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Lara
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Köln

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Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours


gut

Hexen, Halloween & Small-Town

Willow führt als Hexe ein beschauliches Leben im kleinen Städtchen Pleasant Grove, bis ein schwarzer Kater plötzlich ihre Welt durcheinanderbringt. Damien behauptet, ein verfluchter Dämon zu sein, und bittet sie um Hilfe. Ein Zauber später steht Willow einem Mann gegenüber, der nicht nur sehr charmant ist, sondern auch mehr verbirgt, als er zugibt. Zwischen den Funken, die zwischen den beiden sprühen, muss Willow herausfinden, ob sie ihm trauen kann.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Das Setting hat sofort für eine cozy Small-Town-Atmosphäre gesorgt. Pleasant Grove ist eine kleine Stadt voller Hexen, mitten im Halloween-Fieber.
Der Schreibstil ist humorvoll, wodurch sich das Buch angenehm schnell lesen lässt. Besonders die Passagen aus Damiens Sicht haben bei mir für kleine Schmunzler gesorgt und der Geschichte eine humorvolle Leichtigkeit gegeben.

Willow war mir als Protagonistin zwar sympathisch, allerdings hatte ich das Gefühl, dass den Charakteren etwas an Tiefe fehlt. Ihre Dynamik mit Damien lebt besonders von Witz und einer spürbaren Anziehung, die sich schnell entwickelt, vielleicht etwas zu schnell. Die romantischen Szenen nehmen deutlich Raum ein, bleiben aber in sich stimmig, wenn man weiß, worauf man sich bei diesem Buch einlässt.

Spookily Yours ist keine tiefgründige oder komplexe Fantasy, sondern eine leichte, unterhaltsame Geschichte mit Wohlfühlcharakter, Humor und etwas Spice. Perfekt für zwischendurch, wenn man etwas sucht, das sich ohne große Einstiegshürden lesen lässt. Wer gerne humorvolle und leichte Geschichten mit cozy Setting und einer Portion Romantik mag, wird hier gut unterhalten.

Bewertung vom 29.10.2025
Bridge, Mikayla

Of Flame and Fury


ausgezeichnet

Auf Cendor gehören die Phönixrennen zu den beliebtesten, aber auch gefährlichsten Events. Gemeinsam mit ihrem Team kämpft Kel darum, ihre Farm und ihren Phönix Savita zu retten, koste es, was es wolle. Unerwartete Umstände zwingen sie dazu, mit ihrem Rivalen Coup zusammenzuarbeiten und vor der Kamera das perfekte Paar zu spielen. Doch je tiefer Kel in die Welt der Phönixe und ihrer Sponsoren eintaucht, desto deutlicher wird, dass dahinter weit mehr steckt, als sie je vermutet hätte.

Besonders gut gefallen hat mir der leichte Einstieg in diese neue Welt, was unter anderem daran lag, dass es sich um eine Art Urban Fantasy handelt, da das Setting in der moderne spielt. Auch durch den flüssigen Schreibstil der Autorin, habe ich schnell in die Welt von Kel und Savita hineingefunden.
Die Beschreibungen der Rennen waren sowohl spannend als auch lebhaft, sodass ich dem Geschehen jederzeit folgen und es kaum erwarten konnte, zu erfahren, wie sie ausgehen.

Kel hat mir als Protagonistin gut gefallen und war mir schnell sympathisch. Sie ist entschlossen, loyal und zeigt zugleich verletzliche Seiten. Besonders die Dynamik mit ihrem Team, mit dem sie an den Phönixrennen teilnimmt, hat mir Spaß gemacht. Das emotionale Zentrum bildet hier natürlich ihre Bindung zu ihrem Phönix Savita, welche die Handlung grundlegend trägt. 
Coup war von Beginn an charmant und witzig. Er ist eindeutig als Publikumsliebling angelegt und das funktioniert hier hervorragend.
Die Dynamik zwischen den beiden ist gespickt mit Schlagabtauschen, und ihre Beziehung entwickelt sich in einem angenehmen Tempo, ohne den eigentlichen Plot zu überlagern.
Auch moralische Konflikte spielen eine Rolle und zwingen die Figuren immer wieder, ihr Handeln und ihre Entscheidungen zu hinterfragen.
Die Nebenfiguren sind authentisch ausgearbeitet und tragen mit ihrer Gruppendynamik viel zur Spannung bei. Im Verlauf des Buches entsteht ein starkes „Found Family“-Gefühl, das die Handlung zusätzlich bereichert.

