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LindaMaria98

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2024
Der Rabengott
Leckie, Ann

Der Rabengott


sehr gut

"Der Rabengott" ist ein Fantasy-Roman von Ann Leckie, welcher in vielerlei Hinsicht einzigartig ist.
Das Buchcover besticht bereits auf den ersten Blick durch seine Reliefs, sowie durch die auf den Seiten aufgedruckten Federn, was nur einen kleinen Vorgeschmack auf die kohärente Detailverliebtheit der Autorin darstellt.
Die Handlung an sich wird von einer zunächst unbekannten Person erzählt. Diese berichtet von den Geschehnissen aus ihrer eigenen, begrenzten Perspektive. Dies ist sicherlich eine Eigenart des Buches, ebenso wie die zwei parallelen Zeitstränge, die sich erst im Laufe des Buches sinnvoll zusammenfügen. Es braucht etwas Zeit, um sich an diesen eigenwilligen Stil zu gewöhnen, aber gleichermaßen passt er perfekt zum Inhalt des Buches, welches über lange Zeit einen fesselnden Spannungsbogen aufbaut und ebenso ein wohl gewähltes Ende der Ereignisse findet.

Bewertung vom 15.02.2024
Elyssa, Königin von Karthago
Vallejo, Irene

Elyssa, Königin von Karthago


sehr gut

In "Elyssa, Königin von Karthago" beschreibt die Autorin Irene Vallejo, das Leben von Elyssa und wie die Königin von Karthago auf den Helden Aeneas trifft.
Der Einband des Buches entspricht dem typischen Stil des Diogenes-Verlags: simpel, aber elegant - passend zur Persönlichkeit der Protagonistin.
Wichtig ist zu differenzieren, dass es sich bei diesem Werk um einen Roman und kein Sachbuch handelt. Der Handlungsrahmen des Buches orientiert sich natürlich an den historischen Gegebenheiten und trifft den Kontext meines Erachtens (und meines Wissens nach) recht gut.
Der Schreibstil trägt ebenfalls dazu bei, in die Welt der Antike einzutauchen, indem er den damaligen Schriften nachempfunden ist und dadurch eine gewisse historische Authentizität vermittelt.
Insgesamt also ein durchaus gelungenes Werk über eine wenig beachtete, aber bemerkenswerte Frau der Antike.

Bewertung vom 15.02.2024
Your Shadow Self
Brockmann, Nina

Your Shadow Self


gut

"Your Shadow Self" von Nina Brockmann, besser bekannt als "thegnani", ist ein Journal, um die eigenen Schattenseiten zu erkunden.
Das Buch hat einen elegant gestalteten Einband und ist seitens der materiellen Fertigung her generell recht hochwertig. Anders sieht es meines Erachtens mit dem Inhalt des Buches aus:
Ich finde es ernüchternd, dass ausschließlich einige Eckdaten über sie, ihren Werdegang und ihre Inspiration zu diesem Werk ersichtlich sind. Der Fokus des Buches liegt zwar auf der Hilfe zur Selbsthilfe der/des Lesenden und ist keine Autobiografie, dennoch hätte ich ein besseres Gefühl, wenn ich wüsste, auf welchem Fundament die von ihr gegebenen Ratschläge fußen. Zur Not kann man das aber im Internet recherchieren.
Ansonsten entspricht das Buch einem Journal, mit einigen Fragen an sich selbst, mal mehr, mal weniger tiefgründig, teils etwas repetitiv und widersprüchlich. Unter Berücksichtigung anderer Werke zur Schattenarbeit finde ich es nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Dennoch honoriere ich die gegebenen Tipps und positiven Lebenseinstellungen, die vermittelt werden.

