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Schnuppe1

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2025
Malina, Tini

Selma, du machst das falsch!


gut

Selmas Weg

Die kleine Spinne Selma macht ihr Ding. Sie ist durch die rote Mütze gut von den anderen zu unterscheiden, sie möchte sich auch von ihnen absetzen und individuell sein. Sie will keine Netze spinnen, um Nahrung zu fangen, sondern um Kunst zu schaffen. Das permanente Urteil: "Du machst das falsch!" , ärgert sie zurecht. Die Schönheit ihrer Werke und auch ihr Wesen und ihre Intention werden nicht anerkannt. Dennoch hält sie an sich fest und zieht ihr Ding durch. Soweit finde ich die Botschaft sehr schön, es ist wichtig für sich einzustehen, auch gegen Widerstände.

Selma zieht ihrer Wege, weit weg von allen anderen spinnt sie nun ihre Netze, die die anderen jetzt bewundern, doch der Preis ist hart. Sie ist in der Fremde völlig isoliert. Das sie hier Freude empfindet ist gut, aber uns gefiel die Einsamkeit und Isolation nicht. Die Kinder fragten, wovon Selma lebt und sich ernährt und mit wem sie nun sprechen kann.

Das Cover ist wunderschön, die einzelnen Spinnfäden kann man auf dem Untergrund deutlich spüren. Die Illustration ist eher schlicht gehalten, Selmas Netze stehen im Vordergrund, den Kindern war dies gelegentlich zu abstrakt.

Fazit: Trotz des schönen Grundgedankens konnte uns das Buch aufgrund der Umsetzung am Ende nicht völlig überzeugen.

Bewertung vom 23.08.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


weniger gut

einseitige Betrachtung

Toni erwacht eines Tages in einem anderen Leben, in dem von Antonia. Sie kann nun hautnah erleben, was gewesen wäre bzw. sein könnte, wenn sie sich früher mal für etwas anderes entschieden hätte.

Toni versucht schwanger zu werden, ist unverheiratet aber glücklich mit ihrem Partner in einer kleinen Wohnung in einer großen Stadt.
Antonia ist Mutter eines Babys, verheiratet mit ihrer Jugendliebe und lebt in dem Dorf, in dem sie auch aufgewachsen ist.

Die Kapitel wechseln zwischen Toni und Antonia, so dass man beide Leben und Sichtweisen gut kennenlernt.

Toni wird nicht schwanger, die Enttäuschungen und Fehlschläge prägen ihre Stimmung und haben schließlich Auswirkungen auf ihre Beziehung.
Antonia fühlt sich unwohl, in dem neuen Leben. Sie ist total überrumpelt und findet nur schwer in die Mutterrolle. Sie fühlt keine Begeisterung und registriert, das dies mit Argwohn aufgenommen wird. Die Probleme werden nicht benannt oder angegangen.

Die meiste Zeit herrscht eine negative Stimmung, die durch die inneren Monologe, in denen hier ausschließlich erzählt wird, stark betont wird.
Die Frage: was wäre wenn ... hängt sich hier maßgeblich am Kinderwunsch/Muttersein auf, bleibt dabei aber in den Leben der beiden Frauen, die Betrachtung bleibt so eher einseitig.

Kinderlosigkeit bewußt gewählt oder leidvoll ertragen, frühe Mutterschaft in allen vorkommenden positiven und negativen Facetten wird nicht ansatzweise beleuchtet. Die Autorin bleibt ausschließlich bei Toni und Antonia, die selbst auch wenig hinterfragen. Schade um das gute Thema.

