Benutzer
Benutzername: 
scouter
Wohnort: 
Unna

Bewertungen

Insgesamt 126 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2025
Wood, Dany R.

Nur Gundula gärtnerte giftiger


ausgezeichnet

Jupp wird in der Nacht gerufen, um eine Ruhestörung unter Nachbarn zu beheben. Es ist Gundula Böttinger, die sich über ihre Nachbarn beschwert, aber das ist kein Wunder, denn sie liegt mit jedem und jeder im Streit. Ihr Mann sieht das alles viel gelassener, außerdem möchte er auch das Haus verkaufen und woanders hinziehen. Da ist Gundula komplett gegen. Jupp freundet sich auch gleich mit den griechischen Nachbarn an und deshalb geht es ihm am anderen morgen auch nicht gut, als er wieder zu den Böttingers gerufen wird. Jetzt liegt allerdings Alfred Böttinger tot in seiner Küche. SO wie aussieht vergiftet mit Käsekuchen. Die Ermittlungen, die Jupp jetzt aufnimmt, gestalten sich allerdings sehr schwierig, da es mehr Feinde als Freunde gibt. Aber Jupp kümmert sich, wie erés immer tut in Hirschweiler.
„Nur Gundula gärtnerte giftiger“ von Dany R. Wood ist ein weiterer Krimi aus dem Saarland um Oberkommissar Backes und seine Familie aus Hirschweiler. Die Hauptfiguren sind wieder alle da, Inge, seine Frau und Eva mit ihrer neuen Familie und auch Oma Käthe gibt sich die Ehre. Ebenso wie Hasenkasten Doris, die auch zur erweiterten Familie gehört. Das Cover ist auch wieder sehr stilecht gewählt, denn in diesem Krimi geht es auch um Gartenzwerge. Aber es geht auch um einen heimtückischen Giftmord, wie Jupp herausfindet, aber wer dafür verantwortlich ist bleibt lande im Dunkeln, denn zu viele sind sauer auf die Böttingers. Jupp hat allerdings auch diesmal noch andere Themen, die ihn umtreiben. Seine Tochter ist zurück und findet auf einmal wichtig keinen Alkohol zu trinken und auch kein Fleisch zu essen. Das kommt bei Jupp gar nicht gut an und für Inge ist es ein Skandal, dass die jungen Leute keine Gardinen vor den Fenstern haben wollen. Ein klassisches Generationenproblem, das sich da auftut. Da hat der Autor einen guten Gedanken ins Spiel gebracht und toppt das Ganze noch mit dem neunjährigen Luan, der für die Familie Backes schon ein bisschen zu intelligent ist und auch noch Bundeskanzler werden möchte. Neben diesem Mord sind es die alltäglichen Dinge, die diesen Krimi interessant gestalten. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und auch die Sprache macht immer wieder deutlich, wo die Story spielt; im Saarland mit allen klassischen Plattitüden.
Ich mag diese Geschichten aus dem Saarland, sie sind spannend und höchst amüsant. Ich kann mir die Szenen und Situationen aus dem Krimi immer genau vorstellen, wie im Kino, wo gerade dieser Film läuft und wenn Jupp Backes auftritt, habe ich immer die Figur des Heinz Becker vor mir. Also für mich als regionaler Krimi mit all seinen Besonderheiten empfehlenswert.

Bewertung vom 30.11.2025
Huxley, Aldous

Zeit der Oligarchen


ausgezeichnet

Aldous Huxley, bekannt durch seinen Band „Brave New World“ beschreibt in diesem Band seine Sichtweise auf verschiedene politische Einstellungen und wie er sie wahrnimmt. Er erzählt über Politiker und Oligarchen, über Boy Gangster und was das mit den Regierungen zu tun hat.

