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scouter
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Unna

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Insgesamt 95 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2025
Gestern, Hélène

Rückkehr nach St. Malo


ausgezeichnet

Yann de Kérambrun kehrt nach Saint Malo zurück, da der Nachlass seiner Familie geregelt werden soll. Er war schon lange nicht mehr hier, nachdem sein Vater gestorben war. Seine Cousine führte die Motorenwerke der Kérambruns und er war Professor an der Sorbonne. Da er gerade in Scheidung lebte viel es ihm leicht ein Sabbatjahr zu beantragen und den Nachlass seiner Familie zu ergründen. Er macht sich auf die Suche nach Dokumenten und taucht immer wieder in seine Erinnerungen ein. Er nimmt auch Kontakt zu seinen Tanten und Onkel auf, um weiter in der Familiengeschichte zu recherchieren. Außerdem fasziniert ihn das Meer mit seinen Bewegungen und seinen Farben. Immer vor Augen hat er die Insel Cezembre, die einen magischen Punkt in seinem Leben darstellt. Den Grund wird er auch erfahren, nur um einiges später.
„Rückkehr nach St. Malo“ von Hélène Gestern ist ein Familienroman aus der Bretagne. Die Faszination, die das Meer auf den Hauptcharakter ausübt, wird schon auf dem sehr schönen Cover deutlich. Ich kann irgendwie verstehen, warum Yann diesen Anblick liebt. Der Roman ist aufgeteilt in mehrere Kapitel, die natürlich mit dem Meer zu tun haben. Es ist aber nicht nur um eine Familiengeschichte, sondern auch um Liebe und Leid und dieses Thema zieht sich, wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte. Yann ist von einer wissenschaftlicher Sucht getrieben, die Geheimnisse seiner Familie aufzuspüren. Und genauso handelt die Autorin, die in das Hier und Jetzt immer wieder, Ausflüge in die Vergangenheit und zu dem Urgroßvater von Yann, Octave und seiner Frau Julia, einfügt. Es ist spannend zu sehen, wie dieses Puzzle sich so langsam zusammensetzt, und man bekommt einen guten Einblick in die Geschehnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der zwei Weltkriege, die die Firma der Kérabrunns bietet. Aber auch die Situation von Yann wird beschrieben, seine Scheidung und die Beziehung zu seinem Sohn Paul. Aber auch er hat neben seiner Leidenschaft für die Familiengeschichte noch weitere emotionale Erlebnisse zu durchleben. Auch bei ihm taucht immer wieder sein großer Bruder auf, der allerdings schon tot ist, aber doch noch seine Gedanken einnimmt. Natürlich hat die Autorin das Buch mit einem Spannungsbogen versehen, den die Frage leitet, gibt es nun eine Happy End oder nicht.
Ich habe diesen Roman mit großem Interesse gelesen und viel über die Region um St. Malo erfahren, dargestellt an der Familiengeschichte dieser Familie. Mich hat auch die Story sehr fasziniert, denn ich wusste aus dieser Region noch nicht so ganz viel. Ich kann nur sagen, dass mich dieser Roman gefesselt hat und ich ihn empfehlen kann zu lesen.

