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Gisel

Bewertungen

Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2025
Johnston, Bret Anthony

We Burn Daylight


sehr gut

Tragische Geschichte

Jaye und ihre Mutter machen sich auf nach Waco, Texas, dort will sich ihre Mutter der Glaubensgemeinde Lambs anschließen. Jaye kann mit Lamb lange nicht so viel anfangen, doch ihre Mutter ist ganz begeistert von dem Charma, das der Anführer der Glaubensgemeinde ausstrahlt. Als Jaye Roy kennenlernt, den Sohn des Sheriffs, fühlt sie sich von Anfang an von ihm angezogen. Doch Lamb hat andere Pläne für Jaye. Dann schaltet sich auch noch die Regierung ein, die Situation spitzt sich gefährlich zu.

Die zarte Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen findet statt auf dem Hintergrund der realen Tragödie 1993 von Waco, als die amerikanische Regierung einige grundlegende falsche Entscheidungen traf, was letztendlich viele Menschenleben kostete. Die wechselnde Perspektive der Erzählung gibt besondere Einblicke in eine scheinbar undurchsichtige, aber höchst explosive Situation. Durch die Verknüpfung zu den realen Geschehnissen von Waco wirkt das Buch sehr berührend, teilweise sehr beklemmend: Man weiß, wie es ausgegangen ist, und doch hofft man immer noch für die ahnungslosen Jünger und vor allem für die beiden jugendlichen Liebenden.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 11.10.2025
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


ausgezeichnet

Trauer, Wut und eine starke Jugendliche

Arkadia, genannt Moll, will in einem Knabenchor singen. Damit möchte sie erreichen, dass ihre Mutter zurückkehrt, die vor einem Jahr “nur kurz” wegging und nie wiederkam. Mit ihren 13 Jahren ist Moll musikalisch hochbegabt, in ihrem Dorf aber ist sie zur Außenseiterin geworden. Ihr Vater ist nach dem Verschwinden der Mutter oft traurig, so sehr, dass er nicht wirklich für Moll da sein kann. Es ist unbedingt ihre Mutter, die Moll wieder nach Hause zurückholen will.

Man ahnt von Anfang an, dass hinter Molls Geschichte mit der Mutter noch etwas anderes steckt, allerdings muss man bis zum Ende der Erzählung warten, bis das Geheimnis gelüftet wird. Das erhöht die Spannung, die sich zunächst vorwiegend mit der Aufnahme im Knabenchor beschäftigt. Moll ist zum einen sehr talentiert, zum anderen aber auch sehr ehrgeizig, ist es doch ihr Ziel, mit der Teilnahme am Knabenchor ihre Mutter wieder zurückzuholen. Erst ganz zum Schluss erhält die Trauer ihren Platz, um die sich das Buch eigentlich dreht. Ich mochte Moll von der ersten Seite an, und nach und nach und vor allem mit dem Aufdecken ihres Geheimnisses wächst das Verständnis für sie. Dabei ist sie stark von der ersten Seite an.

Diese Geschichte von Trauer und Verlust, aber auch von der Stärke und Klugheit einer Jugendlichen hat mich sehr berührt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 11.10.2025
Arena , Brittney

A Dance of Lies


sehr gut

Tänze und Machtspiele

Vasalie, einst die erste Tänzerin am Hof von König Illian, sitzt bereits seit zwei Jahren im Kerker und erwartet nur noch ihren Tod, als sie überraschend frei gelassen wird – allerdings soll sie für den König zur Spionin werden bei der Versammlung der Königreiche. Dabei muss sie Menschen auch Schaden zufügen. Überraschend erhält sie Hilfe von Illians Bruder Anton, der gleichzeitig auch Illians größter Widersacher ist. Wem kann Vasalie überhaupt vertrauen?

