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scouter
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Unna

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Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2025
Raab, Thomas

Helga räumt auf / Frau Huber ermittelt Bd.2


sehr gut

Die alt Frau Huber freut sich auf den Sommer, weil sie immer gerne vor ihrem Haus auf der Bank sitzt und in das tolle Landschaftsbild eintauchen will. Doch ihre Nachbarn die Grubmüllers rücken mit ihrem Traktor an und graben das Land um, damit sie Mais pflanzen können. Kein netter Schachzug denkt sich Frau Huber. Bald ist auch wieder der letzte Schultag und dort wird immer des jungen David gedacht und an dem Tag findet man den alten Grubmüller tot in seiner Jauchegrube. Das findet Hanni auch nicht nett und auch der Polizist Swoboda ist ratlos. Während noch die Mördersuche im vollen Umfang läuft, wird Uschi Engelbert, die Tochter der Praxlhuberfamilie, tot aufgefunden. Für Frau Huber sieht das nach einer Serie aus und so mischt sie sich ein.
„Helga räumt auf“ von Thomas Raab ist der zweite Band mit der Ermittlerin Frau Huber. Es gibt zwei Hauptgruppen, um die es hier in diesem Krimi geht, die Praxlhubers und die Grubmüllers. Das sind zwei sehr dominante Familien in Glaubenthal und die trifft es sie sehr hart. Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn sie sind auch jetzt nicht so sympathisch vom Autor dargestellt. Darauf basiert auch die Story, die der Autor mit sehr viel satirischem Blick erzählt. Manchmal ist es ein bisschen verwirrend, wie und was er erzählt, aber das wird zum Ende hin besser. Es ist so ein bisschen auch ein satirischer Blick auf eine Dorfgemeinschaft und die ist halt auch immer sehr speziell. Die Figuren, die der Autor zeichnet, sind schon sehr nach dem patriarchalischen Blick ausgerichtet und manchmal können einem die Frauen in der Story ein wenig leidtun. Aber das muss auch jeder Leser selber entscheiden. Und so nimmt der Krimi Tempo auf bis zum Ende, wenn man von Tempo hier reden kann, in dem recht gemütlichen Dorfleben, mit all seinem Sodom und Gomorrha. In diesem Verständnis ist der Krimi schon sehr amüsant zu lesen. Der Spannungsbogen ist auf jeden Fall gut entwickelt bis zum Ende.
Mein Fazit fällt sehr unheitlich aus, denn ich mag die Krimis von Thomas Raab, aber er ist halt keine leichte Kost, sondern durch die manchmal verschwurbelten Gedanken etwas gewöhnungsbedürftig. Das ist was mich ein wenig stört, aber trotzdem gibt es Freunde dieses Genres und für die ist er wirklich lesenswert.

