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barefootpenguins

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2025
Keßler, Verena

Gym


sehr gut

MEGA Gym
Verene Keßlers Roman Gym handelt von einer namenlosen Protagonistin, die aufgrund einiger Wendungen im Leben plötzlich einen Job benötigt und diesen im MEGA Gym findet, beim Vorstellungsgespräch eine kürzliche Entbindung erfindet und im weiteren Verlauf eine ziemliche Wandlung erlebt.
Die Geschichte ist gut geschrieben, die Atmosphäre im MEGA Gym kommt gut rüber, die Charaktere sind teilweise recht klischeehaft, allerdings ohne zu sehr überzeichnet zu sein und trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen sehr nahbar. Die Geschichte, ein weiter, immer weiter ist sehr schön geschrieben und man möchte auch als Leser immer dran bleiben. Zwischendurch erfahren wir noch ein wenig mehr über die Vergangenheit der Protagonistin, auch diese Kapitel fügen sich gut ein. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich angenehm lesen.

Bewertung vom 04.09.2025
Everett, Percival

Dr. No


sehr gut

Nichts passiert
Percival Everetts neuer Roman Dr. No kommt in einem schicken Cover daher und erzählt die Geschichte von Dr. Wala Kitu, einem renommierten Experten auf dem Gebiet der Nichtsforschung und dem Milliardär John Sill, der sich selbst zum Superschurken ausgerufen hat und nichts als Waffe nutzen möchte.
Das Thema klingt schon einigermaßen skurill und genau das ist die Geschichte dann auch. Die Charaktere sind allesamt an Skurillität kaum zu überbieten, aber jedes Mal wenn man den Kopf schütteln möchte hat man gleichzeitig das Gefühl, dass sie von der Realität vielleicht doch nicht so weit entfernt sind wie man es sich wünschen würde.
Das ein oder andere Mal muss man beim Lesen genauer hinschauen, um das ganze Gerede um nichts zu durchblicken, ansonsten lässt sich das Buch aber gut weglesen.
Trotz oder vielleicht gerade wegen der wirklich sonderbaren Geschichte macht es spaß den Roman zu lesen, es ist anders als die bisherigen Werke des Autors aber doch auch ähnlich.
Wer bisher keine Berührungspunkte mit Percival Everett hatte, dem würde ich zum Einstieg erst einmal ein anderes Werk des Autors empfehlen.

Bewertung vom 18.08.2025
Drvenkar, Zoran

Asa


sehr gut

Familiengeschichte der anderen Art

Zoran Drvenkars neuester Thriller Asa, erscheint mit einem schlichten, aber ansprechend gestaltetem Cover, das sofort mein Interesse geweckt hat.
Wir begleiten Asa Kolbert durch ihre Lebensgeschichte, die ein wenig sprunghaft in Episoden der wichtigsten Momente geschildert wird. Dazu erfahren wir mehr über die Geschichte ihrer Familie und die sogenannte Prüfung, die ein wichtiger Teil der Familiengeschichte und auch der hier erzählten Geschichte ist.
Der Schreibstil ist sehr gut, das Buch lässt sich sehr gut lesen und Zoran Drvenkar spielt, wie fast immer in seinen Büchern, mit den Erzählperspektiven umher, mal erste, zweite oder dritte Person.
Die Figuren sind das Herzstück des Buches und obwohl sie bei weitem nicht alles Charaktere zum gernhaben sind, ist es trotzdem interessant mehr über jeden von ihnen zu erfahren.
Wer Thriller mag und vielleicht auch schon vorherige Veröffentlichungen des Autors gelesen hat, kann hier nicht viel verkehrt machen.

Bewertung vom 08.05.2025
Deitch, Hannah

Killer Potential


sehr gut

Spannender Roadtrip

Killer Potential von Hannah Deitch hat mich mit dem schön gestalteten Cover und einem interessanten Klappentext gleich angesprochen.
Die Geschichte beschreibt die Flucht von Evie Gordon, nachdem diese als Tutorin in einen Tatort stolpert und zusammen mit einer anfangs Unbekannten von dort verschwindet.
Daraus entwickelt sich ein spannender Roadtrip auf der Flucht vor dem Gesetz oder wie es im Buch heißt Bonnie & Bonnie.
Es macht Spaß die Geschichte zu lesen, es gibt die ein oder andere interessante Wendung und obwohl die Geschichte im letzten Teil etwas abfällt, bleibt man gerne dabei.
Die Figuren sind schön geschrieben, die Hauptcharaktere Evie und ihre Begleiterin haben jeweils eigene Geschichten zu erzählen und wirken weitesgehend authentisch.
Der Schreibstil der Autorin ist modern und gut leserlich, man kommt zügig durch die Geschichte.
Insgesamt ein schöner Thriller, vor allem für alle, die einen guten Roadtrip zu schätzen wissen.