Bewertung vom 28.01.2024
Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2
Janz, Tanja

Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2


sehr gut

"Was die Dünen verheißen" ist der zweite Band der St.- Peter-Ording-Saga der Autorin Tanja Janz.
Ich finde es gut, dass das zweite Buch eine eigene, in sich abgeschlossene Geschichte erzählt, da ich den ersten Teil der Saga noch nicht gelesen habe.
Das Buch spielt 1978 und dreht sich vor allem um die Lebenspläne der 17-jährigen Julia. Ihr Bruder ist bereits dabei, eine Familie zu gründen, wohingegen sie als Stewardess die Welt sehen möchte. Zumindest so lange, bis sie Björn kennenlernt und ihre Zukunftspläne infrage stellt.
Der Autorin gelingt es gut den damaligen Zeitgeist einzufangen als das Aufbauen einer Beziehung noch mit viel Aufwand verbunden war, da die Kontaktmöglichkeiten ein gutes Stück eingeschränkter waren als heutzutage. Der lockere Schreibstil der Autorin sorgt nicht nur für einen guten Lesefluss, sondern lässt das Küstenklima im Kopf des Lesers zum Leben erwecken.
Insgesamt ein schöner Roman zum Abschalten, der gleichermaßen Themen wie Liebe, Familie und Alltagsprobleme realistisch vereint.

Bewertung vom 13.12.2023
Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?
Dinsing, Casy M.;Seul, Shirley Michaela

Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?


sehr gut

In "Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?" entlarvt Casy M. Dinsing typische Beziehungskiller.
Die Autorin reflektiert dabei viele wichtige Themen wie Differenzen in der Kommunikation, Bewältigung des Alltags und Probleme mit der Herkunftsfamilie. Bei den Themen Geld und Liebesleben habe ich persönlich das Gefühl, dass diese nur aufgenommen wurden, weil sie eben auch ein Teil der Beziehung ausmachen - verglichen mit anderen Themenbereichen wurden diese trotz ihrer Komplexität und des damit flagranten Konfliktpotentials jedoch relativ kurz abgehandelt.
Des weiteren beschreibt das Buch meist, was frau für eine gesunde Beziehung tun kann. Was der Mann ggf. ändern könnte, bleibt oft ungeklärt.
Nichtsdestotrotz ein lesenswertes Buch, welches anhand der Geschichten der zahlreichen Praxisbeispiele zeigt, wie auch zerrüttete Beziehungen wieder gekittet werden können.

Bewertung vom 07.11.2023
Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
Hacke, Axel

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte


sehr gut

Die Frage nach dem, was heiter ist, beantwortet der Autor Axel Hacke auf den letzten Seiten seines Buches, rhetorisch wie auch inhaltlich schön auf den Punkt gebracht. Logischerweise jedoch wird man das Ende nur verstehen, wenn man auch den Rest des Buches gelesen hat.
Das Buch behandelt auf knapp über 200 Seiten unterschiedlichste Facetten der Heiterkeit im Laufe der Zeit - insbesondere in schwierigen Zeiten. Dem Autor ist zugute zu halten, dass er sich der Thematik ausgiebig gewidmet hat und dementsprechend aus den Quellen unterschiedlichster Epochen und unterschiedlichsten Ranges schöpfen kann: Von den wohlhabenden Spitzenphilosophen des römischen Imperiums bis hin zu Opfern der NS-Zeit. Teilweise stellt sich jedoch die Frage zur Alltagsrelevanz des Inhalts, sodass, insbesondere in retrospektiver Betrachtung des Resümees des Autors (dessen Inhalt ich hier nicht vorweggreifen möchte) die Frage zu stellen ist, inwiefern die theoretische Aufarbeitung der Heiterkeit nicht kürzer und prägnanter hätte erfolgen können.
PS: Aufgrund der langjährigen Arbeit des Autors im Metier der Literatur kann man immerhin seinen Wortschatz ggf. um ein paar neue Vokabeln ergänzen.

