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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Vanessa
Wohnort: 
Niedersachsen

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2025
The One I Left Behind / Plain Daisy Ranch Bd.1
Rayne, Piper

The One I Left Behind / Plain Daisy Ranch Bd.1


sehr gut

Eine zweite Chance

Ben Noughton kommt als gefeierter Football Star zurück in seine Heimat und alle freuen sich darüber, bis auf seine ehemalige Highschool Liebe Gillian, die er vor sechszehn Jahren zurückgelassen hat.
Schnell flammen die alten Gefühle wieder auf, doch beide haben sich verändert und führen ein anderes Leben als damals.
Hat ihre Liebe noch eine Chance oder müssen sie endgültig Abschied voneinander nehmen?

Ich war sehr gespannt auf die neue Reihe von Piper Rayne.
Sports-Romance und Small Town Vibes? Das klang ziemlich gut.
Die Umsetzung hat mir gut gefallen, auch wenn der Sport Anteil etwas kleiner ausfiel als gedacht.
Der unverkennbare Humor des Autorinnen Duos wurde auch hier wieder zum besten gegeben.
Das lockert die Handlung immer etwas auf und verleiht manchmal sogar ernsteren Momenten, einen Hauch von Leichtigkeit.

Ich bin kein riesiger Fand des Second Chance Tropes, aber da hier genügend Zeit dazwischen lag und die damaligen Probleme keine Rolle mehr spielten, fand ich es dann doch gut umgesetzt.
Es gab jedoch ein Thema in Gillians Leben, dessen Umsetzung mir nicht ganz gefallen hat.
Die Behandlung des Themas war mir persönlich zu kurz und auch zu oberflächlich, das hätte ich mir anders gewünscht.
Insgesamt hatte ich aber trotzdem ein angenehmes Leseerlebnis und werde die Reihe auch fortsetzen, um die anderen beiden Noughton Brüder zu begleiten.

Fazit: Eine humorvolle Second Chance Romance und ein toller Einstieg in eine neue Reihe.

Bewertung vom 25.04.2025
Evil Eye
Rum, Etaf

Evil Eye


ausgezeichnet

Der Weg zum Glück

Yaras Leben hat sich anders entwickelt, als sie es sich früher vorgestellt hat.
Jeder Tag ist wie der andere zuvor. Sie bringt ihre Töchter in die Schule, fährt danach zur Arbeit, holt ihre Kinder mittags wieder ab und kümmert sich dann um den Haushalt und darum, dass ihr Mann sein Abendessen bekommt, wenn er abends von der Arbeit kommt.
Dabei will sie eigentlich so viel mehr.
Sie will reisen, sie will Künstlerin sein und anderen die Kunst nahebringen und vor allem will sie nicht so werden wie ihre eigene Mutter.

Was erst nur wie Unzufriedenheit aussieht, entwickelt sich zu viel mehr.
Unverarbeitete Traumata aus der Kindheit, psychische Probleme in der Gegenwart und eine Ehe, die alles andere als stabil, glücklich und gesund ist.
Yaras Weg führt sie zur Therapie, in der sie endlich beginnt, sich ihren Problemen zu stellen und Dinge aufzuarbeiten.
Sie lernt sich selber kennen und lernt mehr über das Leben, als in all den Jahren zuvor.
Dabei begleitet man sie die ganze Zeit und durchläuft während des Lesens viele verschiedene Emotionen mit ihr, wie zum Beispiel Wut, Trauer, Hoffnung, manchmal sogar Freude und noch vieles mehr.
Dieses Buch bringt einen dazu, über denn eigenen Tellerrand zu schauen, um zu sehen, wie unterschiedlich die Privilegien in dieser Welt verteilt sind und wie schwer es ist, dem jahrelangem Kreislauf der Dinge zu entkommen.

Auch wenn es auf emotionaler Ebene nicht immer leicht war Yaras Geschichte zu lesen, hat es sich dennoch sehr gelohnt und ich konnte währenddessen viel lernen und für die Zukunft mitnehmen und am Ende kann ich es eigentlich nur jedem ans Herz legen das Buch zu lesen.