Bewertung vom 22.04.2025
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Spannender Thriller

Obwohl mir das Cover von Devil's Kitchen nicht so richtig zugesagt hat, habe ich durch den Klappentext und die anschließende Leseprobe schnell Lust auf den Rest des Buches bekommen und der neue Thriller von Candice Fox hat mich nicht enttäuscht.
Wir begleiten Ben und seine Kollegen von der Feuerwehreinheit Engine 99, die sich rund um ihre Feuerwehrtätigkeiten durch Einbrüche ihr Einkommen aufbessern, sowie die verdeckte Ermittlerin Andy, die sich in die Crew einschleust, um die Einbrüche, den Mord an einem Polizisten und das Verschwinden von Bens Familie aufzuklären.
Die Figuren sind an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas überzeichnet, allerdings nicht so sehr, dass es die Geschichte negativ beeinträchtigt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und es geht jederzeit flott voran, es gibt so gut wie keine Längen.
Insgesamt ein spannender und rasanter Thriller, wer die bisherigen Bücher der Autorin mochte macht hier sicherlich nichts verkehrt.

Bewertung vom 02.04.2025
Schmidt, Dirk

Die Kurve


sehr gut

Carls Welt

Die Kurve von Dirk Schmidt erscheint mit einem Cover, das mich auf den ersten Blick nicht komplett angesprochen hat, dafür las sich der Klappentext schon mal sehr spannend und auch die Leseprobe hat einen guten Eindruck gemacht.
Es geht um Carl, der zusammen mit seinen Mitarbeitern Problemlösungen für im kriminellen Sektor anbietet.
Die Geschichte ist insgesamt recht gut umgesetzt, man kann sich größtenteils in die Welt reinfinden, in der die Charaktere agieren.
Der Schreibstil von Dirk Schmidt ist angenehm zu lesen, man kommt zügig voran und kann beim Lesen auch ein wenig abschalten.
Die Figuren sind gut geschrieben Carl bleibt durchweg etwas nebulös, bei Betty und Ridley hat der Autor interessante Hintergrundgeschichten aufgebaut, der Rest der Figuren ist eine bunte Mischung aus gelungenen Unterweltcharakteren.
Insgesamt ist die Kurve eine kurzweilige, unterhaltsame Angelegenheit.

Bewertung vom 13.03.2025
Groschupf, Johannes

Skin City


sehr gut

Berlin Noir 4

Skin City ist der vierte Teil der Berlin Noir Reihe von Johannes Groschupf.
Wie die drei Vorgänger spielt auch der vierte Teil dieser Reihe im kriminellen (Rand-)Bereich Berlins. Während es zwischen den ersten beiden Teilen keinen direkten Bezug gibt, treffen wir hier zumindest die Polizisten Romina Winter aus "Die Stunde der Hyänen" wieder. Diese Verbindung sollte allerdings für niemanden ein Problem darstellen in Skin City einzusteigen ohne den Vorgänger oder eines der anderen Bücher der Reihe gelesen zu haben.

Auch in Skin City ist die Handlung typisch Noir, wir haben einen ganzen Strauß mehr oder weniger kurioser und mehr oder weniger krimineller Gestalten, die allesamt gut und insgesamt auch glaubhaft geschrieben wurden. Die Szenerie des Berliner Untergrunds ist lebendig gestaltet. Der Stil des Autors ist gut leserlich.
Insgesamt ein schöner Thriller für alle die mit Noir aus Deutschland etwas anfangen können.

Bewertung vom 13.03.2025
Lovrenski, Oliver

bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann


ausgezeichnet

Ein starkes Debüt

Oliver Lovrenski liefert mit "bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann" ein sehr starkes Debüt ab.

