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SeverusNyssen
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Rhein Neckar Kreis

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Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2025
Roth-Hunkeler, Theres

Damentour


gut

Ein Roman wie ein stiller Nachmittag unter Freundinnen
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Der zweite Band von Damenprogramm knüpft nahtlos an den ersten an und führt die Leserin wieder mitten hinein in die Welt einer besonderen Frauengemeinschaft. Im Zentrum stehen Louise, die schüchterne Glücksforscherin, und Mathilde, die mit Leidenschaft kocht und das Leben in einer Art Wohngemeinschaft strukturiert. Um sie herum entfaltet sich ein vielschichtiges Panorama von Frauen, die alle auf ihre Weise mit Herausforderungen, Sehnsüchten und Erinnerungen konfrontiert sind. Verwitwete, geschiedene oder alleinstehende Frauen bilden hier den Kern, ergänzt durch Begegnungen und Beziehungen, die das Leben zusätzlich komplizieren oder bereichern.

Der Stil bleibt typisch für diese Art von Frauenroman: Es geht weniger um eine spannende Handlung oder einen klaren Spannungsbogen, sondern vielmehr um Alltagsbeobachtungen, innere Entwicklungen und zwischenmenschliche Dynamiken. Die Geschichte fließt ruhig dahin, fast schon gemächlich, und lebt von den Dialogen und den leisen Momenten, die zum Nachdenken anregen. Der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, das Teilen von Sorgen und Hoffnungen sowie die Frage, wie man auch in späteren Lebensabschnitten noch wachsen und sich neu erfinden kann, sind zentrale Themen.

Gerade Louise, die mit ihrer Forschung nach dem Glück eine sehr zurückhaltende Figur bleibt, dient als Spiegel für viele Fragen, die Leserinnen sich selbst stellen könnten. Mathilde wiederum bringt Wärme, Alltagsnähe und ein wenig Leichtigkeit in das Geschehen. Manchmal jedoch wirkt die Vielzahl an Charakteren unübersichtlich, besonders für Neueinsteigerinnen, die den ersten Teil nicht kennen. Wer sich aber auf die Erzählweise einlässt, wird mit einem vielstimmigen Chor weiblicher Lebensgeschichten belohnt.

Für treue Leserinnen des ersten Bandes ist auch die Fortsetzung ein lohnendes Wiedersehen. Neueinsteigerinnen brauchen möglicherweise etwas Geduld, um sich in die Struktur ohne klassische Handlung einzufinden. Wer jedoch literarische Texte schätzt, die mehr Wert auf Atmosphäre und Reflexion als auf Tempo und Spannung legen, wird hier fündig. Damentour ist ein Roman, der sich bewusst Zeit nimmt – eine Einladung, mit den Protagonistinnen gemeinsam zu verweilen, nachzudenken und vielleicht auch die eigene Sicht auf Freundschaft, Selbstfindung und den zweiten Frühling des Lebens zu überdenken.

Bewertung vom 04.10.2025
Scharmacher-Schreiber, Kristina

Alles tanzt - Eine Maus wirbelt durch Stepp und Ballett


ausgezeichnet

Alles tanzt – Wenn kleine Mäuse große Schritte wagen
Alles tanzt – Eine Maus wirbelt durch Stepp und Ballett“ von Kristina Scharmacher-Schreiber, erschienen im Südpol Verlag und stimmungsvoll illustriert von Stephanie Marian, ist ein großformatiges Sach-Bilderbuch, das Tanz für Kinder auf ganz besondere Weise erlebbar macht. Auf dem Cover blickt man auf eine detailreiche Hausfassade, in deren Räumen unterschiedlichste Tanzarten lebendig werden – ein Hinweis darauf, wie vielfältig das Buch aufgebaut ist.

Die Rahmenhandlung: Zwei Mäuse möchten unbedingt tanzen. Während sie neugierig auf Entdeckungstour gehen, gerät eine Maus in eine Sporttasche – und findet sich plötzlich mitten im Abenteuer wieder, das sie durch die Welt des Tanzes führt. Von Ballett über Schuhplattler bis zum modernen K-Pop: Das Buch zeigt, dass Tanz unzählige Gesichter hat und in vielen Kulturen Ausdruck von Freude und Gemeinschaft ist.

