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TaljaTalina
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Esthal

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2025
Tack, Stella

Die letzte Stunde / Ever & After Bd.3


ausgezeichnet

Ein würdiger Abschluss voller Gefühl und Spannung
Ever & After: Die letzte Stunde ist für mich ein absolut würdiger Abschluss der Trilogie. Stella Tack schafft es, noch einmal alles zu geben: Spannung, Emotionen, Drama, Humor und diese ganz eigene, düster-märchenhafte Atmosphäre, die die Reihe so besonders macht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ständig etwas passiert und die Geschichte immer wieder überrascht.
Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung von Rain. Sie wirkt reifer, stärker und gleichzeitig verletzlich, ihre Entscheidungen sind nicht immer leicht, aber genau das macht sie so menschlich. Auch die Beziehung zu Cole ist intensiv, kompliziert und emotional, ohne kitschig zu werden. Die Zeitreise-Elemente bringen zusätzliche Spannung hinein und sorgen dafür, dass man ständig miträtselt, wie alles zusammenhängt.
Der Schreibstil ist wie gewohnt typisch Stella Tack: locker, humorvoll, manchmal brutal ehrlich und dann wieder unglaublich emotional. Ich habe gelacht, mitgefiebert und an manchen Stellen auch wirklich geschluckt. Die düstere Märchenwelt mit ihren grausamen Regeln passt perfekt zum Finale und gibt der Geschichte eine starke Atmosphäre.
Natürlich gibt es auch kleine Kritikpunkte. Manche Nebenfiguren hätten meiner Meinung nach etwas mehr Raum verdient, da sie sehr interessant sind, aber im letzten Band etwas in den Hintergrund rücken. Außerdem kann der Einstieg etwas verwirrend sein, wenn man die vorherigen Teile nicht mehr ganz präsent hat, da die Handlung direkt und ohne große Rückblicke einsetzt.
Trotzdem überwiegen die positiven Aspekte ganz klar. Die letzte Stunde ist spannend, emotional und konsequent bis zum Schluss. Ein Finale, das sich mutig anfühlt und der Reihe gerecht wird.
Fazit:
Ein starker, mitreißender Abschluss, der noch lange nachwirkt. Für Fans der Reihe ein absolutes Highlight, und für mich definitiv 5 von 5 Sternen. ⭐⭐⭐⭐⭐

Bewertung vom 26.12.2025
Winn, Cortney L.

Vesselless - Mein verräterisches Herz / Merciless Realms Bd.1


sehr gut

Magisch, emotional, aber nicht ganz perfekt
„Vesselless - Mein verräterisches Herz“ hat mich positiv überrascht und gut unterhalten. Die Geschichte entführt in eine düstere, magische Welt, in der es um Seelen, Geister und sogenannte Vessels geht, ein Konzept, das ich spannend und erfrischend anders fand. Auch die Atmosphäre ist durchgehend eher dunkel und emotional, was gut zur Handlung passt.
Besonders gefallen haben mir die Hauptfiguren. Nizzara ist keine perfekte Heldin, sondern innerlich zerrissen und verletzlich, was sie sehr greifbar macht. Dagen bleibt lange geheimnisvoll und moralisch nicht ganz eindeutig, was die Dynamik zwischen den beiden interessant macht. Die Enemies-to-Lovers-Elemente sorgen für Spannung und emotionale Momente, ohne zu kitschig zu wirken.
Allerdings hatte ich zwischendurch etwas Mühe mit dem Worldbuilding. Gerade am Anfang werden viele Begriffe und Regeln eingeführt, was zeitweise verwirrend sein kann. Auch die romantische Entwicklung ging mir stellenweise etwas zu schnell, hier hätte ich mir mehr Tiefe und langsameres Annähern gewünscht. Zudem endet der Band recht offen, was zwar neugierig auf die Fortsetzung macht, aber auch einige Fragen unbeantwortet lässt.
Auch optisch ist das Buch ein echter Hingucker. Das Cover passt perfekt zur düsteren, magischen Atmosphäre der Geschichte und spiegelt den emotionalen Ton sehr gut wider. Besonders die Farbwahl und die Details wirken stimmig und machen neugierig auf den Inhalt. Insgesamt ein Cover, das im Regal sofort ins Auge fällt und die Stimmung des Buches gut einfängt.
Insgesamt ist „Vesselless“ ein gelungener Auftakt mit einer starken Atmosphäre, interessanten Charakteren und einer originellen Idee. Trotz kleiner Schwächen hat mir das Buch viel Spaß gemacht, weshalb ich gerne 4 von 5 Sternen vergebe und die Reihe definitiv weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 20.12.2025
Kent, Rina