Bewertung vom 12.08.2025
Wagner, Jan Costin

Eden


ausgezeichnet

Sofie hat ihren Freund Tobias bei seinem Referat unterstützt und freut sich jetzt auf ein Arina Grande Konzert in Stuttgart. Die Tickets hat ihr Vater ihr und ihrer Cousine Lotte und Markus Schwester Isabelle geschenkt. Sofies Vater Markus ist glücklich das seine Tochter glücklich ist. Nach dem Konzert geht eine Bombe eines arabischen Terroristen Hoch und tötet unteranderem Sofie. Eine Welt bricht für ihre Eltern Kerstin und Markus zusammen und verändert alles. Die Frage nach dem Warum kreist immer über allem und alle Beteiligten gehen anders mit dem Tod von Sofie um.
Der Roman „Eden“ von Jan Costin Wagner ist ein sehr gefühlvolles Buch über die Verarbeitung eines Unglücks und den Verlust eines lieben Menschen. Der Autor beschreibt sehr intensiv die Gefühle der Eltern, Kerstin und Markus, und die ihres besten Freundes Tobias. Es ist ein sehr emotionale Story, die die Herangehensweise von Trauernden unter die Lupe nimmt und ihre Gedanken offenlegt. Sehr genau analysiert der Autor die einzelnen Charaktere und er lässt dabei auch nicht die Motivation des Attentäters außer Acht. Interessant ist die unterschiedliche Situation der beiden Eltern. Während Kerstin in ein psychologisches tief rutscht und sie insgeheim Markus verantwortlich macht, geht der sehr aktiv mit der Trauer um. Er sucht die Familie des Attentäters auf, um mehr über die Motivation zu erfahren. Er arbeitet aktiv mit Sofies Tod, z.B. er kauft die Katze, die sie sich gewünscht hat. Toll finde ich auch, wie der Autor Tobias, den Freund von Sofie mit seiner Trauerarbeit beschreibt. Auch er spielt in diesem Roman eine wichtige Rolle.
Ich finde diesen Roman sehr gelungen und ich konnte durch die genauen Beschreibungen mich gut in die Charaktere einfügen. Es ist ein sehr authentischer Roman über Menschen, die Angehörige verlieren. Deswegen auch eine Leseempfehlung, die von Herzen kommt.

Bewertung vom 11.08.2025
Edelbauer, Raphaela

Die echtere Wirklichkeit (eBook, ePUB)


gut

Die Schwerbehinderte Byproxy wird aus dem betreuten Wohnen geworfen und sucht eine Unterkunft. Sie trifft auf vier Menschen, die sich Aletheia nennt und sich mit philosophischen Texten beschäftigt, um ihre eigene Wirklichkeit zu erschaffen. Diese Gruppe hat aber auch Aktionen im Portfolio, um die Gesellschaft aufmerksam zu machen auf Dinge, die in ihrer Wirklichkeit falsch laufen. Byproxy, die eigentlich Petra heißt, hat aber auch noch am Tod ihrer ehemals besten Freundin zu knacken. Bei einem Unfall ist sie um Leben gekommen und Petra war ab der Zeit querschnittsgelähmt.
„Die echtere Wirklichkeit“ von Raphaela Edelbauer ist ein philosophischer Roman mit terroristischen Aspekten. Das es hier um die philosophische Betrachtung der Wirklichkeit geht schiebt die Autorin immer wieder in einige Kapitel zu Beginn ein. Auch die Kapitel sind ganz in philosophischer Tradition mit griechischen Buchstaben gekennzeichnet. Die Hauptpersonen dieses Romans sind sehr speziell. Die Chirurgin, die das Word führt, Bernward, der Professor ist, Brigitte, die ihre eigene Sicht auf die Problematik hat und Paul der schon mit der Polizei in Berührung gekommen ist. Und dann natürlich auch noch Byproxy mit ihrer eigenen Background Story. Es kommt mir alles ein bisschen durcheinander und chaotisch vor, die sich auch in der gesamten Story widerspiegelt. Die Ausrichtung der Gruppe wird als sehr aggressiv dargestellt. Das wird auch immer wieder untereinander deutlich. Zum Ende wird dann auch deutlich, wohin die Gruppe möchte.
Ich hatte mir unter dem Titel etwas anderes vorgestellt und deshalb ist es mir sehr schwer gefallen in die Thematik des Buches einzutauchen. Die Intention ist mir soweit verständlich brauchte aber eine Zeit, bis sie bei mir angekommen ist. Ich denke es gibt eine interessierte Community für dieses Buch, ich gehöre da nicht zu.

