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scouter
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Unna

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Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 24.12.2025
Ihme, Toni A.

Die Doktorandin (MP3-Download)


gut

Die Doktorandin Melanie erfährt das ihr Projekt nicht weiterfinanziert wird und dass sie deshalb ihre Promotion nicht weiterverfolgen kann. Ihre Ergebnisse reichen nicht aus für eine Finanzierung. Sie ist sauer über diese Information und trifft sich mit einer Freundin, mit der sie den Abend verbringt. Am Ende des Abends entschließt sie sich bei einem Gruppenleiter eines anderen Projektes vorbeizugehen, da er sie nicht genommen hat. Sie will ihm, unter Alkoholeinfluss, mal richtig die Meinung sagen. Als sie die Eingangstür offen vorfindet und das Licht überall brennt, betritt sie das Haus und sucht ihren Kollegen. Sie findet ihn, als sie die verschlossene Badezimmertür aufbricht, tot in der Badewanne. Für die beiden Kommissare Matussek und Schleicher ist sie nun die Hauptverdächtige.
Der Krimi „Die Doktorandin“ von Toni A. Ihme ist eine überarbeitete Neuauflage des Krimis „Das Experiment“. Die Story beschäftigt sich mit wissenschaftlichem arbeiten an einem psychologischen Institut einer Universität in Berlin. Die Schwierigkeit einen Forschungsauftrag zu bekommen, wird an dem Beispiel der Doktorandin Melanie beschrieben, die um ihre Promotion kämpft, doch manchmal das Gefühl hat, das ihr Wissen nicht ausreicht, während andere alles, was sie anfassen, gelingt. Doch Morde werfen ihr Weltbild durcheinander und sie beschäftigt sich näher mit einer Aufklärung, dass sie im Fokus der Ermittlungen steht und das nicht auf sich sitzen lassen kann. Die beiden Kommissare tappen eine lange Zeit im Dunkeln, da es für sie schwierig ist sich Universitätsalltag zurecht zu finden. Das ist ein Punkt, der für mich sehr schwierig war, denn die Ermittlungen ziehen sich wie Kaugummi und das nimmt ein wenig die Spannung aus der Geschichte. Es blieben viel Dinge im Verborgenen, die im Spannungsbogen auftauchen und das Ganze dann zu einem recht spannenden und überraschenden Abschluss führen. Die Sprache ist beschreibend und regt nur wenig zum Mitdenken an.
Ich finde diesen Krimi nur mäßig spannend. Das Thema ist authentisch, die Beschreibungen sind schon nicht leicht zu verfolgen. Für alle, die sich in dieser Materie auskennen und neugierig sind, schon empfehlenswert.