Bewertung vom 22.04.2025
Nowhere Heart Land
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land


sehr gut

Wenn die Vergangenheit ruft

Rosa lebt seit Jahren in Berlin, seit ihr Internat schließen musste und sie ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt hat.
Ihr Plan war damals groß, spannend und gleichzeitig mysteriös, weil London eine ganz andere Welt war.
Aber jetzt mit neunundzwanzig, fast dreißig, verändert sich ihr Leben und plötzlich ist sie wieder in ihrer Heimat und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Was ist wahr und was ist falsch?
Und wie soll es jetzt für sie weitergehen?

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich in das Buch gefunden habe.
Der Schreibstil ist sehr besonders und für mich war er anfangs auch kompliziert.
Wie ein Code den man knacken musste und sobald das geschafft war, habe ich die Geschichte auch gerne gelesen, aber es hat etwas länger gedauert, bis ich an dem Punkt war.

Rosa ist eine spezielle Protagonistin.
Ihre Kindheit, die sie in einem katholischen Internat verbracht hat, war ungewöhnlich und auch nicht immer leicht und obwohl sie sich dessen nicht ganz klar ist, hat diese Zeit mehrere Narben hinterlassen.
Sie befindet sich in einer Phase, in der sie viel hinterfragt, weil sie einige Dinge nicht ganz begreift oder verwirrt ist.
Ihre Gedanken sind dadurch auch oft wirr und manchmal war es nicht ganz einfach ihr zu folgen.
Trotzdem hat dieser Zustand auch eine melancholische Stimmung ausgelöst, die ich tatsächlich mochte.
Ich denke, am Ende ist es Geschmackssache.

Das Buch ist definitiv kein leichter Roman und man muss sich beim Lesen konzentrieren um nichts zu verpassen.
Manchmal wandert die Protagonistin mit den Gedanken zwischen Gegenwart und Vergangenheit und da sie nicht immer klar denken kann, wird es manchmal etwas unübersichtlich.
Vermutlich ist das auch so gewollt, aber ein bisschen weniger chaotisch hätte es dann doch sein können.

Fazit: Insgesamt ein spannender Roman über die Vergangenheit einer jungen Frau, die sich mit neunundzwanzig nochmal neu finden muss.

Bewertung vom 17.04.2025
Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1
Pauss, Julia

Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1


ausgezeichnet

Absoluter Pageturner!

Brynn ist auf der Flucht.
Sie hat Dinge erfahren und gesehen, über die sie niemals Bescheid wissen durfte.
Zu ihrer Sicherheit kommt sie ins Zeugenschutzprogramm und wird ins kleine Echo Cove, in Alaska, gebracht.
Dort soll sie sicher sein, doch der Schein trügt.
Echo Cove hat seine eigenen Geheimnisse, so auch ihr Nachbar Archer.
Wem kann sie trauen und wer hat es möglicherweise auf sie abgesehen?

Ich bin so begeistert von diesem Buch!
Sobald ich angefangen habe zu lesen, wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Es hat mich immer sofort in seinen Bann ziehen und mich nach dem Lesen nie losgelassen, bis ich endlich wieder zum Buch greifen konnte.
Ich wusste, dass es Romantic-Suspense ist, trotzdem habe ich mit so viel Spannung nicht gerechnet.
Oft ist der Romance-Anteil größer, aber hier gab es eine wirklich gute Balance und die Spannung ist nie verloren gegangen, sondern war immer da und greifbar und würde zunehmend größer und größer.

Brynns Situation ist besonders und ich habe noch nie über eine Protagonistin gelesen, die sich im Zeugenschutzprogramm befindet.
Man weiß nicht von Anfang an, wie es dazu kam, aber das war auch nicht schlimm, ihre Emotionen und Gedanken konnte man auch ohne Hintergrundwissen nur allzu gut verstehen.
Insgesamt wurde ihre Gefühlswelt sehr authentisch dargestellt.

Archer als Gegenpart fand ich gelungen.
Auch aus seiner Sicht gab es ein paar Kapitel, aber weitaus weniger als von Brynn.
Doch so wie Brynn, trägt auch Archer eine schwere Last mit sich herum und das schon seit einer langen Zeit.
Die beiden mögen sich zu Beginn gar nicht und ihre Dialoge haben etwas Humor in die Geschichte gebracht und eine kleine Portion Leichtigkeit hat zwischendurch nicht geschadet.

