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Akhl_t
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Erfurt

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2025
Noah, Trevor

Ins hohe Gras


ausgezeichnet

„Ins hohe Gras“ von Trevor Noah ist eine Kindergeschichte, die mich überrascht hat, weil sie trotz ihrer Einfachheit eine große Tiefe entfaltet. Noah erzählt hier nicht wie gewohnt aus seinem eigenen Leben, sondern schafft eine kleine Welt, die Kinder direkt anspricht und gleichzeitig Erwachsenen etwas mitgibt. Die Geschichte wirkt wie ein Spaziergang durch Fantasie und Natur – leicht verständlich, mit Bildern, die Kinder sofort greifen können. Dabei geht es nicht nur ums Abenteuer im hohen Gras, sondern auch ums Staunen, ums Fragenstellen und ums Entdecken der eigenen Sicht auf die Welt. Was mir gefallen hat: Die Sprache ist klar und kindgerecht, aber nicht banal. Sie lädt dazu ein, gemeinsam zu lesen und danach ins Gespräch zu kommen. Es ist eine Geschichte, die Geborgenheit vermittelt und gleichzeitig Neugier weckt. Für mich fühlt es sich an wie ein kleines Geschenk: warm und voller Möglichkeiten, die Welt durch Kinderaugen neu zu sehen.

Bewertung vom 06.12.2025
Suppiger, Tanja

Rauhnächte - Reguliere dein Nervensystem und schaffe die Basis für persönliches Wachstum


ausgezeichnet

Das Buch „Rauhnächte – Reguliere dein Nervensystem und schaffe die Basis für persönliches Wachstum“ von Tanja Suppinger hat mich auf eine sehr persönliche Weise berührt. Es verbindet die alte Tradition der Rauhnächte mit modernen Ansätzen zur Selbstregulation und Körperwahrnehmung. Besonders die 24 Übungen sind nicht nur praktische Anleitungen, sondern kleine Einladungen, wieder mehr ins Spüren zu kommen – weg vom Kopf, hin zum Körper. Ich fand es wohltuend, dass die Autorin nicht belehrend schreibt, sondern eher sanft begleitet, fast so, als würde sie einen an die Hand nehmen. Manche Übungen wirken zunächst simpel, entfalten aber eine erstaunliche Tiefe, wenn man sich wirklich darauf einlässt. Das Buch ist kein trockener Ratgeber, sondern fühlt sich wie ein Ritual an, das einen durch die dunkle Jahreszeit trägt. Es schenkt Ruhe, Klarheit und das Gefühl, dass persönliches Wachstum nicht durch Druck entsteht, sondern durch liebevolle Aufmerksamkeit für sich selbst.

Bewertung vom 16.11.2025
Pavicsits, Nina

We are Austria


ausgezeichnet

Das fabelhafte Cover des Buches hat mir auf Anhieb richtig gut gefallen und mich dementsprechend auch auf den Inhalt neugierig gemacht. Der Farbschnitt ist ebenso wunderschön wie die gesamte Gestaltung des Buches im Inneren.
Es geht hier um Frauen aus Österreich, die mutig, neugierig, clever, wissbegierig, stark und einfach nur inspirierend sind. Nina Pavicsits hat sich hier eine Reihe an wunderbaren Frauen ausgesucht und diese stilvoll selbst zu Wort kommen lassen. Das Buch hat mich emotional sehr aufgewühlt und mir vor allem die Augen geöffnet, da mir viele dieser Frauennamen nicht bekannt vorkamen. Durch das Lesen habe ich so viel Neues dazugelernt und wieder einmal gemerkt, wie sehr Frauen diese Welt bereichern und auch schon vor Jahrzehnten und Jahrhunderten bereichert haben. Eine absolute Leseempfehlung für alle!

