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thorsten2024
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Höxter

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Auf den neuen Roman „Über die Toten nur Gutes“, von Andreas Izquierdo bin ich durch das witzig illustrierte Cover aufmerksam geworden und wurde durchgehend auf amüsante Weise unterhalten. Protagonist dieser unterhaltsamen Geschichte ist der Trauerredner Mads Madsen , der eine Trauerrede für seinen, bei einem Unfall verstorbenen , Freund Patrick halten soll. Komisch ist für ihn nur, dass dieser ihm vor seinem Tod noch einen Brief hinterlassen hat, der mit : Wenn du das liest, bin ich schon tot. Beginnt. Mads fängt an auf eigene Faust zu ermitteln und trifft dabei auf Patricks alte Freunde Timo und Jessica, die etwas zu verbergen scheinen. Das Buch lebt von seinen witzigen Figuren und kleinen Anekdoten, aber dennoch bleibt das Krimigeschehen immer im Vordergrund. Andreas Izquierdos Buch schreibt leicht, spannend und humorvoll und sein an der Ostsee spielender Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Bewertung vom 12.09.2025
Louis, Édouard

Der Absturz


sehr gut

In seinem Roman „Der Absturz“ verarbeitet der Autor Édouard Louis den Tod seines Bruders, der unter einer Spiel- und Alkoholsucht litt und früh verstarb. Édouard und sein Bruder entstammen einer Familie, die von dem tyrannischen Vater beherrscht wurde. Die Brüder wurden geschlagen und drangsaliert. Der Vater hatte hohe Erwartungen an seine Söhne, die diese nicht erfüllen konnten. Auch nach der Scheidung der Mutter von ihrem gewalttätigen Mann und mit dem neuen Stiefvater wird es nicht besser. Édourads Bruder versucht alles um aus diesen Verhältnissen zu entfliehen. Er hat viele Lebensträume, die er letztendlich nicht verwirklichen konnte und rutscht in die Alkoholabhängigkeit, an der er im Alter von 38 Jahren verstirbt. Der junge Autor beschreibt detailliert und sachlich, aufgrund von eigenen Erinnerungen und Aussagen den ehemaligen Freundinnen seines Bruders, dessen kurzes und unglücklichen Leben. Ein Buch, das einen nachhaltig berührt.

Bewertung vom 05.09.2025
Huth, Peter

Aufsteiger


sehr gut

Der Gesellschaftsroman „Aufsteiger“ von Felix Huth ist aktueller denn je, da er viele Gesellschaftsprobleme und -phänomene aufgreift und humorvoll aufgreift. Titelfigur ist Felix Licht, ein bekannter Redakteur, der auf eine Beförderung zum Chefredakteur des Magazins wartet, für das er seit Jahren arbeitet und dem er unendlich viel Zeit, auch seines Privatlebens, geopfert hat. Doch sein langersehnter Traum platzt. Sein Verleger entscheidet sich nicht für ihn, sondern für seine junge, aufstrebende Kollegin Zoe, in die sich Felix schon seit Jahren verguckt hat. Vor vollendete Tatsachen gestellt, gerät sein Leben ins Wanken. Er beginnt zu trinken und seine Ehe zerbricht. Der Roman ist sehr bildlich und intensiv geschrieben und es werden viele politische Themen angeschnitten. Ich habe einen guten Einblick in die Machenschaften der Medienwelt erhalten und das Opfer Felix hat mein Mitleid.

Bewertung vom 27.08.2025
Vego, Kristin

Spät am Tag


sehr gut

Kristin Vegos Roman " Spät am Tag " hat ein sehr schön gestaltetes und harmonisch gestaltetes Buchcover, das mich sehr angezogen hat. Kristin Vegos Protagonistin ist die Autorin Johanne, die von der Stadt in ein kleines Haus aufs Land zu dem Tischler Miikael, seiner Frau Sofia und deren Tochter Maren gezogen ist. Nun lebt sie allein in dem Haus. Mikael ist vor zwei Jahren gestorben, seine Frau schon lange vorher ausgezogen und auch Maren wohnt nicht mehr dort. Johanne erzählt in dieser Geschichte in Rückblicken aus ihrem Leben. Sie hat sich nach dem Einzug in das Haus in Mikael verliebt und seine zeitweise ziemlich cholerische Frau Sofia dabei ertragen. Nachdem Mikael nun gestorben ist, zehrt sie von ihren Erinnerungen. Kristin Vego schreibt sehr bildlich und ich konnte die schöne Umgebung in der die Protagonistin lebt, direkt vor mir sehen. Der Erzählstil und die Schreibweise haben mir sehr zugesagt. Eine schöne Liebesgeschichte, die trotz des Todes von Mikael noch nicht zu Ende ist.

