Wenn du eine Entscheidung, die du bereust, verpfänden könntest, würdest du es tun? Es gibt keinen Haken, du bekommst einfach nur deinen Seelenfrieden. Solch ein Pfandhaus übernimmt Hana in "Water Moon" von ihrem Vater. Doch gleich an ihrem ersten Tag bricht völliges Chaos aus und zwingt Hana zu einer Reise durch die schönsten fantastischen Welten, die es nur gibt.
Das Buch war wirklich für mich ein absolutes Highlight. Es sieht nicht nur (gerade unter dem Schutzumschlag) wunderschön im Regal aus, sondern hat auch einen mindestens genauso bezaubernden Inhalt. Die Sprache schafft es, die atemberaubendsten Welten aufzuziehen, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Von Kapitel zu Kapitel habe ich mich immer wieder neu verlieben können. Es hat sich angefühlt, als wäre ich mit Hana selbst auf Reise gewesen. Hana ist dabei eine wirklich angenehme Reisebegleitung. Sie ist sympathisch, reflektiert und wortgewandt. Ebenso verhält es sich auch mit Kenshin, welcher sie tatkräftig in allem unterstützt. Beide sind sehr komplex ausgearbeitet und haben dadurch eine enorme Vielschichtigkeit.
Jedoch ist zu erwähnen, dass das Buch keine Lektüre für zwischendurch ist. Sie erfordert schon die volle Konzentration und Aufmerksamkeit von einem. Es lohnt sich jedoch doppelt und dreifach, diese Energie aufzuwenden. Denn auch wenn zumindest ich deutlich langsamer gelesen habe, hat sich das Buch nie langatmig angefühlt. Im Gegenteil, ich war einfach nur traurig, als es sein Ende gefunden hat.
Dieses Buch ist also etwas ganz Besonderes! Es erzählt nicht nur eine Geschichte, es entführt dich in eine Welt, die einfach nur zum Wegträumen ist. Somit kann das Fazit nur sein: Niemals würde ich meine Entscheidung eintauschen, dieses Buch gelesen zu haben!
Es schmerzt, wenn man für das, was man liebt, einfach nicht gut genug ist. Wenn einem das Leben einfach nicht vergönnt, das zu tun, was man sich am meisten wünscht. Genau das erlebt auch Percy in „Deep Cuts“. Dort lernt sie Joe kennen. Ihm wurde das Talent zum Musikmachen, das, was sich Percy eigentlich wünscht, einfach in die Wiege gelegt.
Das Leben ist manchmal gemein und das spürt man auch in diesem Buch. Manchmal sind es kleine Dinge, die wir nicht beeinflussen können, manchmal sind auch wir selbst die Bösewichte in unserer eigenen Geschichte. Percy ist eine unglaublich authentische Figur, durch die man eine ganze Palette an Gefühlen spüren durfte. Die Liebesgeschichte zu Joe ist leise, doch hallte sie in mir laut nach. Das, was zwischen ihnen ist, machte mich beim Lesen im positiven Sinne wahnsinnig. Joe ist auch ein toller Kerl, welcher manchmal mir etwas zu flach verbleibt. Ich hätte zu gerne auch seine Sicht der Dinge manchmal gelesen.
Der Schreibstil des Buches ist definitiv außergewöhnlich. Er ist nicht so leicht und locker zu lesen, wie man es vielleicht von bspw. New Adult Romanen gewöhnt ist. Bei dieser Geschichte steckt nämlich so viel zwischen den Zeilen. Zum Lesen sollte man sich also wirklich Zeit lassen. Das Buch ist eben nichts für zwischendurch, es braucht schon deine volle Aufmerksamkeit.
Jedoch ist das Buch vermutlich nicht für jeden etwas. Die Musik der 2000er steht schon sehr im Vordergrund. Es wird immer wieder mit Künstlern und Songtiteln um sich geworfen, so wie die Stücke inhaltlich besprochen werden. Wer kein Interesse an Musik hat, wird davon schnell genervt sein. Deswegen ist es Pflicht, sich die passende Playlist zum Buch anzuhören.
Für Musikfans und LiebhaberInnen von leisen, langsamen, manchmal auch unbefriedigenden Liebesgeschichten ist das Buch jedoch ein absolutes Muss.