Beautiful Venom (Vipers, Band 1)


gut

Dunkel, gefährlich, aber nicht perfekt
Die Geschichte dreht sich um Dahlia, die aus Rache und Neugier in ein Elite-College-Hockeyteam einschleust. Dort trifft sie auf Kane, dunkel, geheimnisvoll und genau der Typ, bei dem man gleichzeitig fasziniert ist und sich denkt: „Vielleicht sollte ich lieber Abstand halten.“
Die Grundidee ist wirklich stark. Rachegeschichten mit düsterer Atmosphäre und einer ordentlichen Portion Spannung funktionieren bei mir eigentlich immer. Auch die Dynamik zwischen Dahlia und Kane ist interessant: Es knistert ordentlich, und man spürt die Spannung zwischen ihnen in fast jeder Szene.
Aber leider hat das Buch nicht durchgehend überzeugt. Besonders in der Mitte zieht sich die Handlung ziemlich, da hatte ich manchmal das Gefühl, dass wenig passiert, außer dass die Charaktere viel reden und man auf die nächsten Wendungen wartet. Einige Entscheidungen der Figuren wirkten auch ein bisschen konstruiert, und nicht alles war so überraschend, wie ich es mir erhofft hatte. Kane und Dahlia sind spannend, aber nicht wirklich sympathisch, was ich okay fand, weil es zum düsteren Ton passt, aber manchmal fehlte mir ein bisschen Emotionalität, die mich richtig packt.
Positiv hervorheben kann ich auf jeden Fall den Schreibstil. Rina Kent schreibt locker und flüssig, sodass man schnell in der Geschichte drin ist und die Seiten nur so dahin fliegen. Auch die düstere Stimmung und die moralischen Grauzonen haben mir gut gefallen, man weiß nie so richtig, wem man vertrauen kann, und das hält die Spannung aufrecht.
Fazit: Beautiful Venom ist ein solider Auftakt für die Vipers-Reihe, mit interessanten Charakteren, einer düsteren Atmosphäre und ein paar richtig spannenden Momenten. Für Fans von Dark Romance ist das Buch definitiv lesenswert, aber für mich persönlich fehlte der letzte Kick, um es von „gut“ zu „richtig großartig“ zu machen. Ein netter Reihenstart, den ich mit gemischten Gefühlen zurücklasse.

