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Herbi.G
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Hessen

Bewertungen

Insgesamt 90 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2025
Kinkel, Tanja

Sieben Jahre


ausgezeichnet

Ein König - Friedrich ll von Preußen
Eine Familie - Die Hohenzollern
Ein Krieg - Der Siebenjährige Krieg

Von 1756 - 1763 kämpften alle Großmächte dieser Zeit um die Macht in Europa und in den Kolonien in Afrika, Indien und Nordamerika.

Tanja Kinkel beschreibt hier, nicht nur den Krieg mit all seinen Grausamkeiten jener Zeit, sondern sie zeichnet die Familiengeschichte der Hohenzollern.
Friedrich ll, in seiner Jugend sehr musikalisch, muss als Ältester Sohn, die Nachfolge seines Vaters Friedrich l, der Soldatenkönig übernehmen, und die Geschichte der Hohenzollern weiterführen.
Friedrich der Große oder später Der alte Fritz genannt, war verheiratet, umgab sich aber gerne mit großen Soldaten. Über ihn und seinem Bruder Heinrich, auch verheiratet und kinderlos, blieb immer der Verdacht, das beide homosexuell waren. Somit war ihr Bruder Wilhelm für den Nachwuchs, und Fortbestand der Hohenzollern verantwortlich. Kinkel berichtet auch über deren Schwester Wilhelmine und Amalie.
Das Buch beschreibt viele Figuren dieser Zeit.
Hilfreich ist eine Register der Personen, am Anfang des Buches
Es gibt Einblicke in das Leben der Königsfamilie, aber auch in die der einfachen Leute.
Der Krieg, ausgelöst durch das Isolieren von Preußen, durch die Erzfeindin Maria Theresia von Österreich, lässt Friedrich keine andere Wahl als der Angriff. Somit ging der Krieg, als Der siebenjährigen Krieg in die Geschichte ein.
Auf beiden Seiten verloren ca. 840 000 Soldaten ihr Leben.

Tanja Kinkel hat sehr gut recherchiert, und aus den Fakten des 18.Jahrhunderts einen großartigen Roman geschrieben, der mit seinen 843 Seiten ein großes Lesevergnügen ist, aber auch dem Leser viel abverlangt. Wer natürlich sich für Geschichte interessiert, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Wer eine Liebesgeschichte sucht, ist hier fehl.
Es werden Schlachten geplant, Hinterhälte ausgearbeitet und Strategien aufgestellt. Auch die Krankengeschichte der Hohenzollern, mit den medizinischen Fortschritte jener Zeit beschreibt die Autorin explizit.

Mir hat der Roman lange Freude bereitet und ich kann ihn sehr empfehlen. Seine bildhafte Darstellung und seine spannende Handlung ist ein Lesevergnügen.

Bewertung vom 30.10.2025
Baier, Oliver

Frankfurt Beats


ausgezeichnet

Milan ist Physiotherapeut in der Uniklinik in Frankfurt. Nachts betäubt er seine Erinnerungen an seinen Zwillingsbruder Leo mit Beats, Drugs und Dates.
Plötzlich taucht eine fremde Frau auf und behauptet, sie sei seine Mutter, die er noch nicht kennengelernt hatte. Sie sucht Schutz bei ihm, weil sie auf der Flucht ist, und in Gefahr schwebt. Milan will ihr helfen, doch sie hütet ein tödliches Geheimnis.

FRANKFURT BEATS ist ein Thriller ohne Polizei, Ermittler oder Detektive. Sondern eine spannende Geschichte um den trogenabhängigen Milan, die Rechtsradikale Katharina, die Transsexuelle Brigitte.
Oliver Baier hat einen Roman geschrieben über Drogen, Rechtsradikalismus und das Bahnhofsviertel, in einer Stadt mit vielen Gesichtern. Frankfurt am Main. Eine Stadt die schön sein kann, die Stadt der Banken, aber auch die Stadt der verlorenen Existenzen, die ums Überleben kämpfen.
Baier springt von Kapitel zu Kapitel , ca. 30 Jahre zurück nach Berlin, in Martinas Vergangenheit, und wieder zurück nach Frankfurt in der Gegenwart.

Sein Schreibstiel ist manchmal laut, manchmal leise. Er beschreibt die vier Hauptcharaktere mit all ihrer Kraft, ihrer Verletzlichkeit, ihrer Ausweglosigkeit, ihr Aufbäumen. Hierbei sollen sie dem Leser nicht gefallen, sondern ein Leben zeigen, daß den Leser berührt.

