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a.n.
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dd

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2024
Geniale Power-Pflanzen
Gifford, Clive

Geniale Power-Pflanzen


ausgezeichnet

Geniale Pflanzen – Geniales Kinderbuch

Das ist mal richtig was für Jung bis Alt. Die Hauptakteure, die Pflanzen selbst, mit ihren niedlichen Gesichtern und Gliedmaßen stellen sich gleich selbst vor und berichten von sich und das äußerst niedlich, informativ und fesselnd. Wow, auch als Erwachsener kann man hier beim Mit- oder Vorlesen noch richtig was lernen.
Die behandelten Themen wie z. B. die Anwendung der einzelnen Pflanzenstoffe, die Fortpflanzung und das allgemeine sich Einfügen der einzelnen Pflanzenarten ins Gesamtgefüge werden kindgerecht und in buntem Flair veranschaulicht. Das geht stellenweise weit über Allgemeinbildung hinaus. Die Schrift ist eher klein, aber pro Seite sind die einzelnen Absätze übersichtlich zwischen Grafiken und Bildern verteilt. Nichts wirkt überladen.
Das Buch ist schön groß und passenderweise hat man auf Hochglanz verzichtet. Das beste an dem Buch ist, dass man sich danach sehr viel zu erzählen hat, sowie gemeinsam losgehen kann, um die Pflanzen „live“ zu entdecken oder Gelerntes anzuwenden.

Bewertung vom 04.02.2024
Austrian Psycho Jack Unterweger
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


sehr gut

Selbstverwirklichung und Selbsttäuschung

Menschliche Abgründe tun sich auf. Die Sprache fesselt, dies ist dem Autor und vor allem Unterweger selbst zu „verdanken“. Hart, offen, schonungslos spricht er selbst und spricht man über ihn. Und das eben in dem Maße, nur diesmal anders herum. Nur er konnte sich richtig einschätzen, nicht in „Fegefeuer“, nur wenn er mit den Frauen ganz allein war natürlich. Daher wird ihm dieses Buch, trotz großer Bemühung und Recherche wieder nicht gerecht. Es macht das Buch aber zu einer „musthave“ Ergänzung zu bekannten Dokumentationen und Einzelinterviews, die sich mit Unterweger beschäftigen.
Als Leser schwankt man ständig zwischen Neugier und Entsetzen. Ich mag nicht in der Haut derer stecken, die ihn so anders eingeschätzt und sich für ihn eingesetzt haben.
Ein bitterer Beigeschmack bleibt allerdings. Nichts kann verhindern, dass so etwas wieder passiert und es geschieht ja auch immerzu aufs neue: Täuschen und getäuscht werden, das „Gute“ im anderen sehen, wo für andere nichts zu erkennen ist. Verbohrtheit trifft auf Psychopathie. Beides ist menschlich, wie viel davon ist erworben, wie viel war schon immer da? Ein Mensch ändert sich nicht. Das ist die unglaubwürdige Wahrheit und diese Erkenntnis lässt den Leser zurück. Wer denkt, ihn könne niemand so täuschen, der hat vielleicht das Buch nicht verstanden, wie auch, kennen wir doch solche Charaktere nicht. Oder vielleicht doch und wissen es nur nicht?

Bewertung vom 20.02.2022
Der Blauwal
Tjernshaugen, Andreas

Der Blauwal


ausgezeichnet

Der Blauwal – eine sehr gute Wahl

Bildgewaltig von der ersten Seite an. Wenn man die Seiten etwas von sich weghält, wirken die detailreichen Illustrationen fast schon wie Fotos. Eine Mutter mit ihrem Kind in den weiten des Ozeans. Die jungen Leser werden mit sanften Worten gepackt. Größenverhältnisse und Distanzen werden so erklärt, dass sie sofort eine Vorstellung haben. Sie reisen mit und haben Anteil an ihrem Schicksal. Selbst den erwachsenen Mitlesern wird es gar nicht so bekannt gewesen sein, wie hilflos so ein Blauwalkalb ist.
Märchenhaft verzaubernd und doch so real, wenn man sich dem Kapitel der Beinahe-Ausrottung nähert. Ebenso interessant und aufschlussreich ist die evolutionäre Entwicklung dieses imposanten Tieres. Lesend lernen und begeistert werden; ein Kinderbuch, das inspirieren soll.
Obwohl selbst der Autor vom „größten Tier“ spricht, „das je gelebt HAT“, wünsche ich mir doch, dass das beeindruckende Kinderbuch in den Kindern nicht nur einen Aha-Effekt auslöst sondern vielmehr die Aufgabe, irgendwie auf seine Weise dafür zu sorgen, dass der Blauwal „das größte lebende Tier“ BLEIBT.