Bewertung vom 09.10.2025
Beck, Nadine;Berkels, Tim

Penis!


ausgezeichnet

Als ich das Jugendbuch „Penis!“ von zum ersten Mal in der Hand hatte, war ich neugierig, aber auch ein bisschen unsicher, was mich erwartet. Letztlich war ich aber durchweg begeistert!
Statt wie im Bio-Unterricht trocken zu erklären, wird hier offen über alles geredet – über Körper, Gefühle, Unsicherheiten und alles, was dazugehört. Man merkt sofort, dass die Autorin weiß, wie man Jugendlichen Wissen vermittelt, ohne sie zu belehren.
Ich fand’s super, dass auch Themen wie Erektionen, Selbstbefriedigung oder Vergleiche angesprochen werden, ohne Witze oder Scham. Die Illustrationen sind bunt und respektvoll, und das Ganze liest sich richtig leicht.
Insgesamt also ein mutiges und wichtiges Buch, das vermeintlich peinliche Situationen entschärft und Wissen für alle zugänglich macht. Ich finde, es sollte in jeder Schule und in jedem Jugendzimmer stehen.

Bewertung vom 28.09.2025
Biedermann, Nelio

Lázár


sehr gut

Nelio Biedermanns Lázár ist ein intensiver Familienroman, der weit über eine bloße historische Erzählung hinausgeht. Im Zentrum steht Lajos, geboren im südungarischen Schloss der Familie von Lázár, dessen Kindheit bereits den Wandel einer Epoche spiegelt. Zwischen Monarchie, Kriegen und dem schleichenden Zerfall alter Privilegien, entfaltet sich ein sehr fein gezeichnetes Panorama von Herkunft, Schuld und Sehnsucht.

Besonders eindringlich wirken vor allem die vielen stillen Szenen im Buch: Gespräche am Tisch, Blicke zwischen Geschwistern, das Schweigen einer Mutter. Biedermann erzählt mit einer poetischen Sprache, die Sinneseindrücke und die Atmosphäre lebendig werden lässt. Wer sich auf die Dichte der Figuren und Details einlässt, findet hier einen Roman, der noch lange nachhallt – auch wenn die erzählerische Schwere manchmal Geduld verlangt.

Bewertung vom 28.09.2025
Engler, Leon

Botanik des Wahnsinns


ausgezeichnet

Leon Englers Roman Botanik des Wahnsinns ist ein intensives, leicht autobiografisch gefärbtes Debüt, das zwischen Familienchronik, Roman und psychologischem Erfahrungsbericht changiert.
Ausgangspunkt ist der Verlust sämtlicher Erinnerungsstücke durch eine Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter – ein passendes Bild für das Ausgelöschtwerden der eigenen Geschichte. Engler zeichnet das Porträt einer Familie, in der psychische Krankheiten viele Generationen prägen, und eines Ich-Erzählers, der zwischen Flucht und Selbstsuche seinen Platz sucht. Sprachlich wechselt der Roman zwischen Humor, Beobachtung und schonungsloser Ehrlichkeit.
Die fragmentarische Struktur fordert Aufmerksamkeit, belohnt aber mit dichten Momentaufnahmen und einer empathischen Sicht auf „Wahnsinn“. Ein kraftvolles Buch über Erbe, Identität und die Frage, was „normal“ überhaupt heißt.

Bewertung vom 24.08.2025
Schneider, Roberta

In sieben Koffern um die Welt


ausgezeichnet

„In sieben Koffern um die Welt“ ist ein liebevoll gestaltetes Bilderbuch, das kleine und große LeserInnen auf eine fantasievolle Reise einlädt. In der Gepäckaufbewahrung von Herrn Walis öffnen sich sieben geheimnisvolle Koffer, gefüllt mit kuriosen Gegenständen, die von Menschen aus aller Welt erzählen — von Naschkatzen über mögliche GeheimagentInnen ist alles mit dabei. Roberta Schneiders einfühlsame Texte sind behutsam, voller kindlicher Neugier und regen zum Miträtseln und Weiterdenken an.
Katja Spitzers wimmelige, farbenfrohe Illustrationen machen jede Seite zu einem Entdeckungsspielplatz fürs Auge. Besonders gelungen ist wie das Buch beim Vorlesen dazu anregt, ins Gespräch zu kommen: Welche Geschichte steckt in welchem Koffer? Ein kleiner Kritikpunkt wäre vielleicht: Der Umfang von 32 Seiten fühlt sich etwas kurz an – ein paar Koffer mehr hätten der Fülle der Ideen gutgetan. Dennoch ist es ein zauberhaftes Buch, das mit Fantasie und Wärme überzeugt.

