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Hondana
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Schweiz

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2025
Kuhn, Yuko

Onigiri


ausgezeichnet

Yuko Kuhn, eine Halbjapanerin, beschreibt in diesem Roman einfühlsam wie eine demente Mutter Keiko mit japanischen Wurzeln trotz starker Demenz auf ihrer letzten Reise nach Japan wieder aufblüht: alte Kindheitserinnerungen werden wieder wach und sie erinnert sich an viele Details. Diese letzte Reise macht sie mit ihrer Tochter Aki, die dadurch auch plötzlich ihre Mutter von einer ganz anderen Seite kennenlernt und endlich erfährt, was in all den Jahren davor geschehen ist, warum ihre Mutter nach Deutschland kam, weshalb die Familie nicht zusammen blieb.

Auch der Kontrast zu ihren deutschen Grosseltern hätte nicht grösser sein können: reich, alteingesessen, traditionell. Erst jetzt, nach all den Jahren, versteht Aki, warum dieser Mix von Kulturen Deutschland & Japan für ihre Mutter so schwer auszuhalten war.

Was den Schreibstil angeht, so besteht der ganze Roman aus mehrheitlich sehr kurzen Abschnitten, die oftmals auch nicht linear aufeinander folgend aufgebaut sind. Ich musste mich erst an diesen Schreibstil gewöhnen. Aber vermutlich ist dies auch genau die Art, wie demente Personen den Alltag erleben?

Insgesamt kann ich diesen Roman allen empfehlen, die nachfühlen möchten, wie man mit Demenz umgehen sollte. Gleichzeitig ist es auch ein sehr schöner Roman, der die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Japan aufzeigt, wenn auch vielleicht manchmal etwas überspitzt. Als Halbjapanerin sind mir beide Welten vertraut, daher war es für mich ein absolutes Vergnügen, diesen Roman zu lesen!

Bewertung vom 26.07.2025
Krohn, Henriette

Pinguine fliegen nur im Wasser


ausgezeichnet

Dieser Roman ist so gar keine typische Liebesgeschichte, und das macht ihn so sympathisch! Die Charaktere sind aus dem Alltag gegriffen, sehr realitätsnah und absolut sympathisch!

Erst war mir nicht ganz klar, wie sich die Geschichte entwickelt, aber dann geht es in eine klare Richtung, aber die unterschiedlichen Charaktere und deren Konstellation zueinander wird erst gegen Ende des Romans aufgelöst.

Am besten gefallen haben mir die verschiedenen Charaktere, die alle ihre eigenen Herausforderungen im Leben haben. Jede(r) von ihnen hat gute und schlechte Seiten und niemand ist perfekt. Eben genau so, wie das Leben spielt.

Ich kann diesen Roman jedem/ jeder empfehlen, der/die gerne realistische Figuren in einem Roman hat mit starkem Charakter. Gerne würde ich eine Fortsetzung lesen!

Bewertung vom 23.07.2025
Lane, Soraya

Die verschwundene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.5


ausgezeichnet

Romanze mit Tiefgang und Traurigkeit
Dieser Roman lässt sich auch gut lesen, wenn man die bisherigen der Reihe nicht kennt.

Ich erwartete eine typische Romanze, aber wurde positiv überrascht in mehrfacher Hinsicht: Der Roman besteht aus zwei zeitlich komplett getrennten Handlungssträngen, die aber sehr wohl miteinander zu tun haben. Ein spannendere Aufbau.

Klar kommen auch immer wieder romantische Stellen vor, die auch sehr schön sind, aber die beiden Hauptfiguren erleben auch sehr tragische Momente, die sie ein Leben lang prägen. Dies hat mich als Leserin sehr nachdenklich gemacht.

Ich werde diesen Roman noch sehr lange in Erinnerung haben!

Wer gerne romantische Romane mit speziellem Tiefgang hat, dem sei dieser Roman wärmstens empfohlen!

Bewertung vom 08.06.2025
Kempton, Beth

Kokoro


ausgezeichnet

Die Autorin schildert eindrücklich, wie sie nach dem viel zu frühen Tod ihrer Freundin anfing, über den Sinn des Lebens nachzudenken, zur Mitte des Lebens. Nur wenig später verstirbt auch ihre Mutter, so dass sie sich endgültig entscheidet, eine Pilgerreise in Japan anzutreten.