Bewertung vom 30.01.2022
Mein verrückter Körper - Warum du Popel gefahrlos essen kannst
Kay, Adam

Mein verrückter Körper - Warum du Popel gefahrlos essen kannst


ausgezeichnet

Biologie und Allgemeinwissen geht nicht mitreißender zu vermitteln

In diesem durchweg bebilderten Kinderbuch ist wirklich was los! Kein Körperteil, keine Körperflüssigkeit, aber auch Krankheiten und sonstige inneren Vorkommnisse, die nicht äußerst unterhaltsam, kindgerecht informativ und anschaulich durchleuchtet werden.
Abgespaced und witzig lautet die Devise. Spielerisches Lernen. Jede neue Seite dieses Kinder-Sachbuch-Comics ist wie ein neues Gummibärchen aus der Verrückten-Körper-Tüte.
Das bleibt in Erinnerung und bietet den jungen Lesern ausreichend Gesprächsstoff im Freundes- und Familienkreis. Und ich als Erwachsene nehme mich davon nicht aus. Von ADHS bis Zytoplasma – so einiges war mir selbst bis zum gebannten Mitlesen unbekannt. Nachschlagen, weitersagen, diesbezüglich schlägt das Buch jede Suchmaschine. Der tägliche Apfel in Buchform.

Bewertung vom 15.01.2021
Im Kindergarten: Allererstes Schneiden
Jebautzke, Kirstin

Im Kindergarten: Allererstes Schneiden


ausgezeichnet

Schnipp Schnapp Schnäppchen

Kommt wie gerufen! Ich bin begeistert von diesem Bastelbuch, das an Ideenreichtum nur so strotzt. Hier wird den Kindern wirklich was geboten. Es schult ihre Fähigkeiten, stachelt sie zu tollen Spielen an, erleichtert ungemein das selbst Bastelt und vertreibt optimal die Zeit. Es macht einfach nur großen Spaß. Falten, Schneiden, Ordnen, Zusammenfügen. Bunt und peppig, mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Bei einigen Seiten erschließt sich mir die eigentliche Vorgehensweise zwar nicht so ganz, aber den Kleinen wird auch da sicher etwas einfallen.
Nicht nur im Kindergarten können sich die Kleinen damit die Zeit angenehm, aktiv und lehrreich gestalten, nein auch Eltern werden ermuntert, mit ihnen mitzutun. Mit Buntpapier und einer Kinderschere ist dieses kleine Büchlein im jedem Fall auch ein ideales Geschenk und Mitbringsel.