Bewertung vom 24.08.2025
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


sehr gut

In dem Roman "Das glückliche Leben" von David Foenkinos ist zu Beginn niemand so richtig in seinem Leben glücklich. Protagonist Éric arbeitet in einem Unternehmen und die Arbeit macht ihm keine richtige Freude. Auch seine Familienmitglieder sind nicht so recht zufrieden mit ihrem Leben. Eines Tages erhält er von Amélie ein Angebot für einen neuen Job. In der Hoffnung, dass es ihm dort besser gefällt, nimmt er ihn an. Auf einer Reise nach Süd Korea lernt er das Ritual einer Fake Beerdigung kennen, bei denen Menschen sich in einen Sarg einschließen lassen und dabei über ihr bsiheriges Leben sinnieren können. Éric lässt sich auch darauf ein und er beginnt sein Leben neu zu sehen und auch zu ändern. Ein ungewöhnliches Buch mit einem für uns Europäer ungewöhnlichen Vorgehen einer Fake Beerdigung. Das Buch ist humorvoll und intensiv geschrieben und wirkt nach dem Lesen noch eine Weile nach.

Bewertung vom 12.08.2025
Laabs, Laura

Adlergestell


sehr gut

Der Roman "Adlergestell" der Autorin Laura Laabs hat mich gleich angesprochen, obwohl mir das Cover nicht so ganz zusagt. Beginn der Handlung ist Anfang der 90er Jahre in Berlin am Adlergestell, der längsten Straße Berlins. Dort wachsen die drei Freundinnen Chaline und Lenka sowie die Erzählerin auf, die alle aus ziemlich zerstörten Familienverhältnissen kommen und die sich jetzt auf die Nachwendezeit und den Kapitalismus einstellen müssen. Auch ihre Eltern haben mit den neuen Verhältnissen zu kämpfen. Sie rutschen in die Arbeitslosigkeit und die Großeltern hängen den alten Zeiten hinterher. Die Mädchen machen eine unterschiedliche Entwicklung durch.Lenka konvertiert zum Islam, Chaline wird Beauty Bloggerin. Jahre nach der Wende schaut die Ich Erzählerin auf diese schwierige Zeit zurück und sinniert, was hätte besser laufen können. Es gibt in diesem Roman viele Zeitsprünge, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Ansonsten ist dieser Roman sehr lesenswert. Er setzt sich mit ernsten Themen auseinander und vermittelt das Gefühl, wie es den Menschen nach der Wende ergangen ist.

Bewertung vom 03.08.2025
Gestern, Hélène

Rückkehr nach St. Malo


ausgezeichnet

In dem Roman "Rückkehr nach San Malo" von Hélène Gestern geht es um den Protagonisten Yann, der von seinem Vater ein Haus in San Malo geerbt hat und daraufhin in das Haus seiner Kindheit zurückkehrt. Dort entdeckt er ein ausführliches Familienarchiv über die Geschichte seiner Familie und er beginnt mit der Spurensuche aus dem Leben seiner Familie. Angefangen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sein Großvater eine Reederei gründete und den Familienbesitz in San Malo erbauen ließ. Viele Kindheitserlebnisse steigen wieder ihn ihm auf und auch verstörende Erlebnisse seiner Angehörigen kommen ans Licht. Der Roman ist aus der Sicht von Yann in einer wunderschönen, bildlichen Sprache geschrieben. Hélène Gestern versteht es gekonnt die unwahrscheinlich schöne Landschaft und das Meer in ihre Geschichte einzubinden. Sie schreibt leise, aber sehr intensiv. Das Lesen des Romans hat mir gut gefallen und ich kann ihn weiterempfehlen.