Die Autorin Brittney Arena versetzt die Handlung in ein Königreich, das mit mehreren anderen zusammen die Welt beherrscht. Der Frieden ist eher brüchig, bei der Versammlung der Königreiche weiß keiner so recht, wem man vertrauen kann. Das geht auch Vasalie so, die einerseits fest an Illians Vorgaben gebunden ist, gleichzeitig aber auch ihren eigenen Weg sucht, um aus seiner Abhängigkeit zu entkommen. Doch kann ihr das überhaupt gelingen? Dieses Dilemma kann man als Leser sehr gut nachvollziehen, wobei die Geschichte einige überraschende Wendungen bereit hält und zum Ende des Buches alles nochmal in einem ganz anderen Licht zeigt. Nicht immer wirkte Vasalie für mich so richtig überzeugend, doch ich ließ mich von der Geschichte leiten. Das letzte Kapitel macht endgültig Lust auf eine Fortsetzung.

Mich hat die Geschichte gut unterhalten können, ich bin schon ganz gespannt auf Vasalies weitere Abenteuer. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.10.2025
Clavadetscher, Martina

Die Schrecken der anderen


sehr gut

Wichtiges Thema, Umsetzung gewöhnungsbedürftig

In einem zugefrorenen See wird eine Leiche gefunden. Die Polizei bittet um die Mithilfe des Archivars Schibig, der am See auf Rosa trifft, die neben dem See in einem Wohnwagen lebt. Dann ist da noch der schwerreiche Erbe Kern, der mit seiner hundertjährigen Mutter und seiner jungen Frau in einem Haus lebt, leider lässt der gewünschte Erbe noch auf sich warten. Was haben all diese Geschehnisse nur miteinander zu tun?

Diese Frage habe ich mir sehr lange gestellt, zu lange fehlten mir die Zusammenhänge, so dass ich mir schon überlegt hatte, die Lektüre abzubrechen. Nur sehr langsam zeigen sich die Zusammenhänge, und erst dann hat mich die Geschichte fesseln können. Das ist schade, denn die Aussage der Erzählung ist äußerst wichtig. Der Schreibstil ist äußerst gewöhnungsbedürftig und bleibt sehr lange eher sperrig. Letztendlich hat mich das Buch eher zwiespältig hinterlassen, muss man doch sehr lange viel Geduld mit dem Buch aufbringen.

Ich empfehle das Buch weiter wegen dem Thema, das hinter der Geschichte steht, und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 05.10.2025
Sußebach, Henning

Anna oder: Was von einem Leben bleibt


sehr gut

Familiengeschichte originell erzählt

Was bleibt von einem Menschen übrig, wenn er mal gestorben ist? Immer mehr nimmt die Erinnerung ab, bis sich irgendwann in den nächsten Generationen keiner mehr erinnern kann. Der Autor Henning Sußebach versucht, anhand von Fotos, Poesiealben, Postkarten, einem Kaffeeservice und einem Verlobungsring das Leben seiner Urgroßmutter Anna zu rekonstruieren. Sie kam in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts als junge Frau nach Cobbenrode, wo sie zunächst als Lehrerin arbeitete. Doch Annas Leben verlief in mancherlei Hinsicht außergewöhnlich. Sie entscheidet immer wieder über ihr Leben, wo dies in der damaligen Zeit nicht üblich war für Frauen.

Das Buch ist der Versuch der Annäherung an das Schicksal einer Ahnin, die schon fast ganz in der Vergangenheit versunken war. Der Autor schreibt über seine Urgroßmutter, als es schon kaum jemand mehr gibt, der sich an sie erinnern kann. So sind die Zeichen eher spärlich, es ist immer wieder mal ein bisschen Raten, wie das Leben von Anna Kalthoff wirklich verlief. Eingebunden wird ihr Schicksal in die historischen Gegebenheiten ihrer Zeit und was davon Einfluss auf ihr Leben hatte. Das ist immer wieder spannend, zeigt es doch eine ganz andere Sichtweise als das einer Frau von heute in unserer heutigen Zeit. Obwohl einiges aus Annas Leben nicht mehr rekonstruiert werden konnte, ist dieses Buch eine spannende Möglichkeit, seine Familiengeschichte zu erzählen. Es lohnt sich, nach den Annas in der eigenen Familie zu suchen, denn jede hätte ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Den Ansatz dieser Familiengeschichte finde ich sehr originell. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 05.10.2025
Weber, Elena