Das Setting in Alaska und speziell in der Kleinstadt Echo Cove mochte ich sehr gerne und wurde meiner Meinung nach perfekt gewählt.
Es passt zu der Stimmung des Buches, kalt und düster, aber auch geheimnisvoll.
Echo Cove hat seine eigene Geschichte und noch wurden nicht alle Antworten offengelegt, aber dafür gibt es ja Band zwei, auf den ich nun sehnsüchtig warten werde.

Fazit: Ein absoluter Pageturner bis zur letzten Seite und eine riesige Empfehlung für alle Fans des Genres.

Bewertung vom 31.03.2025
Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3
Hunter, Alice

Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3


sehr gut

Mörderische Geschwisterliebe

Anna ist glücklich in ihrem Leben.
Sie ist verheiratet mit Paul, eine meist harmonische Ehe, sie geht in ihrem Job als Lehrerin voll auf und ihre Vergangenheit konnte sie erfolgreich hinter sich lassen.
Zumindest hat sie das gedacht, bis plötzlich die Polizei vor ihrer Tür steht und ihr mitteilt, dass ihr Bruder Henry ein gesuchter Serienmörder ist.
Seine Morde begeht er an für ihn wichtigen Daten, unter anderem an Annas Geburtstag.
Die Polizei erhofft sich durch ihre Mithilfe, dass sie Henry schnappen können.
Aber Anna hat Henry seit siebzehn Jahren nicht mehr gesehen und der Polizei kann sie auch nicht alles sagen, denn Anna hat ihre ganz eigenen Geheimnisse, die niemand erfahren darf.

Ein sehr gelungener Reihenabschluss und für mich der stärkste Band der Trilogie, auch wenn die einzelnen Bände nicht aufeinander aufbauen.
Der Schreibstil war mir nach den zwei Bänden zuvor sofort vertraut und zusammen mit der konstanten Spannung, bin ich praktisch durch das Buch geflogen.

Anna führt eigentlich ein unaufgeregtes Leben, aber sie ist glücklich.
Doch die plötzlichen Ereignisse werfen sie ganz schön aus der Bahn.
Auf der einen Seite macht sie sich Vorwürfe, wenn sie mehr auf Henry geachtet hätte, dann wäre das alles nicht passiert.
Auf der anderen Seite hat sie jedoch nicht nur Angst wegen ihm oder auch um ihn, nein, sie fürchtet sich auch davor, was die Ermittlungen über sie aufdecken könnten.
Als Henry ein Spiel ihrer Kindheit wieder aufwärmt "die Jagd", ist sich Anna sicher, dass er genau das damit bezweckt.
Er will Annas Geheimnisse aufdecken, denn er ist der einzige außer ihr, der sie kennt.
Der Druck der Polizei, speziell der von DI Walker, macht es ihr nicht gerade leichter.
Wie soll sie Henrys Spiel mitspielen, wenn ihr die Polizei die ganze Zeit im Nacken sitzt?
Annas Gefühlswelt steht Kopf und das beschreibt die Autorin sehr authentisch.
Der Stress, die Angst, der Kummer, das alles ist spürbar.

Die Jagd ist im Buch präsent und die Spannung wurde konstant gehalten, aber auch die Rückblicke in die Kindheit der Geschwister mochte ich sehr.
Dadurch lernt man, wie die Beziehung zwischen ihnen war und wie sie sich auch im Laufe der Jahre, als beide im Heim gewohnt haben, verändert hat.
Es gab Aspekte in diesem Buch, die mir bei den beiden anderen Bänden gefehlt haben, die jetzt zwar spoilern würden, aber für mich doch sehr entscheidend waren.
Die Plottwists der Geschichte konnten mich richtig schockieren, davon war ich sehr begeistert.

Jedoch hatte ich auch hier wieder Kritikpunkte.
Bestimmte Sachen wurden in allen drei Bänden wiederholt, obwohl es drei individuelle Geschichten waren.
Da hätte ich mir andere Lösungen gewünscht.
Auch wurden mir manche Dinge zu offen gelassen, da sie irgendwann nicht mehr erwähnt worden sind.
Sie hatten dann zwar auch keinen entscheidenden Einfluss auf das Ende, trotzdem blieben Fragen offen.

Insgesamt war es ein tolles Leseerlebnis und ich würde diese Reihe weiterempfehlen, da man durch sie Perspektiven kennenlernt, die es sonst selten in Thrillern gibt.