Of Flame and Fury ist insgesamt ein mitreißender Fantasyroman, der durch spannende Rennen, glaubwürdige Charakterentwicklung und ein originelles Setting überzeugt. Wer eine Geschichte sucht, die durchweg fesselnd bleibt und unerwartete Wendungen bietet, die sorgfältig von Beginn an in die Handlung eingearbeitet sind, wird hier definitiv fündig. Mikayla Bridge überzeugt mit einem unterhaltsamen Schreibstil und viel Liebe zum Detail und ich hatte viel Spaß daran, Kels Geschichte zu begleiten.

Bewertung vom 05.10.2025
Bichon, Malou

Musenrausch (Nektar und Ambrosia, Band 1).


sehr gut

Wanda ist eine junge Künstlerin, die sich in einer Schaffenskrise befindet, bis plötzlich Neo in ihrem Leben auftaucht. Neo ist Wandas Muse, und eigentlich sollte sie weder in der Lage sein, ihn zu sehen, noch ihn zu berühren. Gemeinsam müssen sie einen Weg finden, ihre Verbindung zu lösen, und Wanda begleitet Neo in seine Welt voller Kunst und Mythologie. Dabei gilt es herauszufinden, ob die aufkeimenden Gefühle zu Neo echt sind oder nur ein Trugbild. Musenrausch verbindet Urban Fantasy mit Elementen der griechischen Mythologie.

Der Schreibstil von Malou Bichon wirkte auf mich sehr bildhaft und voller kleiner Details, was die Welt für mich lebendig gemacht hat. Man spürt, wie viel Liebe in die Gestaltung einzelner Szenen geflossen ist. Gleichzeitig habe ich etwas Zeit gebraucht, um wirklich in die Geschichte hineinzufinden. Mit fortschreitender Handlung wird jedoch klar, dass sich hier Zeit genommen wurde, um eine detailreiche Grundlage für die Reihe zu legen.

Wanda ist als Protagonistin von Beginn an greifbar und überzeugend. Besonders ihre erste Reaktion auf die Begegnung mit Neo wirkte realistisch, da Figuren in vergleichbaren Szenarien oft zu gelassen dargestellt werden, was für mich schwer nachvollziehbar ist.
Auch das Setting in Hamburg empfand ich als erfrischende Abwechslung.
Neo hat auf mich von Anfang an ein vertrautes Gefühl vermittelt: Er ist freundlich und charmant, hält jedoch bewusst Distanz, weil beide unsicher sind, was hinter ihrer Verbindung steckt. Die Anziehung zwischen ihnen ist sofort spürbar und bildet die Grundlage ihrer Beziehung. Die eigentliche Spannung entsteht daraus, gemeinsam herauszufinden, ob diese Gefühle echt sind oder nur aus ihrer rätselhaften Verbindung entstehen, welche natürlich mit fortschreiten der Story genauer aufgeklärt wird.

Allerdings erfordert das Buch etwas Geduld. Zu Beginn tauchen viele Namen und Bezüge aus der griechischen Mythologie auf, die für mich nicht sofort leicht einzuordnen waren. Hinzu kommen mehrere Perspektiven, die anfangs verwirren können, sich im Laufe der Geschichte aber sinnvoll fügen. Wer sich für Mythologie begeistert, wird diese Tiefe schätzen, da die Autorin nicht nur oberflächlich auf bekannte Figuren und Legenden zurückgreift, sondern sie intensiv in die Handlung einarbeitet.

Insgesamt ist Musenrausch ein atmosphärischer Auftakt, der vor allem Leser:innen anspricht, die Lust auf viel Mythologie haben, die stark in die Handlung eingebunden ist und nicht nur als Nebenprodukt dient. Wer bereit ist, Geduld mitzubringen, wird mit einer fantasievollen, detailreichen Welt belohnt, die viel Potenzial für die Fortsetzungen bereithält.