Bewertung vom 20.12.2025
Fast, Brooke

To Cage a Wild Bird


sehr gut

Dystopie, Drama & prickelnde Romantik

Die Mischung aus düsterer Dystopie und Romantasy ist richtig gut umgesetzt: Die Welt von Dividium ist brutal organisiert, Gefängnisse wie Endlock tödlich, und Reiche jagen die Gefangenen einfach aus Lust am Spiel. Inmitten dieser gefährlichen Welt kämpft Raven, eine mutige und unperfekte Protagonistin, um ihren Bruder zu retten, und trifft dabei auf Vale, einen mysteriösen Wächter, der alles verkörpert, was sie verachtet, und trotzdem alles verändert.
Die Spannung sitzt von der ersten Seite an. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil die Handlung ständig neue Risiken und Gefahren bereithält. Raven ist eine unglaublich sympathische Hauptfigur: kämpferisch, clever und emotional tiefgründig, besonders in ihrer Beziehung zu ihrem Bruder. Die Dynamik zwischen Raven und Vale ist dabei ein echtes Highlight, die Mischung aus “Enemies to Lovers” und Überlebenskampf macht die Romantik prickelnd, ohne kitschig zu wirken. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, schnell und packend, genau richtig für Leser*innen, die Action, Gefühl und Charakterentwicklung lieben.
Natürlich gibt es auch ein paar kleine Schwächen. Das Worldbuilding hätte für mich an manchen Stellen noch tiefer sein können; ich hätte gern mehr über die Regeln und Hintergründe von Dividium erfahren. Außerdem sind manche Wendungen vorhersehbar, gerade Fans von Dystopien werden bekannte Elemente wiedererkennen. Und ja, das Ende lässt einiges offen, was neugierig auf die Fortsetzung macht, aber für mich ein bittersüßer Abschied war.
Alles in allem ist To Cage a Wild Bird ein richtig fesselnder Dystopie Romantasy Mix, der mich mehrfach überrascht und ordentlich mitfiebern ließ. Die packende Handlung, die sympathische Heldin und die spannende, gefährliche Beziehung zwischen Raven und Vale machen dieses Buch absolut lesenswert. Deshalb gibt es von mir 4 von 5 Sternen. Wer düstere Welten mit Funken von Romantik liebt, sollte unbedingt zugreifen.

Bewertung vom 18.12.2025
Bovalino, V. L.

The Second Death of Locke


gut

Interessantes Konzept, das mich nicht ganz überzeugt hat
The Second Death of Locke startet mit einer vielversprechenden Idee und einem interessanten, düsteren Grundkonzept. Besonders das Magiesystem, das auf der Verbindung zwischen bestimmten Personen basiert, hebt sich von klassischen Fantasy-Ansätzen ab und weckt hohe Erwartungen. Auch die Atmosphäre der Geschichte ist eher dunkel und melancholisch, was grundsätzlich gut zum Thema passt.
Leider konnte mich die Umsetzung dieser guten Ansätze nicht durchgehend überzeugen. Der Erzählstil wirkt über weite Strecken sehr langsam, vor allem im Mittelteil zieht sich die Handlung deutlich. Viele Szenen fühlen sich unnötig in die Länge gezogen an, ohne die Geschichte oder die Figuren wirklich voranzubringen. Dadurch geht immer wieder Spannung verloren, und ich musste mich stellenweise regelrecht zum Weiterlesen motivieren.
Ein weiterer großer Schwachpunkt für mich ist die Liebesgeschichte. Die Beziehung zwischen den Hauptfiguren entwickelt sich aus meiner Sicht nicht glaubwürdig. Gefühle entstehen oft abrupt oder bleiben oberflächlich, sodass die emotionale Tiefe fehlt, die eine zentrale Lovestory eigentlich tragen sollte. Statt Nähe und intensiver Verbundenheit wirkt die Beziehung distanziert und konstruiert, was es mir schwer gemacht hat, mit den Figuren mitzufühlen.
Auch die Charaktere insgesamt blieben für mich zu wenig nahbar. Obwohl ihre Hintergründe angesprochen werden, fehlte mir eine echte emotionale Bindung. Entscheidungen und Reaktionen wirkten teilweise unlogisch oder dienten eher der Handlung als einer konsequenten Figurenentwicklung.
Zusammenfassend ist The Second Death of Locke ein Buch mit einer starken Grundidee, einem interessanten Magiekonzept und einer passenden düsteren Stimmung, das jedoch an einer zähen Erzählweise, einer unglaubwürdigen Liebesgeschichte und blassen Figuren scheitert. Für mich bleibt es daher ein solides, aber leider nicht voll überzeugendes Fantasybuch mit viel ungenutztem Potenzial.
3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.12.2025
Henning, Sarah