Bewertung vom 31.03.2025
Heartsick
Stephens, Jessie

Heartsick


sehr gut

Die verflixte Liebe

Die Liebe ist etwas wunderbares.
Sie kann die besten Seiten eines Menschen offenbaren, aber leider ist das nicht immer der Fall.
Ana, Patrick und Claire haben im ersten Moment nichts gemeinsam.
Sie sind weder im selben Alter, noch verlaufen ihre Leben ähnlich.
Eine Gemeinsamkeit haben sie aber doch, sie sind alle drei verliebt, bis über beide Ohren.
Was aber passiert, wenn nicht jede Liebe dazu bestimmt ist, für immer zu halten?

Für mich war "Heartsick" ein sehr besonderes Buch und bisher habe ich auch noch kein anderes Buch gelesen, dass damit vergleichbar wäre.
In diesem Buch können wir Ana, Patrick und Claire begleiten.
Sie sind reale Menschen, nur ihre Namen wurden geändert, und ihre Geschichten sind genau so passiert, wie es geschrieben wurde.
Obwohl es ein Sachbuch ist, ähnelt der Aufbau des Buches eher dem eines Romans.
Dadurch sind die einzelnen Erlebnisse auch viel greifbarer und der Ton des Buches ist weniger förmlich.

Ana, Patrick und Claire sind drei sehr verschiedene Menschen und auch wenn es nicht immer leicht war, fand ich es schön, sie etwas begleiten zu können.
Sie alle haben mich auf ihre Art berührt und zum Ende hin musste ich ganz schön schlucken.
Das Leben spielt nicht immer so, wie man es sich vorstellt, das tut es auch bei ihnen nicht.
Während man bei einem normalen Roman mit den Protagonisten mitfühlt, weiß man jedoch auch, dass sie nicht real sind, ihre Geschichten sind erfunden.
Der Unterschied hier ist jedoch, dass man beim Lesen weiß, dass das alles wirklich passiert ist.
Egal ob einer von ihnen gerade Freude, Angst, Trauer oder Wut spürt, sie haben es tatsächlich gespürt.
Wenn es Momente gab, in denen ich wirklich einen Kloß im Hals hatte, wurde er noch größer wenn mir wieder eingefallen ist, dass sie das alles wirklich erlebt und durchlebt haben.
Manchmal konnte ich ihre Handlungen nicht verstehen, aber sie sind eben auch nur Menschen und nicht perfekt.

Müsste ich das Buch in einem Wort beschreiben, würde ich daher sagen, dass es echt ist.
Es gibt hier keine Chance sich zu verstecken, alle drei zeigen sich von ihrer verletzlichsten Seite und das macht es echt und authentisch.
Das Vor- und Nachwort der Autorin fand ich wirklich schön.
Sie hatte ein Ziel vor Augen, sie wollte etwas erschaffen, dass sie selber früher gebraucht hätte und ich würde sagen, ihr ist das ziemlich gut gelungen.
Auch hat sie sich nicht davor gescheut, sich ebenfalls verletzlich zu zeigen und einen Teil ihrer persönlichen Erfahrungen zu teilen.
Ich hoffe man wird mit der Zeit noch mehr von ihr lesen können.

Fazit: Ein Buch über die echte Liebe, die einem manchmal den letzten Nerv rauben kann.

Bewertung vom 29.03.2025
Geht so
Serrano, Beatriz

Geht so


sehr gut

Wann ist Feierabend?

Marisa hasst ihren Job.
Es gibt keine schönere Art das zu beschreiben.
Ihren Alltag bewältigt sie mit einer großen Portion Sarkasmus, Angstlösern und einer gewaltigen Menge an YouTube Videos.
Jeden Tag sehnt sie sich ihren Feierabend herbei und bis dahin spielt sie das Leben im Büro mit, als wäre es ein Theaterstück, das sich gut spielen lässt, wenn man weiß wie und Marisa tut das oder zumindest dachte sie das.
Als ein Teambuilding Ausflug für das gesamte Büro angekündigt wird ist sie völlig überfordert, denn für dieses Theaterstück kennt sie den Text nicht und sie weiß nicht, wie sie es ohne überstehen soll.