Bewertung vom 29.09.2025
Weaks, Charissa

The Witch Collector / Witch Walker Bd.1


sehr gut

There is no Love without Fear.

Raina Bloodgood wird in einen uralten Konflikt hineingezogen, der ihr Schicksal für immer verändert.
Getrieben von Rache stellt sie sich dem Witch Collector, Alexus Thibault, der ihre Schwester im Auftrag des Frost King entführt hat. Doch schon bald findet sich Raina in einem Kampf zwischen alten Mächten wieder und muss entscheiden, ob sie dem Mann, den sie eigentlich töten wollte, nun vertrauen soll, um ihre Schwester zu retten. Während sie immer mehr Geheimnisse über ihre Welt enthüllt, beginnt sie sich zudem zu fragen, ob sie für Alexus nicht mehr empfindet, als sie je für möglich gehalten hätte.

Das Buch hat mich gleich zu Beginn überzeugt, da ich ohne große Einstiegshürden direkt in die Geschichte gefunden habe. Die Welt ist interessant, und das Magiesystem wirkt einzigartig und komplex, ohne überladen oder zu kompliziert zu sein. Raina ist eine starke Heldin, die man zu Beginn vielleicht noch etwas unterschätzt, die man jedoch von Anfang an ernst nimmt. Sie trifft nachvollziehbare Entscheidungen, reflektiert ihre Handlungen und bleibt dadurch glaubwürdig. Besonders gefallen hat mir, dass sie nicht in das typische Muster der naiven Protagonistin verfällt, sondern eine eigenständige Figur bleibt, die man gerne begleitet.
Sie lernt dazu, kennt aber zugleich in den meisten Fällen ihre eigenen Grenzen. Alexus wirkt anfangs geheimnisvoll und unnahbar, entfaltet jedoch nach und nach mehr Tiefe, sobald seine Beweggründe und die Zusammenhänge der Geschichte aufgedeckt werden.

Was mir besonders gefallen hat ist außerdem die Dynamik zwischen Raina und Alexus. Die Romantik ist hier definitiv eher als ein Slow-Burn aufgebaut, aber die Spannung ist jederzeit spürbar. Durch den Verzicht auf klischeehafte Tropes wirken die Interaktionen zwischen den beiden ehrlich und intensiv, so dass man als Leser*in gerne mitfiebert.

Der Spannungsbogen bleibt durchgehend hoch. Es gibt keine wirklichen Längen, stattdessen sorgen regelmäßige Höhepunkte dafür, dass die Handlung kontinuierlich vorangetrieben wird. Sympathische Nebenfiguren ergänzen das Geschehen, auch wenn der Fokus klar auf Raina und Alexus liegt. Inhaltlich bietet das Buch eine gute Mischung aus Fantasy und Romantik, ohne dass es zu komplex oder überfordernd wirkt. Da es sich um den Auftakt einer mehrteiligen Reihe handelt, merkt man deutlich, dass hier bereits Grundlagen für die Fortsetzungen gelegt werden.

Insgesamt ist The Witch Collector ein solider und unterhaltsamer Reihenauftakt mit einer Slow-Brun Romance, der durch seine spannende Protagonistin, eine angenehm zugängliche Welt und die Dynamik zwischen den Hauptfiguren überzeugt. Für mich kein absolutes Highlight, aber definitiv ein Buch, das Lust auf die Fortsetzung macht und Fans von romantischer Fantasy, die gerne neue Magiesysteme und Welten erkunden, gut unterhalten wird.

Bewertung vom 26.09.2025
Holt, Katie

Not in My Book


ausgezeichnet

In Katie Holts Not in my book prallen zwei Welten aufeinander:
Rosie studiert Kreatives Schreiben und träumt von einer Karriere als Romance-Autorin, während Aiden nur an gehobener Literatur interessiert ist. Dabei geraten sie im gemeinsamen Seminar ständig aneinander, bis sie gezwungen werden, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Um den Kurs zu bestehen, müssen sie zusammenarbeiten und aus ihrer Rivalität entwickelt sich eine nähere Verbindung, als die beiden erwartet haben.