Ich bin immer wieder überrascht, wenn Aldous Huxley in seinem Buch“ Zeit der Oligarchen“ über seine Feststellungen berichtet, weil ich denke, das ist ja genau das, was ich heute auch wahrnehme. Doch Huxley lebt in der Zeit Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts und hat schon einen klaren Blick, was sich dort abspielt und so wie es aussieht auch, wie es sich weiterentwickelt. Es sind in seiner Zeit vergleichbare Machtspiele der Mächtigen, wie in unserer Zeit. Ich fühle mich manchmal, wie in einer Zeitkapsel gefangen und ohnmächtig, wenn ich sehe, dass die Fehler aus der Vergangenheit heute genauso gemacht werden. Das stellte der Autor auch für seine Zeit fest, denn auch in der Zeit ist es wie in einer neverending Story der Ereignisse. Man könnte lakonisch feststellen, „the same Procedere as last year, the same procedere as every year“ Auch die Ohnmacht von weltweiten Vereinigungen, wie der UNO, die ja im Jahre 1945 erst gegründet wurde, um dafür zu sorgen, dass es ein Gleichgewicht in der Welt gibt, doch weit gefehlt. Das, was damals nicht gelang, gelingt heute schon gar nicht mehr.

Ich bin schon entsetzt und begeistert, wie die Welt auf derartige Beschreibungen reagiert hat, nämlich gar nicht. Es beweist wieder einmal, dass Huxley seiner Zeit weit voraus war. Und ich bin begeistert über eine Schlussfolgerung, die er zieht, was das Wichtigste auf der Welt ist. Alle Menschen sollen genug zu essen haben. Ich glaube jeder kann selber beurteilen, wie weit wir davon entfernt sind. Ich fand es sehr lohnenswert diese Ansichten gelesen zu haben, für mich war es eine Bereicherung.

Bewertung vom 28.11.2025
Clegg, Brian

Durchblick Künstliche Intelligenz


ausgezeichnet

Das vorliegende Sachbuch handelt von der Künstlichen Intelligenz Und der Titel lautet auch „Künstliche Intelligenz – Einfach erklärt, schnell verstanden“ von Brian Clegg. Es ist ein sehr hehres Ziel, das der Autor hier verfolgt Schon das Cover zeigt die Verbindung zwischen Mensch und Maschine, also hier der künstlichen gegen die menschliche Intelligenz. Auf der ersten Seite schon ein sehr philosophischer Satz; „Intelligenz ist ein Konzept, das ohne ein Maß an Intelligenz nicht definiert werden kann“. Bei diesem Satz musste ich leicht schmunzeln, ist manchmal so wenn es so einfach klingt. Die Einfachheit zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Auch die Struktur, die hier vorliegt, ist einfach zu durchschauen, denn der Autor hat alles farbig gekennzeichnet und auch noch immer wieder die gleichen Farben benutzt. Gelb steht hier für eine schematische Darstellung, die dann auf der nächsten blauen Seite erläutert wird. Die nächsten Seite beginnt dann immer mit einer Frage, deren Beantwortung sich anschließt und auf der folgenden orangenen Seite das Ganze mit einem Beispiel abgerundet wird. Mehr an Ordnung geht nicht und das ist wohl auch der KI geschuldet. Die Kapitel sind gut nach Zeiten sortiert natürlich das Kapitel 1 auch mit frühe KI überschrieben, mit den Anfängen und Grundlagen für die KI. Es zieht sich dann von Spezialisierungen, und vielleicht für die heutige Zeit ganz interessant, die KI in autonomen Fahrzeugen, bis hin zur schlechten KI. Hier wird natürlich auch diese Art von Intelligenz hinterfragt und Maßstäbe aufgestellt, um die KI zu kontrollieren. Spannend finde ich auch das alles ein wenig auf der Spieltheorie beruht und ja man kann mit KI gut spielen und viele Dinge probieren.
Dieses Buch ist eine gute Übersicht über die Künstliche Intelligenz und deren Einsatzmöglichkeiten. Es ist in meinen Augen ein sehr gute Übersicht über die vielen Möglichkeiten, die sich mit dieser Form bieten. Natürlich ist es nicht nur ein Buch voll des Lobes, sondern es werden auch Grenzen aufgeführt und Gefahren verdeutlicht. Alles in allem eine super Übersicht für erste Fragen an die KI. Ich finde es empfehlenswert.