The Blackgate Invitation


gut

Solide Idee mit Luft nach oben
The Blackgate Invitation von Sarah Henning beginnt mit einer faszinierenden und geheimnisvollen Prämisse: Zwei Schwestern werden unerwartet in ein magisches Herrenhaus eingeladen, aus dem sie nur entkommen können, wenn sie innerhalb von drei Tagen eine Reihe gefährlicher Rätsel lösen. Das Setting wirkt von Anfang an düster, mysteriös und fesselnd, und die Kombination aus Fantasy, Mystery und einer sich langsam entwickelnden Liebesgeschichte schafft eine besondere Spannung. Besonders gelungen ist das Gefühl, eingeschlossen zu sein, das „Locked-Room“-Setting, das die Bedrohung und die Dringlichkeit der Aufgabe greifbar macht. Die Idee eines Wettkampfs zwischen magischen Kräften, in den auch Geheimnisse und Intrigen verwoben sind, sorgt für eine originelle Grundstimmung, die Lust macht, weiterzulesen.
Trotz des starken Einstiegs zeigt das Buch im weiteren Verlauf einige Schwächen. Der Mittelteil zieht sich teilweise und verliert ein wenig an Tempo. Manche Wendungen sind früh vorhersehbar, wodurch die Spannung nicht immer konstant gehalten werden kann. Auch die Figuren bleiben stellenweise blass, sodass ihre Entscheidungen und Entwicklungen nicht immer nachvollziehbar erscheinen. Besonders die Liebesgeschichte, die als Kontrast zu der düsteren Atmosphäre hätte dienen können, wirkt manchmal etwas erzwungen und passt nicht immer organisch in die Handlung. Zudem hätten einige Hintergrundinformationen und Charakterentwicklungen den Figuren mehr Tiefe verliehen und das Leseerlebnis bereichert.
Nichtsdestotrotz bleibt The Blackgate Invitation ein unterhaltsamer Roman, der vor allem durch seine originelle Idee und die atmosphärische Inszenierung punktet. Die Mischung aus Rätseln, Magie und Gefahr sorgt dafür, dass man zumindest zu Beginn gefesselt wird. Für Fans von Fantasy mit Mystery-Elementen und einer Prise Romantik ist das Buch auf jeden Fall lesenswert, auch wenn es im Mittelteil Luft nach oben lässt. Insgesamt gebe ich daher 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 24.11.2025
Taylor, Madeline

Heir of Illusion


sehr gut

Zwischen Magie, Schmerz und Hoffnung
„Heir of Illusion“ war für mich eines dieser Bücher, die man beginnt, weil man neugierig ist, und plötzlich merkt man, dass man komplett in einer neuen Welt versunken ist. Schon auf den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, Ivy wirklich vor mir zu sehen: eine junge Frau, die äußerlich hart und kämpferisch wirkt, aber innerlich voller Sehnsucht, Zorn und Angst ist. Diese Mischung hat mich sofort abgeholt, weil sie so menschlich und greifbar ist.
Besonders berührt hat mich ihre innere Zerrissenheit. Der Halsring, der ihr Magie und Freiheit nimmt, ist nicht nur ein magisches Artefakt, sondern ein Symbol dafür, wie sehr ihr Leben kontrolliert wird. Ich habe regelrecht mit ihr gelitten, und gleichzeitig gehofft, dass sie sich irgendwann daraus befreien kann.
Und dann ist da Thorne. Ein Charakter, den man erst vorsichtig kennenlernt, der aber mit jeder Szene interessanter wird. Ich mochte seine ruhige Stärke, seine Loyalität und dieses Geheimnisvolle, das immer mitschwingt. Die Beziehung zwischen Ivy und ihm entwickelt sich langsam, aber intensiv. Kein überstürztes „insta love“, sondern ein vorsichtiges Annähern, voller Spannung und unausgesprochener Gefühle. Genau so liebe ich es in Romantasy-Romanen.
Auch das Worldbuilding hat mich begeistert. Die Inseln, die Illusionen, die Verbindung zu den Göttern, all das schafft eine düstere, atmosphärische Welt, die man sich beim Lesen bildlich vorstellen kann. Es gibt so viele kleine Ideen, die neugierig machen, und obwohl manche Dinge gerne noch etwas ausführlicher erklärt hätten werden dürfen, hat mich das Gesamtkonzept überzeugt.
Wer viel „Spice“ erwartet, sollte wissen: Der Fokus liegt klar auf Stimmung, Story und Charakterentwicklung. Die romantischen Momente sind eher subtil und emotional als körperlich intensiv. Was für mich aber klar zu den positiven Punkten zählt.