Bewertung vom 23.12.2025
Hausladen, Simone

Das Münster-Komplott (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Hauptkommissar Konstantin Dietrichs hat sich nach Münster beworben, um über eine fehlgeschlagene Liebe hinwegzukommen. Gleich sein erster Fall erweist sich als sehr komplex. Eine Frau wird tot aufgefunden. Sie wurde erschlagen und ohne Hilfe ist sie dann gestorben. Doch vorher war die Frau auf einer Veranstaltung in Münster auf der sie von Aufdeckung von Straftaten gesprochen hatte und damit hochgestellte Persönlichkeiten in Münster bloßstellen wollte. In Kripokreisen heißen diese Personen, the Big Five. Diese sind allerdings auch dem Polizeipräsidenten bekannt und so nimmt der Druck auf Konstantin sehr schnell sehr stark zu.
Dieser regionale Krimi „Das Münster-Komplott“ von Simone Hausladen zeigt den ersten Fall des neuen Hauptkommissar in Münster. Schon das Cover zeigt eine sehr schöne Silhouette aus Münster mit den sehr schön wiederhergestellten Hausfronten des Rathauses und seines Nachbargebäudes. Es könnte für den neuen Hauptkommissar eine schöne und ruhige Zeit werden, wenn da nicht der neue Mordfall wäre, der tief in die Münsteraner Society hineinragt. Das, was die Autorin beschreibt, ist eine sehr beruhigende Atmosphäre für den neuen Kommissar. Sein Team nimmt ihn sehr freundlich auf und auch der Polizeipräsident nimmt ihn sehr freundlich auf, wenn da nicht sein Bezug zu einigen Verdächtigen wäre. Natürlich beschreibt die Autorin nicht nur die Aufklärung des Falles, sondern sie beleuchtet auch die Figur ihres Hauptcharakters sehr intensiv. Denn die Versetzung hatte ja seinen Grund und der liegt in dem beendeten Verhältnis mit seiner langjährigen Freundin. Doch dieses belastet ihn noch sehr tief und lässt ihn Alpträume erleben und fast in eine Alkoholabhängigkeit gleiten. Dies macht in meinen Augen diese Hauptperson sympathisch, da sie ihn auch als schwachen Menschen beschreibt und nicht nur als harten Kommissar. Die Beschreibungen des Lebens in Münster und auch des Karnevals kommen mir sehr bekannt vor. Die Sprache der Autorin ist sehr beschreibend und auch den Spannungsbogen hat sie sehr gut hinbekommen.
Alles in allem gefällt mir der Krimi sehr gut, weil ich den Fall sehr authentisch finde und mich in der Beschreibung des Ablaufes sehr gut einfinden konnte. Dieser Krimi ist lesenswert, weil er spannend und sehr unterhaltsam ist.

Bewertung vom 21.12.2025
Fforde, Jasper

Wie die Karnickel


ausgezeichnet

Henry Knox ist ein Kaninchenspotter, denn es gibt menschenähnliche Kaninchen, die registriert werden sollen, aber sich nicht offiziell zeigen. Die Kaninchen sind den Menschen ähnlich, werden aber nicht anerkannt, ja sogar gehasst. Es gibt nur wenige Plätze, wo sie willkommen sind. So hat Henry ein Problem, als er in der Bibliothek Conny wiedertrifft, die er schon von der Universität kennt, und auch ein wenig verliebt in sie ist. Sie wohnt mit ihrer Familie direkt neben Henry, der dort mit seiner Tochter lebt. Doch eine Verbindung zwischen Kaninchenmenschen und Menschen ist nicht erlaubt und wird verfolgt. Als Henry eine Einladung bei seinen Nachbarn annimmt lernt Pippa auf einer anschließenden Party Harvey kennen und lieben. Henry hat Befürchtungen, dass jetzt Probleme auf ihn zukommen.
„Wie die Karnickel“ von Jasper Fforde ist eine Satire auf das Zusammenleben von unterschiedlichen Spezies. In diesem sind es nicht nur Menschen und menschenähnliche Kaninchen, sondern auch andere menschenähnliche Lebewesen baut der Autor in die Story ein. So ist der Vorgesetzte von Henry in der RabCoT ein Fuchs, der auch not Ffox heißt in Anlehnung an den Namen des Autors, aber auch ein Wiesel. Aber die Kaninchen sind wohl bedrohlicher für die Menschen, da sie auch sehr intelligent sind. So entsteht eine Gesellschaftssatire, die es in sich hat. Mit Hass auf die Neubewohner, mit Demütigungen und immer der Gefahr ausgesetzt von Füchsen straffrei ermordet zu werden. Hier wird der tägliche Rassismus beim Namen genannt. Dargestellt wird das auch auf dem Cover, das Markierungen in den Ohren der Kaninchen zeigen, von Bestrafungen. Es ist eine tiefgreifende Satire, die manchmal nicht leicht zu verstehen ist und es erfordert schon intensives Lesen, um hinter alle Andeutungen zu kommen. Natürlich hat das Buch einen Höhepunkt, der sich natürlich schön bis zum Ende zieht und immer wieder durch Andeutungen geschürt wird. Es gibt auch Fußnoten, die der Autor sehr gut einbaut und so dem ganzen auch einen pseudowissenschaftlichen Anstrich gibt. Interessant sind auch die Erklärungen, die der Autor jedem Kapitelanfang an den Anfang stellt.
Ich finde diese Satire sehr interessant und unterhaltsam. Manchmal habe ich versucht mir die Szenen bildlich vorzustellen und das hat dann schon ein tiefes Lächeln ausgelöst. Also ich möchte dieses Buch auch wegen seiner Aktualität gut empfehlen kann.