Bewertung vom 10.08.2025
Bryla, Kaska

Mein Vater, der Gulag, die Krähe und ich


sehr gut

Eine schwierige Situation stellt sich für die Hauptperson dar, denn sie hat gesundheitlich Problem nach einer Covid Infektion. Sie wohnt in einer Wagenburg sehr isoliert nur mit einer verletzten Krähe zusammen und einem Interview mit ihrem Vater, dass sie in ein Buch fassen will.
Das sind die drei Komponenten um die es in dem Buch „mein vater der gulag die krähe und ich, geht. Die Krähe, die auch schon auf dem Cover abgebildet ist, ist der Mittelpunkt des Lebens der Hauptperson. Es sieht, wie ein Roman aus, der sich um die Autorin dreht. Sie ist queer und deshalb ist das ich auch eine wichtige Komponente in ihrem Leben. Das Interview, das die mit ihrem Vater geführt hat, zeigt sein Leben in der Armia Krayova, die Untergrundarmee in Polen und die hat nicht nur gegen Hitlerdeutschland gekämpft, sondern auch gegen Stalins Armeen. Die Krähe ist so ein bisschen, der Glückspunkt im Leben der Autorin, denn sie kümmert sich liebevoll um sie. Die Autorin hat ein sehr speziellen Blick auf sich selber und die Geschichte, die sie sehr genau beschreibt. Die Sprache ist sehr bildhaft und die auch der Text ist sehr besonders, denn sie schreibt ihn fast ohne Punkt und Komma, wenn es um die Geschichte und die Krähe geht. Das sieht man auch schon in der Überschrift, alles klein und ohne Komma und Trennung.
Ich habe gebraucht, um mich in diesen Text einzulesen und zu verstehen, um was es geht. Die meisten Informationen gab es über das Kapitel Gulag, das hat mit gefallen. Auch die Beziehung zur Krähe war interessant. Schwer zu erkennen war der Kleber, der die Geschichte zusammenbringt. Trotzdem finde ich den Roman lesenswert.

Bewertung vom 09.08.2025
Stava, Sophie

Eine falsche Lüge - Wird es ihre letzte sein? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Sloane in ihrer Mittagspause in den Park geht, trifft sie auf einen Vater, Jay, der mit seiner Tochter Harper, dort auf einem Spielplatz spielt. Als Harper in einen Wespenstachel tritt, hilft sie den beiden. Doch sie gibt sich als Krankenschwester aus und nennt sich Caitlin. Sie ist ein professionelle Lügnerin, eigentlich nur, um sich interessanter zu machen. Sie arbeitet in einem Nagelstudio und lebt mit ihrer Mutter zusammen. Da sie Jay interessant findet geht sie nun öfter in den Park und trifft dort auf Jays Frau Violet und freundet sich mit ihr an. Die Frauen kommen sich näher und Violet bietet Sloane an, sie als Kindermädchen zu unterstützen. Es wird sich allerdings bald herausstellen, dass auch Violet nicht immer die Wahrheit sagt.
„Eine falsche Lüge“ von Sophie Stava ist ein sehr ungewöhnlicher, aber auch sehr interessanter Thriller. Das Cover finde ich ein bisschen nichts sagend, aber das ist im Auge des Betrachter auch sehr subjektiv, denn vielleicht lässt sich ja doch ein Bezug zum Inhalt darstellen. In diesem Thriller geht es hauptsächlich um drei Personen und das Mädchen Harper, dass irgendwie im Mittelpunkt steht. Der Thriller ist in drei Teile geteilt und es wird die Story aus der Sicht von Sloane, Violet und Jay beschrieben. Wobei die beiden Frauen die tragenden Rollen spielen. Die Tochter von Jay und Violet ist eigentlich in allen Teilen beteiligt und spielt auch eine wichtige Rolle. Die Story ist sehr geschickt aufgebaut und auch wird auch sehr gut erzählt. Es sind Stilmittel, die den Thriller sehr interessant gestalten und den Leser durch die Wendungen immer nah am Roman hält. Die Spannung baut sich immer wieder von Neuem auf. Für mich waren die Wendungen, die mich gefesselt haben, da sie sehr unerwartet auf mich zu kamen. Das allerdings hat das Interesse gesteigert und auch den Spannungsbogen, den die Autorin aufgebaut hat, mich bis zum Ende in Atem gehalten hat.
Ich habe eine ganze Zeit gebraucht, um in diesen Thriller hineinzukommen und es waren am Anfang schon Fragezeichen in meinem Kopf, doch nach und nach haben sie sich zu Ausrufezeichen umgewandelt und ich finde den Thriller äußerst spannend und empfehlenswert.

