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Natalie77

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2014
Es wird keine Helden geben
Seidl, Anna

Es wird keine Helden geben


ausgezeichnet

Inhalt:
Ein Albtraum für jeden Schüler und alle Eltern passiert Miriam. Ein Amoklauf an ihrer Schule, ihr Freund Tobi stirbt erschossen vom Täter. Sie kann die Angst riechen und sieht dem Tod ins Auge. Danach ist nichts mehr so wie es war....

Meine Meinung:
Es wird keine Helden geben hat mich schon als ich es im Programm sah intererssiert. Schließlich bin ich selber Mutter von drei Kindern und immer wenn ich im Fernsehen von einem Amoklauf hörte war ich froh das sowas hier noch nicht vorgekommen ist. Ich hatte Mitleid mit den Beteiligten und war Fassungslos

Nun gibt es ein Buch das diese Fassungslosigkeit aufgreift. Geschrieben ist Es wird keine Helden geben aus sich der 15 Jährigen Miriam. Alles ist in Ordnung, ihre größte Sorge ist die Lateinnote und dann fallen Schüsse. Die Autorin schafft es die Emotionen gut zu beschreiben. zumindest so wie ich sie mir vorstellen würde. Es ist ja kein Erfahrungsbericht. Doch denke ich das man sich so fühlen könnte. Der Freund gestorben, nichts ist mehr wie bisher. Alles vergangene ist unwichtig. Die Trauer und der Schock überwiegen. Man fragt sich wie andere einfach so weiter machen können. Das alles ist nur logisch. Anna Seidl greift aber auch verschiedene Arten der Trauer auf. Es sind 5 Freundinnen und jede reagiert anders. Auch wenn man alles nur aus Miriams Sicht liest.

Miriam hat es nicht immer leicht in ihrem jungen Leben gehabt, aber sie ist glücklich. Sie wohnt bei ihrem Vater, hat tolle Freundinnen und einen lieben Freund. Sie geht aufs Gymnasium und beschreibt sich selbst als ziemlich oberflächlich. Das ändert sich aprupt nach dem Amoklauf. Sie muss wieder neu Leben lernen. Sie hat es hart getroffen. Nichts ist mehr so wie es war und das merkt man bei Miriam ganz besonders. Sie macht sich Gedanken über das Warum und Wieso.
Andere Figuren gibt es einige, aber niemand ist so Präsent wie Miriam. Es gibt da Freundinnen, die für sie sehr wichtig waren und wie oben schon geschrieben recht unterschiedlich agieren nach dem Amoklauf. Es gibt da ihren Freund Topi, den wir in ihren Erinnerungen kennen lernen. Es gibt Eltern und Großeltern die versuchen da zu sein.

Im Laufe der Geschichte wird klar warum der Täter so agiert hat. Eine wirkliche Aufklärung von offizieller Seite wird aber nie beschrieben. Mobbing ist hier das Hauptthema und durch die Erzählungen von miriam aus der Zeit vor dem Amoklauf kann man sich dieses Motiov auch gut vorstellen. Am Ende ist das aber nur eine Vermutung, wie es auch in der Realität ganz oft nur Vermutungen sind warum so ein Amoklauf passiert.
Erst dachte ich es ist kein richtiger Abschluss ohne diese Aufklärung. Das stimmt aber nicht, denn es ist wie in der Realität. Hundertprozentig kann man nie wissen was einen Täter angetrieben hat. Jeder macht sich seine eigenen Gedanken dazu.

Man begleitet Miriam bis zum Ende auf ihrem Weg zurück ins Leben. Manchmal gab es Stellen die ich langatmig fand, weil sich scheinbar nichts tat. Manches fand ich etwas nervig, auch wenn es realistisch war. Aber am Schluss muss ich sagen das Anna Seidl eine großartige Geschichte gelungen ist, die zum Denken anregt. Sowohl bei Schülern wie bei Eltern und wenn es nur einen kleinen Teil vom Mobbing abhält dann hat dieses Buch seinen Dienst erfüllt

Bewertung vom 07.10.2012
Eifler Zorn
Pistor, Elke

Eifler Zorn


ausgezeichnet

Inhalt:
Bei Abrissarbeiten wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Gleichzeitigt treibt in Gemünd eine okkulte Sekte ihr Unwesen. Hängt Beides zusammen? Wer ist der Tote? Ina Weinz ermittelt und rutscht teifer rein als ihr lieb ist...

Meine Meinung:
Eifler Zorn ist ein Krimi wo erneut die Kommissarin Ina Weinz ermittelt. Es beginnt mit vielen verschiedenen Strängen. In dem einen landet der Leser im Jahr 1903 und in den anderen im Hier und Jetzt. Die Zeitsprünge kann man gut an der anderen Schrift für die Vergangenheit unterscheiden. Dort geht es um den jungen Paul und sein Leben am Existenzminimum. Wie er Anerkennung sucht und sich anpasst um nicht aufzufallen und zu gefallen.
Das andere ist das Heute in dem die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, dem zwei Hände fehlen. Außerdem gibt es da noch in den Wäldern von Gemünd die Feuerstellen die immer die selben Muster haben und die ganz nach einer okkulten Sekte aussehen. Ina arbeitet an beiden Fällen und rutscht tiefer rein als sie es gut finden kann.

Die Geschichte wird, wenn es um Ina und ihr Umfeld geht in der ich Form von Ina aus erzählt wenn andere begleitet werden ändert es sich zum Erzählstil dann sind wir nur Beobachter. Das ist Anfangs etwas verwirrend gewesen aber ich konnte mich recht schnell daran gewöhnen und kam dann damit klar. Der Schreibstil ist leicht und flüssig ohne viele Fachbegiffe und mit nur wenig Dialekt am Anfang so dass es sich sehr flüssig lesen ließ. Selbst der Dialekt am Anfang störte mich nicht bin ich ihn doch noch aus meiner Kindheit gewohnt und wenn ich es auch nicht sprechen kann verstehe ich alles. Aber ich denke selbst Leser die nichts mit der Kölner Richtung zu tun haben kommen zurecht.

Mit 220 Seiten in der Printausgabe ist es ein recht kurzes aber sehr unterhaltsames Lesevergnügen mehr braucht dieses Buch nicht und jede Seite mehr wäre vermutlich nur unnötig in die Länge gezogen.

Neben Ina ermitteln noch Judith die wir in der Vergangenheit auch schon kennen lernen durften und Sauerbier. Die eine jung und frisch aus der Ausbildung mit neuen und doch guten Ansätzen der andere Sauerbier, kurz vor der Pensionierung ziemlich fest gefahren und ganz die alte Schule. Die beiden zusammen sind sich nicht immer grün was auch daran liegt das er versucht Judith unterzubuttern und sie wie ein kleines Kind behandelt was keine Ahnung hat. Judith versucht sich immer wieder gegen ihn durchzusetzen. Das machte Sauerbier für mich zu einem eher unsympathischen Protagonisten und Judith hatte mein vollstes Mitgefühl.

Das Ende war schlüssig. Ich weiß nun wie was passiert ist und warum es passiert ist. Auch fühle ich mich sehr gut unterhalten und kann den Krimi wiedermal vorbehaltslos weiter empfehlen. Bis auf die Sichtwechsel die mir am Anfang leichte Probleme bereiteten war alles klasse wie zu erwarten.

Als kleines Bonbon sehe ich das Nachwort von Elke Pistor. Sie erklärt darin wie sie auf die Idee zu dem Fall kam und wie viel Realitat in diesem Buch steckt. Ein kleines Stuck Gemünd´ner Geschichte in einem Krimi.