Besonders klug ist die Struktur. Schon zu Beginn gibt es eine Karte, die die verschiedenen Stationen und Tänze auflistet – so wissen Kinder gleich, was sie erwartet. Jedes Kapitel bietet eine Mischung aus Information und kleiner Geschichte. Dabei werden Tänze erklärt, ihre Ursprünge vorgestellt und gleichzeitig in die Mäuse-Erzählung eingebettet. Durch Infoboxen und Mitmach-Ideen können die Leser*innen selbst aktiv werden und einfache Schritte ausprobieren – das macht das Buch interaktiv und lebendig.

Die Illustrationen von Stephanie Marian sind großflächig, bunt und voller Leben. Sie vermitteln nicht nur Bewegungen, sondern auch die jeweilige Stimmung der Tanzarten – von anmutigen Ballettposen bis zum kraftvollen Stepptanz. Man möchte fast selbst sofort aufspringen und mittanzen.

Inhaltlich beeindruckt das Buch durch seine Vielfalt. Es gelingt, sowohl klassische Tänze wie Ballett oder Schuhplattler als auch moderne Stile wie Moonwalk oder K-Pop kindgerecht zu erklären. Damit entsteht ein umfassender, zugleich kurzweiliger Überblick, der Wissen und Unterhaltung perfekt verbindet.

Empfohlen ist „Alles tanzt“ für Grundschüler*innen, die schon gut lesen können – besonders geeignet ab Klasse 3 oder 4. Der Textumfang ist beachtlich, doch die Mischung aus Erzählung, Infokästen und Illustrationen sorgt dafür, dass es nie langweilig wird.

Fazit: „Alles tanzt“ ist mehr als ein Buch über Tanz – es ist eine Einladung zum Staunen, Ausprobieren und Mitmachen. Wer einmal hineingeschaut hat, wird immer wieder zurückkehren, um neue Details zu entdecken oder selbst die Tanzschritte auszuprobieren. Ein schwungvolles, informatives und liebevoll gestaltetes Buch, das Tanz in seiner ganzen Vielfalt feiert – und zeigt, dass auch die kleinsten Mäuse ganz groß herauskommen können.

Bewertung vom 04.10.2025
Lotter, Johann Christian

Im Bann der Freibeuter


ausgezeichnet

Zwischen Galgen und Schatzkarten – eine packende Reise in die Welt der Freibeuter
Johann Christian Lotters Roman „Im Bann der Freibeuter“ eröffnet mit einer Szene, die den Ton für die ganze Geschichte vorgibt: Wir erleben, wie Richard Kreuzner Zeuge einer Hinrichtung wird, bei der sein Mitfahrer Thursday Spring in die Themse springt, um dem Galgen zu entgehen. Schon hier spürt man das Spiel mit Leben und Tod, mit Mut und Verzweiflung, das den Roman durchzieht. Interessant ist auch das Detail, dass es nur fünf Plätze für sechs Gehängte gibt und ausgerechnet der berüchtigte Kapitän Kidd fehlt – ein Hinweis darauf, dass nicht alles so geradlinig ist, wie es zunächst scheint.

Das Buch selbst ist als Rückblick Richards erzählt: Wir erfahren von seiner Kindheit in Deutschland, wo er als Sohn eines ausbeuterischen Silberminenbesitzers aufwächst. Seine Mutter stirbt bei der Geburt, und Richard zieht sich in die Welt der Bücher zurück. Er ist ein Bücherwurm, der lieber im Laden stöbert und lernt, statt wie sein Vater harte Geschäfte zu führen. Doch mit 15 Jahren zwingt ihn der Vater zur Minenarbeit– ein Wendepunkt, der sein Leben grundlegend verändert. Nach einem Unfall verlässt Richard seinen Vater und kehrt nicht zurück, sondern schlägt sich nach London durch, wo er den Beruf des Bibliothekars anstrebt. Ironischerweise heuert er auf einem Schiff an, das er erst später als Piratenschiff erkennt. Damit beginnt sein eigentliches Abenteuer: die Begegnung mit gefährlichen Männern, exotischen Orten und der ständigen Frage nach Loyalität und Freiheit.