Das Buch hat mich bereits von Anfang an mit einem lockeren und flüssigen Schreibstil überzeugt. Schnell taucht man in die Handlung ein und wird gefesselt von den humorvollen Dialogen zwischen Aiden und Rosie, die durch ihren Schlagabtausch viel Spannung mit einbringen.
Ohne zu viel zu verraten: Katie Holt verknüpft hier spannend den Schreibprozess der Figuren mit der Story und hebt das Buch damit von klassischen Romance-Stories ab. Die Handlung ist an vielen Stellen kreativ, was der Geschichte für mich eine besondere Note verliehen hat.

Die Figuren wirken authentisch und lebendig. Als Romance-Liebhaber*in kann man Rosies Sichtweise schnell nachvollziehen und sich in sie hineinversetzen. Aiden wirkt anfangs etwas unnahbar, jedoch lernt man ihn und seine Beweggründe gemeinsam mit Rosie immer besser kennen, was die Beziehung der beiden besonders authentisch macht und nicht überstürzt wirken lässt.

Die Stimmung ist wie erwartet herbstlich, und das Setting an der Universität sowie die kreative Einbindung des Schreibprozesses in die Story geben der Geschichte eine Wohlfühl-Atmosphäre, die das Buch zu einem perfekten Herbst-Read macht. Kleinere Twists sind etwas vorhersehbar, allerdings wird das durch eine charmante Umsetzung und den Humor ausgeglichen.

Insgesamt ist Not in my book eine charmante, kreative Romance, die sich perfekt für entspannte Lesestunden eignet. Wer Enemies-to-Lovers, humorvolle Wortgefechte und eine frische Abwechslung in Liebesgeschichten sucht, wird hier bestens unterhalten.

Bewertung vom 16.09.2025
Lionera, Asuka

Untamed Hearts / Honor & Claws Bd.1


ausgezeichnet

Reina träumt davon, Jägerin zu werden, um die Bestien zu vernichten, die nicht nur ihre Welt bedrohen, sondern auch für den Tod ihrer Familie verantwortlich sind. Bei einer Jagd begegnet sie Gavin, einem Celester, dessen Volk durch seine magische Verbindung zu den Bestien genau das verkörpert, was Reina verabscheut. Dennoch fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen und muss in einer ausweglosen Situation lernen, ihm zu vertrauen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir besonders leicht, da die Exposition flüssig und zugänglich gehalten ist. Man findet schnell in die neue Welt, was für mich einen angenehmen Kontrast zu Fantasy-Büchern mit schwerfälligen Anfängen bietet. Besonders die Figuren konnten mich sofort für sich gewinnen: Reina ist jung, manchmal naiv und handelt impulsiv, aber genau das macht sie glaubwürdig und sympathisch. Ihre Ecken und Kanten lassen sie nahbar wirken und ich hab sie recht schnell ins Herz geschlossen. Gavin bleibt lange geheimnisvoll, doch gerade diese Dynamik trägt die Handlung schon früh. Besonders gelungen fand ich, dass ihre Beziehung sich langsam entwickelt und nicht übereilt wirkt.

Die Spannung bleibt konstant hoch, sodass das Buch für mich zu einem echten Pageturner wurde. Zwar lassen sich manche Wendungen vorhersehen, doch die Autorin versteht es, sie emotional aufzuladen, so dass ich mit den Protagonisten immer mitfühlen konnte. Reinas Entwicklung verläuft dabei nicht geradlinig, sie zweifelt, muss sich selbst oftmals hinterfragen und schwierige Situationen meistern. Genau das macht sie für mich als Protagonistin authentisch. Da es sich um eine Dilogie handelt, gibt dieser Band zwar einige Antworten, wirft jedoch auch neue Fragen auf, deren Auflösung ich nun mit Spannung erwarte.

Asuka Lionera hat es geschafft, dass ich mich in Honor & Claws sofort wohlgefühlt habe. Egal wie verzwickt die Situationen für die Figuren wurden, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Nicht nur der Schreibstil hat mich überzeugt, auch emotional hat mich die Geschichte an vielen Stellen berührt.

