Eine große Familiensaga voller Tragik und Schönheit
„Lázár“ ist ein Roman, der mich von Anfang an mit seiner atmosphärischen Sprache und dem eindrucksvollen Setting in den Bann gezogen hat. Schon die Geburt von Lajos im Waldschloss wirkt wie ein leiser Auftakt zu einer Geschichte, die nicht nur eine Familie, sondern gleichsam ein ganzes Jahrhundert erzählt. Nelio Biedermann gelingt es meisterhaft, die Umbrüche des 20. Jahrhunderts durch die Schicksale der Familie Lázár greifbar zu machen – angefangen beim bröckelnden Glanz der Barone bis hin zu den dunklen Zeiten des Totalitarismus.
Was mich besonders fasziniert hat, war die Balance zwischen persönlichem Schicksal und historischer Dimension. Figuren wie die schöne Mária, der rätselhafte Onkel Imre oder die Kinder Eva und Pista sind nicht nur Nebenfiguren, sondern tragen mit ihren eigenen Sehnsüchten, Ängsten und Entscheidungen dazu bei, dass sich die ganze Tragik und Schönheit der Existenz widerspiegelt. Dabei hat mich vor allem Pistas Hin- und Hergerissenheit zwischen Licht und Dunkelheit sehr bewegt.
Die Sprache des Romans ist voller Bilder, manchmal poetisch und traumhaft, dann wieder hart und eindringlich. Es gibt Passagen, die wirken wie aus einer anderen Zeit und lassen einen beim Lesen innehalten. An manchen Stellen empfand ich die Fülle an Details jedoch als etwas überwältigend – gerade dort hätte eine Straffung den Lesefluss unterstützt. Trotzdem passt diese Opulenz irgendwo auch zur Geschichte, die von Glanz, Verfall und Neubeginn erzählt.
Insgesamt ist „Lázár“ eine fesselnde, bewegende und tiefgründige Familiensaga, die nicht nur von Liebe und Sehnsucht erzählt, sondern auch von der ewigen Frage, wie man in Zeiten des Umbruchs leben soll
Dieses Buch hat mich sofort wieder in Emmas und Lores Welt hineingezogen – wie ein Urlaub bei alten Freunden. Die Mischung aus kleinen Abenteuern, berührenden Momenten und einer guten Portion Humor macht einfach glücklich.
Besonders schön fand ich, wie hier Freundschaft in all ihren Facetten gezeigt wird: Lachen, Streiten, Geheimnisse teilen und füreinander da sein, wenn es wirklich zählt. Die Szenen in den Bergen haben so eine gemütliche Stimmung, dass ich beim Lesen fast den Duft von frischer Bergluft in der Nase hatte.
Es gibt viele herzerwärmende Augenblicke – das Kätzchen, die unerwarteten Gäste, die leisen Gespräche über alte Wunden. Und auch wenn manche Wendungen etwas vorhersehbar waren, ist das genau die Art von Geschichte, zu der ich gerne zurückkehre, wenn ich etwas fürs Herz brauche.
Ein Buch wie eine liebevolle Umarmung – und definitiv ein Geschenk für alle, die an Freundschaft glauben.
James’ Geschichte hat mich so abgeholt, weil ich selbst gut nachvollziehen kann, wie es sich anfühlt, zwischen dem, was man zu Hause kennt, und dem Wunsch, auszubrechen, hin- und hergerissen zu sein. Diese kleinen Momente, in denen man denkt: „Kann ich wirklich alles riskieren, um ich selbst zu sein?“ – das hat das Buch so echt eingefangen.
Die Begegnung mit Luke war für mich das Herzstück der Geschichte. Ihre gemeinsame Zeit, diese intensiven, oft verwirrenden Gefühle – das hat mir richtig das Herz gezogen. Man spürt richtig, wie James langsam erwachsen wird, aber auch, wie zerbrechlich alles noch ist.
Seán Hewitts Sprache ist so zart und poetisch, dass ich oft beim Lesen innehielt und überlegt habe, was die Worte in mir auslösen. Es ist kein schnelles Buch, aber genau das macht es besonders, weil es einem die Zeit gibt, die Emotionen wirklich zu fühlen.
Für mich ist „Öffnet sich der Himmel“ viel mehr als nur eine Geschichte über Jugend und Liebe. Es ist ein Buch darüber, mutig zu sein, sich selbst zu finden – und dabei vielleicht auch mal zu fallen. Genau das hat mich berührt und lange nachdenken lassen
Ich habe das Buch gelesen, weil ich Dennis Schröder aus der NBA kenne – und ich war echt neugierig, wie seine Kindheit so war und wie er es vom Skateboard in Braunschweig bis in die großen Hallen in den USA geschafft hat. Und ich muss sagen: Das Buch hat mich überrascht!