Lotter schildert diese Entwicklung mit großem Detailreichtum und spürbarer Begeisterung für historische Piratenstoffe. Der Schreibstil ist zu Beginn gewöhnungsbedürftig, da er etwas ausschweifend und altertümlich wirkt, doch schon nach wenigen Kapiteln gewöhnt man sich daran und wird mit einer dichten Atmosphäre belohnt. Besonders die langen Kapitel können eine Herausforderung sein, da sie eher episch aufgebaut sind, aber gleichzeitig steigern sie das Gefühl, mitten in einer großen, unaufhaltsamen Welle von Ereignissen zu stehen.

Inhaltlich überzeugt der Roman durch eine gelungene Mischung aus Abenteuer, geschichtlichem Hintergrund und Charakterentwicklung. Richard ist keine stereotype Heldenfigur, sondern ein nachdenklicher, belesener junger Mann, der durch Zufälle und Entscheidungen in eine Welt gerät, die eigentlich nicht die seine ist. Gerade dieser Gegensatz – der Bücherfreund, der zum Piraten wird – macht den Reiz der Geschichte aus.

„Im Bann der Freibeuter“ ist also nicht nur eine klassische Piratengeschichte, sondern auch ein Entwicklungsroman, der von der Suche nach Identität und Freiheit erzählt. Wer sich auf den Stil einlässt, wird mit einem fesselnden und atmosphärischen Werk belohnt, das einen noch lange nach dem Zuklappen des Buches beschäftigt.

Bewertung vom 03.10.2025
Kohinata, Iroha

Die Legende der Steinkrieger 01


gut

Zwischen Stein und Legende – Fantasy, die überrascht
Legende der Steinkrieger ist ein Werk, das auf den ersten Blick klassische Fantasy-Elemente mit Mythen und epischen Kämpfen vereint. Die Geschichte beginnt spannend mit politischen Intrigen, geheimnisvollen Kräften und einer geheimnisvollen Steinkriegerin, die aus einem uralten Stein hervorgeht. Besonders die Perspektive des jüngeren Isaza , der zwischen Loyalität, Mut und persönlichen Gefühlen hin- und hergerissen ist, macht den Einstieg interessant und fesselnd.

Die Handlung punktet durch dramatische Momente wie die Flucht ins Exil und den Überfall auf die Hochzeitsfeier, die stark an bekannte epische Szenen erinnert. Diese Passagen sind gut inszeniert, erzeugen Spannung und verdeutlichen die Machtspiele innerhalb der Königshäuser. Auch die mythologischen Elemente um die Steinkriegerin und ihre Fähigkeiten sind kreativ umgesetzt und verleihen der Geschichte eine eigenständige, fast archaische Atmosphäre.

Allerdings ist der Ton der Erzählung an manchen Stellen überraschend ungleichmäßig. Während die epischen und politischen Szenen stark ausgearbeitet sind, wirken andere Passagen überladen und lenken von der eigentlichen Spannung ab. Die Charakterentwicklung des jungen Isaza bleibt spannend, zeigt aber stellenweise Konflikte, die weniger nachvollziehbar wirken.

Insgesamt ist Legende der Steinkrieger eine interessante Fantasy-Geschichte mit Potenzial. Die Mischung aus Mythos, politischen Konflikten und epischer Handlung bietet Lesern viele spannende Momente. Für Fans von komplexen Welten, Intrigen und magischen Kräften ist das Buch definitiv lesenswert, auch wenn einige inhaltliche Entscheidungen die sonst stimmige Atmosphäre zeitweise etwas trüben.

Bewertung vom 03.10.2025
Helm, Neo

Halbgott 1


ausgezeichnet

Ein Epos voller Konflikte und Treue – Halbgott von Neo Helm

Ich habe Halbgott von Neo Helm mit großem Interesse gelesen und bin wirklich positiv überrascht. Der Roman verbindet High Fantasy mit einem Hauch historischer Erzählkunst – genau diese Mischung macht ihn besonders. Man spürt, dass hier nicht nur Abenteuer erzählt werden, sondern auch Fragen nach Macht, Loyalität und Zusammenhalt mitschwingen.