Divisio


gut

Gute Idee, Umsetzung noch ausbaufähig

Raya hat einen Alptraum, in dem sie einen Menschen ermordet. Doch das Erschreckende ist, dass es diesen Mord wirklich gegeben hat, und die Täterin sieht genauso wie Raya aus. Nun wird die junge Frau mit einem Video erpresst, der ihr den Mord in die Schuhe schieben will. Zusammen mit ihrem Freund David findet Raya heraus, dass sie eine Doppelgängerin namens Amila hat. Doch es zeigt sich, dass es noch viel mehr Verstrickungen gibt, und Raya muss sich entscheiden, was sie tut...

Der Leser entdeckt zusammen mit Raya das Geheimnis ihrer Doppelgängerin, denn hinter Raya und Amila steckt eine gefährliche Idee. Mit Raya ist man schnell derselben Meinung, dass die Idee von Divisio die Freiheit des Menschen einschränkt, und so ist es nur nachvollziehbar, wenn sie sich für den Kampf dagegen entscheidet, auch wenn sie dafür in Lebensgefahr gerät. Die Geschichte bringt immer wieder neue Wendungen, wobei mir hier einige Wendungen weniger gut gereicht hätten: Im letzten Viertel der Geschichte erschien mir das Geschehen nicht ansatzweise mehr glaubhaft, es geriet in meinen Augen ein bisschen zu einer Räuberpistole. Auch die Charaktere blieben mir teilweise ein bisschen zu blass, ihre Motivationen konnte ich nicht immer nachvollziehen.

Mich hat dieser Sci-Fi-Roman im wesentlichen gut unterhalten, das Geschehen kam mir aber in letzter Konsequenz etwas aufgesetzt vor. Die Grundidee fand ich sehr spannend, die Umsetzung ist noch ausbaufähig. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.10.2025
Riedl, Matthias;Andresen , Viola;Schäfer, Silja

Die Ernährungs-Docs - Unsere Anti-Jo-Jo-Methode


ausgezeichnet

Erfolgreich für ein gesundes Gewicht

Wer schon mal abzunehmen versucht hat, kennt ihn, den gefürchteten Jo-Jo-Effekt, der die abgenommenen Pfunde schnell wieder draufschlägt, manchmal sogar mit "Zinsen", denn das Gewicht geht manchmal sogar höher als vor der Diät. Die Ernährungs-Docs wollen helfen, nicht nur gesund abzunehmen, sondern langfristig durch eine Ernährungsumstellung auch das Gewicht zu halten.

Dieses Sachbuch erzählt kurz zusammengefasst, was man wissen sollte über gesundes Abnehmen und wie man der Jo-Jo-Falle entgehen könnte. Das Buch besticht mit einem fundierten Expertenwissen, einfach und prägnant erklärt, und bietet neben der theoretischen Grundlage auch 70 alltagstaugliche Rezepte, um eine Ernährungsumstellung hinzukriegen. So ist der Erfolg nicht nur für das gesunde Abnehmen gewährleistet, sondern auch dafür, das gewünschte Gewicht langfristig zu erhalten.

Dieser gut verständlich geschriebene Ratgeber hilft dabei, ein gesundes Gewicht zu erhalten und beizubehalten. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 04.10.2025
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


ausgezeichnet

Mystery im Transsibirien-Express

Ende des 19. Jahrhunderts fährt der Transsibirien-Express durch eine riesige, verlassene Wildnis zwischen China und Russland. Wer sich auf diese Reise einlässt, muss sich auf Gefahren einstellen, denn es gibt Gerüchte, dass der Zug nicht mehr sicher ist. Wer also mit diesem Zug reist, hat seine eigenen, recht verborgenen Gründe dafür. Und es scheint, als ob die Gefahren des Ödlands ihren Weg ins Innere des Zuges finden würden...