Wie war eigentlich das Leben nach der Wende? Ich bin erst gut zehn Jahre danach geboren und im "Westen" aufgewachsen. Fakten zu dem Thema haben wir im Geschichtsunterricht gelernt. Reelle Erfahrungen blieben dabei jedoch auf der Strecke. "Adlergestell" konnte mir mit seiner atmosphärischen und emotionsgeladenen Erzählweise einige Perspektiven öffnen.
In dem Buch begleiten wir drei Mädchen, welche in einer Reihenhaussiedlung am Adlergestell aufwachsen. Die Geschichte wird dabei nicht voll linear erzählt. Eher handelt es sich um eine fragmentarische Erzählung, welche immer wieder in die Erinnerungen anderer Menschen eintaucht.
Der Schreibstil wirkt sehr filmisch, jedoch nicht verschnörkelt oder schwer zu verstehen. Es war wirklich schön, wie er sich auch immer verändert hat, sobald man aus einer anderen Perspektive die Welt betrachtet hat. Also alleine um den Schreibstil zu genießen, lohnt es sich, das Buch zu lesen. Gerade dadurch konnte die Geschichte auch eine gewisse Sogwirkung entwickeln, denn die Story an sich hat nicht wirklich einen Spannungsbogen. Das ist jedoch auch nichts, was mir negativ aufgefallen ist. Die Spannung entstand zumindest bei mir eher aus meiner eigenen Neugier heraus.
Deswegen kann ich das Buch gerade für Menschen wie mich, die eigentlich keine persönliche Berührung mit dem Thema haben, total empfehlen!
Haben wir hier etwa den Book-Boyfried des Jahres gefunden?
Kate und Henry könnten kaum aus unterschiedlicheren Welten kommen, doch trotzdem kreuzen sich ihre Wege in "The Darlington". Mehr will ich über die Handlung auch nicht erzählen, denn ich bin selbst komplett blind an die Geschichte rangegangen. Erwartet habe ich eine unterhaltsame New Adult Geschichte und genau die habe ich hier auch gefunden.
Der Schreibstil ist wirklich eine glatte 10/10! Man kann sich in den Worten einfach fallen und von der Geschichte treiben lassen. Gerade das ist mir bei NA besonders wichtig, da ich einfach bei solchen Geschichten abschalten will. Und das hat das Buch voll geschafft. Dazu sind Kate und Henry einfach nur absolut wundervoll. Ich habe ihre Chemie so sehr geliebt, dass ich beim Lesen einfach nur ein Lächeln auf den Lippen hatte. Gerade Henry war einfach ein Traum von einem Mann! Wer sich also ein kleines bisschen verlieben möchte, für den ist das Buch absolut das richtige! Das Buch hat aber auch seine intensiven und tiefgründigen Momente. Die sind aber perfekt dosiert, dass es sich nie erdrückend anfühlt. Es war einfach eine wirklich gute Mischung. Trotzdem, bitte die Triggerwarnungen beachten!
Das Buch hatte eigentlich bis auf kurz vor dem Ende ein richtig gutes Tempo. Das Ende an sich hat mich aber wieder völlig gecatcht und mich so unglaublich neugierig auf den nächsten Band gemacht. Ich glaube es ist eigentlich schon klar genug geworden, trotzdem: Wer NA etwas abgewinnen kann - bitte lesen, lesen, lesen!
Du magst keine Konzerte – Red Flag! Du hast noch keinen Führerschein – absolute Red Flag! Wie, du hast noch nie einen Liebesroman gelesen?? Absolute dicke Red Flag! Vermutlich wurde in den letzten Jahren kein Wort so inflationär in den sozialen Medien benutzt wie „Red Flag“. Alles und jeder kann mittlerweile eine sein. Auch Poppy in „Red Flags“ findet in so gut wie allem eine Red Flag, weshalb sie fast jeden nach dem ersten Date in den Wind schießt. Ist sie nur sehr picky oder hat sie vielleicht einfach nur Angst? Diese Frage stellen sich auch ihre besten Freundinnen, weshalb sie einen Pakt schließen. Poppy muss sich das nächste Mal auf die Person richtig einlassen und nicht bei der ersten Red Flag sofort verschwinden. Dann lernt sie Cam kennen und der ist – was ist er? Red Flag? Green Flag?