Der Roman kommt in einem ansehnlichen, thematisch passenden, aber nicht zu aufringlichen Cover daher, ein junger Mann, sicherlich dem Hauptcharakter Ivor entlehnt, in nachdenklicher Pose und komplett in rot gehalten.

Zuerst muss man sicherlich über den Schreibstil des Romans sprechen, der etwas ungewöhlich ist und für den ein oder anderen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig daherkommt. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, vieles kommt etwas fragmentarisch daher und man fühlt sich ein wenig an Tage- oder Notizbucheinträge erinnert. Hierzu passt die Info, dass Lovrenski teile des Romans auf dem Handy geschrieben hat.
Wenn man sich darauf einlässt, passt der Stil aber sehr gut zur Geschichte und unterstreicht die Thematik des Romans.

Die Geschichte dreht sich um Ivor und seine Freunde (oder wie er sagt Brüder) Marco, Jonas und Arjan, vier junge Männer im norwegischen Oslo zwischen Drogen, Gewalt und Jugendamt.
Die Geschichte ist sehr gut umgesetzt und wird, wie erwähnt, durch den speziellen Schreibstil unterstützt.
Die Charaktere wirken alle sehr real und sind gut und vielschichtig geschrieben.

Insgesamt ein sehr starkes Debüt von Oliver Lovrenski.

Bewertung vom 20.02.2025
Liepold, Annegret

Unter Grund


sehr gut

Harter Stoff

Harter Stoff

Das Cover von Unter Grund ist sehr ansehnlich gestaltet, der Klappentext macht neugierig auf die Geschichte und die hat es auf jeden Fall in sich. Annegret Liepold schreibt die Geschichte der jungen Referendarin Franka, die in ihr Heimatdorf zurückkehrt und beginnt sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Die Geschichte ist wirklich gut geschrieben, das Abrutschen der Hauptfigur in die rechte Szene ist für mich fast schon zu eindringlich.
Die Figuren sind ebenfalls gut geschrieben, allerdings fällt es schwer hier einen Charakter zu finden, dem man sich in irgendeiner Weise verbunden fühlt. Franka ist auf eine unerträgliche Art und Weise willenlos und lässt sich freudig in die rechte Szene ziehen, ihre sogenannten Freunde Patrick und Janna sind in ihrer nationalsozialistischen Art noch schwieriger zu ertragen. Trotzdem sind die Figuren im Rahmen der Handlung authentisch und stimmig gestaltet und fügen sich gut in die Geschichte ein.
In Unter Grund wird ein schwieriger Stoff grundsätzlich gut umgesetzt, ein etwas kritischer Umgang mit dem Werdegang der Hauptfigur hätte dem Roman meiner Meinung nach gut zu Gesicht gestanden.

Bewertung vom 10.02.2025
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


sehr gut

Drei Tage im Sommer 2006

Das Leben fing im Sommer an ist das literarische Debüt von Christoph Kramer und ihm ist hier wirklich ein guter Coming-of-Age Roman gelungen.

Cover/Gestaltung:
Das Cover ist sehr ansehnlich gestaltet, mit der Figur auf dem Zehnmeterturm ist eine Szene aus dem Roman aufgegriffen und vor der Sommersonne des Jahres 2006 dargestellt.

Geschichte / Figuren:
Die Geschichte ist nicht übermäßig kompliziert, wir begleiten den 15-jährigen Christoph durch 3 Tage im Sommer 2006, in denen ihm die Liebe begegnet und er und seine Freunde das ein oder andere kleinere Abenteuer erleben. Die Geschichte ist sehr schön geschrieben, wer 2006 in einem ähnlichen Alter war fühlt sich sofort zurückversetzt und kann das gelesene absolut nachvollziehen. Die Liebesgeschichte mit Debbie zieht sich in meinen Augen an den Tagen 1 und 2 etwas, dafür wird am dritten Tag das Tempo der Handlung deutlich erhöht.
In die Hauptfigure kann man sich sehr gut hineinversetzen, die Charaktere sind insgesamt schön geschrieben.

Stil:
Der Schreibstil ist modern, relativ simpel gehalten, dafür aber gut und angenehm zu lesen.

Insgesamt liefert Christoph Kramer hier ein ziemlich gutes Romandebüt ab.