Bewertung vom 24.08.2025
Willbrand, Klaus;Razumovych, Daria

Einfach Literatur


ausgezeichnet

„Einfach Literatur“ von Klaus Willbrand ist ein ungewöhnliches und zugleich erfrischendes Buch über den Zugang zu Literatur. Willbrand gelingt es, mit einem klaren, zugänglichen Stil die Freude am Lesen neu zu entfachen – ganz ohne belehrenden Ton. Statt trockener Theorie bietet er anregende Gedanken darüber, warum Literatur wirkt, berührt und manchmal irritiert. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge mit Leichtigkeit zu erklären und dabei den Leser stets mitzunehmen. Das Buch eignet sich sowohl für Literaturinteressierte als auch für jene, die einen neuen Zugang zu Texten suchen. Das Buch versteht sich nicht als Ratgeber, sondern vielmehr als eine Einladung, sich ohne Scheu auf Texte einzulassen – und das mit wachsender Neugier und Offenheit. Ein inspirierendes Leseerlebnis.

Bewertung vom 19.08.2025
Zwickau, Dora

Gesellschaftsspiel


gut

Dora Zwickaus Buch Gesellschaftsspiel verbindet feinsinnig persönliche Themen mit gesellschaftspolitischer Brisanz. Im Zentrum stehen die Schwestern Isabelle und Annika sowie ihre Tante Dagmar, die sich am Sterbebett der Mutter neu begegnen müssen. Drei Frauen mit ihrer eigener Geschichte, eigenen Wunden und oft unausgesprochener Distanz. Inmitten dieser Ausnahmesituation kündigt ein milliardenschweres Tech-Projekt seinen Start in Weimar an – mit dem Anspruch, Gesellschaft radikal neu zu denken, per App.

Zwickau verwebt die zarten, tastenden Versuche familiärer Annäherung mit der lauten Außenwelt, in der Utopien, Ängste und Ideologien aufeinanderprallen. Die Figuren sind ziemlich vielschichtig, ihre Konflikte sehr glaubwürdig, teils schmerzhaft nah. Ohne einfache Antworten zu geben, lässt der Roman Raum für Zweifel, Hoffnung und kritische Fragen zu Digitalisierung, Demokratie und Zusammenhalt. Ein ruhiges, kluges Buch über die Zerbrechlichkeit von Beziehungen und Gesellschaft(en).

Bewertung vom 11.08.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

Claire Deyas Roman „Eine Welt nur für uns“ entführt die Leser:innen in eine außergewöhnliche Zeit voller Spannungen, Hoffnung und ungelöster Konflikte: das Frankreich des Jahres 1945. In der unmittelbaren Nachkriegszeit, an den sonnendurchfluteten Küsten der Côte d’Azur, webt sie ein feinsinniges, emotional aufgeladenes Narrativ, das weit mehr ist als eine bloße Liebesgeschichte.
Deyas Sprache ist bildreich, aber niemals überladen. Sie findet poetische Bilder für Zerstörung und Wiederaufbau, für Sehnsucht und Resignation. Die Côte d’Azur wird nicht romantisiert, sondern als Kulisse voller Ambivalenzen gezeigt.
Es ist diese Dichte an Gegensätzen, die den Roman so lebendig macht.
Ein Roman, der durch psychologische Tiefe und historische Genauigkeit besticht – und der zeigt, dass der wahre Kampf oft erst beginnt, wenn der Krieg vorbei ist. Eine klare Leseempfehlung für alle, die Nachkriegsliteratur schätzen, in der es nicht um Heldentum geht, sondern um Menschlichkeit.