Der Klappentext gibt einen gewissen Vorgeschmack auf die Geschichte und trotzdem verrät er nicht so viel, als das man sich schon vor dem Lesen ein genaues Bild machen könnte, in welche Richtung sich das Buch entwickelt.
Die Leseerfahrung war eine spannende Reise und viel tiefgründiger, als ich es zu Beginn eingeschätzt hätte.

Marisa ist eine interessante Protagonistin.
Obwohl sie ihre Arbeit und dadurch ihren Alltag nicht wirklich mag, hat sie einen Weg gefunden sich durchzukämpfen.
Im ersten Moment wirken viele von Marisas Aussagen lustig und humorvoll, was sie an sich auch sind.
Sie durchschaut das gesellschaftliche Konstrukt des "perfekten und erfüllten Lebens", sowohl privat, als auch am Arbeitsplatz und entlarvt die Schattenseiten, die sich sonst niemand traut zu erwähnen.
Doch das alles wirkt in ihren Worten witziger, als es wirklich der Fall ist.
Beim Lesen musste ich oft schmunzeln, aber wenn man sich Marisas Situation länger durch den Kopf gehen lässt, erkennt man, wie vielen Leuten es tatsächlich tagtäglich so ergeht und das es ihnen schwerfällt, ihrem alltäglichem Leben etwas positives abzugewinnen.
Sie befinden sich in ihrem persönlichem Hamsterrad, so wie Marisa es im Buch ebenfalls ergeht, das man nicht so leicht verlassen kann.
Mit so viel Tiefgründigkeit habe ich nicht gerechnet, aber es hat mir sehr gefallen.

Wenn man die Geschichte ausschließlich mit Humor betrachten würde und die Ernsthaftigkeit kurz vergisst, ist es fast schon ironisch, wie gut die Autorin den Alltag im Büro, mit den ganzen Kollegen, Problemen und den Gedanken dazu, beschrieben hat.
Es stimmt mit vielem überein, was ich über die Büroarbeit weiß oder wie ich sie mir sonst vorstelle.

Das angekündigte Teamevent ist sehr viel kleiner und kürzer ausgefallen als erwartet, was ich etwas schade fand und an manchen Stellen waren die Geschehnisse dort etwas übertrieben.
Mit dem Ende habe ich so ebenfalls nicht gerechnet und ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich es finden soll.

Dennoch hat mich das Buch insgesamt sehr unterhalten und überzeugt und ich würde definitiv wieder ein Buch der Autorin lesen.

Bewertung vom 17.03.2025
Die Tochter des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.2
Hunter, Alice

Die Tochter des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.2


sehr gut

Wiederholt sich die Geschichte?

Jenny hat alles dafür getan, um ihrem alten Leben zu entfliehen.
Ihren Namen hat sie von Jane in Jenny geändert und sie lebt nun in einem kleinen Dorf, zusammen mit ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Kindern.
Ihre Kindheit war sehr traumatisch, denn ihr Vater ist ein Serienmörder und ihre Mutter eine sehr manipulative Frau, die übermäßig fixiert auf ihre Tochter ist.
Das alles hat sie hinter sich gelassen, zumindest hat sie das geglaubt, bis eines Tages die Geliebte ihres Mannes entführt wird und zeitgleich vor Jennys Tür Müllsäcke mit toten Tieren auftauchen, geschmückt mit einem Schmetterling, der Signatur ihres Vaters.
Zudem hat sie immer wieder Black Outs, was macht sie in dieser Zeit?
Spielt jemand ein Spielchen mit ihr oder wiederholt sich die Geschichte und Jenny nimmt dabei den Platz ihres Vaters ein?

Bereits Band eins der Reihe hat mir gefallen, aber ich war noch gespannter auf dieses Buch.
Der Vater ein Serienmörder, eine absolute Horrorvorstellung, aber was wenn es wahr wird?
Wie verändert sich das eigene Leben? Welche Ängste entstehen? Und gibt es tatsächlich ein Mördergen, das unweigerlich ausbrechen wird?
Ich war neugierig was Jenny für ein Mensch ist und welche Auswirkungen ihre Vergangenheit auf sie hat.