Die Geschichte beginnt wie eine Reisebeschreibung aus dem vergangenen Jahrhundert, es ist eine spannende Reise, auf die sich die Zuggäste einlassen wollen, eine Reise, die gefährlich zu werden droht. Erzählt aus mehreren Perspektiven, erhält der Leser einen spannenden Einblick in eine besondere Gesellschaft, die sich auf eine ungewöhnliche Reise eingelassen hat. Die Geschichte wird ergänzt durch einen Lageplan des Zuges, so dass man sich als Leser dort gut zurechtfindet. Die Reisenden, sei es Fahrgäste oder Zugpersonal, gewinnen nach und nach immer mehr Eigenleben, während andererseits die Gefahren der Zugreise immer deutlicher werden. Dabei spart die Geschichte nicht mit überraschenden Wendungen, so dass man sich als Leser selbst mitten im Geschehen fühlt und somit auch in größter Gefahr.

Diese besondere Reisebeschreibung gerät zu einem faszinierenden Mystery-Roman, der mich bestens unterhalten konnte. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 04.10.2025
Till, Jochen

Memento Monstrum (Bd. 3)


ausgezeichnet

Monstermäßig gut

Zum 590. Geburtstag von Opa Dracula ist eine Urlaubsreise geplant, mit Familie und Freunden, und zwar an Orte, die er bisher noch nicht gesehen hat. Die Geburtstagsgesellschaft besteht aus Dracula und seiner Frau Selena sowie seinen drei Enkeln Rhesus, Vira und Globinchen, zudem reisen noch mit Yeti, Werwolf Archie, der Zombie van Helsing mit seiner Frau Victoria und der unsichtbare Jack. Ob es wirklich noch Orte gibt, die Dracula nicht kennt?

Das Buch ist der dritte Band der Memento Monstrum Reihe. Die Geschichte macht genauso viel Spaß wie die beiden vorherigen Bände, man taucht gerne ein in die Geschichte um den Geburtstag des betagten Vampirs und all den Geschehnissen drum herum. Bestens gelungen sind auch wieder die Illustrationen im Buch. Da verliert man jede Scheu vor Monstern, findet sie menschlicher als uns selbst – ach ja, ein bisschen Grusel ist auch noch gegeben. Als Erwachsener lächelt man über einige der Geschichten, die man aus anderen Zusammenhängen bereits kennt und nun eine neue Auslegung davon erhält.

Dieses monstermäßig gute Kinderbuch hat mich wieder bestens unterhalten. Sehr gerne empfehle ich es weiter, zum Selberlesen und Vorlesen, und vergebe begeisterte 5 Sterne.

Bewertung vom 04.10.2025
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Hochspannung von Anfang bis Ende

Als in einem Berliner Nachtclub ein junger Mann tot aufgefunden wird, gestorben an einer Überdosis Liquid Ecstasy, gerät sein Freund Jan Staiger sehr schnell in Verdacht. Doch er beteuert hartnäckig seine Unschuld. Strafverteidiger Rocco Eberhardt glaubt ihm und will trotz erdrückender Indizien seine Unschuld vor Gericht beweisen.

Das Buch ist bereits der fünfte Band in der Justiz-Krimi-Reihe von Michael Tsokos und Florian Schwiecker. Man kann das Buch auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Diesmal hat es Strafverteidiger Rocco Eberhardt mit einem Fall zu tun, der nicht nur aussichtslos erscheint auf Grund der Indizien, die allesamt auf seinen Mandanten zeigen. Diesmal muss Rocco auch gegen Machtmissbrauch, Blind Spots und Vorurteile im Justizsystem kämpfen. Wie bisher auch ist die Geschichte sehr temporeich geschrieben, ohne größere Schnörkel, so dass sich das Buch auch sehr schnell liest. Der Fall ist spannend, muss doch selbst Rocco immer wieder an der Unschuld seines Mandanten zweifel, und mit ihm dann auch der Leser. Einige äußerst überraschende Wendungen bringen zusätzlich Spannung ins Geschehen. Das Buch soll der Abschluss der Reihe sein, wobei mich das Ende des Buches neugierig hinterlassen hat.

Dieser Justiz-Krimi hat mich von der ersten Seite an fesseln können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sternen.