Bewertung vom 15.01.2021
Die neue Nebenbei-Diät
Lange, Elisabeth

Die neue Nebenbei-Diät


ausgezeichnet

Mit kleinen Schritten zum Erfolg

Das Team der Stiftung Warentest hat sich in diesem Buch viel vorgenommen. Praktische und hilfreiche Tipps, die unser Ernährungsverhalten dauerhaft ändern oder zumindest fundiert dafür sensibilisieren sollen. Kein Zwang, kaum Regeln. Kann das wirklich funktionieren?
Schon die Kapitelübersicht ist extrem interessant. Da jeder sein ganz eigenes Ernährungsproblem hat, kann man sich zuerst darauf konzentrieren und dann immer mehr in dem Buch umherschweifen. Ja, manches wusste man schon, doch hier wird durch die anschauliche Kombination von eingeschliffenen Verhaltensweisen, bislang begangener Fehler und allgemeiner Irrtümer aufgezeigt, wo bislang „der Hund begraben lag“. Allgemeine Erkenntnisse wechseln sich mit speziellen Strategien ab; ganz ähnlich dem Prinzip Problem – Erkenntnis – Lösung. Wie mächtig der innere Schweinehund eines jeden ist, wird die Selbstpraxis zeigen.
Das Buch hat mir ungeheuren Auftrieb gegeben. Der gesamte Tag, wichtige Lebenssituationen und ja stets auftretenden eigenen Befindlichkeiten trägt dieses Buch Rechnung. Es wird nicht belehrt sondert erklärt. Es wird nicht lamentiert sondern motiviert. Es gibt immer Alternativen zum Bisherigen.
Meine anfängliche Skepsis ist ausgeräumt. Das Buch hält, was es verspricht; wenn man den inneren Schweinehund nicht zu groß werden lässt. Es kann ohne Zwang und Regeln funktionieren. Man muss sein Leben nicht ändern, nur einzelne abgeänderte Nuancen dauerhaft in den Alltag integrieren. Es kann so einfach sein! Dank für dieses hilfreiche Sammelsurium.

Bewertung vom 22.11.2020
Die Katze kocht!
Katzenberger, Daniela

Die Katze kocht!


ausgezeichnet

Pink perfect

Wie man sie kennt - und besser. Obwohl man beim Lesen immer einmal unwillkürlich schmunzeln muss, ist dies keinesfalls als negativ anzusehen. Die Katze, wie sie leibt und lebt – und nun auch mit uns kocht und bäckt. Ehrlich, herzlich, offen. Auch wenn das Kochbuch nicht unbedingt zum must have avanciert, so hat es doch zumindest mich begeistert. Sie nimmt die Sache ernst. Ihr liegt viel an diesem Buch.
Es ist nicht nur ihr ureigener Stil, der mitreißt, es sind vor allem ihre kreativen und einfachen Rezepte, die einen Aha-Effekt auslösen. Ein leichtes und erfrischendes auf dem Teppich bleiben würde ich die Lektüre nennen. Daniela Katzenberger wirkt hier sympathischer und vor allem natürlicher als in so manchen TV-Formaten. Man wird in keinster Weise enttäuscht.
Verspielt und mit dem Focus auf wirklich einfach zuzubereitende Mahlzeiten nimmt sie uns mit in ihre Küche. Sie entfacht einen zarten Hauch von Kindheit, denn so einige Rezepte kennt man abgewandelt immerhin schon vom elterlichen oder eigenen Esstisch. Ob nun low Carb, Salate, Toast mit Speck, Zimtsterne oder gar Gesichtspeelings; der Tag wird in jeder Hinsicht ausreichend abgedeckt. Und obendrein natürlich hat uns die Autorin viel zu erzählen. Also, plaudern wir angeregt mit. Wer die Katze mag, wird ihr Kochbuch lieben. Guten Appetit.

Bewertung vom 18.10.2020
Liane und das Land der Geschichten
Shafak, Elif

Liane und das Land der Geschichten


sehr gut

Das Abenteuer wartet

Doch wo versteckt es sich? Abenteuer findet man in fantastischen Geschichten, in Büchern. So richtig beginnt doch alles erst mit Lesen, Schreiben, Zuhören, Erleben. Auch Lianes Geschichte inspiriert und motiviert, das Lesen (neu) für sich zu entdecken. Ein ganzes Universum tut sich dabei auf, ein Reigen, der nicht nur Kinder in alle Winkel der Welt führt und nach einer langen Reise vielleicht sogar zu sich selbst.
Wie mag dies bei Liane sein, die gerade dabei ist, dieses Universum zu erforschen. Sie mag ihren Namen nicht und so manch andere Dinge, kaum etwas, worüber sie nicht nachdenkt, energiegeladen und interessiert geht sie den Dingen nach; auch dem Dilemma mit ihrem Namen oder dem Rätsel des geheimnisvollen Globus? Abwarten, denn es beginnt zunächst gemächlich. Die jungen Leser haben so fast schon etwas zu viel Zeit, in die Handlung einzusteigen und Liane etwas besser kennen zu lernen. Ein wenig Durchhaltevermögen ist dabei also angesagt. Durch die große Schrift und den einfachen Satzbau, werden sie ohnehin nicht überfordert. Stellenweises Vorlesen bietet sich während der gesamten Lektüre an.
Das kunterbunte Cover mit unserer Protagonistin verrät, worauf man sich einlässt. Vorfreude garantiert. Die Zeichnungen im Innern des Buches sind leider nicht mehr ganz so anspruchsvoll und zudem nur in schwarz/weiß. Doch nun genug der Kritik. Ich halte dieses Buch letzten Endes nicht nur allein ob der Intention, Kindern das Medium Buch näher zu bringen, für absolut lesenswert. Ob die Message nun tatsächlich durch die Autorin an das Kind gebracht werden konnte, ist nicht ganz so wichtig, wird sie ihnen doch immerhin ein paar intensive Lesestunden damit bescheren.