Oliver Baier, den ich auf der Frankfurter Buchmesse persönlich getroffen habe, schrieb mir als Widmung ins Buch : ".........und immer den richtigen Rhythmus im lesen."
Den hatte ich gehabt. Mir gefiel der Thriller sehr gut. Mit seinen Erzählstil hat er mich an das Buch gefesselt, und ich kann sagen, es ist ein starker Debütroman, den ich sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 29.10.2025
Llewellyn, Ralph

Alex Brandt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Alex Brandt steht vor einem rätselhaften Fall. Fünf Opfer brutal ermordet und jedem das Herz entnommen. Doch das merkwürdigste ist, dass alle ein seliges Lächeln haben. Keine Spur von Qualen und Gegenwehr. Alex und sein Team tauchen ein, und findenden die Spur eines Serienmörders. Zurückliegenden Fälle zeigen, daß sich dies alle zwölf Jahre wiederholt, und die Spur geht Jahrhundete zurück. Doch Alex glaubt das dies alles sich mit Logik aufklären lässt. Aber bald ist er selbst der Gejagte. 12 Herzen alle 12 Jahre.

Ralph Llewellyn hat hier einen Krimi geschrieben,  der viel mehr ist. Er führt den Leser in eine Welt voller Mystik und unerklärlichen Vorfällen.  Lange tappt Alex im Dunkeln,  doch als er die Geschichte verinnerlicht kann er seinen Gedanken nicht trauen. 

Alex Brandt ist ein selbstgefälliger, arroganter Ermittler,  ein Einzelgänger, der seine eigenen Entschlüsse trifft. Llewellyn hat mit ihm eine Person geschaffen,  die nicht einfach ist, doch den Leser ans Herz wächst. Der Schreibstiel ist flüssig und hochspannend zugleich. Die Chraktere sind facettenreich dargestellt und authentisch. Die Wendungen am Ende bringen noch einmal extreme Spannung und ein Ende , das nichts für schwache Nerven ist. 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich konnte es nicht aus den Händen legen. Deshalb kann ich es sehr empfehlen. 

Bewertung vom 21.10.2025
Feilitzsch, Hanna von

DER SCHWARZE OKTOPUS (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Touristenströme ebben ab auf der Urlaubsinsel Paros. Ruhe kehrt ein. Polizistin Chritina Stratou freut sich auf entspannte Tage mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Doch dann wird ein Toter an einem einsamen Strand gefunden. Er ist kein Unbekannter, sondernder Besitzer einer Appartement Anlage. Als Tatmotiv ist alles denkbar, Eifersucht, Neid oder Rache. Ein Schuldiger ist schnell gefunden. Doch dann geschieht etwas vollkommen Unerwartetes. Christina wird immer tiefer in ein Strudel aus Lügen und Gewalt gezogen. Bald ist es ein Wettlauf mit der Zeit, den sie auf keinen Fall verlieren darf.

Hanna von Feilitzsch ist auch in ihrem zweiten Griechenland-Krimi auf der schönen Insel Paros. Hier beschreibt sie bildhaft die Schönheit der Insel.

Die Handlung ist spannend und zieht den Leser/Leserin direkt in die Geschichte. Hier ist er/sie mit dem Täter bei dem Mord dabei. Die weiteren Ermittlungen geben Anlass, dass dem gesamten Land eine große Gefahr droht.

Zwei Tote, ein mysteriöser Oktopus und ein dunkles Geheimnis. Mir hat es sehr gut gefallen und ich hoffe wir können weiter im schönen Griechenland, im nächsten Krimi, recherchieren.

Bewertung vom 01.10.2025
Muller, Roland

Eisfalle / Grönland-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Eine dänischen Forschungexpedition ist im ewigen Eis von Grönland verschwunden. Hier liegt die, aus dem Kalten Krieg stammende, verlassene US Station "Camp Century". Durch das schmerzende Eis, erwarten die Wissenschaftler das freilegen der Station, und dadurch das Auftauchen von Umweltmüll, in nicht geahnter Größe. Benzin, Müll und wahrscheinlich auch Atommüll.
John Kaunak, ein Sonderermittler und sein Team machen sich auf die Suche nach den vermissten Wissenschaftler. Doch was müssen sie feststellen, die Station istalles andere als verlassen. Und um dieses Geheimnis zu schützen, ist jemand bereit über Leichen zu gehen.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Doch für John Kaunak ist es schwierig zu Camp Century vorzudringen, den es liegt 40 m tief im ewigen Eis von Grönland.

Roland Muller hat hier einen Thriller geschrieben, der durch seine eisige Atmosphäre im Eis, den Leser zum frieren lässt, doch durch die spannende Handlung zum schwitzen bringt.