Bewertung vom 18.12.2025
Beck, Henning

Besser denken


ausgezeichnet

Der Autor Henning Beck hat in seinem Buch „Besser denken – fokussieren, verstehen, entscheiden“ den neuesten Stand der Wissenschaft in diesen Feldern zusammengestellt und seine Sicht auf die Ergebnisse beleuchtet. Das sehr eindrucksvolle Titelbild, das nur aus dem Titel und einer Glühbirne besteht, ist für dieses Buch bezeichnend. In dem ein oder anderen Kapitel soll uns eine Lampe angehen. Es sind teilweise sehr alltägliche Dingen, die er mit sehr vielen Beispielen unterlegt, beschreibt. Dieses Buch ist daher auch sehr launig zu lesen, denn es sind keine Beispiele, die wir nicht ebenfalls aus unserem Leben kenne, aber noch nie ins Licht gestellt haben, bzw. uns darüber klar geworden sind, aus welchem Grund wir diese Dingen tun. Im Vorwort und im Nachwort hat er nochmal seine Stellung begründet und sie verständlich gemacht.
Dieses Buch hat 9 Kapitel, die unser tägliches Leben in ihren einzelnen Feldern in den Fokus stellt. Es hat alles mehr oder weniger direkt mit dem Denken zu tun, aber beschreibt auch Dinge, die wir ohne Nachdenken tun und die es lohnt zu verändern oder sich wenigstens klarzumachen, dass man das tut. Hier sind die Kapitel „Planen und Aufschieben“, „Gewohnheiten“ und „Entscheidungen“ zu nennen. Diese würde ich betrachten, wenn es um mich geht, aber so sind natürlich auch viele Themen dabei, die anderen Menschen am wichtigsten erscheinen, wie z.B. „Widerstandsfähigkeit“; „Anpassungsfähigkeit“ und „kritisches Denken“. Dieses Buch ist durch seine vielfältigen Themen für jeden gut geeignet, da es einzelne Bereiche des Lebens unter die Lupe nimmt und immer Anregungen gegeben werden, sein eigenes Handeln zu durchforsten und vielleicht am Ende bewusster mit diesen Inhalten umzugehen oder gar Veränderungen einzuleiten. Auf jeden Fall gibt es zu all diesen Ausführungen auch wissenschaftliche Artikel, die das Ganze unterstreichen.
Ich habe dieses Buch mit großem Interesse gelesen und in vielen Kapiteln mich auch wiedergefunden. Da ich mit diesen Themen schon länger beschäftige, war es für mich bereichernd noch einmal etwas darüber gelesen. Auch die wissenschaftlichen Artikel sind sicherlich interessant für viel Menschen. Ich fand es etwas überfrachtet. Nichts desto trotz ein Buch, das für dieses Thema eine Menge Anregungen gibt und es sich lohnt sich damit zu beschäftigen.