Bewertung vom 03.10.2023
Nie gut genug
Curran, Thomas

Nie gut genug


sehr gut

Thomas Curran behandelt in seinem Buch den Druck "Nie gut genug" zu sein.
Hierbei geht er vor allem auf den Perfektionismus ein, welcher sich zu einer stillen, in der Gesellschaft weit verbreiteten Epidemie entwickelt hat. Und die aktuellen gesellschaftlichen Einflüsse schüren die selbstzerstörerischen Flammen des Perfektionismus nur noch mehr, wie der Autor an zahlreichen Beispielen zu belegen weiß. Manche seiner persönlichen Erfahrungsberichte sind vielleicht etwas ausschweifend beschrieben und teils repetitiv, was die generelle Leseerfahrung aber nur geringfügig beeinträchtigt. Schlussendlich ist das Buch ein Augenöffner, wie Werbung, Social Media und ein permanenter sozialer Vergleich den meisten Menschen die Bürde auferlegt, in einem von Chaos geprägten Leben, stets den Schein der Perfektion wahren zu müssen.

Bewertung vom 03.10.2023
Das Mosaik meines Lebens
Wiebusch, Michaela

Das Mosaik meines Lebens


ausgezeichnet

Das Mosaik meines Lebens ist Roman und Ratgeber zugleich.
Rein faktisch reist die Protagonistin Lisa nach Griechenland, um dem Alltagsstress von Ehe und Kindern zu entrinnen. Hier trifft sie auf Judith, eine alte Bekannte, welche ihr anhand eines antiken Mosaiks, die 12 Archetypen näherbringt, welche in jedem Menschen schlummern.
Was an sich eine locker geschriebene und angenehm zu lesende Geschichte einer alten Frau ist, birgt doch viel Potential in sich, um über das Leben zu sinnieren, die aktuellen Umstände infrage zu stellen und die bisherigen Entscheidungen zu überdenken. Dies übernimmt im Roman die Protagonistin Lisa für uns, jedoch bietet das Buch genug Raum, um die eigene Zukunft in einem neuen Licht zu sehen.
Das Cover des Buches spiegelt gut die zerbrochen und gleichermaßen zusammenhängenden Gedanken wider, welche Lisa und wahrscheinlich uns allen durch den Kopf gehen.

Bewertung vom 03.10.2023
12 Gesetze der Dummheit
Beck, Henning

12 Gesetze der Dummheit


ausgezeichnet

Henning Beck führt uns in seinem neuesten Buch 12 Gesetze der Dummheit vor Augen.
Dass der Autor Neurowissenschaften studiert hat, ist klar zu erkennen: So ist das recht wissenschaftlich geschrieben und stützt sich bei seinen Thesen auf diverse, aktuelle Studienergebnisse. Gleichzeitig versteht der Autor seine Maximen gleichermaßen eloquent wie auch rhetorisch raffiniert zu präsentieren.
Persönlich finde ich, dass hierbei teilweise zu extreme Schreckensbilder skizziert werden. Des Weiteren kann ich nicht allen aufgestellten Theorien uneingeschränkt zustimmen, wobei es sich gewiss nicht um die Primärintention des Autors handelt, neue wissenschaftliche Postulate aufzustellen.
Insgesamt betrachte ich dieses Buch dennoch als Bereicherung, insofern es dem Leser die klassischen Denkfehler der Menschen aufzeigt, sodass sich dieser hiergegen feien kann.

Bewertung vom 03.10.2023
Diese paar Minuten
Habringer, Rudolf

Diese paar Minuten


ausgezeichnet

"Diese paar Minuten" umfasst mehrere Kurzgeschichten von Rudolf Habringer.
Bezeichnend für alle Geschichten ist, dass sie in einer mehr oder weniger düsteren Atmosphäre spielen. Des Weiteren enden sie stets kurz nach dem Höhepunkt der Ereignisse, sodass der Leser gefordert ist, sich selbst einen Reim über die Zusammenhänge und den weiteren Verlauf zu machen. Zwischen den Geschichten an sich besteht keine weitere erkennbare Verknüpfung.
Der Schreibstil trägt zur finsteren Stimmung der Geschichten bei. Teilweise ist der Inhalt der Geschichten jedoch verworren geschrieben und die Zusammenhänge daher schwer nachvollziehbar. Insgesamt haben sie jedoch eine angenehme Länge und weisen grundsätzlich Struktur auf.
Alles in allem ein gelungenes Buch mit interessanten Storys, welches jedoch nicht immer einfach zu lesen ist.