Die Geschichte ist mit ihren knapp 350 Seiten kurzweilig und schnell zu lesen. Sophie Jo hat einen humorvollen Schreibstil, welcher den aktuellen Zeitgeist perfekt einfängt. Ich habe wirklich das Gefühl, dass die Geschichte damit eine bisher bestehende Lücke in ihrem Genre füllt. Jo greift nämlich einen Gedanken auf, den sicher viele YA-Lesende nachvollziehen können: Schnelllebigkeit und Perfektionismus im Dating. Sie findet dafür wirklich empathische Worte, um dort seine eigene Sicht vielleicht auch zu überdenken.
Poppy als Charakter verblieb jedoch für mich etwas blass. Der Anfang war sehr charakterstark, jedoch hatte ich im Verlauf des Buches etwas das Gefühl, sie zu verlieren. Umso mehr hat mich Cam überrascht. Er war wirklich detailverliebt ausgearbeitet, so dass man wirklich das Gefühl hatte, ihn zu kennen und zu verstehen! Auch die weiteren Nebencharaktere hatten überraschend viel Herz.
Die Geschichte an sich geht sehr flott vonstatten, was an sich natürlich nicht schlecht ist. Jedoch hätte ich mir gerade am Ende vielleicht noch etwas mehr Zeit gewünscht. Da wären einige Seiten mehr nicht schlecht gewesen. Das Buch legte einen starken Fokus auf die Entwicklung der einzelnen Charaktere, wodurch der Anteil der Liebesgeschichte doch etwas kurz kam. An sich mal eine gelungene Abwechslung, würde es nicht als Rom-Com beworben werden.
Alles in allem ist es jedoch ein sehr gelungener YA-Roman, der einem viele spannende und nachwirkende Gedanken mit auf den Weg gibt. Gerade für junge Menschen, denen der Begriff Red Flags vielleicht auch schon etwas auf die Nerven geht, kann ich diese „Red Flags“ jedoch definitiv weiterempfehlen.
Was für ein Vogel bin ich? Papageientaucher? Oder doch eher Ralle? Vermutlich werden die Fragen für dich gerade keinen Sinn ergeben, aber am Ende dieses Buches wirst du dich das sicher auch fragen! In "Weil es nicht anders sein kann" begleiten wir über drei Jahre hinweg Sol und Addie, die beide ein sehr ausgeprägtes Wissen über Vögel haben, sonst aber etwas verloren im Leben wirken. Die beiden begegnen sich auf einer kleinen Insel vor der Küste Englands und spüren gleich, dass da etwas zwischen ihnen ist. Jedoch sind beide auch stark gezeichnet von ihrer Vergangenheit, sodass diese noch immer ihre Gegenwart bestimmt.
Das Buch war wirklich in vielerlei Hinsicht etwas ganz besonders. Der Schreibstil ist sehr detailverliebt und ruhig. Daran musste ich mich erstmal ein wenig gewöhnen. Eine Arbeit, die sich jedoch definitiv lohnt! Die Geschichte ist dadurch wirklich entschleunigend, jedoch gar nicht langweilig, da zumindest nach den ersten hundert Seiten ständig etwas anderes unerwartetes passiert.
Unsere beiden Protagonisten sind dabei das Herzstück der Geschichte. Sie sind unglaublich sympathisch und authentisch. Man bekommt einen starken Einblick in ihre jeweiligen Vergangenheiten, so dass sie immer absolut nachvollziehbar handeln. Man will sie manchmal zwar trotzdem einfach nur schütteln, allerdings versteht man, dass es anders aber einfach nicht sein kann. Und das liebe ich an diesem Buch! Diese Figuren sind wirklich perfekt ausgearbeitet und es macht einfach nur Spaß dem Weg der Beiden zu folgen. Ich will gar nicht viel zu ihrer Liebesgeschichte sagen, um ja nichts vorwegzunehmen, jedoch ist es mit Abstand die Beste, die ich seit langem gelesen habe! So viel sei zumindest gesagt.
Was auch erwähnt sein soll, ist dass man mit dem Buch defintiv sein Vogelwissen erweitert! Vielleicht etwas ungewöhnlich, jedoch auch mal etwas total anderes. Etwas, was man sonst vielleicht nicht so aus Romanen mitnimmt.