Was mir weniger gefallen hat, sind Ivys wiederholende Selbstzweifel. Es gibt Passagen, in denen sie sehr viel grübelt, und manchmal hat das für mich das Tempo ein wenig ausgebremst.
Das Ende… tja. Ein klassischer Cliffhanger. Einer, der einen frustriert zurücklässt, aber im besten Sinne. Ich wollte sofort wissen, wie es weitergeht.

Mein Fazit:
Heir of Illusion ist ein wunderschöner, atmosphärischer Romantasy-Auftakt mit starken Figuren, intensiver Stimmung und einer Welt voller Magie und Geheimnisse. Trotz kleiner Schwächen hat mich das Buch emotional abgeholt und absolut gefesselt. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band.
4 von 5 Sternen, und eine klare Empfehlung für alle, die düstere Magie, langsame Liebesgeschichten und viel Atmosphäre lieben.

Bewertung vom 02.11.2025
Leonora, Celine

Blackspell / Das Geheimnis der Blutmotten Bd.1


sehr gut

Düster, magisch und geheimnisvoll. Ein fesselnder Auftakt mit kleinen Schwächen
„Blackspell - Das Geheimnis der Blutmotten“ entführt uns in eine düstere, geheimnisvolle Welt, die von Anfang an fesselt. Celine Leonora schafft es, mit atmosphärischen Beschreibungen und einer spannenden Mischung aus Magie, Geheimnissen und dunkler Ästhetik eine faszinierende Stimmung aufzubauen. Das alte Herrenhaus, die rätselhafte Akademie und die von Motten umhüllte Leiche eines Mädchens bilden den perfekten Auftakt für eine Geschichte, die zwischen „Dark Academia“ und Fantasy pendelt.
Besonders gelungen ist die dichte Atmosphäre, die sich wie ein Nebel über die Seiten legt. Man spürt die Spannung, die unterschwellige Gefahr und die Neugier, die einen dazu bringt, immer weiterzulesen. Auch die visuelle Gestaltung des Buches verdient Lob, Farbschnitt, Illustrationen und Cover sind wunderschön und machen das Buch zu einem echten Schmuckstück im Regal. Die Autorin hat außerdem ein gutes Gespür für den Aufbau einer Reihe: Man bekommt genug Informationen, um sich in der Welt zurechtzufinden, gleichzeitig bleibt aber vieles offen und macht neugierig auf die Fortsetzung.
Trotz der vielen Stärken gibt es auch ein paar kleine Schwächen. Manche Wendungen sind vorhersehbar, und an einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht. Die Emotionen bleiben teilweise an der Oberfläche, und auch die romantischen Elemente treten eher in den Hintergrund, was nicht schlecht ist, aber in manchen Momenten Potenzial verschenkt. Auch das Erzähltempo schwankt leicht: Während einige Szenen wunderbar getragen und atmosphärisch sind, rauschen andere etwas zu schnell vorbei, sodass die Auflösung mancher Geheimnisse ihren vollen Effekt verliert.
Insgesamt ist Blackspell - Das Geheimnis der Blutmotten jedoch ein sehr gelungener Auftakt mit starker Atmosphäre, spannendem Plot und einem Hauch düsterer Magie. Wer Geschichten liebt, die sich zwischen Internatsgeheimnissen, dunklen Ritualen und einer geheimnisvollen Fantasywelt bewegen, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung, denn in Edens Welt steckt noch so viel unentdecktes Potenzial.