Bewertung vom 23.08.2025
Mayer, Gina

Der Wald / Wilderland Bd.1


sehr gut

Toll

Wilderland ist der Auftakt zu einer neuen Reihe von Gina Mayer. Vier elternlose Kinder leben gemeinsam in einer Wohngruppe. Sie entdecken jeweils besondere Fähigkeiten an sich, die sie in Verbindung zu unterschiedlichen Tieren stellen. Eines Tages bemerken sie, das sie ausspioniert werden und begeben sich misstrauisch auf eine Flucht, die schnell Fahrt aufnimmt und für viel Spannung sorgt. Ihr Rückzugsort liegt weit abgelegen in einem Wald nahe der kanadischen Grenze. Hier erfahren sie mehr zu ihren Besonderheiten und auch etwas über ihre Vergangenheit und Identitäten.
Die Geschichte ist sehr packend und spannend erzählt. Der Spannungsbogen ist durchweg hoch, so dass man das Buch kaum zur Seite legen kann. Die notwendige Aufklärung zum Hintergrund löst die Autorin über einen Brief an eines der Kinder. Dies war für mich unlogisch, aber ein gutes Stilmittel, um das Tempo zu halten. Das Finden der eigenen Identitäten, aber auch das Zusammenwachsen als Gruppe wird sehr gut dargestellt. Es ist schön, wie die Kinder sich füreinander einsetzen, das Wohl der Anderen achten und sich dennoch Raum geben.
Der zweite Band erscheint schon im Oktober, da sind wir auf jeden Fall wieder mit dabei.

Bewertung vom 23.08.2025
Goldewijk, Yorick

1000 und ich. Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.


weniger gut

Ohne eigene Identität

"Hör zu, sei gehorsam, folge.
Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.
Sei hilfreich und ergeben.
Unterwirf dich dem Willen der Beseelten."
Diese Worte erklingen ohne Unterlass auf die konforme Masse. Identität ist in dieser Welt nicht erwünscht. Damit erinnert das Buch ein wenig an "1984", auch hier erleben wir einen aufmüpfigen Charakter, der versucht dem System zu entkommen. Nummer Acht bemerkt eines Tages im Blick eines anderen Mädchens, dass sie eine Gleichgesinnte vor sich hat.
Diese Dystopie für Jugendliche konnte mich leider nicht überzeugen, nach dem guten Einstieg hat mich das Buch verloren. Die 153 Seiten sind schnell gelesen, doch inhaltlich war ich zunehmend enttäuscht. Wir erleben die Geschichte ausschließlich aus der Perspektive von Acht. Oft ist unklar, ob das Erzählte gerade geschieht oder Einbildung ist. Der handlungsarmen Geschichte fehlt die Spannung. Die Frage nach der Individualität, deren Wichtigkeit und evtl. notwendigen Grenzen wird hier nur unzureichend behandelt. Ein guter Ansatz, der unzureichende umgesetzt wurde. Schade

Bewertung vom 23.08.2025
Graw, Theresia

In uns der Ozean


ausgezeichnet

Über eine beeindruckende Pionierin


"Wir müssen uns mit der Natur arrangieren ... Denn wir haben nur diese eine Welt. Gerade weil unsere Wissenschaft so vieles zu erreichen vermag, stehen wir in der Verantwortung. Unsere Generation ist herausgefordert wie keine andere zuvor: Es geht darum, Reife und Sorgfalt zu beweisen - und nicht unsere Überlegenheit!"

Die Autorin Theresia Graw schreibt in "In uns der Ozean" über die beeindruckende Rachel Carson. Diese wurde 1907 in einfachen Verhältnissen in den USA geboren und schaffte es gegen viele Widerstände über Stipendien und familiäre Unterstützung Biologie zu studieren. Zu einer Doktorarbeit kam es aufgrund finanzieller Probleme in der Familie nicht mehr und sie war gezwungen in anderen Bereichen zu arbeiten, um die Familie zu unterstützen. Ihre Liebe zur Natur und Wissenschaft, sowie ihre Gabe mitreißend zu schreiben, hat sie verbunden und darüber Großes erreicht. Mit ihr beginnt die amerikanische Umweltbewegung. Immer wieder stellte sie sich gegen angeblich überlegene Männer und die Lobby der Chemieindustrie. Ihre Bücher unterhielten und vermittelten Wissen. Nachdem sie gegen DDT vorging und dazu forschte, schrieb sie ihr bekanntes und wichtigstes Werk "Der stumme Frühling". Sie wies nach, wie gefährlich das Umweltgift ist und was es für Auswirkungen haben wird, wenn es weiterhin unbedacht in großen Mengen angewandt wird.

"Wenn der Mensch die Fähigkeit verliert, vorauszublicken und vorzusorgen, wird er am Ende die Erde zerstören."