Für jeden, der ruhige Geschichten zum Durchatmen wertschätzt, ist das eine absolute Empfehlung. Für mich ist es ein richtiges Herzensbuch geworden!
Das Cover des Buches sieht vielleicht aus, wie jedes beliebige Kinderbuch. Nett, verspielt, bunt. "Fia und die Herzensbande" ist aber so viel mehr. Fia zieht mit ihren Eltern vom Land nach Köln (es hätte kein besserer Ort gewählt werden können!!!). Schnell schließt sie sich mit den anderen Nachbarskindern zusammen und gemeinsam gründen sie die Herzensbande. Dabei könnten die einzelnen Charaktere kaum unterschiedlicher sein. Sie alle sind besonders auf ihre ganz eigene Art, aber alle werden so genommen wie sie eben sind. Jeder findet in seiner Besonderheit seine ganz persönliche Stärke und wird so zu einem unverzichtbaren Teil der Bande. Wäre das die einzige Message in den Buch, wäre das schon schön, jedoch bietet das Buch noch so viel mehr.
Gemeinsam erlebt die Herzensbande eine Menge an Abenteuern. Mal sind sie aufregend, mal ganz ruhig. Jeder kleine Geschichte ist auf ihre ganz eigene Art berührend. Sie lernen zu helfen, sie lernen loszulassen, sie lernen dass es okay ist sich auch mal zu fürchten. Mit einer Menge Fantasie wird man als LeserIn einfach verzaubert und auf diese Reise mitgenommen.
Der Schreibstil ist leicht gehalten; immer mit einer Schippe Humor. Fia, unsere Erzählerin der Geschichte, erzählt ganz frei von der Leber weg, jedoch immer auch mit Köpfchen. Gerade wir Erwachsenen kommen hin und wieder auf unsere Kosten, was für komische Dinge wir manchmal von uns geben. Somit ist es nicht nur ein Buch für die Kleinen, auch wir großen können hier eine Menge mitnehmen.
Ich will gar nicht weiter um den heißen Brei reden: Ich liebe das Buch.
Wann hat jemand eine zweite Chance verdient? Quinn in "One Song Apart" muss gleich am ersten Tag ihrer Ausbildung darauf hoffen eine zu bekommen. Denn alles geht einfach nur fürchterlich schief. Dabei war es ihr Kindheitstraum Journalistin zu werden. Unter ihren Fehlern leidet ebenso der aufstrebende Popstar Milo, der der Presse sowieso kritisch gegenübersteht. Gemeinsam müssen sie sich beide eine zweite Chance geben.
Der Schreibstil war der Hammer. Anders kann man es einfach nicht sagen. Der Schreibstil war eine glatte 10/10 und hat einen nur so durch das Buch fliegen lassen. Gerade deswegen ist es für mich ganz schnell zu einem richtigen Wohlfühlbuch geworden. Es war einfach zu lesen, aber nicht platt. Alle Szenen waren voller so wunderschöner Details, dass man einfach nicht anders konnte, als sich dieser Welt hinzugeben. Vieles ist hier natürlich ziemlich realitätsfern, aber das ist völlig okay gewesen. Darum geht es in dem Buch auch nicht. Man sollte einfach träumen und genau das ist gelungen.
Die Geschichte an sich war manchmal vielleicht etwas kitschig, jedoch in einem unglaublich verträglichem Maße. Die Liebesgeschichte ist absolut Slow-Burn, geht dann jedoch plötzlich mit einem krassen Tempo los. Das ist auch einer der wenigen Punkte an dem Buch, was mir leider nicht so gefallen hat. Jedoch sind es minimale Sachen, die der Schreibstil und die ganze Welt des Buches wieder wett machen.
Quinn und Milo sind tolle Protagonisten, die man einfach gerne begleitet. Milo wirkt vielleicht etwas zu glatt, Quinn hat jedoch definitiv ihre Ecken und Kanten, was sie jedoch auch so liebenswert macht. Beide, aber gerade Quinn machen in dem Buch eine merkliche Entwicklung durch, bei der es einfach nur Spaß macht, dabei zu sein.
Ich bin ehrlich, das Buch ist ein absoluter Must-Read für den Herbst. Ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bände, denn schon in diesem sind so viele Momente versteckt, bei denen man merkt, dass sie Ausgangspunkte für die Fortsetzung sind. Und die Momente versprechen noch mehr Emotion und Tiefe. Ich bin also gespannt!!!