Bewertung vom 17.10.2025
Kalpenstein, Friedrich

Salute - Das letzte Gebet


ausgezeichnet

Paul Zeitler macht sich gerade fertig um an der Beerdigung seiner Vermieterin, Sofia Barone, die plötzlich verstorben ist, teilzunehmen. Er ist traurig über ihren Tod und weiß nun auch nicht, wie es mit ihm und seinem Café weitergeht. Vor der Beerdigung möchte er allerdings noch in die Kirche, um eine Kerze anzuzünden und findet natürlich wieder einen Toten. Doch bevor die Polizei kommt, verlässt er den Tatort. Doch Commissario Lanza hat ihn wahrgenommen und ist natürlich nicht erfreut über Pauls Anwesenheit. Der Tote ist Teil eines Start Ups das eine neue Technik für die Säuberung des Gardasees anbieten möchte. Das war nicht über all gut angekommen. Lanza und sein Team tappen lange im >Dunkeln, doch vielleicht kann Paul ja wieder helfen.
„Salute – das letzte Gebet“ von Friedrich Kalpenstein ist bereits der dritte Krimi mit den Ermittlern Lanza und Zeitler in Bardolino am Gardasee. Ein einfaches, aber treffendes Cover ziert diesen neuen Fall vom Gardasee. Diesmal wird die Ermittlungsarbeit von Commissario Lanza mehr in den Mittelpunkt gerückt, denn Paul Zeitler treiben eigene Sorgen um. Es geht um seine Existenz, denn seine Vermieterin, die ihn sehr unterstützte ist, plötzlich gestorben. Also kümmert er sich eher um seine Bar und einen Mitarbeiter, natürlich einen Studenten aus Deutschland. Da wächst ein neues Dreamteam heran. Natürlich war auch wieder die Journalistin von der örtlichen Zeitung, mit der er immer wieder ein wenig flirtet, und natürlich auch Lisa aus der Boutique von gegenüber, die ihm auch wohl gefällt. Aber Liebe ist noch kein Thema in dieser Reihe. Die Story ist sehr gut und plausibel angelegt und wird auch sehr bildhaft erzählt. Ich kann mich immer wieder gut in den Ort einfinden. Diesmal finde ich gut, dass sich Lanza und Zeitler immer mehr annähern, da ist noch Luft nach oben, aber immerhin. Der Spannungsbogen ist wieder sehr gut bis zum Ende aufgebaut und lässt den Leser lange Zeit im Dunkeln.
Ich mag die Reihe sehr, weil sie neben der Krimihandlung mich auch immer wieder in eine Urlaubsstimmung am Gardasee versetzt. Ich muss dieses Buch einfach empfehlen.

Bewertung vom 14.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


ausgezeichnet

Joyce ist ganz aufgeregt, denn ihre Tochter Joanne heiratet Paul. Es sind viele Freunde und Verwandte anwesend. Als sie dann hinterher auseinander geht, findet Nick der Freund von Paul einen Sprengsatz unter seinem Auto. Das bringt natürlich den Murderclub auf die Tagesordnung. Elisabeth und Joyce machen sich auf den Weg, um die Kollegin von Nick aufzusuchen. Sie unterhalten sich mit Holly und als sie sich trennen, explodiert ihr Auto. Das treibt natürlich die Freunde dazu sich in die Ermittlungen einzumischen So kommen sie dazu, dass es sich um einen sehr hohen Betrag an Geld in Bitcoins handelt, den die beiden besitzen und den sie verkaufen wollten. Doch nun ist auch Nick verschwunden und die Herausforderung wird immer größer.
„Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code“ von Richard Osman ist nun der fünfte Band aus dieser Krimireihe und ich bin immer noch sehr begeistert. Die Ermittlungen übernehmen wieder die bekannten Personen aus der Seniorenresidenz und auch die Polizisten Donna Chris sind wieder beteiligt, obwohl überraschenderweise jemand anders den Fall der toten Holly übernimmt. Das hält Elisabeth und Joyce nicht davon ab, sich selber um diesen Fall zu kümmern. Joyce finde ich wie immer sehr erfrischend mit ihrer naiven Art und Weise, die eine sehr gute Partnerin für Elisabeth ist. Diese hat den Tod ihres Mannes zu verkraften und lebt in diesem Fall wieder richtig aus. Ron und Ibrahim haben auch mit dem Fall zu tun, aber auch noch private Ermittlungen zu tätigen. Der Autor gestaltet aber die Story so, dass er viele Enden in die Hand nimmt und sie mit der ihm eigenen Fantasie sehr gut zusammenbindet. Das ist es was ich an Richard Osman so schätze. Seine Stories sind nachvollziehbar, gut ein wenig neben dem Polizeialltag, aber sehr geschickt aufgebaut und in einer gut nachvollziehbaren Sprache erzählt. Ich entdecke immer das ihn auszeichnende Augenzwinkern in den Geschichten, die er erzählt. Der Spannungsbogen ist auch wieder sehr gut bis zum Ende entwickelt und hat natürlich Überraschungen parat.
Auch dieser Band hat mich wieder in seinen Bann gezogen und macht mich weiterhin zum Fan diese Mordclubs und ihren Beteiligten. Auch der Autor ist für mich ein sehr guter Geschichtenerzähler, so dass ich jedem dieses Buch ans Hertz legen kann und ach sehr gerne empfehle.