Diese Romanbiografie hat mir ausgezeichnet gefallen. Bildgewaltig wird hier das Leben von Rachel Carson vorgestellt, ihrer Begeisterung für die Natur kann lebhaft nachgespürt werden. Ihre wichtigen Ziele hat diese Frau nie aufgegeben und dafür auf möglichen Komfort verzichtet. Sie wählte stets den Weg, den sie für richtig und wichtig hielt, in familiärer wie beruflicher Hinsicht. Eine beeindruckende Frau, mit der ich hier gerne mitgefiebert habe. Sie brachte die Welt zum Umdenken, eine beachtliche Leistung.

Bewertung vom 15.08.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


gut

Reihenauftakt

Die Polizisten-Familie Clifton, (nur ein kleiner Ableger des verzweigten Clans) steht mit der Protagonistin Emmy im Vordergrund. Schauplatz des Geschehens ist die Kleinstadt North Falls. Während des großen Feuerwerks zum 4.Juli Feiertag vertröstet Emmy die Stieftochter ihrer besten Freundin wegen eines eigenen privaten Problems und lässt sie stehen. Kurz darauf sind das Mädchen und ihre beste Freundin verschwunden. Ein grausames Verbrechen das Emmy und ihr Team um jeden Preis beenden und aufklären wollen. Im ersten Teil des Buches geht es um diesen Fall, und die Ermittlungsarbeiten. Die privaten Probleme, die sich durch das Verschwinden der Mädchen bei den einzelnen Figuren ergeben, werden gut beschrieben. Die Nerven liegen blank, nicht jede Entscheidung ist nüchtern betrachtet angemessen, aber die Emotionen kochen verständlicherweise über. Neben diesem Handlungsstrang gibt es jede Menge weiter Informationen über die Stadt und vor allem die weit verzweigte alteingesessene Familie Clifton. Viele unterschiedliche und teils auch vielschichtige Charaktere werden mit Hintergrund und Geschichte vorgestellt. Dadurch kommt es teilsweise zu Längen.

Im zweiten Teil erleben wir eine Zeitsprung von 12 Jahren. Der überführte Täter kommt vorzeitig frei, die Einwohner teilen sich in Befürworter und Gegner dieser Entscheidung. Als dann wieder ein Mädchen unter ähnlichen Bedingungen verschwindet, kommt es zu tragischen Ereignissen. Emmy erhält unverhoffte Familie von einer Totgeglaubten. Ihre Familie verbirgt wirklich Abgründe. Im Verlauf der Ermittlungen wird der alte Fall ebenfalls wieder aufgerollt und neu betrachtet. Es ergeben sich erstaunliche Erkenntnisse.

Karin Slaughter kann zweifelsohne gut schreiben und den Leser im Buch halten, aber hier hat sie es mit den Nebenschauplätzen etwas übertrieben. Den zweiten Teil empfand ich zunehmend als zäh. Hier wurde einfach zu viel Familiengeschichte mit eingebaut. Das Polizeiwesen beschreibt die Autorin ohnedies gerne ausschweifend, aber auch einige pathetische Anwandlungen der Hauptfiguren waren schlicht überflüssig.

Durch die eingebettete Familiengeschichte wurde neben Kindesentführung und sexuellem Missbrauch, auch noch die Themen Drogen, Demenz, Alkoholismus, Gewalt, Erpressung, Machtmissbrauch u.a. eingearbeitet, auch hierin begründen sich einige der Längen.

Nina Petri hat das Buch sehr gut eingelesen, ich habe ihr gerne zugehört. Trotz des engagierten Vortrags vergebe ich hier nur wohlgeleinte 3 Sterne und überlege mir noch, ob ich bei Teil 2 mit dabei bin.

Bewertung vom 15.08.2025
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.3


gut

Erebos ist zurück

Bei diesem Titel bin ich nostalgisch geworden, da ich den ersten Teil gefeiert habe und auch Teil 2 mochte, wollte ich hier unbedingt gleich am Start sein. Toll, dass das Buch auch optisch an die Vorgänger angepasst wurde.

Im Großen und Ganzen geht es, wie bei den Vorgängern darum, Erebos mit heiler Haut zu entkommen. Fiktion und Wirklichkeit verschmelzen und es geht nicht nur um das Gewinnen des Spiels, sondern auch um Geschehen in der realen Welt. Einige Wendungen sind wirklich überraschend und gut gemacht. Der bildliche gut beschreibende Erzählstil hat mir gefallen.