Bewertung vom 05.10.2025
Heitz, Markus

Irida und die Stadt der Geheimnisse / Irida Bd.1


sehr gut

Magisch schön gestaltet und voller Abenteuer
Irida und die Stadt der Geheimnisse ist ein wunderschön gestaltetes Buch, das vor allem durch seine aufwendige und stimmungsvolle Gestaltung überzeugt. Besonders hervorheben möchte ich dabei die Arbeit von Max Meinzhold, der mit seinen Illustrationen und dem Gesamtdesign eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Die Zeichnungen, die Farbgebung und die typografischen Details fügen sich zu einem stimmigen Gesamtkunstwerk zusammen, das schon beim ersten Durchblättern begeistert. Das Buch ist einfach ein echter Hingucker im Regal und lädt dazu ein, in seine Welt einzutauchen.
Inhaltlich richtet sich die Geschichte eher an jüngere Leserinnen und Leser sowie Jugendliche. Markus Heitz schafft eine fantasievolle Welt voller Rätsel, Magie und Abenteuer, die gerade für diese Zielgruppe spannend und leicht zugänglich ist. Die Handlung ist flüssig erzählt und bietet viele spannende Momente, ohne dabei zu düster oder komplex zu werden. Für Kinder und Teenager, die sich gerne in geheimnisvolle Städte und fantastische Geschichten hineinträumen, ist das Buch daher eine klare Empfehlung.
Für mich persönlich, als erwachsene Leserin, war die Geschichte allerdings nicht ganz so fesselnd. Die Figuren und der Verlauf bleiben etwas vorhersehbar, und die Tiefe, die man aus anderen Werken von Markus Heitz kennt, kommt hier nicht ganz zum Tragen. Dennoch kann ich den Reiz und die Zielgruppenorientierung klar erkennen und schätzen.
Alles in allem ist Irida und die Stadt der Geheimnisse ein wunderschön gestaltetes Jugendbuch, das vor allem durch seine visuelle Präsentation und die liebevolle Umsetzung überzeugt. Die Kombination aus Heitz’ lebendiger Erzählweise und Meinzholds künstlerischer Gestaltung macht es zu einem besonderen Leseerlebnis, vor allem für junge Abenteurerinnen und Träumer.
Bewertung: 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.10.2025
Schoder, Sabine