Bewertung vom 16.12.2025
Jackson, Holly

Not Quite Dead Yet


sehr gut

Margaret „Jet“ Masons letzte Tage beginnen auf einem Hollywood Markt in ihrer Heimatstadt Woodstock. Als sie zu Hause ankommt wird sie von einem Unbekannten niedergeschlagen und schwer verletzt. Im Krankenhaus stellt man ein Aneurysma fest. Sie hat zwei Optionen eine Operation, die sie umbringt oder die letzten Tage zu Hause zu verbringen im Kreise der Familie. Sie weiß, dass ihr Leben in ca. sieben Tagen enden wird und entscheidet sich die Zeit zu nutzen, um ihren Angreifer zu finden. Denn sie ist noch nicht Tod jetzt.
„Not quite dead yet“ von Holly Jackson ist der erste Roman für „Erwachsene“ von Jackson, ein überwiegend gelungenes Vorhaben. Schon das Cover hat mich angesprungen und zeigt eine Röntgenaufnahme eines Gehirns und zeigt somit auch ein zentrales Thema des Romans. Die Frage danach, wie verbringe ich im Angesicht des Todes den Rest meines Lebens ist schon sehr ungewöhnlich und so scheint es auch für die Hauptperson zu sei, denn sie liebte eigentlich das Aufschieben von Dingen, also die Prokrastination. Das ist sicher eine spannende Wendung in diesem Thriller, aber lange nicht die einzige, denn es kommen noch einige. Wie man allerdings mit einem Aneurysma im Kopf auf Verbrechersuche gehen kann, ist und bleibt in der Fantasie der Autorin begraben. Natürlich ist das Umfeld von Jet Manson wichtig für ihr Tun, aber auch die Familie kann hier an die Grenzen kommen. Die Sprache die Jackson hier an den Tag legt ist äußerste spannend gehalten und an Spannung fehlt es in diesem Buch sicher nicht. Allerdings schießt sie manchmal über das Ziel hinaus. Dem Spannungsbogen schadet das allerdings nicht.
Ich finde diesen Thriller lesenswert, aber auch etwas unglaubwürdig und würde genau da die Einschnitte setzen. Wer Hochspannung mag der wird diesen Thriller mögen. Bei mir bleiben ein paar Fragezeichen zurück.

Bewertung vom 14.12.2025
McCluskey, Laura

Wolfskälte


ausgezeichnet

Die DI´s Richard and Georgina fahren zu einem möglichen Mordfall nach Eilean Eadan, um der Staatsanwalt zu genügen. Diese Insel liegt irgendwo vor der Küste Schottlands und beherbergt ca. 200 Menschen. Der Tote wurde unterhalb des Leuchtturms gefunden und alles spricht für Selbstmord. Das typische für diese Insel ist das schlechte Wetter und damit werden die beiden DI ´s umgehend konfrontiert. Ansonsten werden sie von Kathy der Postmeisterin der Insel umsorgt mit allem, was notwendig ist für ihre Ermittlungen, die ca. eine Woche dauern sollen. Sie bekommen eine Kate in der sie schlafen und sich besprechen können. Ansonsten sind die Bewohner der Insel sehr verschlossen, nur Pater Ross und Kathy erscheinen ihnen zugänglich. Also beginnen sie ihre Ermittlungen und bemerken gleich wie ihre Beziehungen zu den Inselbewohnern aussehen werden.
„Wolfskälte“ von Laura McCluskey ist ein Krimi, der an einem ganz besonderen Ort spielt. Die Kargheit, die auf dem Cover dargestellt wird, kann man im ganzen Krimi nachvollziehen. Die Einwohner werden als Einsiedler dargestellt, die in einer eingeschworenen Gemeinschaft leben. Es sind nur einige wenige Personen, die die beiden DI´s begrüßen. Kathy, die Postmeisterin, die sie mit allem notwenigen ausstattet. Pater Ross das geistliche Oberhaupt der Insel ist eine der anderen Personen. George und Richard, sind in dieser Einöde auf sich selbst gestellt. George schleppt noch ein Geheimnis mit sich herum, denn sie hat ihre Verletzung noch nicht überwunden, denn sie braucht starke Schmerzmittel und Schlafmittel und scheint nur bedingt einsatzbereit. Die Kälte, die das Klima ausstrahlt, wird auch von den Einwohner des Eilands verstärkt. Die Autorin schafft es diese Atmosphäre sprachlich sehr gut zu unterstützen. Beim Lesen konnte ich die Kälte förmlich spüren. Die Darstellung der Ermittlungen sind sehr zäh dargestellt. Für mich ist das komplett nachvollziehbar und realistisch, denn die Bewohner wollen nicht mit den DI´s reden. Deutlich wird das, wenn selbst die Kinder sagen, dass sie nicht mit ihnen reden sollen. Geschickt baut die Autorin noch keltische Bräuche in die Erzählung ein, die auf der Insel natürlich zu Hause sind. Die Spannung steigt im Laufe der Geschichte merklich an und der Spannungsbogen wird bis zum Ende gut entwickelt.
Ich finde diesen Krimi ungewöhnlich und sehr spannend. Manchmal kommen mir die Abläufe als sehr stockend vor, doch wenn ich mich in die Ermittler versetze, kann ich deren Frust auch gut vorstellen. Ich mag das Buch auch zum Weiterempfehlen.