Was würdest du machen, wenn deine Schwester krank ist und die Gesellschaft sie vernichten will? Wie ist es in einer Welt zu leben, in der dich jede Sekunde derselbe Parasit befallen könnte? In der Situation stecken Kingo und Kayano im ersten Band von "Wild Strawberry".
Die Zeichnungen sind wunderschön, eigentlich mehr als wunderschön und laden immer wieder zum Verweilen ein. Sie kreieren eine groteske Atomsphäre zwischen Brutalität und der Schönheit der Natur. Man wird durch die Zeichnungen förmlich in die Welt hineingesogen. Aber auch die Charaktere haben ihren Charme und wirken alle einzigartig und sympathisch.
Auch die Story kann mehr als überzeugen. Sie wird mit einer hohen Geschwindigkeit erzählt; trotzdem bleibt alles klar und verständlich. In diesem Einstiegsband nimmt die Spannung ziemlich an Fahrt auf und überrascht mit unvorhergesehenen Wendungen. Unsere beiden Protagonisten Kingo und Kayano sind beide sehr authentisch und - ahh einfach toll, so dass man nicht anders kann, als sie auf ihrer Reise begleiten zu wollen. Auch alle anderen, die man in dem Band kennenlernt, sind Charaktere mit ihren Eigenarten und zumindest angedeuteten spannenden Hintergrundgeschichten, die in den anderen Bänden mit Sicherheit mehr Raum bekommen.
Ich würde so gerne mehr ins Detail gehen, jedoch will ich hier niemanden Spoilern. Aber wenn ihr die Erfahrung haben wollt, über einen Manga unbedingt sprechen zu wollen, dann lest diesen. Ich freue mich nun unglaublich auf den zweiten Band und bin mehr als gespannt, wie es in dieser Reihe weiter geht!!!
Will ich wirklich Kinder bekommen? Wenn ja mit wem? Und was ist, wenn nicht? Bei diesen Fragen dürfen wir Antonia bzw. Toni in "Im Leben nebenan" begleiten. Die Geschichte fällt gleich auf, durch ihren ungewöhnlichen und doch sehr spannenden Aufbau. Wir begleiten Antonia sowie Toni, ein und dieselbe Person, die jedoch ab einem gewissen Punkt verschiedene Entscheidungen getroffen haben, wodurch sich ihre Leben völlig unterschiedlich entwickelt haben.
Lange hat ein Buch mich nicht mehr so emotional durcheinandergebracht. Viele Themen werden angerissen, mit denen gerade Frauen in ihren Zwanzigern und frühen Dreißigern stetig konfrontiert werden. Kinderwunsch, unerfüllter Kinderwunsch, ein fehlender Kinderwunsch. Was es bedeutet Mutter zu sein, was es heißt sich in der Mutterrolle nicht zurecht zu finden. Im Vordergrund stehen sowohl Antonias / Tonis Gefühle genauso wie der Umgang der Gesellschaft damit. Beides so real und authentisch und deswegen teils so schmerzhaft. Ich wünsche mir, dass viele Menschen dieses Buch lesen (gerade auch Männer) damit mehr Verständnis, Perspektive und Austausch über diese Themen geschieht. Gerade dafür ist dieser Roman, ist aus meiner Sicht, ein wundervoller Katalysator dafür.
Der Schreibstil ist sehr flüssig gehalten. Er war nicht zu plakativ, aber auch nicht zu verschnörkelt. Die Sprache war sensibel und an den richtigen Stellen brutal zu gleich. Die Autorin weiß, wie man es schafft Emotionen bei den Lesenden hervorzurufen!
Mein einziger Kritikpunkt wäre vielleicht, dass dem Buch eine Triggerwarnung fehlt (oder zumindest in meiner E-Book Version nicht vorhanden war). Gerade die ersten Seiten können dabei bestimmte Personen definitiv emotional sehr Aufwühlen. Deswegen hier von mir eine große Triggerwarnung bzgl. Fehlgeburt und einer detaillierten Darstellung dessen.
Ansonsten bin ich mir sicher, dass das Buch vielen Menschen den Horizont erweitern kann.
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