Bewertung vom 28.11.2025
Silber, Eva-Maria;Wilczek, Kirsten

Der Blutmensch zu Köln


ausgezeichnet

Ein Brand im Köln von 1847 tötet eine ganze Familie und auch eine Schuldige wird ganz schnell gefunden, die 16-jährige Haushälterin Ida und ihr Verlobter Hannes. Ida macht sich schuldig, da sie wegen Diebstahl am selben Tag entlassen worden ist und Verlobter ist seit dem Tag des Brandes verschwunden. Die Journalistin Mathilde von Tabouillot nimmt sich dieser Geschichte an, da sie von Idas Unschuld überzeugt ist. Auch der Rechtsreferendar Bas Sello unterstützt sie wie der Jurist Venedey, der sich des Falles annimmt. Außerdem werden sie noch von dem Gendarmen Schäng unterstützt. Im Köln des Jahres 1847 und dem vorherrschenden Rechtssystem kein einfaches Unterfangen.
„Der Blutmensch zu Köln“ von Eva-Maria Silber und Kirsten Wilczek ist ein Historischer Kriminalroman, dass das Justizsystem des Jahres und die Situation in der Stadt Köln zum Thema hat. Das Cover weist dem Leser den Weg in die Stadt mit einem Blick auf den Dom, der noch gebaut wird und seine Umgebung und die Menschen, die in der typischen Kleidung von besser gestellten auf die Szene der anderen Rheinseite schauen. Das ist für mich, wie ein plastisches Einsteigen in den Krimi. Auch der Prolog nimmt den Leser an die Hand und führt ihn in die Tat eine, und zwar mit einer sehr bildhaften Sprache. Das ist auch für den Rest des Romans typisch. Es ist wie ein historischer Film, der vor dem geistigen Auge des Lesers abzulaufen scheint. Die Hauptcharaktere werden so intensiv beschrieben, dass es möglich ist sich in die Figuren hineinzuversetzen, mit all ihre Besonderheiten. Das liegt in meinen Augen an den verschiedenen Mundart Sprachschnipseln der Kölner Figuren und auch der Sächsischen Mundart und die Berliner Schnauze des Gefängniswärters. Die Verhandlung um den Brandanschlag mit den neun Toten nimmt den Hauptteil des Romans ein und wenn man meint, dass ist langweilig, dann weit gefehlt. Für mich war es so spannend, dass ich dringend weiterlesen musste. Ebenfalls wird die Stellung der Frau in der spielenden Zeit unter die Lupe genommen, wie auch das Rechtssystem in toto. Es ist schon ein Kampf den Mathilde ausfechten muss, dass unter ihre Artikel auch ihr Name platziert wird. Der Spannungsbogen ist sehr gut bis zum Ende aufgebaut und durchgehalten worden.
Ich bin immer noch sehr begeistert von diesem Roman und möchte den Hut vor dem Autorenduo ziehen. Das ist sicher einer der besten Kriminalromane, den ich in der letzten Zeit gelesen habe. Deshalb kann ich dieses Buch auch von ganzem Herzen empfehlen, weil mir die Geschichte auch sehr ans Herz gegangen ist.