Sie erzählt sehr eindrücklich, wie sie diese Zeit erlebte und lässt den Leser immer wieder auch über das eigene Leben nachdenken: gibt es Dinge im Leben, die man rückblickend lieber anders gemacht hätte? In der Mitte des Lebens stehend ist es noch nicht zu spät, die Weichen zu ändern und gewisse Dinge im Leben zu ändern.

Es lohnt sich, mal den Blick von aussen auf sein eigenes Leben zu werfen und sich ehrlich zu fragen, ob man mit dem aktuellen eigenen Leben zufrieden ist oder nicht. Klar kan man nicht mehr alles ändern, einiges aber doch, man muss es bloss wollen.

Ich kann das Buch wärmstens all jenen empfehlen, die sich in der Mitte des Lebens sehen und sich mit genau den oben genannten Themen beschäftigen wollen. Eine Pilgerreise in Japan mittels diesem Buch miterleben zu dürfen ist absolut wundervoll.

Bewertung vom 09.05.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


ausgezeichnet

Dieser Roman ist zwar eine Fortsetzung, aber ich kannte die bisherigen Bücher von Nina George nicht und dieser Roman liest sich problemlos auch eigenständig.

Eine Bücherapotheke zur Heilung diverser Leiden? Aber klar doch! Aber: "Dieses Bücherschiff verlässt niemand mit einem Buch das man wollte, sondern nur mit einem, das die Person in der aktuellen Situation auch wirklich braucht." Klingt komisch? Macht absolut Sinn! Es ist schliesslich eine Buchapotheke!

Ich hab selten einen Roman gelesen, der sich so flüssig liest und die Bedeutung von Büchern für die Leser dermassen betont. Ich musste öfters schmunzeln und hab auch immer wieder gedacht "ja genau, sehe ich auch so!".

Er enthält einige Querverweise zu anderen Romanen der Weltliteratur (die ich nicht alle kannte), aber das tut dem Lesefluss keinen Abbruch.

Für alle, die sich "Bücherwurm" nennen, wie ich einen kontinuierlich wachsenden SUB haben und bei den verschiedenen Fragen und Herausforderungen des Lebens sich gerne an Bücher wenden, denen sei dieser Roman wärmstens empfohlen.

Bewertung vom 27.04.2025
Brooks, David

How to know a person


sehr gut

Dieses Sachbuch hat mich sehr bewegt: David Brooks erklärt, wie Menschen oft durch ihre Kindheit, aber auch durch bisherige typische Wertvorstellungen voreingenommen sind und man so oft sein Gegenüber nicht voll wahrnimmt. Um seinen Mitmenschen ggü. mehr Empathie zu bekunden sollte man seiner Meinung nach sich von diesen Klischeerastern befreien und sich stattdessen viel mehr in die Perspektive der anderen Person hineinversetzen. Klingt bis zu einem gewissen Grad plausibel, nur habe ich mich dann zwischendurch gefragt, warum nur ich mir diese Mühe machen soll? Eigentlich wäre es nur fair, wenn alle sich vermehrt in die Perspektive des anderen zu versetzen zumindestens versuchen sollten? Dies wird aber wohl eher nicht geschehen, so dass sich mir die Frage stellt, in wie weit ich mit meinem geänderten Verhalten zu einer insgesamt besseren Kommunikation mit mehr Empathie beitragen kann, wenn es am Ende doch noch sehr einseitig sein könnte?

Insgesamt ein sehr lehrreiches Buch, teilweise für meinen Geschmack aber mit zu vielen Details; man hätte schneller auf den Punkt kommen können.

Wer an besserer Kommunikation und Empathie interessiert ist, dem sei dieses Sachbuch empfohlen.

Bewertung vom 20.04.2025
Sampson, Freya

Ms Darling und ihre Nachbarn (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Bewohner von Shelley House könnten unterschiedlicher kaum sein. Doch dann geschehen unerwartete Dinge, welche die Bewohner zusammenrücken lässt. Dieser charmante Roman kombiniert elegant eine leichte Geschichte mit sehr unterschiedlichen Charakteren mit einem Touch Krimi - eine gelungene Mischung, die witzig ist und trotzdem spannend bleibt bis zum Schluss.

