassen kann! Auch gefällt mir die hübsche, weltraumartige Gestaltung der Seiten. Dieses Buch werde ich auch meinen Kindern und Schüler:innen gerne in die Hand drücken.

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.09.2022
Spekulatius, der Weihnachtsdrache rettet das Fest / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.2
Goldfarb, Tobias

Spekulatius, der Weihnachtsdrache rettet das Fest / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.2


ausgezeichnet

Lieblingsbuch

In dieses Buch habe ich mich sofort verliebt! Schon das Cover erzeugt bei mir heimelige Gefühle. Gestalterisch setzt sich dies auch im Verlauf des Buches fort. Das ganze Buch ist in einem Stil gestaltet, den ich schon in meiner Kindheit sehr gemocht habe. Alles ist adventlich verziert und schön.

Nun zum Inhalt: Die Geschichte ist prima! Sowohl für junge Leute als auch Junggeblieben. Die Familie von Mats und Matilda sowie Spekulatius, der Weihnachtsdrache, der eine Vorliebe für Umlaute und Lebkuchen hat, entführen einen in eine wahrlich magische und adventliche Zeit, wie man sie sich wünscht! Am liebsten wäre ich selbst Teil des Buches.

Man merkt - ich bin ganz begeistert. Zwar geht mir das des Öftern mit Kinder- und Jugendliteratur so, hier bin ich aber wirklich ganz besonders verzaubert! Mein Lieblingsextra: Das Buch hat 24 Kapitel, es kann also auch als Adventskalender genutzt werden!

Lesempfehlung! Dieses Buch wird bestimmt ein Liebling für Groß und Klein.