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dannylovesreading
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Hessen

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Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2025
Funke, Cornelia

Gespensterjäger auf eisiger Spur (Band 1) - Mit 8 neu illustrierten Farbseiten


ausgezeichnet

Gruselspaß und Mutmacher
Gibt es Gespenster wirklich? Lola, ist sich sicher, dass Ihr kleiner Bruder spinnt und sich seine Begegnung mit einem Gespenst nur ausgedacht hat. Doch Tom weiß es besser, denn im Keller wohnt ein echtes Gespenst, das ihn tüchtig erschreckt hat. Aber Hedwig Kümmelsaft, einer echten Gespensterjägerin und Freundin von Toms Oma, weiß Rat und hilft ihm natürlich sofort.

Cornelia Funke ist bekannt für ihre phantasievollen und spannenden Kinder- und Jugendbücher voller Abendteuer und Magie. Der Auftakt-Band zur Gespensterjäger-Reihe ist genau richtig gruselig aber nicht zu unheimlich und hat großen Spaß gemacht zu (vor)lesen. An einem regnerischen Wochenende haben wir das Buch fast in einem Rutsch gelesen, weil wir unbedingt wissen wollten, wie Tom seinen gruseligen Mitbewohner wieder loswird.

Die Zeichnungen von Cornelia Funke selbst in den einzelnen Kapiteln passen prima zur Geschichte und die bunten Illustrationen von Franziska Blinde auf den letzten Seiten ergänzen diese wirklich gut.

Das Buch ist ein echter Mutmacher, dass man auch in gruseligen Situationen Angst haben darf und diese trotzdem überwinden kann. Wir sind direkt große Fans der Buchreihe geworden und werden die anderen Bände auf jeden Fall auch lesen. 5/5 Sternen!

Bewertung vom 30.10.2025
Schäfer, Stephan

Jetzt gerade ist alles gut


ausgezeichnet

Perspektivwechsel
Manche Ereignisse im Leben führen dazu, dass man Dine in einem neuen Licht sieht. Ein solches Erlebnis widerfährt auch dem Erzähler des kleinen Büchleins “Jetzt gerade ist alles gut” von Stephan Schäfer, erschienen bei park x Ullstein im Oktober 2025. Morgens ist er noch kerngesund aufgestanden und abends sieht er sich mit seiner Sterblichkeit konfrontiert. Ein kleiner Schnitt im Finger, durch eine winzige Unaufmerksamkeit beim Kochen – etwas, das täglich tausendfach passiert - führt bei ihm innerhalb kürzester Zeit zu einer lebensbedrohlichen Sepsis. Nach seiner Genesung stellt er sich immer wieder die Frage, was im Leben wirklich wichtig ist. Er lernt die kleinen Augenblicke und persönlichen Begegnungen zu schätzen, über die wir im Alltag allzu oft hinwegeilen.

“Jetzt gerade ist alles gut” ist ein inspirierendes Buch, das zum Innehalten anregt. Einzelne Kapitel haben mich tief berührt und mich zum Nachdenken gebracht. Was ist mir in meinem Leben wirklich wichtig und welche Augenblicke, seien sie auch noch so kurz, sind wirklich bedeutsam? Mal ist es ein kurzes Gespräch mit einem Fremden im Zug, dann auch wieder ein Treffen mit alten Freunden, die man vielleicht lange nicht gesehen hat. In kurzen Kapiteln schildert Stephan Schäfer was ein Leben intensiv und glücklich macht. Es sind nicht die großen, lebensverändernden Entscheidungen, die Schäfer anspricht, sondern leisen Momente, deren Summe zu einem erfüllten Leben beiträgt.

Ich bin froh und dankbar, dieses Buch gelesen zu haben und empfehle es nicht nur denjenigen, die sich nach einem Perspektivwechseln sehnen, sondern all jenen, die durch ihr Leben eilen. Die Geschichte lädt dazu ein, innezuhalten und den Moment wertzuschätzen.