Diesmal sammelt Nick eine Horde (Team) um sich, um im Spiel zu bestehen. Es gibt neue Regeln und neue Charaktere, aber insgesamt nichts richtig Neues. Obwohl das Buch mich gut unterhalten hat und teils spannend war, konnte es keinen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen. Manches war mir zu abgedreht und nicht alles erschien am Ende rund. Nick hat sich im Vergleich zu den Vorgängern charakterlich verändert, ich hatte ihn widerstandsbereiter in Erinnerung. Den übrigen Figuren konnte ich nicht wirklich nahekommen. Sie taten sich mit den Aufgaben schwer und es zog sich, bis es zu Lösungen kam. Dies bremste mich in meinem Lesefluss, bis es zum Ende wieder spannend wurde.

Leider konnte mich das Buch nicht so abholen, wie erhofft.

Am Ende gibt es wieder ein Hintertürchen, die eine weitere Fortsetzung möglich macht, da wäre ich nicht mehr mit dabei. Meine Erebos-Zeit ist vorbei, die Faszination von Teil 1 wie vor 10 Jahren ist verschwunden. Für mich hätte es diesen Teil nicht mehr gebraucht.

Für Erebos Fans, junge Leser und alle die auch gerne Zocken ein tolles spannendes Buch.

Bewertung vom 02.08.2025
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1


weniger gut

Zu wenig Krimi

In Kristinestad wird die Leiche des 17jährigen Jonas im Wasser treibend aufgefunden. Das idyllische ruhige Örtchen ist aufgeschreckt über diese brutale Tat an einem Jugendlichen. Schon kurz nach der Tat tauchen Videos auf, die den Toten in einer verstörenden Situation zeigen: ist er ein Vergewaltiger?
Mats Bergholm, der in Kristinestad aufgewachsen ist, übernimmt die Ermittlungen vor Ort. Er nimmt gerade eine Auszeit von seiner Ehe und hält sich dort in Ferienhaus seiner Familie auf. Er trifft bei der Arbeit auf seine erste große Liebe, die Journalistin Eevi Manner. Sie ist mit einem Künstler liiert und lebt im Ort, auch ihr Privatleben ist von persönlichen Problemen gekennzeichnet. Sie versucht den Fall ebenfalls zu klären und so begegnen die Zwei sich immer wieder.
Insgesamt gibt es hier zu wenig Krimi, dafür geschieht viel auf den Nebenschauplätzen. Teils werden auch unwichtige Details erzählt, die keinerlei Bedeutung für die Geschichte haben, so taucht im Haus von Eevi nachts eine Katze auf und erschreckt sie, später hört sie eine Katze schreien. Für ein psychologisches Kammerspiel hat es nicht gereicht, dafür wird zuviel gejammert und wiederholt. Die Figuren sind eindimensional und durchschaubar.
Der Fall und auch sein drumherum mit Mobbing und Erpressung hätte sehr authentisch werden können. Schade, dass da nicht mehr draus gemacht wurde. Mich hat's gelangweilt.

Bewertung vom 01.08.2025
Döring, Dorothee

Und plötzlich sind sie alt


ausgezeichnet

toller Ratgeber zum Thema alte Eltern

Dieser Ratgeber geht auf alle Themen ein, die auftreten können, wenn Eltern alt werden.

Meist geht man dem Altern der Eltern und /oder deren Sterben so lange wie möglich aus dem Weg, dabei kann man versäumen über das Unausweichliche, aber auch über praktische und wichtige Dinge zu sprechen, damit sie richtig geregelt werden können. Neben praktischen Dingen, die zu regeln sind, führen diese Tatsachen auch oft zu körperlichen und seelischen Belastungen, die die Kinder nun aushalten müssen. Pflege kann fordernd sein, umso mehr, je länger sie dauert. Die eigene Endlichkeit rückt mit in den Fokus, Trauer und viele andere Gefühle, die wieder oder neu aufbrechen müssen verarbeitet werden. Aber auch für die Eltern ist dieser Lebensabschnitt neu und teils schwierig. Der Rollentausch wird nicht immer von allen akzeptiert und angenommen. Immer wieder gelingt es der Autorin für beide Seiten Verständnis zu wecken und stellt den liebevollen versöhnlichen Umgang miteinander in den Mittelpunkt.