Insgesamt hat Honor & Claws mich von Anfang bis Ende gefesselt. Mit einer leicht zugänglichen Handlung, spannenden Figuren und einer gelungenen Mischung aus Romantik, Action und düsterer Weltgestaltung ist es für mich ein starker Auftakt, der Lust auf mehr macht. Besonders Fans von Romantasy mit dystopischen Settings werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 10.09.2025
Hamm, Emma

The Deathless One


sehr gut

Jessamine ist Prinzessin eines von einer rätselhaften Seuche bedrohten Reiches. Um ihr Volk zu retten, geht sie eine Vernunftehe ein, doch ihr frisch angetrauter Ehemann verrät und ermordet sie. Statt endgültig zu sterben, erwacht sie in einer Zwischenwelt, wo sie auf den Todlosen trifft, einen Gott, der seit Jahrhunderten auf sie wartet. Zwischen Intrigen, Verrat und einem aufkeimenden Band zwischen Leben und Tod muss Jessamine lernen, wer sie wirklich ist und welche Rolle sie in einer Welt voller Magie spielt.

Zugegeben, der Einstieg in das Buch fiel mir zunächst nicht so leicht. Zu Beginn begegnet man viel Exposition, die sich für mich als Leserin leider etwas holprig und nicht richtig flüssig angefühlt hat.
Gleichzeitig lässt das Buch viel Raum für ein detailreiches Worldbuilding und ein Magiesystem, das zu Beginn nicht ganz so einfach zu durchschauen ist.

Mit fortschreitender Handlung nahm die Geschichte für mich spürbar an Fahrt auf. Ab dem zweiten Drittel war ich deutlich besser im Lesefluss, und die Figuren sind mir Stück für Stück ans Herz gewachsen.
Den Protagonisten, und vor allem Jessamine, wird hier Zeit für eine authentische Charakterentwicklung gegeben, was mich besonders überzeugt hat. Ihr Weg und ihre Entscheidungen wirken dadurch für mich natürlicher und auch die Beziehung zwischen ihr und dem Todlosen wirkt nicht gehetzt.
Sie darf zweifeln, Fehler machen und in ihre neue Rolle hineinwachsen. Für mich macht genau das ihre Figur authentisch.
Der Todlose bleibt lange geheimnisvoll, wird aber mit jeder Enthüllung greifbarer. Auch ihre Verbindung entwickelt sich langsam, was mir besser gefallen hat, als wäre sie zu schnell forciert worden.

Natürlich hatte das Buch Schwächen, weil der Einstieg für mich persönlich etwas holprig war und Zeit gebraucht hat. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte: das dichte Worldbuilding, der feministische Unterton und eine durchdachte Figurenentwicklung.
The Deathless One ist zwar kein perfekter Reihenauftakt, aber ein atmosphärischer Einstieg in eine düstere Romantasy Geschichte. Wer Geduld für einen langsamen Aufbau mitbringt, wird mit einer vielschichtigen Welt, ersten politischen Intrigen und einer Protagonistin belohnt, die auf glaubwürdige Weise ihre Stärke findet. Für mich definitiv ein Buch, das Lust auf den zweiten Band macht.

Bewertung vom 06.09.2025
Kylling, Mimi

My Haunted Heart - Ich sehe dich / Haunted Love Bd.1


sehr gut

Düstere Anziehung, unerwartete Tiefe

Ein unbekannter Mann taucht immer wieder in Floras Leben auf, zuerst in ihrem Blumenladen, dann plötzlich vor ihrem Haus. Wer ist er, und warum sucht er ausgerechnet ihre Nähe? Trotz der Furcht, die er in ihr auslöst, wächst eine Anziehung, der Flora kaum widerstehen kann. Doch Sawyer, der ehemalige Soldat, ist nicht nach Bishop’s Hope gekommen, um sie zu erobern, sondern um Abschied zu nehmen.