Bewertung vom 10.10.2025
Mullen, Kelly

Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste


ausgezeichnet

Mimi wird von einer guten Bekannten zu einem Dinner und einer Auktion eingeladen. Eigentlich möchte sie da gar nicht hingehen, aber die Einladung war sehr deutlich, ein Absagen sei nicht möglich. Da sie nicht alleine hingehen möchte, lädt sie ihre Enkelin Addie ein, mit der sie allerdings Krach hat, weil sie sich bei ihr schon lange nicht mehr gemeldet hat. Sie war mit ihrem Freund nicht einverstanden und das hat Addie ihr übel genommen. Da sie aber Stress mit ihm har, weil er sie aus ihrem gemeinsamen Business entfernt hat und sich von ihr auch getrennt hat, nimmt sie die Einladung an. Die Veranstaltung findet im Herrenhaus von Jane, der Gastgeberin statt und es sind noch ein Personen anwesend, die Mimi kennt, die ihr aber nicht sympathisch sind. Nach einem Abendessen kommt es zur Auktion auf der Mimi das Manga Memento Mori ersteigern soll. Es übersteigt zwar ihr Vermögen, doch sie bekommt den Zuschlag. Addie ist total verwirrt darüber, doch ihre Großmutter beruhigt sie. Noch am Abend tönt ein Schrei durch das Haus und die Gastgeberin Jane wird erstochen aufgefunden und der Mörder ist noch unter ihnen, da das Tor verschlossen wurde. Also beginnen Mimi und Addie mit den Ermittlungen, da ein Schneesturm ein Eintreffen der Polizei verhindert.
Der Krimi „Die Einladung – Mord nur für geladenen Gäste“ von Kelly Mullen ist ein wie ein Bühnenstück geschrieben. Das liegt sicher daran, dass es in einem abgeschlossenen Raum stattfindet ohne Kontakt zur Außenwelt. Das Cover zeigt es ganz deutlich an, ein einsames Landhaus im Schnee. Die Abgeschiedenheit kann man fühlen. Wie es sich für ein Bühnenstück gehört, beginnt auch noch ein Schneesturm, der die Abgeschiedenheit noch unterstreicht. Dieses Szenarium ist gut gewählt und auch die Zusammensetzung der Gäste. Alle haben irgendwie etwas zu verbergen. Genau dieses unterstreicht die Spannung, die in diesem Haus herrscht, nachdem es den ersten Mord gegeben hat. Die beiden Hauptakteure, Mimi und ihre Enkelin Addie, übernehmen auch gleich das Ermittlungskommando. Addie hat das Computerspiel Murderscape entwickelt und kennt sich so in der Taktik von Ermittlungen aus. Die beiden, Großmutter und Enkelin, waren sich lange nicht grün, doch hier entwickeln sie sich zu einem guten Team. Das ist sehr geschickt von der Autorin gewählt, da sich Addie auch persönlich positiv entwickelt. Das Stück hat alles, was es zur Spannung in einem alten Landhaus braucht, eine Zugbrücke, die nur durch einen Code heraufgezogen werden kann, Geheimgänge, die in die verschiedenen Zimmer führen und so natürlich immer wieder die Spannung ankurbeln. Und natürlich den Mord nicht zu vergessen und die Erpressung, die auch noch im Raum steht. Alles wohl überdacht aufgebaut und zu einem sehr spannenden Ende plausibel zusammengeführt. Auch die Sprache unterstützt die Bemühungen der Leser, diesen Fall zu lösen.
Ich finde diesen Krimi sehr gut gelungen und es hat Spaß gemacht den verschiedenen Wendungen zu folgen, so dass ich ihn sehr gut empfehlen kann.