Bewertung vom 13.12.2025
Hillenbrand, Tom

Thanatopia / Aus der Welt der Hologrammatica Bd.3


sehr gut

Wir schreiben das Jahr 2095 als in Wien an der Donau zwei Leichen gefunden werden, sind die Ermittler um Kommissar Landauer sehr irritiert, denn die beiden Toten sind identisch. Für die Polizisten beginnt eine schwierige Recherche, denn sie müssen tief in die künstliche Unterwelt von Wien eintauchen, um ihre Fragen zu klären. Es sind, so wie es aussieht künstliche Wesen, die wohl zu einem Todeskult gehören. Hier bedarf es auch externer Informationen, wobei die Tochter des Kommissars Landauer helfen kann. Es wird auch deutlich, dass es einen Bezug zu einer künstlichen Intelligenz gibt, die man schon lange eingeschlossen hatte. Doch wie es aussieht, gibt es den Verdacht, dass sie immer noch aktiv ist. Das erleichtert sie Arbeit Polizei überhaupt nicht.
„Thanatopia“ von Tom Hillenbrand ist ein Thriller, der im Jahr 2095 spielt und beschreibt, wie Kriminalfälle in der Zeit aussehen können. Aber das ist nur eine Randnotiz. Der Autor beschreibt, wie Künstliche Intelligenz das Leben beeinflusst. Schon das sehr kryptische Cover gibt einen Eindruck, von in meinen Augen, geordneter Unordnung. Es ist alles nicht so wie es scheint. Menschen sind nicht unbedingt Menschen, sondern Gefäße oder solche, die noch ihr Gehirn haben und nicht austauschbar sind, die Schwammköpfe genannt werden. Es gibt Deather und eine davon ist ein Hauptcharakter dieses Buches. Stasja, die auf der Suche nach dem Todeserleben und den was uns erwartete. Für mich ist das schon eine schräge Sicht. Aber längst nicht die einzige. Der Kommissar Wenzel Landauer ist ebenso eine Hauptfigur, die allerdings gänzlich anders unterwegs, jedenfalls oberflächlich gesehen. Aber auch hier ist nicht alles, wie es scheint. Es geht um übernatürliches oder auch künstliches und auch absurdes, das die ganze Zeit auf den Leser einströmt. Der Autor hat auch geschickt am Ende ein Glossar eingefügt, damit man weiß, wovon er spricht. Denn das ist nicht ganz einfach zu verfolgen. Ich habe auch schon einen anderen Band aus dieser Zeit vom Autor gelesen, sodass ich ein wenig anknüpfen konnte. Die Auflösung oder auch der Spannungsbogen am Ende ist gut ausgestaltet und auch die Sprache ist für das Thema passend. Es ist alles aus meiner Sicht etwas unverständlich, da ich mich so gar nicht in diese Zeit versetzen kann.
Ich finde den Thriller lesbar, aber ich habe mich manchmal etwas verloren gefühlt in dieser Thematik. Die Idee dieses Themas finde ich gut umgesetzt, aber ich gestehe meins ist es nicht. Für Leser, die Thriller in einer Utopie mögen ist das einer, den es zu lesen gilt. Für andere ist er nur schwer verdaulich.