Bewertung vom 09.08.2025
Maiwald, Stefan

Die Porzellanmanufaktur - Zerbrechlicher Frieden (MP3-Download)


sehr gut

Die Familie Thalmeier hat nach dem Krieg die Geschäfte zur Produktion von Porzellan wieder aufgenommen, Da der Sohn Ludwig noch nicht aus dem Krieg zurückgekommen ist, übernimmt die älteste Tochter Marie die stellvertretende Geschäftsführung. Auf dem Geburtstag ihres Vaters bekommt dieser vom amerikanischen Offizier John McNarney das Angebot Bürgermeister von Selb zu werden. Doch in der Nacht erleidet der Vater einen Herzinfarkt und stirbt. Nun ist Marie alleine in der Verantwortung für das Geschäft. Sie hat Schwierigkeiten mit dem Papierfabrikanten Metsch um das begehrte Kaolin. Außerdem wird Metsch Bürgermeister und macht den Thalmeiers das Leben schwer. Doch Marie besteht viele Probleme und außerdem steht John an ihrer Seite. Allerdings bleiben die Herausforderungen groß und Sophie und ihr Mann Krusskopf stehen ihr bei.
„Die Porzellanmanufaktur – zerbrechlicher Frieden“ von Stefan Maiwald ist ein historischer Roman aus der Nachkriegszeit und beschreibt die Schwierigkeiten, die sich in dieser Zeit für eine Porzellan Manufaktur in Selb ergeben. Selb ist auch wegen seiner Lage, nahe der Grenze zur sowjetisch besetzten Zone ein schwieriger Flecken. In diesem Roman werden nicht nur die wirtschaftlichen Aspekt der Nachkriegszeit dargestellt, sondern beschreibt der Autor auch die Situation von Frauen an der Spitze von Wirtschaftsunternehmen. Es ist eine sehr authentische Beschreibung dieser Herausforderungen und wie sie gelöst werden. Es ist der Blick auf ein Familienunternehmen und die Unterstützung von neuen Ideen auch durch die amerikanische Besatzung. Natürlich darf die Romantik nicht fehlen. Auch die Intrigen, die sich in dieser Zeit spinnen müssen Bestandteil eines Romanes aus dieser Zeit sein. Es werden auch einige weitere Handlungsstränge eingebunden, wie z.B. die Erlebnisse von Joachim in der Kriegsgefangenschaft und seines „Freundes“ Oskar, sowie die Geschichte um den Apotheker Krusskopf, den Ehemann von Sophie. Doch manchmal tauchen diese Stories so plötzlich auf, dass es nicht einfach ist diese einzuordnen. Das der Roman an einem spannenden Zeitpunkt aufhört ist geschickt gewählt.
Ich mag historische Romane und so spricht mich diese Familiengeschichte aus der Nachkriegszeit auch an. Es gibt ein paar Unebenheiten, wie die Geschichte um zwei Personen, die zwar angerissen wird, dann aber einfach aufhört. Lesenswert ist dieser Roman auf jeden Fall.