Bewertung vom 09.10.2025
McGregor, Charlotte

Highland Happiness - Die Bücherstube von Kirkby


ausgezeichnet

In Kirkby bei einer Ortsversammlung nehmen drei Neuankömmlinge teil, Grizel McLeod und Flora und Evan Douglas. Sie sind eigentlich gar nicht neu hier in Kirkby, sondern Rückkehrer. Für die drei soll es allerdings ein Neuanfang sein. Grizel möchte einen Bücherladen eröffnen und während der Versammlung hat Flora, den Gedanken an eine Strickstube. Nach einigem Hin und Her lädt Grizel Flora ein dieses vielleicht gemeinsam zu tun. Ewan weiß noch nicht, ob er die Schafzucht auf dem Hof der Douglas neu anfangen soll. Zu schlecht sind seinen Erinnerungen an seinen Vater und den Hof, auf dem er seine Jugend verbracht hat. Da er allerdings von vielen Seiten Hilfe angeboten bekommt, will er es probieren. In diesen Fällen stehen die Zeichen wirtschaftlich und persönlich auf Erfolg.
„Highland Happiness – Die Bücherstube von Kirkby“ von Charlotte McGregor spielt in den schottischen Highlands und zeigt neben der rauen Landschaft auch die Herzlichkeit der Bewohner. Schon das Cover zeigt eine wichtige Beteiligte dieses Romans, Coco, eine sehr willensstarke Katze, die zwei Hauptbeteiligte zusammenbringt. Diese sind Grizel, die lange in Frankreich gelebt hat und ein bedrückendes Geheimnis mit sich herumträgt, Ewan, der an sich zweifelt und dieses auch nicht von ungefähr kommt und seine Zwillingsschwester Flora, die sehr frischen Wind durch ihre offene Art und Weise in diesen Ort bringt. Die Autorin versteht es sehr gut die Beziehungen zwischen den Figuren aufzubauen und zu entwickeln. Die Atmosphäre, die in diesem Roman vorherrscht, ist sehr positiv und die Menschen werden als sehr neugierig, aber hilfsbereit dargestellt. Die Beziehungen untereinander sind sehr realistisch beschrieben und auch gut nachvollziehbar. Gleichzeitig fasst die Autorin aber auch ein heißes Eisen an. Aufgeteilt ist der Roman sehr interessant und wird immer abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Am Ende ist zur Hilfestellung auch ein Personenverzeichnis aufgeführt.
Ein schon sehr gelungener Roman, den ich gerne gelesen habe, aber nicht ganz zu meinem bevorzugten Genre gehört. Für Freunde von romantischen Erzählungen und interessanten Landschaftsbeschreibungen ist das sicher ein gelungenes Werk.

Bewertung vom 06.10.2025
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Mörderische Brise - Der Tote am Sandstrand


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihres Mannes zieht die Hauptkommissarin Hannah Bülow von Münster zurück in ihre Heimat nach Ostersande. Ihre Freundin Constanze ist dort Leiterin der Ortswache und hat ihr eine Posten als Gruppenleiterin angeboten. Sie zieht erst einmal zu ihrem Vater, der gar nicht glücklich darüber ist, denn er hat ihr den Unfall vor vielen Jahren noch nicht verziehen. Gleich am ersten Tag trifft Hannah auch auf ihre Jugendliebe Phillip, der jetzt Psychologe an der heimischen Klinik ist. Der erste Tag verläuft recht eintönig, bis man eine männliche Leiche am Strand findet. Es ist Phillip und es könnte ein Unfall oder ein Mord sein. Die Kripo aus Rostock übernimmt den Fall und Constanze ermuntert Hannah sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Der Rostocker Kollegen ist das ganz recht, haben sie doch damit eine Einheimische Polizistin mit an Bord. Dieser ist für Hannah besonders, da sie doch immer wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.
„Mörderische Brise – der Tote am Sandstrand“ ist eine neue Reihe, die Nina Ohlandt vor ihrem Tod noch konzipiert hat und nun von Jan F. Wielpütz fortgeschrieben wird. Es ist eine sehr interessant Hauptfigur, die hier im Mittelpunkt steht. Denn Hannah Bülow kehrt zurück in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist und in dem ein großes Unglück immer noch als Schatten über ihr liegt. Sie hat damals durch einen Unfall eine Freundin verloren. Das Cover zeigt eine Szene, wohl vom Ostseestrand, dass ein wenig die Atmosphäre der Region, in der der Krimi spielt, widerspiegelt. Sehr behutsam wird beschrieben, wie sie sich in dem Ort wieder eingewöhnt, denn man kann das Gefühl nicht loswerden, das sie unter Beobachtung steht. Da wäre natürlich ihr Vater, der ihr den Unfall noch nicht verziehen hat und auch nicht möchte, dass seine Tochter sein Leben umkrempelt. Und dann natürlich Constanze, die sie mit einem Posten versorgt hat, aber auch vom Unfall gezeichnet ist. Der Autor beschreibt, wie sie sich langsam, aber sicher wieder einlebt auch unterstützt durch den Fall und die beiden Rostocker Kripobeamten. Die Spannung in dem Krimi steigt von Abschnitt zu Abschnitt und die Story hat auch noch einiges an Überraschungen parat, die dem Krimi auch guttun, Der Spannungsbogen wird sehr gut bis zum Ende entwickelt Die Sprache ist sehr bildhaft, so dass es mir als Leser gut gelingt mich in den Roman einzuschwingen.
Ich finde den ersten Band mit der neues Ermittlerin sehr gelungen. Es ist spannend und auch die regionalen Besonderheiten finden ihren Platz. Ich finde die Hauptfiguren gut eingeführt und erwarte weitere spannende Fälle. Der erste ist ja schon angekündigt.