Am meisten ist mir Kilian ans Herz gewachsen. Er entwickelt sich spürbar weiter, bleibt aber manchmal noch sehr naiv. Vielleicht ist es gerade das, was ihn so sympathisch macht: Er ist treu, loyal und trotz aller Schwächen eine Figur, der man gern folgt. Andere Charaktere wie Pregar oder der Markgraf haben mich wiederum oft zweifeln lassen – gerade weil sie mehr wissen oder verbergen, als man auf den ersten Blick glaubt.

Sehr spannend finde ich auch die Alben. Sie wirken nicht wie eine eingeschworene Gemeinschaft, sondern eher wie eine Gruppe, die miteinander ringt. Und genau dieses Ringen macht das Ganze interessant, weil darin die Möglichkeit für große Veränderungen steckt. Die Fabel von Alba und Jurt gehört für mich zu den Höhepunkten, sie wirkt wie ein kleines Mythos im Mythos und hat mich richtig begeistert.

Natürlich gibt es Figuren, bei denen ich zwiegespalten bin – etwa Cobran, dessen Zorn nachvollziehbar ist, auch wenn er ihn nicht immer an den Richtigen auslässt. Diese Grautöne machen den Roman aber nur noch spannender, weil man nie genau weiß, auf wessen Seite man am Ende steht.

Alles in allem ist Halbgott ein gelungener Auftakt, der viel Potenzial für die kommenden Bände hat. Wer High Fantasy mit historischem Flair mag und Wert auf starke Charaktere legt, sollte hier unbedingt reinschauen. Ich freue mich schon sehr darauf, wie es weitergeht!

Bewertung vom 01.10.2025
Korten, Astrid

ZWEI LEBEN: DAS VERSPRECHEN (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zwei Leben, ein unvergessliches Versprechen

Astrid Kortens Roman Zwei Leben – Das Versprechen hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Schon als ihr zweiter Band, kann dieses Buch unabhängig vom ersten gelesen werden – und trotzdem spürt man sofort, dass Kortens Erzählkunst an Tiefe gewonnen hat. Es ist ein Familienroman, der auf eine Weise berührt, wie man es selten erlebt. Besonders gelungen finde ich den fließenden Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Einerseits Juna im Jahr 2014 in Brügge, andererseits Ester in den 1940er Jahren in Antwerpen während der Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Ich lese persönlich sehr gerne in der Gegenwart, und dennoch habe ich die Kapitel in der Vergangenheit genauso verschlungen, weil die Verbindungen zwischen den beiden Zeitebenen so überzeugend und spannend erzählt sind.

Juna lernt als ehrenamtlicher Buddy den Senior Vincent kennen, und nach und nach wird deutlich, wie eng ihre Geschichten miteinander verknüpft sind – fast schon unglaublich. Astrid Korten gelingt es, viele Personen einzuführen, ohne dass die Handlung überladen wirkt. Jede Figur hat Tiefe und einen Platz in der Geschichte, wodurch man sich schnell in ihre Lebenswege hineinversetzen kann. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen ist meisterhaft umgesetzt: Es entsteht ein spannender Spannungsbogen, ohne dass die Handlung verwirrend wirkt.

Die Autorin beschreibt Gefühle und Situationen sehr präzise – man spürt die Angst, den Schrecken und die Hoffnung der Figuren, ohne dass zu viel verraten wird. Kurzweilig, tiefgründig und berührend zugleich, zieht einen das Buch in seinen Bann. Es liest sich leicht und flüssig, sodass man es kaum aus der Hand legen möchte, und gleichzeitig hinterlässt es nachdenkliche Momente. Ich habe regelrecht Lust bekommen, noch mehr von Astrid Kortens Geschichten zu entdecken.

Zwei Leben – Das Versprechen ist ein Buch, das man unbedingt selbst lesen sollte: Es berührt, fesselt und bleibt lange im Herzen. Eine wunderbare Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, die man so schnell nicht vergisst.

