Ein Kind spricht, behauptet das Buch. Doch ein Kind, das virtuos spricht, stellt für mich einen Widerspruch in sich dar. Gegen Ende beschreibt ein längerer Abschnitt die Gewalt einer Menge gegen einen einzelnen. Ich habe die Sprache und die Handlung dieses Abschnittes abgelehnt, aus mehreren Gründen. Ist das Kind Zeuge, Erzähler, ist es allwissend, oder ist es eine andere Stimme, die da spricht? Das Blut fließt wie Ketchup, die Männer sind rasend, und das Kind ist nüchtern? Ein Kind verliebt sich, so ist es aufgehoben, froh, zuversichtlich. Ein Kind verliert.
Das Buch ist kurz. Mit jedem weiteren Bericht über eine Verbrechensplanung und dessen Ausführung bewegt sich das Buch in einen spielerischen Untergang, ein Schauspiel.
Mir gefielen die Beschreibungen der Nacht als Region des Morpheus oder der Sterne. Wie die Gewalt dann an Raum gewinnt, gefiel mir weniger.
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