Bewertung vom 05.08.2025
Golnik, Vanessa

Funken - The Secrets of Dracon Rock


ausgezeichnet

Alyssa ist eine Doktorandin, die mit ihrer Kollegin Darla an einer Verbesserung des Schutzes der Reiter von Dracon Rock arbeitet. Ihr Doktorvater Sullivan setzt alles daran, dass dieser Auftrag so schnell wie möglich erledigt wird. Als die Reiter zur Anprobe erscheinen spürt Alyssa eine Zuneigung zu ihrem Anführer Rowan, doch sie möchte diese nicht an sich heranlassen, da sie unter falschem Namen lebt. Ihr Vater war ein Rebell gegen den Drachenstaat und ist bei einer Rebellion vor 15 Jahren getötet worden. Doch wie sie merkt, kann sie sich nicht so einfach vor ihren Gefühlen verschließen und sie baut ein Lügengebilde um sich herum auf. Als es einen Angriff auf sie gibt, wird Rowan ihr ständiger Begleiter. Ob sie sich nun in Lügen verstrickt oder ihren Gefühlen freien Lauf lässt, wird sie für sich klären müssen.
„Funken – The Secrets of Dracon Rock“ von Vanessa Golnik ist ein Fantasy und New Age Roman, der sich sehr gut liest. Manchmal bin ich über die Gargoyles gestolpert, aber noch einigen Seiten ging das schon deutlich besser. Das Cover ist schon sehr ausdrucksstark und gefällt mir sehr gut. Der grüne Drache, der in dem Cover schwebt, erinnert mich auch an einen Drachen, der eine wichtige Rolle spielt. Die Hauptcharaktere sind gut aufgebaut und ihre Story auch sehr gut nachzuvollziehen. Alyssa, die Wissenschaftlerin, die zwei Herzen in ihrer Brust schlagen hört. Einmal ihren Vater, der ihr als Anführer der Rebellen schon früh einiges beigebracht hat und dann die Situation um ihre Gefühle zu einem Erzfeind, dem Reiter Rowan. Der wiederum ist auch noch der Sohn einer Generalin der Reiter. Interessant finde ich die Zusammensetzung der Reiter, die von einem Drachen ausgesucht werden und so wie ein Paar zusammen auf die Jagd gehen. Zu Rowans Drachen entwickelt sich ein direkter Zugang, der auch in Gesprächen dargestellt wird. Es ist ein sehr gut erzählte Beziehungsgeschichte, die mit sehr viel Romantik untermalt ist und deshalb auch sehr leicht verdaulich ist. Die Spannung steigt im Laufe das Romans sehr gut an, wenn Alyssa mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.
Ich finde diesen Roman überraschend sehr gut. Es ist mein erster Fantasie Roman und aus der New Age Literatur habe ich auch schon das eine oder andere gelesen und ich muss feststellen, dass ab und zu das Genre wechseln auch Spaß machen kann. Den hatte ich in diesem Roman und gut unterhalten hat er mich auch und deshalb gibt es von mir auch eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.08.2025
McCloskey, David