Die acht Hauptkapitel sind in diverse Punkte unterteilt, so dass man mittels des Inhaltsverzeichnisses schnell etwas auffinden und nachschlagen kann. Die Kapitelthemen:

Das Altern der Eltern - unübersehbare Veränderungen / Verluste für Eltern und Kinder / Besondere Belastungen und Konflikte für betreuende Kinder / Die neue Realität annehmen / Die letzte Phase begleiten / Die letzten Dinge regeln / Anerkennung und Dank / Unsichtbare Fesseln ablegen - die Versöhnung mit sich selbst, der eigenen Vergangenheit und der Unvollkommenheit der Eltern.

In diesem Buch werden viele Probleme, die durch das Altern und Sterben der Eltern entstehen können systematisch betrachtet. Dabei kommen beide Seiten zu Wort und es gibt Fallbeispiele, in denen man sich teils wiederfindet, die aber eigene Situationen nochmal in einen neuen Blickwinkel setzen. Ohne Tabus werden Konflikte, Unsicherheiten und Ängste angesprochen. Die Situationen werden von verschiedenen Seiten betrachtet, um Verständnis zu wecken. Es finden sich Tipps für den Umgang miteinander, Hilfe, die man sich und den Eltern einholen kann, Dinge die man regeln oder noch besprechen sollte, solange es noch geht u.v.m.

Auch meine Eltern sind alt, ihr Leben hat sich verändert und damit auch meins. Ich habe hier viele wertvolle Hinweise gefunden, zu Themen, die ich mit Geschwistern und Angehörigen besprechen sollte und natürlich auch mit meinen Eltern. Wir haben auch Zwischenmenschliches besprochen und geregelt, bevor es vielleicht irgendwann nicht mehr möglich ist.

Die Autorin schreibt sehr lebensnah und emphatisch, mir gefällt dieser berührende Ratgeber sehr gut und ich empfehle ihn gerne weiter.

Bewertung vom 01.08.2025

LONELY PLANET Queer Travel Guide


ausgezeichnet

queeres Reisen


"Dieses Werk ist ein weiterer Beitrag zur globalen Dokumentation queren Lebens." Paula Akpan

Hier berichten queere Menschen über ihren Wohnort und ihre Community und was sie dort täglich erleben. Sie plaudern aus dem Nähkästchen, geben Tipps speziell für queere Menschen, aber auch allgemein für Ausflüge in die umliegende Natur oder besondere Sehenswürdigkeiten. Der Erzählstil ist nicht berichtend sondern eher ein lockerer Plauderton, es ist als säße man sich gegenüber. So erfährt der Leser aus erster Hand was es bedeutet an dem Ort queer zu sein. Diese Aufmachung macht das Buch wunderbar authentisch.

Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern hier zeigen einige Menschen engagiert ihren Wohnort, wie schön und vielfältig er ist, geben Hinweise zur Sicherheit usw.

20 Ziele werden umfangreicher vorgestellt, davon liegen sechs in den USA, andere Länder sind nur jeweils nur einmalig vertreten: Südafrika, Thailand, Niederlanden, Schottland, Portugal, England, Spanien, Italien, Schweden, Malta, Mexiko, Kanada, Australien, Brasilien.

Weitere Tipps und Ziele finden sich in den ultimativen LGBTQ+ Reise-Hitlisten, die sich nach Adreanalin-Junkies, Kühne Kunst, Fun für Familien, inklusive Inselparadise, Relaxte Reiseziele, Spektakuläre Strandfreuden und wunderbare Wanderwege untergliedern. Hier sind die Vorstellungen kürzer und es kommen noch neue Orte hinzu.

Praktische Informationen hinsichtlich der rechtlichen Situation, Sicherheitstipps und Notfalladressen runden das Angebot ab.

Wie immer bei lonely planet ist das Buch sehr hochwertig gemacht, Cover, Papier und Bindungen sind fest und langlebig. Die Fotos sind wunderschön und laden zum Blättern im Buch ein, sie machen direkt Lust loszufahren.

Reisen fördert die Offenheit, wenn man es zulässt. Dieses Buch macht auch mir als nicht queere Person Lust aufs Verreisen um die Orte und die vorgestellten Communitys zu entdecken. Wie schön wäre es, wenn alle frei und sicher reisen könnten.