Bewertung vom 01.10.2025
Felderer, Tintenheld

Die Völker von Calvaria (3)


ausgezeichnet

Zwischen Goldener Stadt und unendlicher Sonne: Ein Finale voller Magie und Mut
er dritte und letzte Band der „Völker von Calvaria“-Reihe, „Der Schrei der unendlichen Sonne“, ist ein beeindruckender Abschluss einer fantastischen Reise. Auch wenn das Buch eigenständig gelesen werden kann, empfehle ich dringend, die gesamte Trilogie zu erleben, um die volle Tiefe der Geschichte zu genießen. Besonders spannend ist die Reise von Arius, Saria und den Elementaren Sieben in die Goldene Stadt, deren Abenteuer liebevoll und detailreich beschrieben werden.

Die Mischung aus Steampunk, Piratenabenteuern und fantastischer Magie macht die Welt unglaublich lebendig. Die Illustrationen sind nicht nur schön gezeichnet, sondern vermitteln durch ihre Ausdrucksstärke die gleiche Stimmung wie die beiden Vorgängerbände – ein harmonisches Gesamtbild. Besonders bemerkenswert finde ich die Darstellung der Zwillinge Damon und Kiera, die mir von Anfang an sehr sympathisch waren.

Der Erzählstil wirkt fast wie ein Tagebuch, wodurch man die Gedanken und Gefühle der Charaktere sehr intensiv miterlebt. Gleichzeitig verleiht das Einbauen von Rätseln und magischen Münzen, die die tiefsten Ängste überwinden helfen, der Geschichte eine interaktive und mutmachende Dimension, die sowohl junge Leser*innen als auch Erwachsene anspricht.

Das Ende bietet einen runden Abschluss, der alle offenen Fragen zufriedenstellend löst, bleibt dabei aber durch den letzten Satz hoffnungsvoll offen für mögliche Fortsetzungen. Der Epilog ist gelungen und rundet die Reihe emotional ab. Insgesamt überzeugt Tintenheld mit Kreativität, Spannung und einer liebevollen Welt, die man nur ungern verlässt.

Wer Abenteuer, Magie und eine detailreiche, fantasievolle Welt liebt, findet in „Der Schrei der unendlichen Sonne“ ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch Mut macht und inspiriert.

Bewertung vom 30.09.2025
Wynter, Isla

Kiki fliegt zum Mond


ausgezeichnet

Mit Kiki bis zum Mond – Eine Sternenreise voller Mut und Träume
Kiki fliegt zum Mond von Isly Wynter ist ein Bilderbuch, das kleine und große Leser gleichermaßen verzaubert. Im Mittelpunkt steht Kiki, ein neugieriger Koalabär, der einen scheinbar unerreichbaren Traum hat: Er möchte bis zum Mond fliegen. Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass dieses Buch mehr ist als nur eine süße Geschichte – es ist eine Ermutigung für Kinder, an ihre Wünsche zu glauben und niemals aufzugeben, auch wenn Hindernisse auftauchen.

Die Texte sind bewusst kurz gehalten, sodass sie sich hervorragend zum Vorlesen eignen und auch die Aufmerksamkeit jüngerer Kinder nicht überfordern. Gleichzeitig sind die Illustrationen ein wahres Highlight: Farbenfroh, detailreich und voller Fantasie laden sie dazu ein, länger auf den Seiten zu verweilen und gemeinsam mit Kiki auf Entdeckungsreise zu gehen. Besonders schön ist, dass die Bilder viel Raum für eigene Gespräche zwischen Kind und Vorleser lassen.

Meine Tochter war von der Geschichte begeistert – sie hat Kiki sofort ins Herz geschlossen und wollte gleich selbst zum Mond „reisen“. Gerade diese Begeisterung zeigt, wie stark Kinder sich mit der Figur identifizieren können. Kiki vermittelt: Träume sind wertvoll, und auch wenn der Weg manchmal schwer ist, darf man sich nicht entmutigen lassen. Diese Botschaft wird mit Wärme und Leichtigkeit transportiert, ohne belehrend zu wirken.

Fazit: Kiki fliegt zum Mond ist ein wunderbares Kinderbuch über Mut, Durchhaltevermögen und die Kraft der Träume. Es ist sowohl zum Vorlesen am Abend als auch zum gemeinsamen Betrachten der Bilder perfekt geeignet. Ein Buch, das inspiriert, Hoffnung schenkt und Kindern zeigt, dass selbst die größten Wünsche nicht zu groß sind, um sie zu träumen.