Bewertung vom 22.11.2025
Dützer, Volker

Die Insel Ein spannender Küstenkrimi um den Ermittler Steve Cole (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Chefinspektor Cole ist nach dem sein Geliebte Abby angeschossen wurde mit ihr nach London geflogen. Dort wird die Komapatientin getötet. Steve ist total am Ende und er wird auch noch in eine Falle gelockt, da möglicher Tatverdächtiger ermordet wurde. Der hatte ihn vor seinem Tod angerufen und ihm mitgeteilt, dass man ihn in eine Falle gelockt hat. Doch auch auf der Insel Alderney ist in seiner Abwesenheit der Teufel los. Eine Bande hat sich zusammengefunden, um Diamanten zu stehlen. Es braut sich ein großes Unwetter über der Insel zusammen und ihr das Team von Alderney hofft. Dass ihr Chief rechtzeitig zurück sein wird.
„Die Insel“ von Volker Dützer ist ein Küstenkrimi, der es in sich hat. Die Story, die der Autor, um diese Felseninsel geschrieben hat, ist sehr spannend und mit sehr vielen schönen Bildern von der Insel versehen. Die Sprache, die der Autor benutzt, ist sehr eingängig und malt spannende Bilder im Kopf. Schon das Cover ist bezeichnend, denn um ein einsam am Fels liegendes Haus kratzt die Brandung an der Küste. Auch in diesem Krimi herrscht ein strammer Wind, vor allem der der Hauptperson, Chief Cole, ins Gesicht weht. Seine große Liebe ist ermordet worden und er zweifelt, ob er weiterleben möchte nach diesem Schicksalsschlag und jeder Leser wird ihn verstehen können. Trotz alledem wird er getrieben von der Rache an dem Mörder, doch der ist tot. Sehr schön lässt der Autor in Steve die Zweifel wachsen, obwohl er der einzige scheint der Glaubt, dass sein Hauptwidersacher Cataldo noch lebt. Dieses Hase und Igel- spiel baut der Autor sehr intensiv aus und baut noch einige andere Schicksalsschläge mit ein. Dieses dient natürlich dazu, um die Spannung bis hin zum Ende des Buches möglichst hochzuhalten. Es gibt aber noch andere Personen, die interessant sind Ray und Tessa zum Beispiel und auch Spencer, der so zwischen Gut und Böse hin und hergerissen ist. Bis zum überraschenden Schlusspunkt ist noch einiges an Spannung von der Insel zu erwarten.
Das ist jetzt der zweite Band von der Insel Alderney und ich habe die Hauptperson in mein Herz geschlossen, sowie die Insel Alderney. Manchmal spiele ich mit dem Gedanken diese Insel zu besuchen, so vertraut ist sie mir geworden. Auch der Krimi ist spannend und unterhaltsam und ich möchte ihn gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 20.11.2025
Sander, Karen

Die Tiefe: Versunken / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.7


ausgezeichnet

Beim Tauchen nach einem Wrack findet eine Hobbytaucherin ein gesunkene Segelyacht und eine tote Frau. Die Polizei findet in dem Boot noch weitere Tote, zwei Kinder und einen Mann. Eine ganze Familie wurde ermordet. Schnell war klar, wer die Toten waren und eine Sonderkommission unter Hauptkommissar Tom Engelhardt wird einberufen, die die Ermittlungen durchführen sollen. Es sind nur eine Handvoll Polizisten, die den Mörder finden sollen. Es werden auch ein paar Spuren aufgenommen, doch irgendwie kommen die Ermittler nicht weiter. Gleichzeitig wird eine andere SOKO gegründet, die den Tod einer jungen Frau klären soll. Ob die beiden Fälle zusammenhängen, bleibt lange im Dunkeln.
Der Thriller „Die Tiefe – Versunken“ von Karen Sander ist ein Teil einer Trilogie um Tom Engelhardt und Mascha Krieger. Die beiden sind bei der Kripo und auf dem Weg ein Liebespaar zu werden. Doch bis dahin sind sie erst einmal an verschiedenen Fällen eingesetzt. Es sind Fälle, die in die deutsche Vergangenheit ragen und die bei Mascha persönliche Probleme aufrufen. Sie weiß nicht, wer ihre Mutter ist und sie such diese sehr intensiv. Sie hat einen Stiefbruder, der auch bei der Polizei ist und alles tut damit es ihr nicht gut geht. Dieser Bruder fühlt sich immer wieder zurückgesetzt. So hat der Autor hier eine ganz persönliche Ebene in diesen Thriller gezogen. Die Fälle, die die Kripo bearbeiten muss, sind sehr komplex und mysteriös, da sie überhaupt kaum Anhaltspunkte haben. Sie tappen lange im Dunkeln und es wird lange dauern, bis in allen Fällen etwas Licht ins Dunkle fällt Trotzdem ist die Story sehr spannend konstruiert, denn es werden so viele Fäden gefunden, dass man immer mit den Kommissaren mitfiebert. Das finde ich ist sehr gelungen und auch das Cover spricht mich an, da ich mir den Darß und die Ostseeküste in Stralsund und Umgebung gut vorstellen kann. Diese Vorstellungen unterstützt der Autor mit einer Sprache, die sehr gut beschreibt und auch die Spannung antreibt. Der Spannungsbogen dieses ersten Bandes ist sehr gut gelungen.
Ich finde diesen Thriller gut gelungen. Das Manko ist, dass es noch zwei weitere Bände gibt und das dieses ein bisschen die Spannung in ein offenes Ende führt. Ich hatte mir gerade am Ende ein wenig mehr gewünscht. Es weist alles auf den nächsten Band hin und lässt einiges an Bruchstücken übrig.