Der Kuss der Muse / Palace of Ink & Illusions Bd.1


ausgezeichnet

Ein magischer Auftakt voller Gefühl, Kunst und Geheimnisse
Sabine Schoder hat mit Palace of Ink & Illusions – Der Kuss der Muse einen Auftakt geschaffen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Es ist eine Geschichte voller Magie, Emotionen und Geheimnisse und gleichzeitig ein Roman über Kunst, Selbstfindung und die Macht der Inspiration. Schon nach wenigen Seiten war ich völlig in Livs Welt versunken.
Die Protagonistin Liv wird gleich zu Beginn vor eine große Herausforderung gestellt: Sie fliegt von der Kunstuniversität und steht damit vor dem Nichts. Ihre letzte Chance, ihren Traum zu retten, ist ein Autorenwettbewerb, der sie auf die griechische Insel Korfu führt. Dort hofft sie eigentlich nur, ihren Webtoon bekannt zu machen, doch sie gerät in ein gefährliches Spiel rund um die neun Musen, die in dieser Geschichte nicht nur mythologische Figuren sind, sondern eine reale, machtvolle Rolle spielen. Es geht um Kreativität, um Opfer, um Leidenschaft und um die Frage, was man bereit ist, für seine Kunst zu riskieren.
Die Handlung ist spannend, geheimnisvoll und voller Wendungen. Besonders das Setting auf Korfu hat mich begeistert, Sonne, Meer, antike Mythen und ein Hauch von Dunkelheit. Sabine Schoder schafft es, die Atmosphäre dieser Insel so lebendig einzufangen, dass man die Hitze der Sonne und den Geruch des Meeres beinahe spüren kann. Auch die Verbindung von moderner Gegenwart und alter Mythologie funktioniert hervorragend.
Liv ist eine sympathische, authentische Protagonistin, die mit ihren Zweifeln, ihrem Mut und ihrer Leidenschaft sofort ans Herz wächst. Sie ist keine Heldin, die alles kann, sondern eine junge Frau, die sich ihren Platz in der Welt erst erkämpfen muss und genau das macht sie so greifbar. Flame, der geheimnisvolle Gegenspieler und Liebesinteresse, bringt mit seiner undurchsichtigen Art viel Spannung und Reiz in die Geschichte. Zwischen den beiden knistert es gewaltig, und die Dynamik ihrer Beziehung sorgt für einige intensive Momente, die einen nicht kalt lassen. Auch die Nebenfiguren, allen voran die Musen, sind vielschichtig und bringen zusätzliche Tiefe in die Handlung. Besonders Erato, die Muse der Liebe, bleibt lange undurchsichtig und sorgt für einige überraschende Wendungen.
Der Schreibstil von Sabine Schoder ist gewohnt flüssig, bildhaft und mitreißend. Ihre Beschreibungen sind lebendig, ihre Dialoge spritzig, und sie versteht es, die Emotionen ihrer Figuren greifbar zu machen. Besonders gelungen ist die Balance zwischen Romantik, Spannung und Mythologie, nichts wirkt überladen oder kitschig, alles fügt sich harmonisch zusammen. Man merkt, wie viel Herzblut in dieser Geschichte steckt.
Auch die optische Gestaltung des Buches ist ein echtes Highlight. Das Cover ist wunderschön, geheimnisvoll, detailreich und perfekt auf den Inhalt abgestimmt. Der Farbschnitt und die hochwertige Ausstattung machen das Buch zu einem Schmuckstück im Regal. Schon beim ersten Blick weiß man: Hier erwartet einen etwas Besonderes.
Ganz ohne kleine Kritikpunkte kommt das Buch jedoch nicht aus. Manche Handlungselemente, wie der magische Wettbewerb oder die geheimnisvolle Verbindung zwischen Liebe und Macht, bedienen bekannte Romantasy-Tropen, die erfahrenen Leser:innen des Genres nicht völlig neu vorkommen werden. Allerdings gelingt es Schoder, diese vertrauten Motive mit frischen Ideen zu füllen, sodass die Geschichte nie langweilig wird. Gelegentlich gerät das Erzähltempo etwas ins Stocken, wenn viele magische Regeln oder Hintergrundinformationen auf einmal erklärt werden. Dafür ziehen andere Szenen wieder rasend schnell vorbei, besonders die emotionalen Momente zwischen Liv und Flame, die manchmal so intensiv sind, dass man sich etwas mehr Raum zum Atmen wünschen würde.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat mich Palace of Ink & Illusions – Der Kuss der Muse vollkommen überzeugt. Es ist eine fesselnde, gefühlvolle und wunderschön erzählte Geschichte, die nicht nur Romantasy-Fans begeistern wird. Sabine Schoder verbindet mythologische Tiefe mit moderner Erzählkunst, erschafft starke Figuren und lässt ihre Leser:innen in eine Welt eintauchen, in der Kunst und Magie untrennbar miteinander verbunden sind.
Für mich ist dieses Buch ein rundum gelungenes Leseerlebnis, poetisch, spannend und emotional. Dazu kommt die traumhafte Aufmachung, die perfekt zum Inhalt passt. Ich vergebe fünf von fünf Sternen und freue mich jetzt schon riesig auf den zweiten Band. Palace of Ink & Illusions ist ein echtes Highlight im Romantasy-Genre und ein Buch, das man so schnell nicht vergisst.