Die Geschichte hat mich schon bei Einstieg in das Buch schnell gefesselt. Mimi Kylling schreibt in einer flüssigen, angenehm ausbalancierten Sprache, die den Lesefluss trägt, ohne ins Schlichte oder ins Überladene abzurutschen. Flora wirkt von Beginn an nahbar und sympathisch, sie lebt zwar ein eher unspektakuläres Leben, doch wirkt dabei gleichzeitig nie blass oder langweilig.
Während Flora durch ihr Leben in dem beschaulichen Ort Bishop’s Hope schon fast ein offenes Buch ist, so steht Sawyer in einem großen Kontrast zu ihr. Er ist mysteriös und seine Vergangenheit und Beweggründe lernt man erst bruckstücksweise kennen.

Die Dynamik zwischen den beiden ist zunächst düster, ohne dabei in klassische Dark-Romance-Muster zu verfallen. Statt toxischer Machtspiele stehen Themen wie Akzeptanz, Heilung und Verzeihen im Vordergrund. Besonders das letzte Drittel hat mich emotional überrascht und intensiver berührt, als ich erwartet hätte, die Geschichte entfaltet dort eine Tiefe, die man dem Klappentext auf den ersten Blick nicht zutraut.

Insgesamt ist My Haunted Heart eine Liebesgeschichte voller unerwarteter Wendungen, die atmosphärisch düster beginnt und sich zu einer bewegenden, emotional vielschichtigen Erzählung entwickelt. Wer romantische Geschichten mit dunklen Untertönen sucht, die nicht auf Oberflächendrama setzen, sondern auf echte innere Auseinandersetzung, wird hier auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 02.09.2025
Nixon, Pippa

Honeybridge. All Mine


sehr gut

Leichte Romance im Smalltown-Flair

"Honey Bridge - All Mine" ist der Auftakt einer Romance-Reihe, die in der kleinen Stadt Honeybridge spielt. Isabella Tucci möchte einen Neuanfang. Nach einer gescheiterten Beziehung fasst sie neuen Mut, beginnt noch einmal ganz von vorn und eröffnet ihr eigenes Restaurant. Schon bald merkt sie allerdings, dass Honeybridge nicht einfach nur eine kleine Stadt ist, sondern auch eine Gemeinschaft hat, die zusammenhält. Auch der charmante Etienne gehört dazu und ihm aus dem Weg zu gehen und damit ihr eigenes Versprechen, ein Jahr lang nicht durch Männer abgelenkt zu werden, einzuhalten, fällt ihr zunehmend schwerer.

Besonders gut gelungen ist die Atmosphäre rund um den Ort Honeybridge. Freundschaften, Zusammenhalt und Wärme spielen hier eine große Rolle, und der Smalltown-Vibe bleibt über das ganze Buch hinweg bestehen. Man lernt viele sympathische Nebencharaktere kennen, und die Art, wie Isabella sich hier einfindet, macht den Charme von Smalltown-Romances besonders aus. Szenen, in denen Figuren zusammenhalten und füreinander da sind, gehören für mich zu den stärkeren Momenten der Geschichte.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, sodass man nur so über die Seiten fliegt, was das Buch zu einem angenehmen Roman für zwischendurch macht. Gleichzeitig könnte man das Gefühl bekommen, dass sprachliche Feinheit und emotionale Vielschichtigkeit dadurch etwas auf der Strecke bleiben. Einigen Szenen hilft der lockere Schreibstil, andere wiederum hätten für mich als Leserin etwas intensiver sein können.

Die Protagonistin und die Nebencharaktere sind durchgängig sympathisch, bleiben allerdings etwas an der Oberfläche. Isabellas Mut zum Neuanfang und ihre Verbindung zu ihrer Familie machen sie nahbar und nachvollziehbar. Ihr Gegenpart Etienne bringt die notwendige Spannung in die Dynamik, wirkt aber eher wie ein typischer Charmeur. Insgesamt fehlte mir in der Liebesgeschichte etwas mehr Tiefe und Gefühl, um sie nachvollziehbarer zu gestalten.
Die Handlung selbst wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig, da der Smalltown-Charme von Honeybridge vieles wieder auffängt. Auch ein paar unvorhersehbare Szenen haben mich überrascht.