Auch ist Eisfalle ein Buch das sehr nahe an der derzeitigen Weltpolitik spielt.
Der amerikanische Präsident lässt grüßen.
Camp Century ist ein unterirdischen amerikanischer Stützpunkt mit nuklearer Energieversorgung, den es in Wirklichkeit gibt. Sein Ziel war, daß stationieren von Atomraketen. Die dänischen Regierung erwartet bei anhaltender Erderwärmung mit Eisschmelze, eine Katastrophe für das Nordpolarmeer.

Mit diesem Hintergrundwissen hat der Autor einen Thriller geschrieben, mit hohem Spannungsbogen bis zum packenden und überraschenden Ende.

Bewertung vom 23.09.2025
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


ausgezeichnet

Erik Kherson hat den Abschluß an einer Wirtschaftshochschule. Doch er findet nicht den passenden Job. So geht er zu Dekatlon als Verkäufer. Seine Karriere verläuft reibungslos. Er lernt Isabell kennen. Es sind harmonische Jahre, gekrönt von der Geburt seines Sohnes. Doch irgendwann verblasst das Glück. Auch bei Dekatlon fällt es ihm schwer sich zu motivieren. Er spürt eine Lebensmüdigkeit. Da kommt das Angebot einer früheren Schulkameradin. Amelie ist Staatssekretärin im Ministerium für Außenhandel, und sucht Mitarbeiter für Ihr Team. Zuerst läuft alles perfekt. Doch auch hier kommen ihm Zweifel.

Auf einer Dienstreise nach Korea stößt er auf "Happy Life" . Eine Fake-Beerdigung. In der Stille des Sarges spürt er worauf es eigentlich ankommt. Er entschließt sein Leben neu anzufangen. Doch genau in diesem Moment hielt die Welt ebenfalls inne. Chorona. Als die Pandemie vorbei ist, nimmt er sein Glück selbst in die Hand.

Im Roman von David Foenkinos geht es um Suche nach dem glücklichen Leben. Welchen Sinn hat es, und was muss ich selber machen, um glücklich zu werden.

Das Ritual, seiner eigenen Beerdigung beizuwohnen gibt es in Wirklichkeit in Korea. Wer den Tod vor Augen hat, erkennt das sein Leben einen anderen Sinn hat.

Der Autor beschreibt die Charaktere von Erik und Amelie sehr tiefgründig und einfühlsam. Der Leser leidet mit ihnen und begleitet sie auf ihrem Weg zum glücklichen Leben. Der Schreibstiel ist flüssig und lässt die 220Seiten sehr gut lesen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es sehr empfehlen.

Bewertung vom 29.08.2025
September, Wolf

Sirmione & Mord - Pizza, Pasta, Tod


ausgezeichnet

Willkommen in Sirmione am Gardasee.

Der Autor Wolf September hat hier ein Cosykrimi geschrieben, der nicht nur eine spannende Handlung hat, sondern auch eine liebevoll Geschichte über die Hauptfiguren, die Geschwister Sofia und Nils erzählt. Beide sind eigentlich nur an den wunderschönen Gardasee gekommen um ein geerbtes Restaurant zu verkaufen. Aber es läuft alles anders. Nils verliebt sich in den Gemüsehändler Domenico. Für Sofia interessiert sich sein Bruder Luca. Doch dann passiert ein Mord, und Nils wird verdächtigt. Auch sein Onkel, der Polizeichef ist, nimmt ihn ins Visir. Der Ausflug nach Italien hat sich anders entwickelt als gedacht..

Der Autor beschreibt die Gegend sehr schön und bringt die Atmosphäre des tiefblauen Sees mit seinen Sehenswürdigkeiten eindrucksvoll herüber. Der Schreibstiel ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Charaktere werden gut dargestellt. Die kurzen Kapitel unterstützen den Lesefluß.

Sirmione & Mord ist ein Kriminalroman mit sehr viel Italien-Flayr aus Pizza, Pasta, Vino, Espresso, Zitronen und vieles mehr, der jetzt im Sommer gut zu lesen ist

Bewertung vom 20.08.2025
Menger, Ivar Leon

Der Tower


ausgezeichnet

Nova wurde von ihrem Freund verlassen, hat ihren Job verloren, und jetzt wurde ihr auch noch die Wohnung gekündigt. Die Situation ist ausweglos. Doch was ist das? Sie kann ein Jahr kostenlos im hochmodernen Pramtower, mitten in Berlin wohnen. Das lässt sie sich nicht zweimal bitten, und zieht direkt ein. Der Pramtower ist nicht nur ein aktuelles Bauprojekt, sondern zeigt er die Welt in der Zukunft. Total mit KI ausgestattet, wird den Bewohnern jeder Wünsch erfüllt. Ein Leben im Paradies. Doch irgendwas stimmt hier nicht. Bei Nova wächst das Unbehagen. Die Nachbarn wirken seltsam. Und als sie dann erfährt, das ihre Vormieterin tot ist, läuten bei ihr die Alarmglocken.
Doch es kann schon zu spät sein.