Bewertung vom 04.10.2025
Schwarz, Gunnar

Sündiges Blut (Thriller)


sehr gut

Eine Frau wird brutal mit vielen Brandmalen aufgefunden und irritiert die Kommissare Jana Bein und Oliver Marquart sehr. Solche brutalen Verletzungen haben sie sehr selten gesehen. Die beiden Kieler Kommissare nehmen die Ermittlungen auf und als sie nicht mehr weiterwissen, nehmen sie Kontakt zu einer Spezialistin für Ritualmorde auf. Sie ist ihnen vom Gerichtsmediziner empfohlen worden. Hier erhalten sie erste Hinweise auf eine spirituelle Verknüpfung, denn bei der Toten wurden lateinische Begriffe gefunden. Doch diese Anhaltspunkte verwirren die beiden. Sie befragen viele Menschen doch sie können nicht verhindern, dass es bald ein neues Opfer gibt mit ähnlichen Brandverletzungen. Auch eine mysteriöse Person aus einer spirituellen Gruppe könnte ihnen weiterhelfen auf der Suche nach dem Mörder.
„Sündiges Blut“ von Gunnar Schwarz ist ein spannender Thriller, der sich um brutale Morde dreht. Schon das Cover ist sehr bezeichnend, denn es zeigt eine aufgehängte Blutkonserve und das deutet schon in eine blutige Richtung. Die beiden Hauptcharaktere Jana und Oliver werden sehr gut beschrieben auch und vor allem mit ihren Sorgen und Nöten. Gerade Jana hat eine therapeutische Behandlung hinter sich und gilt als sehr taff. Oliver ist ihr Kollege und es besteht eine Beziehung zwischen den beiden, die schon manchmal hinderlich ist. Jana ist manchmal nicht sehr kommunikativ, vielleicht liegt es daran, dass der geschiedene Oliver und sie sich persönlich sehr nahekommen. Dieses knistern zwischen den Partnern macht diesen Roman interessant. Die sehr brutalen Darstellungen der Toten ist der Hauptstrang, doch die Jagd nach dem Mörder bringt die beiden schon an ihre Grenzen. Die Taten in einem spirituellen Umfeld haben immer etwas sehr mysteriöses und der Autor baut mit der Spezialistin für Ritualmorde eine interessante Person mit ein. Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und hält sie bis zum Ende hoch. Der Autor erzählt die Story in einer sehr deutlichen Sprache.
Ich finde die Thriller von Gunnar Schwarz sehr spannend und sie haben immer das gewisse etwas. SO wie hier der Ausflug in spirituelle Gefilde. Doch hier habe ich sehr lange gebraucht, um den Inhalt zu fassen und dem Ermittlungsstrang zu folgen.