Ich kann diesen Roman jedem empfehlen, der genau diese Leichtigkeit mag! Mir sind die unterschiedlichen Charaktere mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen! Ob am Ende dem Vermieter Alexander Ferguson das Handwerk gelegt wird, wird hier natürlich nicht verraten...

Wer also gerne einen leichten Roman lesen möchte, worin auch unterschiedliche soziale Charaktere und deren verschiedene Interessen zum Zug kommen, dem sei dieser Roman wärmstens empfohlen!

Bewertung vom 07.04.2025
Ogawa, Ito

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen


ausgezeichnet

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen ist viel mehr als das: nebst ihrem Laden können die Bewohner von Kamakura, einer Stadt in Japan, zu ihr gehen, um einen Brief oder andere Nachrichten professionell schreiben zu lassen. Dabei lernt der Leser, dass es um weit mehr geht als nur den eigentlichen Text: Hatoko fühlt sich regelrecht hinein in jeden Auftraggeber, und am Ende ist es nicht nur bloss der Text in der richtigen Formulierung, sondern auch alles was dazu gehört: das Briefpapier, womit geschrieben wurde, ja sogar die Haptik des Papiers bis hin zur Briefmarke.

Wer wie ich gerne noch physische Briefe schreibt und erhält, kann diese Liebe zum Brief sehr gut verstehen. Der Roman geht aber deutlich weiter: er zeigt, wie persönlich ein Brief ist, und Hatoko lernt durch ihre Arbeit ihre "Kunden" die auch teilweise zu echten Freunden werden, so viel besser kennen.

Als Halbjapanerin hatte ich zusätzlich noch Spass, die eingebetteten japanischen Briefe zu lesen.

Wer sich also gerne mit der japanischen Kultur befasst, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. Aber auch für alle anderen Leser, die handgeschriebene Texte zu schätzen wissen.

Bewertung vom 28.02.2025
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


sehr gut

Als ich den Buchtitel das erste Mal las, dachte ich erst, ein Mädchen namens Luzie sei gestorben. Aber weit gefehlt!

Es handelt sich um ein Mädchen namens Luzie, die real im Buch existiert, und die gleichzeitig eine Vorlage für eine Romanfigur wird. Autor Gabriel Bach hat gerade eine Schreibblockade und stösst durch Zufall auf dieses Mädchen. Zwei erst separate Geschichten verweben sich so dann zu einer, gute Idee. Der Autor, der eigentlich an seinem nächsten Roman schreiben möchte, dazu schon Figuren sich ausgedacht hat, verschmilzt im Verlaufe dieses Buches immer mehr mit seiner Romanfigur.

Fazit:
Die Idee der Geschichte fand ich super. Auch, dass die Blickwinkel zwischen dem Autor und der Mutter von Luzie hin und her wechseln. Hingegen hat mir weniger gefallen, dass die Kapitel nach Datum aufgeführt sind (oftmals dasselbe Datum, einfach aus dem Blickwinkel der anderen Person). Auch fand ich den Fluss der Geschichte anfänglich sehr gut, danach wird es etwas zäh. Mit über 500 Seiten ist das Buch etwas auf der langen Seite für meinen Geschmack.

Bewertung vom 27.01.2025
Feldmann, Regina

9 kleine Menschen


ausgezeichnet

Das Buch "9 kleine Menschen" ist wunderschön illustriert und kommt mit ganz wenig Text zurecht. Es lädt richtiggehend die Erwachsenen ein, das Buch mit ihrem Kind zu entdecken: was alles ist abgebildet, welches Kind gehört zu welchem Elternteil? Wie wachsen die Kinder auf? Warum sind sie so unterschiedlich und doch wachsen sie friedlich gemeinsam auf? Warum hat ein Kind einen Hund, ein anderes ein künstliches Bein? Man kann stundenlang das Buch anschauen und findet immer wieder etwas Neues.

Ein modernes Buch, das aufzeigt, dass man trotz unterschiedlichem Aussehen und verschiedener Herkunft wunderbar friedlich miteinander aufwachsen kann! Es sollte vie mehr solcher Kinderbücher geben, denn sie sind die Grundlage für Kinder beim Aufwachsen!