Ivar Leon Menger hat einen beklemmenden Thriller über die Möglichkeit der KI-Zukuft geschrieben.
Sind wir schon bereit, der Bequemlichkeit zuliebe, uns von einer KI steuern zu lassen.
Wir leben im Luxus und die Künstliche Intelligenz plant unser Leben, und plötzlich sind wir ihre Gefangenen.

Nova ist eine liebenswerte, enthusiastische Person, doch auch manchmal naiv. Für sie fängt alles sehr zuversichtlich an, trotz alles Bevormundung der KI, hat das Leben sehr viele Vorteile für sie.
Als mich eine Szene an "Rosemaries Baby "erinnerte, nahm die Geschichte eine Wendung für mich. Doch dieses Gefühl blieb nicht lange und die Story nahm eine andere Richtung. Ich war hin und hergerissen und musste Kapitel für Kapitel lesen. Der flüssige Schreibstiel und die kurzen Kapitel machen es leicht, das Buch voller Spannung bis zum nicht erwarteten Ende zu lesen.

Der A/B-Test zum Schluß war neu für mich, und ich konnte mich nicht entscheiden.
Das neue Buch von Ivar Leon Menger ist ein Locket-Room-Thriller , da die Handlung fast ausschließlich im Tower spielt, und die Personen von der KI an das Gebäude gebunden werden.

Ich war begeistert, und kann es sehr empfehlen

Bewertung vom 16.08.2025
Ehrensberger, Martin

Kommissar Aiwanger


ausgezeichnet

Als auf einem Volksfest ein Mann tot zusammenbricht, geht man von einer natürlichen Ursache aus. Kriminal- hauptkommissar Hubert Aiwanger , der sich noch im Krankheitsstand befindet, juckt es hinter dem Ohr, und das bedeutet nichts gutes. Seine Kollegin Frida Karlsson-Konrad stößt bei Recherchen auf eine Reihe mysteriöse Todesfälle auf Volksfesten. Aiwanger und seine Kollegin stürzen sich sofort an die Arbeit.
Den in der Oberpfalz stirbt man nicht ohne Grund.

Der Autor Martin Ehrensberger hat hier einen Regionalkrimi geschrieben, für alle Liebhaber des bayrischen Lebensgefühl, und für alle die es werden wollen.
Die Geschichte hat Spannung und Humor.
Aiwanger ist ein schrulliger Kommissar, mit einer Vorliebe für bayrische Speisen.
Die Charaktere des Ermittlerduos hat Ecken und Kanten, und sind liebevoll und sympathisch dargestellt. Auch die Nebenfiguren zeigen auf bayrische Lebensart hin.
Der Schreibstiel ist flüssig und gut zu lesen.

Prost, du Sack ist der Auftakt einer Krimiserie um Kriminalhauptkommissar Aiwanger.
Dieser 1. Teil hat Spaß gemacht und Lust auf weitere Kriminalromane aus der Oberpfalz, auch für Leser die nicht aus Bayern kommen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.04.2025
Ruthardt, Ralf M.

Untergang der "GREEN"


ausgezeichnet

Dennis Jung ist Chef einer NGO, also einer Nichtregierungsorganisation. Ein Verband der gemeinsames Interessen vertritt und nicht gewinnorientiert ist , und nicht von staatlichen Stellen abhängig. Doch er muss seine Mitgliedsstatistik erhöhen. Hierzu will er mit anderen NGO's und einem Politiker ein Workshop auf hoher See organisieren. Ziele und Vorgehensweisen werden diskutiert, doch das Schiff gerät in Not, und jetzt zählt nur noch das Überleben.

Das Buch von Ralf Ruthardt greift das aktuelle Thema der Klimakrise und ihre Auswirkungen auf. Auch in Verbindung mit der Aktion "Gegen Rechts" In den Diskussionen werden Narrative aufgezeigt. Also die Form der Darstellung, wie das Erzählte verstanden wird und beim Zuhörer wirkt. Der Autor hat sehr gut recherchiert und mit dem "Untergang der GREEN" auch einen spannenden Roman geschrieben. Ich kann es sehr empfehlen.