Bewertung vom 18.11.2025
Sturm, Andreas M.

Tödliche Wetten


sehr gut

Als Zoe Mohn nach einem ereignisreichen Abend in einer fremden Wohnung am nächsten Morgen aufwacht, kann sie sich an nichts mehr erinnern und ihr ist speiübel. Als sie sich im Bett umdreht, fällt ihr Blick auf einen Toten, der mit einer Schlinge ermordet wurde. Doch was geschehen ist, ein kompletter Black-out hat sie getroffen. Deshalb macht sie sich auch umgehend aus dem Staub, um nicht verdächtigt zu werden. Da sie nicht weiß, was mit ihr los ist, nimmt sie Kontakt mit einer alten Freundin auf, die Ärztin ist. Die stellt fest, dass sie KO-Tropfen im Blut hatte. Es wird alles noch viel mysteriöser, als sie zu ihrem Chef ins Büro will und der ebenfalls ermordet wurde, mit einer Schlinge. Hier kommt ihr Aufklärungswille zum Tragen, als ehemalige Staatsanwältin und sie macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Täter.
„Tödliche Wetten“ von Andreas M. Sturm ist ein Dresden Krimi mit einer ehemaligen Staatsanwältin als Ermittlerin. Der Autor baut sehr geschickt die Hauptperson als Ermittlerin auf, da sie ja eigentlich nur noch Callcenter Mitarbeiterin ist. Doch der Autor findet einen Dreh, um diese Ermittlungsarbeit von der Polizei geduldet, am Ende sogar unterstützt wird. Es ist so ein Ding wie „zwei Frauen fangen einen Mörder“, da die Polizistin auch sehr unzufrieden mit ihrer Position bei der Kripo ist und sehr gut Hilfe brauchen kann. Die Story gefällt mir gut, da sie einen gewissen Realitätsbezug hat und auch das Motiv des Täters nachvollziehbar ist. Der Autor erzählt die Story sehr flüssig, aber er hält sich oft mit Details auf. Die Rückblenden, die er einbaut, erklären die Hintergründe der Motivation des Täters und der >Grund für die Ermordung gerade dieser Personen. Den Täter hält er allerdings sehr lang geheim und so kann der Leser gut miträtseln und das trägt natürlich zur Spannungssteigerung bei. Deshalb ist auch der Spannungsbogen gut bis zum Ende aufgebaut, mit einer sehr bildhaften Sprache und natürlich einem überraschende Ende.
Ich finde diese Dresden-Krimi spannend und unterhaltsam und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Ein leichter Abstrich sind die undurchsichtigen und unorthodoxen Ermittlungsmethoden von Zoe Mohn. Nichtsdestotrotz kann ich dieses Buch empfehlen.