Bewertung vom 05.10.2025
Garcia, Jessie

The Business Trip


ausgezeichnet

Ein Debüt, das fesselt
Das Cover von Jessie Garcias „The Business Trip“, erschienen bei dtv im Oktober 2025, hat mich sofort neugierig gemacht, und auch der kurze Klappentext hat mich so neugierig gemacht, dass ich diesen Thriller einfach lesen musste. Und ich wurde nicht enttäuscht: Mit angehaltenem Atem bin ich nur so durch die Seiten geflogen, weil ich unbedingt wissen musste, was hinter der ungewöhnlichen Dreierkonstellation aus der mittellosen Jasmine, die vor ihrem gewalttätigen Freund flieht, der Businessfrau Stephanie und dem Mann über den beide plötzlich Nachrichten an ihr Freunde schreiben steckt.
Die kurzen Kapitel, die jeweils aus der Ich-Perspektive unterschiedlicher Figuren erzählt werden, verstärken den Eindruck, man lese einen True-Crime-Fall, der sich nach und nach vor den Augen der LeserInnen entfaltet. Durch die schnellen Perspektivwechsel und die zahlreichen Twists im Plot bleibt das Tempo hoch, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Jessie Garcia hat einen mitreißenden und überaus spannenden Schreibstil und versteht es ihre LeserInnen immer wieder auf falsche Fährten zu führen.
Ein kleiner Kritikpunkt: Manche Figuren hätten für meinen Geschmack noch etwas mehr Tiefe vertragen, besonders Trent wirkte stellenweise etwas stereotyp und eindimensional
Trotzdem ist The Business Trip für mich ein absolutes Thriller-Highlight. Jessie Garcia ist mit ihrem Debüt ein starker Auftakt gelungen, und ich freue mich schon auf weitere Titel von ihr. Kleine Schwächen hin oder her – ich runde guten Gewissens auf 5 von 5 Punkten auf.

Bewertung vom 04.10.2025
Kling, Marc-Uwe;Henn, Astrid

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat / Trubel bei Tiffany Bd.5


ausgezeichnet

Ein ganz normaler Familienausflug
Viele Kinderbücher machen zwar den Kleinen Spaß, sind aber für die VorleserInnen langweilig. „Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat“, Carlsen-Verlag im September 2025, gehört eindeutig nicht dazu. Hier haben alle etwas zu lachen: Opa nörgelt, Oma sucht ihr verlegtes Handy, dem Großen ist schlecht, weil er am Abend zuvor feiern war, die große Schwester ist genervt, weil sie auf den Ausflug mit muss und nicht selbst fahren darf, die Kleine muss mal Pipi und Papa und Mama sind ohnehin schon gestresst. Beste Voraussetzungen, also für einen harmonischen und entspannten Ausflug mit der Familie zur Hochzeit der Großtante.
Marc-Uwe Kling trifft den Familienwahnsinn einfach auf den Punkt. Mit viel Witz und einem scharfen Blick für typische Situationen macht er die Geschichte so unterhaltsam, dass wir Großen beim Vorlesen genauso viel Spaß haben, wie die Keinen beim Zuhören. Beim Vorlesen musste ich das ein oder andere Mal laut auflachen und der Sechsjährige hat sich natürlich über das Kotzen ganz besonders gefreut.
Ein großartiges Kinderbuch, das uns restlos begeistert hat! Wir freuen uns auf weitere Abenteuer aus der „Der Tag, an dem…“-Reihe mit dieser chaotischen, liebenswerten Familie. Klare Leseempfehlung: 5/5 Sternen

Bewertung vom 14.09.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Unterhaltsam, kurzweilig, sympathisch
Der Auftakt zur neuen Krimireihe rund um den Trauerredner Mads Madsen ist absolut gelungen. „Über die Toten nur Gutes. Ein Trauerredner ermittelt“, erschienen bei Dumont im September 2025, verbindet norddeutschen Humor mit guter Unterhaltung und einer gehörigen Portion Spannung.
Mads kennt sich mit dem Tod zwar bestens aus, doch diesmal schlittert er selbst in einen echten Kriminalfall. Begleitet wird der sympathische 29-Jährige von seiner Malteserhündin Bobby, während sein Vater Fridtjof ihm zusätzlich das Leben schwer macht. Neben der Krimihandlung entfaltet sich so auch eine Familiengeschichte als zweiter Erzählstrang.
Zugegeben: An der einen oder anderen Stelle wirkt die Handlung zwar ein wenig konstruiert und nicht jedes Detail ist bis in Letzte stimmig. Doch das Ganze wird mit so viel Charme und Leichtigkeit erzählt, dass man gerne darüber hinwegliest. Für mich was es eine vergnügliche und durchaus spannende Lektüre, die meine Busfahrten morgens und abends zu kleine Auszeiten gemacht hat.
Ich freue mich auf die Fortsetzung und hoffe, dass die Figuren dort noch ein wenige mehr Tiefe bekommen.

Bewertung vom 09.09.2025
Enders, Giulia

Organisch


ausgezeichnet

Körperkunde mit Charm
Nachdem Giulia Enders mit einem Buch über nur ein Organ berühmt geworden ist, nämlich den Darm, wirft sie in ihrer neuesten Publikation einen Blick auf unseren gesamten Körper: Lunge, Immunsystem, Haut, Muskeln und Hirn. Ich halte kein wissenschaftliches Fachbuch in den Händen, sondern ein – im besten Wortsinne . populärwissenschaftliches Sachbuch, das auch Nichtmedizinern die Zusammenhänge im Körper nahebringt, ohne Vorkenntnisse vorauszusetzen. Enders beschreibt in lockerem, humorvollem Ton und ohne den übertriebenen Gebrauch von Fachtermini die Abläufe und Zusammenhänge in unserem Körper. Komplexe Zusammenhänge versteht sie auf das Essenzielle herunterzubrechen und Laien verständlich zu erklären. Das ist eine großartige Gabe. Dennoch sind alle Aussagen die sie trifft fundiert und orientieren sich an aktuellen Forschungserkenntnissen. Spannend räumt sie so mit verschiedenen Mythen auf, wie etwa der landläufigen Meinung, dass Sport zwingend zum Abnehmen führt.