Damaskus Station / CIA-Agentin Artemis Procter Bd.1


sehr gut

In einem syrischen Gefängnis wird die Botschaftsangehörige Val Owens verhört. Die syrischen Beamten sind nicht zimperlich und so wollen sie aus ihr Information herauspressen. Sie erleidet schlimme Qualen und wird am Ende durch den Tod erlöst. Sam Joseph von der CIA war für sie zuständig und so macht er sich große Vorwürfe sie nicht außer Landes gebracht zu haben. Aber auf ihn wartet eine neuer Auftrag. Er soll die hochrangige Mariam Haddad aus einer christlichen Familie aufbauen, um an Geheimnisse aus dem Präsidentenpalast zu bekommen und für Amerika zu spionieren. Aber die Familie ist nicht einer Meinung, denn ihre Cousine Razan gehört zur Opposition und kämpft gegen Assad. Das bringt sie in den Fokus des syrischen Geheimdienstes. In dieser Situation trifft sich Sam mit Mariam und es geht eine merkwürdige Anziehungskraft auf die beiden über. Doch Liebe ist in diesem Fall verboten. Es ist die Frage wie es in diesem Verhältnis weitergeht.
„Damaskus Station“ ist ein Spionage Thriller von David McCluskey, der in der Zeit der Regierung von Assad spielt. Es zeigt den Aufgabenbereich des CIA-Geheimdienstes und seine Methoden, ebenso wie die Handlungen des syrischen Geheimdienstes. Auf der syrischen Seite ist es auch eine Geschichte von zwei Brüdern, die sehr hoch im Geheimdienst verankert sind und sie schon die Brutalität des Geheimdienstgeschäftes leben. Aber auch die Methoden des amerikanischen Geheimdienstes sind alles andere als zimperlich, aber sie bewegen sich auch auf feindlichem Terrain. Es in meinen Augen eine seht authentischer Thriller aus der Sicht eines ehemaligen CIA-Analysten, der sich mit den Handlungen der CIA auskennt. So sind einige Szenen dieses Buches schon sehr brutal und ich schwanke darin, was ist Fiktion und was ist Realität. Das, was ich gehört habe, z.B. die Handlungen Assads gegenüber Teilen seiner Bevölkerung, scheint mir dieser Thriller schon eher im Bereich des möglichen sich zu bewegen. Es ist auch ein bisschen eine verbotene Liebesgeschichte, die diesen Thriller begleitet, doch das gehört natürlich auch zur Spannung dazu, dass sich diese beiden Menschen nahestehen. Zum Ende löst sich der Spannungsbogen gut auf und hinterlässt auch eine gewisse Befriedigung in mir.
Ich finde diesen Thriller äußerst interessant, weil er die politische Situation in Syrien sehr gut beschreibt. Er ist manchmal sehr brutal, doch das scheint das Spionagegeschäft mit sich zu bringen. Alles in allem ist das ein gutes Beispiel für das Genre politische Spionage und daher lesenswert.

Bewertung vom 29.07.2025
Dubois, Julie

Gefährliche Aussicht


ausgezeichnet

Patricia Batteau und ihr Mann Christian haben in Saint-André-du-Perigord ein altes Haus erworben und lassen es gerade wiederherstellen, bis Patricia einen Unfall erleidet und aus dem Dachgeschoss stürzt und sich schwer verletzt. Da sie auch noch schwanger war, gilt die Sorge der Frau und ihrem Ungeborenen. Natürlich ist es Ortsgespräch und so erfährt auch Marie Mercier von diesem Unfall. Sie und Michel freuen sich auf ein entspanntes Wochenende bei ihrer Großtante Leonie. Am Abend soll es ein Festmenü geben, denn der ehemalige Knecht des Hauses möchte eine Ansage machen und so bereiten sich alle auf ein großes Essen vor. Marie soll auch Leonie helfen, doch dann erfährt sie vom Tod der jungen Frau und so dreht sich alles um einen eventuellen Mord. Die Ruhe in Saint-André ist dahin.
„Gefährliche Aussicht“ von Julie Dubois ist ein weiterer Perigord-Krimi mit der Kommissarin Marie Mercier im schönen Saint-André-du-Perigord. Das Cover zeigt ein wunderschönes Landhaus, wie es aussehen kann, wenn die Batteaus erst mal ihres fertiggestellt haben. Die Autorin zeichnet mal wieder ein Bild des kleinen Ortes im Perigord, das eigentlich eine Idylle darstellt und diese dann durch den Unfall gestört wird. Ein ganz einfacher Start in diesen Krimi, mit allen Beteiligten, die auch schon in den vorherigen Romanen beteiligt waren, Marie und ihr Lebensgefährte Michel, ihre Großtante Leonie, Georges mit seinen Trüffelschweinen und die Nachbarin Rose und natürlich ihr Kollege Richard und Familie. Alles da für einen entspannten Mordfall und den beschreibt die Autorin, wie kein Zweite. Die Ermittlungen werden ganz entspannt angegangen, da es auch weder Motiv noch Verdächtigen gibt. Natürlich zeichnet die Autorin ein ganz normales Bild von Fremdenfeindlichkeit, auch in diesem kleinen Dorf, gegen den sie aber ihren Hauptcharakter angehen lässt. Julie Dubois beschreibt sehr akribisch die Ermittlungen und die Gefühle ihrer handelnden Personen und das ist in meinem Augen auch eine Stärke dieses Romans. Es geht immer auch um Emotionen um Liebe, aber auch um Mitgefühl und Einfühlungsvermögen. Die Story, die die Autorin erzählt ist auch gut nachvollziehbar und die Sprache sehr bildhaft. Der Spannungsbogen ist gut bis zum Ende aufgebaut und es gibt immer mal wieder nette Überraschungen im Buch.
Ich mag diese Krimireihe, da sie immer wieder neben der spannenden Story auch die Region und ihre Besonderheiten in den Fokus nimmt. Dadurch fühle ich mich immer wieder gut unterhalten. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.07.2025
Lorath, Peter