Es ist locker geschrieben, manchmal richtig witzig, aber auch ernst, wenn es um Dinge wie Disziplin, Teamgeist oder einfach das Dranbleiben geht. Man merkt beim Lesen: Das hier ist keine ausgedachte Heldengeschichte – das ist wirklich passiert. Und das macht es stark.
Die Comic-Elemente und die Streetart-Optik passen super zum Inhalt. Alles wirkt echt modern und macht beim Blättern einfach Spaß. Ich glaube, auch Leute, die eigentlich nicht so viel lesen, könnten damit richtig gut reinkommen.
Ein Punkt Abzug gibt’s für mich nur, weil manche Szenen etwas schnell vorbeigehen – ich hätte mir manchmal noch mehr Einblick gewünscht, wie Dennis sich gefühlt hat, als es schwierig wurde. Aber hey, es ist ein Kinderbuch, und dafür ist es richtig gelungen.
Fazit: Wer Basketball mag oder sich einfach für echte Geschichten interessiert, sollte mal reinschauen. Es macht Mut und zeigt: Wenn du etwas wirklich willst – bleib dran!
Ich hatte gehofft, meinen Kindern mit School of Beastly Island eine spannende, fantasievolle Geschichte zu bieten – doch leider war dieser Band eine große Enttäuschung. Die Handlung ist zwar kreativ, aber sie enthält auffallend viel Gewalt und düstere Szenen, die für die eigentliche Zielgruppe meiner Meinung nach nicht geeignet sind.
Die Idee mit schrumpfenden Kindern, gefährlichen Energie-Kugeln und einem wilden Kampf gegen einen Troll wirkt übertrieben brutal und chaotisch – hier fehlt das richtige Maß für jüngere Leser:innen. Die Figuren handeln oft unüberlegt, und die Konfliktlösungen basieren häufig auf Gewalt statt auf Zusammenhalt oder Cleverness.
Schade, denn die Grundidee der Schule auf einer geheimnisvollen Insel hatte Potenzial. Aber dieser Band ist aus meiner Sicht nicht empfehlenswert für Kinder
Hearts & Horses bietet alles, was das Herz von Pferdefans höherschlagen lässt – einen schönen Sommer an der Nordsee, eine emotionale Verbindung zu einem besonderen Pferd und natürlich die zarte Annäherung zwischen zwei Jugendlichen. Die Idee, Pferdeliebe mit einer geheimen Rockstar-Romanze zu verbinden, ist originell und hat viel Potenzial.
Trotzdem konnte mich das Buch nur teilweise überzeugen. Zwar ist Mia eine sympathische Hauptfigur, und ihre Beziehung zu dem Lusitano ist wirklich berührend dargestellt, aber die Handlung wirkt insgesamt etwas vorhersehbar. Einige Wendungen – vor allem Arvids Enthüllung – fühlen sich eher konstruiert als organisch an. Auch der Schreibstil ist manchmal ein wenig zu schlicht, besonders wenn es um die Gefühle der Figuren geht. Die Dialoge hätten an Tiefe gewinnen können.
Für jüngere Leserinnen ab ca. 11 oder 12 Jahren ist es sicher eine schöne Sommerlektüre mit viel Herz und Pferdeglück. Wer etwas mehr Spannung oder Tiefe erwartet, könnte aber ein wenig enttäuscht werden.
Laura Herz erzählt in ihrem Buch sehr offen und ehrlich von ihrem Leben, von großen Veränderungen und dem Mut, noch einmal ganz neu anzufangen. Besonders gefallen hat mir, wie sie auch die schwierigen Gefühle wie Schmerz, Zweifel und Überforderung nicht ausspart, sondern authentisch beschreibt. Das macht die Geschichte nahbar und für viele sicher nachvollziehbar.
Allerdings hat mich das Buch stellenweise etwas zu sehr in den persönlichen Details verloren, ohne dass daraus immer spannende oder tiefgründige Erkenntnisse entstanden sind. Die Erzählweise wirkt teilweise etwas langatmig und hätte an manchen Stellen mehr Struktur und Fokus gebrauchen können. Auch die zentrale Botschaft, sich von gesellschaftlichen Erwartungen zu lösen, wird zwar angesprochen, aber nicht immer konsequent vertieft.