Jenny kann nur schlecht vertrauen und ihre Kindheit hält sie unter Verschluss, selbst vor ihrem Ehemann.
Abgesehen davon führt sie aber ein normales Familienleben und ist Besitzerin einer Tierarztpraxis.
Sie ist ein lieber Mensch, versucht allen Personen eine Chance zu geben, weil sie es unbedingt besser machen möchte als ihre Mutter.
Als viele merkwürdige Dinge passieren und Jenny eine plausible Verdächtige ist, fragt man sich, ob sie trotz ihrer positiven Art dazu fähig wäre, einem anderen Menschen etwas anzutun.
Ihr eigenes fehlendes Vertrauen in sich, verstärkt diese Skepsis zunehmend.

Doch nicht nur Jenny ist verdächtig.
Ihr Mann Mark ist nur schwer zu durchschauen und hätte ein Motiv.
Zudem ist er ein scheinbar egoistischer Mensch und denkt in erster Linie an sich.
Vielleicht seine Geliebte sein Ego verletzte und sie musste dafür büßen.
Oder hat ihre Mutter sie gefunden, die ebenfalls über die Taten des Vaters bestens Bescheid weiß?
Möchte sie ihre Tochter daran erinnern, dass sie ihrem vergangenem Leben nicht entkommen kann?
Es gibt zu jeder Zeit verschiedene Theorien und diese halten das Buch spannend und man weiß nie, wem man trauen kann.

Die Spannung ist das ganze Buch über da, allerdings hat sie im letzten Drittel etwas nachgelassen.
In den ersten beiden Dritteln gab es viele Handlungsstränge und viele Geheimnisse wurden angeteasert, doch am Ende wurden leider zu viele Dinge nicht zu Ende geführt und manche Charaktere spielten kaum noch eine Rolle, sodass man davon ausgehen konnte, das sie für die endgültige Auflösung keine große Rolle mehr spielen.
Das war schade, denn dadurch ist etwas von der Spannung verloren gegangen, da manche Theorien vorzeitig zerschlagen wurden und nur noch wenige übrig blieben, aber noch viele Seiten zu lesen waren.

Zum Schluss hätte ich mir noch ein oder zwei Kapitel mehr gewünscht, da dann doch alles ganz schnell ging, aber man wenig über die Konsequenzen lesen konnte.
Dennoch hatte das Ende auch noch ein paar Überraschungen in petto, die das für mich am Ende relativ rund gemacht haben.
Insgesamt war es sehr interessant Jenny zu begleiten und herauszufinden wie es für das Kind eines Serienmörders weitergehen kann und welche Herausforderungen das Leben mit sich bringt.

Bewertung vom 16.03.2025
No Hard Feelings
Novak, Genevieve

No Hard Feelings


ausgezeichnet

Wie spielt das Leben?

Penny ist 26 Jahre alt und ziemlich unzufrieden mit ihrem Leben.
Im Gegensatz zu Freunden und Bekannten, ist sie nicht verlobt, sondern steckt in einer ungesunden Situationship fest, sie brennt nicht für ihren Job, sie hasst ihn regelrecht und das Leben locker nehmen, das schafft sie auch nicht.
Dabei möchte sie es den Menschen in ihrem Leben so gerne beweisen, doch immer wenn sie es versucht, geht es nach hinten los und die nächste Panikattacke ist nicht fern.
Wie kann sie diesen Kreislauf durchbrechen und will sie das wirklich oder hat sie sogar noch mehr Angst vor den positiven Veränderungen, die daraufhin eintreten könnten?

Wenn ich könnte, würde ich dieses Buch jeder Frau, die in ihren Zwanzigern ist, in die Hand drücken.
Pennys Leben, ihre Gefühle und Gedanken, gingen mir auf eine Weise nahe, wie ich es selten in Büchern erlebe.
Entweder konnte ich ihre Ängste nachvollziehen, weil ich sie vielleicht selber schon mal durchlebt habe, dann hätte ich sie gerne in den Arm genommen oder sie hat mich mit ihrer Art fast schon kirre gemacht, wenn sie keine Hilfe annehmen wollte oder sich vor Wahrheiten verschlossen hat.
Aber sie hat mich gerade deswegen kirre gemacht, weil ich wusste, ich würde vermutlich genauso reagieren, aber wenn man jemand anderem dabei zusieht, ist das fast noch schlimmer oder es fühlt sich zumindest so an.