Bewertung vom 13.11.2025
Pflüger, Andreas

Kälter


ausgezeichnet

Luca Morgenroth ist eine Polizistin auf Amrum und führt dort ein sehr entspanntes Leben. Bis ein Mann in einer Sturmnacht verschwindet. Sie nimmt die Suche auf, doch sie findet keine Spur, bis er eines Tages am Strand angeschwemmt wird. All diese Ereignisse sind für Luca überraschend, doch bald hat sie die Gewissheit, dass mehr dahintersteckt als sie alle ahnen. Es sieht so aus, dass sich ein Killerteam auf der Insel aufhält, das einen bestimmten Auftrag hat und sie weiß auch, wen es treffen soll. Sie mobilisiert ihre alten Kontakte und erhält auch die Information, die sie erwartet hat und weiß, jetzt wird sie wieder in ihre Vergangenheit zurückgeworfen. Doch sie muss sich ihr stellen und nimmt den Kampf auf. Keiner auf der Insel weiß, wer sie früher einmal war.
Der Agententhriller „Kälter“ von Andreas Pflüger erzählt die Geschichte einer Agentin, die in den Zeiten des kalten Krieges beim BKA als Personenschützerin gearbeitet hat und nach einem traumatischen Erlebnis, die Stelle auf Amrum angenommen hat, um zur Ruhe zu kommen. Der Autor erzählt die Geschichte sehr spannend und die Figuren und der Verlauf nehmen an Tempo zu. Das heißt, es jagd eine Episode die andere und zeigt, wie brutal das Agentengewerbe und das Leben eines Agenten sein können. Der Autor erzählt die Geschichte über seinen Hauptcharakter sehr drastisch und man merkt schnell, dass das Leben eines Agenten nicht sehr viel wert ist. Es geht aber auch um einige historische Inhalte, die mir beim Lesen deutlich geworden sind. Das sind die Stories rund um Israel und auch das geteilte Deutschland und die Zeit nach dem Mauerfall. Das Hauptgeschehen sind natürlich die Aktivitäten der Geheimdienste, die hier sehr detailliert beschrieben werden. Vieles lässt der Autor Lucy erleben, aber es taucht in Berlin dann noch ein Charakter auf, der die Arbeit der Stasi und des KGB erzählt, auch hier in sehr drastischen Geschichten. Genauso brutal geht es zu, wenn die beiden zusammen unterwegs sind. Also fast auf den Spuren James Bond, nur ein bisschen detailgetreuer auf die Historie hin. Der Bad Boy des Romans ist natürlich auch ein Agent, wo lange nicht klar ist für wen er arbeitet, aber des eine Todesspur über die Welt verteilt. Ich möchte auch ein Wort zu dem Cover verlieren, dass mir lang nicht einleuchtete, aber schon eine gewisse Rolle spielt und meine Erinnerungen an Wienaufenthalte wieder aufwärmten. Die Story ist auf jeden Fall sehr spannend geschrieben und gut recherchiert. Der Spannungsbogen ist bis auf die letzte Seite entwickelt und lässt nicht viele Fragen offen.
Ich finde diesen Agententhriller sehr gut von der Sprache über die Spannung bis hin zu den meisten historischen Geschichten. Für mich gehört er in das obere Regal dieses Genres.

Bewertung vom 06.11.2025
Paulsen, Hanna

Mord an Weihnachten


ausgezeichnet

Helle Aufruhr beim Adventsmarkt in Oldsum, es hat beim Keke Verkauf Vergiftungen gegeben. Der Flensburger Staatsanwalt Broder Jacobsen ist auf Föhr, um seine Eltern zu besuchen. Es waren einige Besucher des Marktes denen es sehr schlecht ging, aber es gab auch ein Todesopfer. Die Polizei von Wyk muss die Hinterbliebenen informieren und übernehmen die Ermittlungen. Unterstützt werden sie von Hauptkommissar Hansen aus Flensburg. Es ist eine sehr komplizierte Untersuchung, da es überhaupt keinen Ansatzpunkt gab. Das Opfer stand zwar unter Verdacht ein Feuer vor 30 Jahren gelegt zu haben, aber das er jetzt ermordet wurde, war erst einmal ein Rätsel. Die Obduktion ergab dann auch, dass er mit Atropin vergiftet wurde. Dadurch wurden die Fragezeichen nicht kleiner und die Kommissare wussten, dass sie nun über Weihnachten mit Ermittlungen beschäftigt waren.
Der regionale Krimi „Mord an Weihnachten“ aus der Reihe Föhrer Morde von Hanna Paulsen spielt in der Vorweihnachtszeit auf der Insel Föhr. Ein schönes Adventbild wird als Kulisse für eine Mordsstory genommen, dass auch schon auf dem Cover abgebildet wurde. Eine wahrliche Idylle dieses Bild, doch hinter den Kulissen lauert das Verbrechen. Die Autorin hat die Hauptcharaktere gut in die Handlung eingebunden und auch gleich noch den familiären Touch für diesen Krimi herausgehoben. Der Staatsanwalt, der wegen seines toten Bruders seit langem mal wieder auf Föhr weilt und seine Eltern besucht und dann auch noch seine große Liebe wiedertrifft. Oder den Hauptkommissar Hansen, dem es aus familiären Gründen gar nicht passt, dass er über Weinachten auf Föhr ermitteln muss. Also auch die Schicksale um das Verbrechen und deren Beteiligt sind von der Autorin gut gewählt und beschrieben worden. Die Story, die sie gewählt hat, wird erst in Gänze am Ende deutlich und ist von Anfang an nicht sofort zu durchschauen, daher ist es, ähnlich wie es den Polizisten geht, auch für den Leser schwer mitzuraten. Aber den Schachzug finde ich gut, so hält der Spannungsbogen bis zum Ende und wird auch noch gut abgeschlossen. Außerdem unterstützt die Autorin diese Story mit ihrer bildhaften Sprache.
Dieser Krimi ist ein spannendes Beispiel für einen guten regionalen Krimi. Ich bin ein Fan dieses Genres, weil er Spannung mit regionalen Besonderheiten verbindet, wie z.B. plattdeutsche Sprachbrocken und schöne Beschreibungen der Gegend. Für mich ist der Krimi empfehlenswert.