Bewertung vom 08.12.2025
Tewes, Bernhard

Glimmer


ausgezeichnet

Das Buch bietet einen guten Überblick über das, was der Autor Glimmer und Trigger nennt. Es ist ein sehr gute Zusammenstellung über ein interessantes Thema, das sich mit uns selbst, mit Interaktionen und mit der Präsenz in unserem Leben beschäftigt. Es werden Situationen beschrieben, die von eigenem Erleben handeln, aber auch um Berichte über Menschen und deren Erlebnisse. Diese kommen sicherlich aus der Hypnosepraxis des Autors. Bernhard Tews schreibt ab nicht nur über andere, sondern auch über seine Erfahrungen mit sich selbst und sein Weg, bis er seine eigen Praxis eröffnete. Dieses sind Beispiele und der Leser ist aufgefordert, das zu ihm passende anzunehmen, etwas anders zu tun oder auch nichts. Denn der Autor kann nur Anstöße liefern und die sind reichlich und vielfältig vorhanden.
Ich finde es ist auch ein sehr emotionales Buch, denn der Autor versteht es diese auch anzusprechen und sie schon weit in das Blickfeld zu rücken. Dieses Buch baut auch immer wieder Methoden und einen kleinen wissenschaftliche Background ein. Die Methoden sollen auch gleich ausprobiert werden, um sie dann auch parat zu haben, ähnlich wie er Tool Boxen und Videoclips anbietet, die man über QR-Code sich ansehen kann. Diese einzelnen Teile sind sehr gut aufeinander aufgebaut. Vom Selbst, in dem er seine Anfänge in diesem Format beschreibt, kommt er zu Interaktionen, in denen er sehr gute Beispiele wählt, die eigentlich auch viele Menschen aus ihrem eigenen Leben kennen könnten. Im letzten Abschnitt werden spezielle Glimmer Momente beschrieben, wie Musik, Tanz; Yoga und anderes. Es werden hier und an anderen Stellen Techniken aus der Hypnose (-oder Trance) Arbeit dargestellt und auch die Neurolinguistische Programmierung, NLP, ist mit einigen Methoden vertreten. Die Inhalte werden in einer sehr empathischen Sprache beschrieben.
Ich habe, wie ich den Titel das erste Mal gehört habe gedacht, was kann dieses Glimmern für eine Bedeutung haben. Doch jetzt muss ich sagen sie fast die positiven Gefühle, die jeder Mensch braucht in einem glücklichen Wort zusammen. Wer sich selbst noch ein bisschen besser auf die Spur kommen möchte, für den ist dieses Buch genau das richtige.

Bewertung vom 07.12.2025
Indriðason, Arnaldur

Zerbrochene Stille


ausgezeichnet

Konrad, ein pensionierter Polizeibeamter wird durch den Fund eines Toten an einem der größten Seen Islands, an eine alten Fall erinnert den er und sein ehemaliger Kollege Leo bearbeitet haben. Bei dem Fall sind Zweifel geblieben, ob sie damals den richtigen Täter eingesperrt hatten. Also macht er sich auf die Suche nach Informationen, die Aufklärung in den Fall bringen könnten und er muss sehr tief graben, um das Rätsel lösen zu können.
Der Island Krimi „Zerbrochene Stille“ von Arnaldur Indridason ist ein sehr dicht geschriebener Krimi, der sich sehr intensiv mit der Story auseinandersetzt und man braucht beim Lesen sehr viel Konzentration, um sich durch die vielen beteiligten Namen zu wühlen und dem Handlungsstrang zu folgen. Indridason versteht es wie kein zweiter die Handlung in mehrere verschieden Erzählstränge laufen zu lassen. Diese Erzählungen sind alle sehr wichtig für den Handlungsverlauf, doch manchmal kam es mir, dass der Autor Spaß daran hat, immer wieder hin und her zu springen. Das verbindende Glied in diesem Krimi ist der Hauptcharakter Konrad, der die Stränge in der Hand hält und immer wieder an einem anderen Strang zieht, um am Ende einen abgeschlossenen Fall zu bekommen. Es ist auch nicht ganz einfach nachzuvollziehen, was denn nun die Hauptachse des Krimis ist, doch es baut alles sehr logisch aufeinander auf. Das ist es, was mich an Indridason fasziniert, die Themen und wie er die Geschichte erzählt. Außerdem wird die Handlung natürlich auch durch die isländische Gegenwart und Vergangenheit geprägt und da muss ich sagen, fehlen mir doch einige Informationen. Doch in diesen Romanen erfahre ich immer wieder Neues aus und über Island und nicht nur Stereotype, wie das Haus am einsamen See, das auf dem Cover abgebildet wird. Die Spannung wird in diesem Roman immer hochgehalten und der Spannungsbogen ist bis zum Ende sehr gut aufgebaut.
Mir gefällt dieser Band sehr gut, da er für mich neben der Spannung auch viele Informationen über Island bereithält. Es ist schon eine Zeitlang her, das ich einen Band von Indridason gelesen haben, doch auch dieser hat mich überzeugt.