Bewertung vom 11.10.2020
Arthurs wildes Hundeleben
Abidi, Heike

Arthurs wildes Hundeleben


ausgezeichnet

Meine Abenteuer als Hund

Arthur wünscht sich nichts sehnlicher, als einen eigenen Hund. Und er hat scheinbar Glück, dass ihm dieser Wunsch erfüllt wird. Doch ganz anders, als er es sich erträumt hat, denn alles andere wäre natürlich viel zu einfach und total langweilig.
An dieser Stelle haben die jungen Leser wiederum das Glück auf ihrer Seite, werden sie doch in eine turbulente und witzige Abenteuergeschichte entführt, in der Arthur zum Hund auf Zeit wird und Hund Lucky sich im Körper des Jungen wiederfindet. Interessante und wissenswerte Perspektiven tun sich auf. Verhaltensweisen von Mensch und Tier werden aber eher nur kindgerecht gestreift, als dass sie tiefgründiger beleuchtet werden.
Obwohl ich davon überzeugt bin, dass man aus dieser tollen Buchidee hätte mehr machen können, handelt es sich trotzdem um ein sehr gelungenes Kinderbuch, das nicht nur die jungen Leser an die Problematik, Verantwortung und Freude, ein Haustier zu besitzen, heranführt.
Die Autorin versucht unterhaltsam, in einfacher Sprache und mit spielerischen Mitteln, Kinder für Hunde zu sensibilisieren, auch wenn die Begeisterung dabei manchmal etwas zu kurz kommt. Dennoch: wer Hunde mag, wird daher „Arthurs wildes Hundeleben“ lieben.

Bewertung vom 20.09.2020
Single, weil die Auswahl scheiße ist
Roth, Karin Anja

Single, weil die Auswahl scheiße ist


gut

Willkommen im Club

Draußen in der freien Wildbahn geht es tatsächlich den Menschen wie den Leuten. Jede Single-Lady wird sich eher mehr als weniger in Karins Erlebnissen wieder erkennen, auch wenn sie selbst nicht einen solchen Erfahrungsschatz vorzuweisen hat. Das ist alles andere als tragisch, wenn man lesen darf, wie sich dieses oder jenes dann im Detail wirklich erleben und anfühlen lässt. Da kann Frau wirklich froh sein, dass so mancher Kelch an ihr vorüber gegangen ist.

Offen, erfrischend, selbstbewusst, humorvoll und abgeklärt. In vielen Dingen spricht sie mir aus der Seele. Sie gibt nie direkt den Männern die Schuld an ihrem Singledasein, nimmt sich und ihre eigene Herangehensweise aber auch nie richtig unter die Lupe. Viel gewollte Selbstironie, doch die stillen Momente fehlen, denn es ist, wie es ist, Singles sind nun mal doch einige Zeit mit sich allein; Selbstzweifel, Trotzgedanken etc. tauchen da unweigerlich auf; eben mehr als nur ein „so bin ich halt“ S. 76

Dieses kleine Buch um eine große Sache ist also bei weitem kein Ratgeber sondern ein stellenweise kurzweiliges Liebes-Resume. Eines ist jedoch gewiss: Man kann sich nach der Lektüre auch beim Gedanken an sein eigenes Engagement mit einem süffisanten C`est la vie - Lächeln zurücklehnen und sich dabei schon auf eine neue Runde vorbereiten.