Bewertung vom 25.07.2025
Collin, Philippe

Der Barmann des Ritz


gut

„Der Barmann des Ritz“ von Philippe Collin ist ein großartiger Roman, der mich sofort gefesselt und in den Bann gezogen hat. Der Roman spielt zu Kriegszeiten in Paris und beginnt im Jahr 1940 . Frank Meier, arbeitet unerkannt als Jude in der Bar des bekannten Hotels Ritz und serviert dort seinen Feinden den Nazis, Kollaborateuren und Mitgliedern der französischen Hautevollee seine berühmten Cocktails und andere hochwertige Getränke. Beim Mixen der Getränke lauscht er unbemerkt den Gesprächen seiner Feinde . Als Barmann ist er aufgrund seiner Verschwiegenheit sehr angesehen, doch trotzdem steht er täglich aufgrund seiner jüdischen Herkunft unter Druck, da er weiß, was mit ihm bei Entdeckung geschehen wird. Der Schreibstil des Autors ist distanziert und wird durch Tagebuchauszüge seines Protagonisten Meiers, den es in der Realität wirklich gab, ergänzt. Der Roman ist sehr interessant, da er in eine frühere Zeit entführt und die Sicht auf die Judenverfolgung aus einer ganz besonderen Perspektive zeigt. Was für Ängste muss Frank Meier ausgestanden haben.

Bewertung vom 18.07.2025
Wagner, Jan Costin

Eden


ausgezeichnet

In dem Roman „ Eden „ von Jan Costin Wagner sind die Familie Stenger, Vater Markus, Mutter Kerstin sowie die Tochter Sofie, die Protagonisten. Die Familie lebt harmonisch zusammen, bis ein großes Unglück die Familienbande zerstört. Markus will seiner Tochter eine Freunde machen und schenkt ihr eine Konzertkarte für das Konzert ihrer Lieblingssängerin. Das Konzert wird zum Fiasko. Es wird ein Anschlag verübt mit vielen Toten und Verletzten. Unter den Toten befindet sich auch Sofie. Unter diesem Schicksalsschlag droht die Beziehung zwischen Kerstin und Markus zu zerbrechen. Beide gehen jeweils anders mit dem Tod ihrer Tochter um. Auch die Medien mit ihrer permanenten Berichterstattung über das Attentat polarisieren die beiden. Markus will dem ganzen entfliehen und geht in seiner Trauer einen ganz anderen weg. Er besucht die Familie des Attentäters. Der Roman ist spannend geschrieben und gibt die Trauer der betroffenen Angehörigen gekonnt wieder. Er zeigt aber auch auf, was jeder Einzelne trotz aller Trauer dazu beitragen kann, dass so ein furchtbares Unglück die Menschen nicht noch weiter voneinander entfernt.

Bewertung vom 09.07.2025
Slocombe, Penelope

Sunbirds


gut

Sunbirds von Penelope Slocombe handelt von der Suche einer Mutter ( Anne ) nach ihrem in Indien verschwundenen Sohn ( Torran ). Es ist eine Geschichte vom Suchen, vom Loslassen der Suche nach Frieden und einem Neuanfang. Der Roman wird aus der Sicht von drei Frauen ( Anne, der Mutter, Esther, die Nichte und Evie) erzählt. Anne vermisst ihren Sohn Torran seit Jahren. Er ist mit 18 Jahren aus einem Hotel in Indien spurlos verschwunden. Nach all der Zeit des Wartens und Hoffens auf Rückkehr begibt sie sich zusammen mit ihrer Nichte , die einen Hinweis auf Torrans Aufenthalt im Himalaya erhalten hat, auf die Suche. Während der gemeinsamen Suche gibt es immer wieder Hoffnungen, Torran endlich gefunden zu haben, aber dann ist da wieder die Ernüchterung, weil er es doch nicht geklappt hat. Während der Suche der beiden Frauen kommt es immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen den beiden. Besonders Anne ist noch verletzt, weil ihre Nichte über das Verschwinden ihres Cousins einen Zeitungsartikel verfasst hat. Der Roman beschreibt ausgezeichnet die Gefühle der Mutter, wie sie unter dem Verschwinden ihres Kindes leidet und die Selbstvorwürfe, die sie sich macht. Der Roman ist sensibel und sehr intensiv geschrieben und hat mich noch lange nach dem Lesen nicht losgelassen