Gesetz des Midas - Wiener Abgründe / Leopold Kern Bd.3


ausgezeichnet

Der Sonderermittler Leonard Kern wird nach einem Attentat auf den Zar zur Verhinderung eines Attentats auf die Hochzeit des Erzherzog Rudolf eingesetzt. Der Hofrat Marx braucht seinen besten Mann, um die Umsturzversuche der Sozialisten zu unterbinden. Leonard Kern hat ein Disziplinarverfahren am Hals, so dass der Hofrat ihn leichter zu solchen eher delikaten Einsätzen benutzen kann. Der Sonderermittler will sich in die Ziegelwerke am Wienerberg einschleusen, um zu Arbeitern Kontakt aufzunehmen. In den Ziegelwerken arbeiten hauptsächlich Ziegelböhmer unter erschwerten Bedingungen und es sieht so aus, dass hier eine Unruhe leicht einzurichten ist. Kern bekommt unerwartet Hilfe von Johan Artner, einem ehemaligen Diener, der ihm helfen möchte. Doch die Ermittlungen werden immer schwerer und auch gefährlicher.
Der Krimi „Gesetz des Midas – Wiener Abgründe“ von Peter Lorath spielt im Wien des Jahres 1881 und zeigt die großen Abgründe zwischen den Arbeitern und den Unternehmern und Adeligen der Zeit. Das Cover zeigt ganz in schwarz-weiß den Sonderermittler Kern auf dem Weg zu den Ziegelfabriken von Wien. Dort arbeiten hauptsächlich Ziegelböhmer, die das untere Ende der arbeiterkette bilden. Sie sind fast Leibeigene, da sie auch in einer eigenen Währung entlohnt werden, die sie nur auf dem Wienerberg einlösen können. Da sie sehr arm sind können Aufwiegler diese Menschen leicht erreichen. Als ein Mord geschieht, ist lange nicht klar, wer das Opfer ist und dann wird langsam deutlich, was das Motiv hinter diesem Mord ist. Der Autor lässt seinen Sonderermittler an den Abgründen der Gesellschaft ermitteln, wo Polizeigewalt und Willkür der Sicherheitsleute der Unternehmer an der Tagesordnung sind. Der Krimi ist sehr gut aufgebaut und die Spannung nimmt langsam zu und endet in einem sehr guten Spannungsbogen, der auf den Punkt getimt ist. Die Sprache ist ganz der Zeit angepasst und hat natürlich auch eine Menge Wiener Begriffe inkludiert. Das macht dieses Buch sehr authentisch und einige Ausdrücke sind echt aus der Zeit gefallen.
Ich finde diesen historischen Krimi, der auch die soziale Situation der Menschen in der Zeit beleuchtet sehr informativ, auch wenn es sehr gewalttätig zugeht, ist es trotz alledem passend, da Menschenleben keine große Rolle spielten in der Zeit. Da der Krimi spannend, informativ und unterhaltsam ist, kann ich ihn sehr gut empfehlen.