Insgesamt ist "Honey Bridge - All Mine" eine herbstliche, atmosphärische Romance, die sich gut für entspannte Lesestunden eignet. Wer eine lockere Geschichte mit viel Kleinstadtflair und einem schnellen Lesefluss sucht, wird hier sicher fündig. Wer jedoch tiefere Figurenzeichnungen und überraschendere Wendungen erwartet, könnte etwas enttäuscht zurückbleiben. Für mich war "Honey Bridge - All Mine" ein netter, leichter Read, der mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 08.08.2025
Arena , Brittney

A Dance of Lies


sehr gut

Ein Tanz durch Intrigen

Zwischen Machtspielen, Verrat und aufkeimender Liebe erzählt A Dance of Lies die Geschichte der Tänzerin Vasalie, die nach zwei Jahren im Kerker für ihre Freilassung einen gefährlichen Deal mit König Ilian eingeht: Sie soll als Spionin eine politische Versammlung infiltrieren und geheime Aufträge für ihn ausführen. Dabei stößt sie auf immer tiefere Intrigen, Verrat und die dunklen Machenschaften eines Herrschers, der bereit ist, alles zu opfern, auch die Menschen, die ihm einst nahe standen. Vasalie gerät zwischen Loyalität, Misstrauen und der Suche nach Gerechtigkeit und begegnet dabei Ilians Bruder Anton, welcher versucht die Pläne seines Bruders zu vereiteln.

Der Einstieg in die Geschichte ist direkt emotional aufgeladen, da man Vasalie an einem absoluten Tiefpunkt kennenlernt. Ihre seelischen und körperlichen Schmerzen werden realistisch beschrieben, sodass ich schnell mit ihr mitfühlen konnte. Besonders stark fand ich, wie gut der Roman zeigt, wie eng ihre Gefühle, ihr Körper und das Tanzen miteinander verbunden sind. Obwohl ich selbst keinen Bezug zum Tanzen habe, konnte ich ihre Leidenschaft und den inneren Kampf gut nachvollziehen.

Besonders beeindruckt hat mich, wie vielschichtig das Tanzen hier eingesetzt wird. Nicht bloß als Ausdruck innerer Emotion, sondern auch als politisches Instrument innerhalb der Handlung. Dass Tanz auf diese Weise erzählerisch so viel Gewicht bekommt, war für mich überraschend und wurde gelungen in die Handlung mit eingebunden, zumal es mein erstes Buch mit einer Tänzerin als Protagonistin war.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist der Schreibstil. Er ist detailreich, atmosphärisch und kreativ, besonders in den Momenten, in denen Rückblenden eingebaut sind. Statt klassische Kapitelrückblicke zu nutzen, werden Erinnerungen parallel zu aktuellen Geschehnissen eingeflochten, was sie viel natürlicher und dynamischer wirken lässt. Auch Leser:innen, die längere Flashbacks normalerweise eher meiden und am liebsten schnell zur Haupthandlung zurück möchten, könnten hier positiv überrascht werden.

Die Handlung bleibt durchgehend spannend und entwickelt sich stetig weiter. Besonders gut gefallen haben mir die politischen Intrigen, überraschenden Wendungen und das durchdachte Machtgefüge zwischen den Figuren. Dabei geht es nicht nur um äußere Konflikte, sondern auch um Vasalies persönliche Kämpfe, die glaubwürdig und vielschichtig dargestellt sind. Schön war auch, dass die Geschichte mich mehrfach überraschen konnte ohne dass es gezwungen oder unlogisch wirkte.

„A Dance of Lies“ ist insgesamt eine atmosphärische und gefühlvolle Geschichte mit spannenden politischen Intrigen, einer starken Hauptfigur und einem besonderen Fokus auf Tanz. Die Mischung aus Emotion, Spannung und überraschenden Wendungen hat mich überzeugt und ich hatte durchgehend viel Lesespaß. Wer gerne Geschichten mit politischen Intrigen, unerwarteten Wendungen und einer dichten Handlung lesen möchte wird mit diesem Buch definitiv fündig.