Während Pennys Geschichte habe ich viele Emotionen durchlebt, aber am Ende bin ich durch jede einzelne davon gerne gegangen.
Penny hat ihre ganze eigene Vorstellung, wie das Leben zu funktionieren hat und auch wenn dieser Weg gar nicht zu ihr passt, hat sie trotzdem das Gefühl sich dem beugen zu müssen, auch wenn es sie unglücklich macht.
Doch nach und nach legt sie dieses Gedankenmuster ab und ihre Entwicklung wird zu einer der schönsten Dinge, die ich seit langem gelesen habe.
Es war fast schon heilend sie dabei begleiten zu können.

Für mich ist dieses Buch eine ganz klare Empfehlung und auch wenn meine Gefühle dazu ziemlich individuell sind, glaube ich doch, dass es vielen anderen jungen Frauen ebenfalls so gehen könnte.

Bewertung vom 06.03.2025
Don't Let Her Stay
Sanders, Nicola

Don't Let Her Stay


gut

Kannst du ihr trauen?

Joanne hat das perfekte Leben.
Sie lebt in einem großen Haus auf dem Land, hat einen liebevollen Ehemann und ist seit ein paar Monaten Mutter einer kleinen Tochter namens Evie.
Ihr Leben könnte nicht besser sein, bis Chloe auftaucht, die zwanzigjährige Tochter ihres Mannes Richard.
Wo zuerst die Vorfreude war sie kennenzulernen, entsteht schnell Misstrauen.
Chloe ist unfreundlich zu Joanne, behandelt sie schlecht, spielt für ihren Vater aber die Rolle der perfekten Tochter.
Die Ereignisse spitzen sich immer weiter zu, bis sich Joanne in ihrem eigenem Haus nicht mehr sicher fühlt.

Mir fällt die Bewertung zu diesem Buch nicht so leicht.
Die ersten zwei Drittel mochte ich tatsächlich nicht sehr gerne, das letzte Drittel konnte mich dann wiederum positiv überraschen.

Ich habe zu Beginn nicht richtig in das Buch gefunden.
Die Charaktere waren mir teilweise zu anstrengend oder sie waren durchweg unsympathisch.
Mir sind die Personen, und deren Entwicklungen, in Büchern immer sehr wichtig und daher hatte ich bei diesem Punkt echt meine Schwierigkeiten.

Die Protagonistin Joanne ist ein sehr unsicherer Mensch, was an sich natürlich nicht schlimm ist, aber ihre starke Naivität und das sie einfach nie dazugelernt hat, haben meine Nerven irgendwann stark strapaziert.
Sie macht während des Buches eine Menge durch und sie ist auf sich allein gestellt, vielleicht darf man da nicht zu kritisch mit ihr sein, aber ich hätte mir etwas mehr persönliche Entwicklung gewünscht.

Ihren Mann Richard fand ich furchtbar und das war mit Sicherheit auch so gewollt, aber wenn es nicht eine Person in einem Buch, die man mag oder zu der man einen Bezug findet, dann ist das auf Dauer schwierig.
Richard ist total fixiert auf seine Tochter Chloe und obwohl diese Joanne das Leben zur Hölle macht, steht er ohne Ausnahme auf ihrer Seite.
Das Verhalten seiner Frau gegenüber ist inakzeptabel, aber Joanne verhält sich leider fast schon unterwürfig, was ich sehr schade fand.

Der Schreibstil des Buches ist sehr gut, weswegen ich, trotz mangelnder Überzeugung, das Buch schnell lesen konnte.
Zwar fand ich die Kapitelenden manchmal schlecht gewählt, da sie gefühlt mitten in einer Szene endeten, aber ansonsten mochte ich ihn sehr.

Das letzte Drittel konnte mich dann mehr überzeugen.
Es baute sich endlich Spannung auf und es gab mehr als nur einen Plottwist und die haben mich überraschen können.
Wenn das ganze Buch so gewesen wäre, hätte es ein Highlight werden können.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich das Buch nicht schlecht fand, zum Ende hin sogar wirklich gut, aber das die Charaktere für mich ziemlich schwierig waren und es mir beim Lesen nicht leicht gemacht haben.
Das ist jedoch eine ganz persönliche Meinung und Einschätzung und wer den Fokus auf andere Dinge legt, der kann in diesem Buch einen guten Psychothriller finden.