Bewertung vom 03.12.2025
Wood, Dany R.

Nur Gundula gärtnerte giftiger


ausgezeichnet

Jupp wird in der Nacht gerufen, um eine Ruhestörung unter Nachbarn zu beheben. Es ist Gundula Böttinger, die sich über ihre Nachbarn beschwert, aber das ist kein Wunder, denn sie liegt mit jedem und jeder im Streit. Ihr Mann sieht das alles viel gelassener, außerdem möchte er auch das Haus verkaufen und woanders hinziehen. Da ist Gundula komplett gegen. Jupp freundet sich auch gleich mit den griechischen Nachbarn an und deshalb geht es ihm am anderen morgen auch nicht gut, als er wieder zu den Böttingers gerufen wird. Jetzt liegt allerdings Alfred Böttinger tot in seiner Küche. SO wie aussieht vergiftet mit Käsekuchen. Die Ermittlungen, die Jupp jetzt aufnimmt, gestalten sich allerdings sehr schwierig, da es mehr Feinde als Freunde gibt. Aber Jupp kümmert sich, wie erés immer tut in Hirschweiler.
„Nur Gundula gärtnerte giftiger“ von Dany R. Wood ist ein weiterer Krimi aus dem Saarland um Oberkommissar Backes und seine Familie aus Hirschweiler. Die Hauptfiguren sind wieder alle da, Inge, seine Frau und Eva mit ihrer neuen Familie und auch Oma Käthe gibt sich die Ehre. Ebenso wie Hasenkasten Doris, die auch zur erweiterten Familie gehört. Das Cover ist auch wieder sehr stilecht gewählt, denn in diesem Krimi geht es auch um Gartenzwerge. Aber es geht auch um einen heimtückischen Giftmord, wie Jupp herausfindet, aber wer dafür verantwortlich ist bleibt lande im Dunkeln, denn zu viele sind sauer auf die Böttingers. Jupp hat allerdings auch diesmal noch andere Themen, die ihn umtreiben. Seine Tochter ist zurück und findet auf einmal wichtig keinen Alkohol zu trinken und auch kein Fleisch zu essen. Das kommt bei Jupp gar nicht gut an und für Inge ist es ein Skandal, dass die jungen Leute keine Gardinen vor den Fenstern haben wollen. Ein klassisches Generationenproblem, das sich da auftut. Da hat der Autor einen guten Gedanken ins Spiel gebracht und toppt das Ganze noch mit dem neunjährigen Luan, der für die Familie Backes schon ein bisschen zu intelligent ist und auch noch Bundeskanzler werden möchte. Neben diesem Mord sind es die alltäglichen Dinge, die diesen Krimi interessant gestalten. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und auch die Sprache macht immer wieder deutlich, wo die Story spielt; im Saarland mit allen klassischen Plattitüden.
Ich mag diese Geschichten aus dem Saarland, sie sind spannend und höchst amüsant. Ich kann mir die Szenen und Situationen aus dem Krimi immer genau vorstellen, wie im Kino, wo gerade dieser Film läuft und wenn Jupp Backes auftritt, habe ich immer die Figur des Heinz Becker vor mir. Also für mich als regionaler Krimi mit all seinen Besonderheiten empfehlenswert.