Bewertung vom 27.09.2025
Ollech, Katja

Der Dschinn deines Herzens


ausgezeichnet

Wenn der Dschinn im Herzen erwacht – eine Reise zu mehr Selbstliebe

Beim Lesen von „Der Dschinn deines Herzens“ hatte ich das Gefühl, dass sich Katja Ollech direkt an meine eigenen Zweifel richtet. Die Geschichte von Laura beginnt so alltäglich – ein Flohmarktbesuch, ein unerwarteter Fund – und doch entfaltet sich daraus etwas Magisches. Der Dschinn, den sie entdeckt, ist nicht nur ein geheimnisvolles Wesen, sondern eine Stimme, die sie dazu bringt, ihre Unsicherheit zu hinterfragen und den Mut zu finden, sich selbst so anzunehmen, wie sie ist.

Mich hat die Geschichte sehr berührt, weil ich mich in vielen Momenten in Laura wiedererkannt habe. Dieses ständige Gefühl, allen gerecht werden zu müssen, freundlich und stark aufzutreten, aber im Stillen doch an sich zu zweifeln – genau das hat Katja Ollech so feinfühlig beschrieben. Während des Lesens musste ich mehr als einmal innehalten und denken: Ja, so ging es mir auch. Besonders der Gedanke, dass wir die Anerkennung nicht im Außen suchen müssen, sondern in uns selbst finden können, hat bei mir nachhaltig nachgewirkt.

Das Buch ist leicht und schnell zu lesen, aber es entfaltet seine Kraft genau darin: Es lädt ein, die eigene innere Stimme ernst zu nehmen und vielleicht sogar den eigenen „Dschinn des Herzens“ zu entdecken. Für mich war es nicht nur eine unterhaltsame Geschichte, sondern auch ein kleiner Spiegel, der mir gezeigt hat, wie weit ich schon auf meinem Weg der Selbstliebe gekommen bin – und wo ich mich noch ein Stück begleiten lassen darf.

Bewertung vom 27.09.2025
Jenkins, Shorty

Rosenfeuernacht


ausgezeichnet

Von der ersten Seite an gefesselt – meine Eindrücke zu Rosenfeuer Nacht
Schon das Cover hat mich sofort magisch angezogen – geheimnisvoll, schön gestaltet und perfekt passend zur Stimmung des Buches. Noch bevor ich zu lesen begonnen habe, war ich neugierig, was sich hinter diesem Bild verbergen könnte.

Der Schreibstil hat mich direkt überzeugt: angenehm flüssig, gleichzeitig aber voller Atmosphäre. Der Autor schafft es, eine mysteriöse Stimmung aufzubauen, die sich durch die ganze Geschichte zieht. Immer wieder geschehen rätselhafte Vorfälle, die mich beim Lesen nicht losgelassen haben. Dieses Gefühl, dass hinter allem noch ein größeres Geheimnis liegt, hat mir besonders gefallen.

Marin ist mir sofort sympathisch geworden. Sie wirkt lebendig und nahbar, sodass ich mich gerne von ihrer Geschichte habe mitnehmen lassen. Auch die Nebenfiguren sind sehr spannend ausgearbeitet. Den Großvater kann ich noch nicht richtig einschätzen, und gerade das macht ihn interessant. Rolf lässt mich ebenfalls hin- und hergerissen zurück – ich weiß noch nicht, ob er Freund oder Feind ist, und genau diese Unsicherheit macht ihn reizvoll. Besonders gelungen finde ich außerdem Elvan, den Jäger, der unglaublich eindrucksvoll dargestellt wird.

Das einzige, was mich ein wenig überrascht hat, war das Ende: Es kam ziemlich abrupt und hat viele Fragen offen gelassen. Aber anstatt mich zu enttäuschen, hat es vor allem meine Neugier geweckt. Ich hoffe sehr, dass es einen zweiten Teil geben wird – denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Marin und den anderen weitergeht.

Für mich ist Rosenfeuer Nacht ein spannendes, atmosphärisch dichtes Buch, das mich von Anfang an gefesselt hat und bei dem ich kaum erwarten kann, wie die Geschichte weitergeht.