Für Leser*innen, die sich mit dem Thema Neuanfang und Selbstfindung identifizieren können, bietet das Buch einige schöne Impulse. Wer allerdings eine klare, prägnante Lebensgeschichte oder praktische Tipps erwartet, könnte enttäuscht sein. Insgesamt eine nette Lektüre mit sympathischer Autorin, aber ohne nachhaltigen Überraschungseffekt.
Ein witziges und fantasievolles Comic-Erlebnis, das zeigt, wie besonders „anders sein“ wirklich ist
Franky ist kein gewöhnlicher Junge – mit seinem 3/4-Zombie-Dasein zieht er ungewollt jede Menge Chaos und verrückte Abenteuer an. Doch gerade das macht ihn so sympathisch und einzigartig. Die Geschichte ist voller Humor, liebevoller Details und einer erfrischenden Prise Skurrilität, die nicht nur Kinder ab 8 Jahren begeistert, sondern auch Erwachsene zum Schmunzeln bringt.
Was mir besonders gut gefällt: Frankys großer Traum, ein berühmter Gruseltier-Fotograf zu werden, ist eine wundervolle Botschaft darüber, dass man trotz aller Schwierigkeiten und Andersartigkeit seinen eigenen Weg gehen sollte. Seine Fähigkeit, mit Gruseltieren zu sprechen, ist ein originelles Element, das der Geschichte eine magische Atmosphäre verleiht.
Der schrumpfende Schleimdrache Odi, der statt Feuer nur ekligen Schleim spuckt, sorgt für viele lustige Momente und zeigt, dass selbst vermeintlich ungewöhnliche Talente wertvoll sein können. Die Figuren sind detailreich und liebevoll gestaltet, was das Lesen zu einem visuellen Vergnügen macht.
Ein echtes Highlight ist der abziehbare Schleim-Sticker auf dem Cover – ein spaßiges Extra, das das Buch zu einem interaktiven Erlebnis macht und Kinder immer wieder begeistert.
Der Mix aus coolen Illustrationen, spannender Handlung und einer starken Botschaft macht dieses Comic zu einem echten Leseschatz für Kinder, die gerne lachen, staunen und mitfiebern wollen. Ich kann den zweiten Band kaum erwarten!
Ich habe das Buch neugierig durchgeblättert, weil ich Barbie als Popkultur-Phänomen spannend finde – vor allem seit dem Film 2023. Die Grundidee, Barbie in alltagsnahen Situationen zu zeigen, ist charmant: Sie hat Stress, verpennt Meetings oder kämpft mit der Kaffeemaschine. Das ist witzig, sympathisch und erinnert uns daran, dass niemand perfekt ist – nicht mal Barbie.
Aber so sehr mir der Ansatz gefallen hat, so schnell war die Luft auch raus. Die Sprüche sind oft nett, manchmal zum Schmunzeln, aber selten richtig überraschend. Es bleibt eher beim scroll-artigen „Durchgucken“ – wie bei einem Instagram-Feed. Und genau da liegt vielleicht das Problem: Als Account funktioniert das super, als Buch fehlt mir ein bisschen der Mehrwert.
Das Buch eignet sich gut als Geschenk, vor allem für Fans, die Barbie mit einem Augenzwinkern sehen – aber ich hätte mir mehr Vielfalt oder vielleicht auch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.
Gesellschaftsspiel hat mich wirklich überrascht: Es ist nicht nur eine Familiengeschichte über Verlust, Entfremdung und das schwierige Wieder-Zueinander-Finden, sondern auch ein gesellschaftspolitischer Roman über unsere Zeit. Dora Zwickau verbindet sehr geschickt das intime Drama um Isabelle, Annika und Tante Dagmar mit der großen Frage: Wie wollen wir als Gesellschaft zusammenleben?
Besonders spannend fand ich die Idee mit der App und dem Tech-Milliardär, der in Weimar einen Neustart für die Demokratie proben will. Diese Mischung aus realistischen Figuren und fast dystopischen Visionen sorgt dafür, dass man beim Lesen ständig nachdenkt. Gleichzeitig sind die Dialoge zwischen den drei Frauen oft scharf und authentisch – sie haben mich emotional mitgenommen.
Manchmal fand ich es etwas überfrachtet, weil so viele Themen angerissen werden. Aber insgesamt überwiegt für mich, wie klug, nahbar und aktuell der Roman ist. Für alle, die sowohl Familiengeschichten als auch politische Fragen mögen, eine klare Empfehlung.
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