Bewertung vom 05.11.2025
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschworen / Mörderisches Island Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kommissarin Elma ist gerade wieder aus der Babypause zurück und muss sich sofort um einen Mord kümmern. Der Tote kommt aus Akranes und ist brutal erstochen worden. Elma und ihr Kollege Höfdur nehmen die Ermittlungen auf, doch die Spurenlage ist dünn. Sie ermitteln erst einmal im familiären Umfeld des Toten und kommen einem Cold Case auf die Spur, der mit der jugendlichen Clique des Opfers zu tun hat. Doch der Weg ist lang, um den Mörder zu finden und es ist ein sehr intensiver Ausflug in die Vergangenheit.
Der Island-Krimi „Verschworen“ von Eva Björg Ägisdottir ist der fünfte Band aus der Reihe Mörderisches Island. Das Cover passt zu diesem Krimi, wie es auch zu anderen Island-Krimis passen kann, denn es stellt eine Szene in den weiten von Island dar. Es ist in schwarz-weiß gehalten auch das wohl eher typisch für Island. Es drückt für mich eine kalte Atmosphäre aus. Doch der Krimi ist alles andere als kalt, er ist hochspannend und die Autorin bringt auch einige hochemotionale Szenen in den Krimi ein. Der Hauptcharakter Elma ist so eine emotionaler Faktor. Sie hat eine kleine Tochter und sie muss diesen Fall, der ihr auch nahe geht zu Ende bringen. Ihr Kollege Höfdur, der gleichzeitig ihr Chef ist, hat auch ein paar private Baustellen, die ihn belasten. So ist das mit den meisten Figuren, die nicht nur auf sachlicher Ebene agieren, sondern alle hochemotional. So wird eine Liebesbeziehung des Mordopfer Porgeir in kursiver Schrift als Rückblende immer wieder eingebaut, um so die Spannung auf dem zweiten Gleis parallel hochzuhalten. Interessant ist es wie die Autorin den Cold Case eingeflochten hat, so dass die Story sehr authentisch wirkt und der Leser gut miträtseln kann. Der Spannungsbogen ist gut entwickelt und hält einiges an Überraschungen bereit. Außerdem ist die Sprache sachlich-emotional gerade, wie es gebraucht wird.
Ich finde es ist eine sehr typischer Krimi aus Island. Es ist kalt und dunkel, weil er immer wieder im Winter spielt und es werden auch für Island typische Stereotype gebraucht, z.B. das Kind steht natürlich warm angezogen in der Kälte. Das ist was ich sehr mag an diesem Krimi, typische Situationen aus Island. Ich möchte ihn für alle Skandinavien Fans empfehlen.