Bewertung vom 03.10.2025
Tägder, Susanne

Die Farbe des Schattens


ausgezeichnet

In der Plattenbausiedlung am Mönkeberg verschwindet der junge Matti spurlos. Seine Eltern melden ihn bei der Kripo als vermisst und Hauptkommissar Arno Groth und sein Team nehmen die Suche nach dem Jungen auf. Doch in der Siedlung ist es schwer für die Beamten, da keiner etwas gesehen hat und auch nur wenige mit ihnen sprechen möchten. Nach einigen Tagen wird der Junge tot aufgefunden und nun sucht das Team einen Mörder. Sie finden auch einen Tatverdächtigen und durch den Druck der Öffentlichkeit auf die Beamten nehmen sie ihn in Haft. Sie haben allerdings wenig Beweise und auch ein Motiv kann nicht gefunden werden. Arno Groth hat seine Bedenken in diesem Fall und ermittelt weiter, denn er sieht auch Spuren zu einem vergangenen Fall und möchte den entlassenen ehemalige Kollegen mit in die Ermittlungen einbauen. Vielleicht ergeben sich ja hieraus neue Ansätze, die dringend gebraucht werden.
Der Krimi „Die Farbe des Schattens“ von Susanne Tägder spielt in einem fiktiven Ort in der ehemaligen DDR, der typische Strukturen eines beginnenden Verfalls aufweisen. Hier ermittelt der aus Hamburg stammende Hauptkommissar nun an einem Fall Kindestötung. Groth will nach dem Tod seiner Tochter in dem Ort neu anfangen. Doch dieser Fall setzt ihm schwer zu. Die Autorin beschreibt die Hilflosigkeit der Ermittler sehr intensiv und man kann die Ablehnung gegen die Polizei spüren und auch die wachsende Armut und Verzweiflung wird immer wieder an die Oberfläche gespült. In dieser Situation zu ermitteln ist sehr schwer für die Beamten. Geschickt baut die Autorin einen Fall vor der Wende in diesen Krimi ein und schafft so die Verknüpfung zwischen dem neuen Kommissar Groth und dem alten unter Stasi Verdacht entlassenen, ehemaligen Kommissar Gerstacker. Die beiden sind ein gutes Team und zusammen mit den anderen Kommissaren machen sie sich an die Recherchearbeit. Diesen Krimi zeichnet auch die menschliche Komponente, die immer bei dem Mord an Kindern vorliegt, nochmal deutlich auf. Die Story ist in meinen Augen sehr authentisch und wird auch im Nachwort beschrieben. Der Erzählstil ist sehr bildhaft, so dass das Kopfkino gut zu tun hat. Auch der Spannungsbogen ist gut entwickelt, so dass sich am Ende alles, wie ein Puzzle zusammenfügt.
Ich möchte den vorliegenden Krimi gerne empfehlen, da er sich fiktiv mit der Zeit kurz nach der Wende beschäftigt und hier auch die Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut wiedergibt. Ein Stück Geschichte wird in einem Krimi verarbeitet.

Bewertung vom 25.09.2025
Heer, Carina

Das Bierkomplott


sehr gut

Die Staatsanwältin Evi Pflaum ist nach ihrer Trennung wieder zurück in ihrer ländlichen Heimat. Sie lebt wieder in ihrem alten Kinderzimmer, was ihr so gar nicht passt. An ihrem ersten Arbeitstag nimmt sie die Fahrt mit ihrem Jugendfreund Peter in Anspruch, um pünktlich ins Gericht zu kommen. Dort wartet nicht nur der LOST (Leitender Oberstaatsanwalt) auf sie, sondern auch eine Menge Arbeit. Und prompt bekommt sie auch einen Todesfall auf den Tisch, der nun wirklich sehr mysteriös ist. Aber sie lernt auch den Gerichtsmediziner Rosenbeet kennen und nicht nur das. Sie macht sich an die Arbeit und kommt in ihren normalen Rhythmus auch in ihrer Freizeit. Doch neben einigen Kopfschmerzen wartet auch eine weitere Leiche auf sie. Eine herausfordernde Zeit beginnt.
„Das Bierkomplott“ von Carina Heer ist ein Kriminalroman, der in der fränkischen Provinz spielt und sich um das Leben der Staatsanwältin kümmert. Dieses stellt sich als sehr kompliziert heraus und die Autorin lässt in meinen Augen auch kein Klischee aus. Da wäre das alte Kinderzimmer in das Evi wieder einzieht und das Saufen mit der Clique, das ihren Alltag begleitet. Natürlich ist auch ein Liebesstory dabei und die ermüdenden Arbeit einer Staatsanwältin, die gerade neu ist und mit allen Fällen sich beschäftigen muss, die gerade liegen geblieben sind. Aber es sind nicht nur die Toten, die sie interessieren auch häuslich Gewalt liegt auf ihrem Tisch und natürlich, die Vetternwirtschaft wird thematisiert. Es ist so ein kleiner Rundumschlag in die Provinz. Die Story ist leicht erzählt und es blitzen immer wieder Mundart auf und ich kann mir die Szenen, die in diesem Dorf sich abspielen sehr gut vorstellen. Die Spannung ist nicht sehr stark und entwickelt sich bis zum Ende nur marginal. Es ist mehr eine Charakterbeschreibung des dörflichen und kleinstädtischen Lebens,
Ich finde diesen Krimi mäßig spannend, aber die Beschreibungen der Situation, die die Staatsanwältin Evi in ihrer Heimat erlebt sehr interessant und amüsant. Das ist auch etwas, dass für mich typisch an einem regionalen Krimi sein kann. Also lesenswert ja, aber für mich ein wenig zu chaotisch, als das ich ihn in meine oberste Schublade legen würde.

Bewertung vom 18.09.2025
Troi, Heidi

Tote wohnen besser


ausgezeichnet

Lovis hat schon lange keinen neuen Fall gehabt, sodass er seinen Mitarbeitern bei der Apfelernte helfen muss. Gott sei Dank erreicht Lovis dann doch eine Anfrage, den Mord an Reinis Vater aufzuklären. Er lehnt erst ab, da Reini ihn schon mal gelinkt hat. Doch sein Konkurrent als Detektiv, der Grödner Mader übernimmt ihn und um die Kontrolle zu behalten übernimmt auch Lovis. Mader ist ein sehr smarter Mann und Lovis traut ihm nicht. Doch auch Angelika seine Verlobte will, dass sie zusammenarbeiten. Doch irgendetwas ist faul an Marder. Doch Lovis tappt noch im Dunkeln, ebenso in dem Fall. Es gibt allerdings Hilfe von Helga, der Urlauberin aus Deutschland. Langsam, aber sicher bekommt Lovis etwas mehr Gefühl für den Fall, aber ist das alles, was hier im Argen liegt?
„Tote wohnen besser“ von Heidi Troi ist eine neue Geschichte des Lorenz Lovis aus Brixen, in dem er ermittelt. Schon das Cover zeigt die Schönheit der Landschaft Südtirols und die wird auch in der Story deutlich. Es sind auch die Menschen, die diesen Roman prägen, allen voran Lovis und seine Braut Angelika. Aber auch alle anderen auf dem Hof tragen zur guten Atmosphäre bei. In diesem Fall kommen bekannte Charaktere hinzu, die schon vorher auftauchten, die Urlauberin Helga und ihre Familie, sowie der Detektiv und Konkurrent Mirko Mader. Schon von der ersten Seite an, habe ich mich wieder wohl gefühlt in diesem Krimi, denn es war ein nach Hause kommen. Auch der Fall war ein typischer für Lovis, nicht alles ganz klar, was geschehen ist und wer der Täter ist. Sehr viel Arbeit wartet auf Lovis und er muss auch noch mit seinem Kontrahenten Mader zusammenarbeiten. Doch die Autorin bekommt, das Wechselspiel zwischen den beiden sehr gut hin lässt auch Helga einen größeren Freiraum. Das tut diesem Krimi sehr gut und belebt die Ermittlungen. Der Schachzug mit dem Besuch ist ihr ebenfalls sehr gut gelungen. Das bedeutet auch, dass der Spannungsbogen schön bis zum Ende entwickelt wurde, mit einigen spannenden Wendungen.
Ich bin ein Fan dieser Serie um Lorenz Lovis und ich freue mich auch schon auf die Hochzeit, mal sehen was der Autorin, da noch einfällt. Empfehlen kann ich den Krimi allen Krimifans und vor allen denen die regionale Krimis mögen.