Die promovierte Medizinerin geht von einem ganzheitlichen Ansatz aus und stellt die Grundthese auf, dass alle Abläufe in unserem Körper miteinander in Verbindung stehen. Hierbei gleitet sie nicht ins Esoterische ab, sondern möchte den Körper als einen in sich geschlossenen Organismus verstanden wissen, dessen komplexe Abläufe einander bedingen.

Mir gefällt sehr, dass sie die wissenschaftlichen Fakten und Erkenntnisse in persönliche Erfahrungen und Geschichten einbettet. Dies macht es für mich viel greifbarer und nachvollziehbarer. So beginnt jedes Kapitel mit einer sehr privaten Einleitung über eine Episode oder ein Detail aus dem Leben ihrer Urgroßmutter, eines Freund Ihrer Großmutter, Ihrer Großmutter selbst, sowie ihrer Mutter und Schwester. Die intimen Einblicke in das Familienleben sind sehr berührend und lassen das folgende Kapitel greifbarer und nahbarer erscheinen.

Besonders hervorheben möchte ich neben den wunderbar verständlichen Texten zudem die Gestaltung des Buches. Die Haptik des Einbands vermittelt Qualität. Der Text wird immer wieder durch zahlreiche Illustrationen und Zeichnungen gestützt. Diese stammen von Jill Enders, der Schwester der Autorin. Jill Enders hat bereits „Darm mit Charm“ illustriert und ist als Kommunikationsdesignerin auf Wissenschaftsvermittlung spezialisiert. Jedes Kapitel beginnt mit einer farbigen, ganzseitigen Illustration und kleinere Zeichnungen verdeutlichen hier und da das geschriebene Wort. Die Schwestern ergänzen sich in ihrer Arbeit außergewöhnlich gut und sind einander wichtige Sparring-Partnerinnen.

Normalerweise lese ich selten Sachbücher, da mich diese häufig langweilen. Doch Giulia und Jill Enders vermitteln Wissen und relevante Forschungserkenntnisse auf unterhaltsame Weise. Ich empfinde dieses Buch als große Bereicherung und gebe daher eine ganz klare Leseempfehlung und 5/5 Sternen!

Bewertung vom 26.08.2025
Lühmann, Hannah

Heimat


sehr gut

Ideologie zwischen Brotbacken und Waldausflügen
Das Buch Heimat von Hannah Lühmann, erschienen im Hanser-Verlag im August 2025, lässt mich auch Tage nach der Lektüre ratlos zurück. Während des Lesens wuchs mein Unwohlsein von Seite zu Seite. Die Geschichte beginnt vermeintlich harmlos: Jana und Noah sind Eltern zweier Kindergartenkinder, ein drittes ist unterwegs. Auf der Suche nach Ruhe und Idylle ziehen sie in eine Kleinstadt. Dort findet Jana schnell Anschluss. Vor allem in Carolin sieht sie eine Freundin und ein Vorbild. Carolin ist eine strahlende, selbstbewusste Frau, die in sozialen Medien ein perfektes Leben inszeniert: Brot backen, Waldausflüge, strahlende Kinder. Carolin ist eine Tradwife, eine Frau, die ein traditionelles Rollenbild lebt und stolz darauf ist. Doch hinter der makellosen Fassade verbirgt sich ein reaktionäres, nationalistisch aufgeladenes Weltbild: Abtreibungsgegnerin, Verfechterin von Homeschooling, klar gegen Migration. Über soziale Medien erreicht sie Tausende, darunter bald auch Jana – und mit jedem Like gerät Jana tiefer in den Bann dieser vermeintlich heilen Welt.

Die Autorin beschreibt diese schleichende Faszination beklemmend realistisch. Der Lesende spürt, wie sich Jana immer stärker von ihrem Partner Noah entfremdet, während sie sich zunehmend nach der Anerkennung in Carolins Umfeld sehnt. Doch über allem liegt ein Schatten: Warum ist Jana so bereitwillig, ihre eigenen Überzeugungen über Bord zu werfen? Selbst als die Nähe zur AfD und deren Gedankengut offen zutage tritt, bleibt Jana passiv. Statt Widerspruch oder Aufbegehren treibt sie nur eine Frage um: Wer ist die bessere Mutter? Doch auch Noah bleibt überraschend passiv und kämpft nicht um seine Familie. Er vertritt seine Werte, doch nicht seiner Lebenspartnerin gegenüber sondern vielmehr seinen Schülern und der Gesellschaft.

Lühmanns Sprache ist leicht, fast unauffällig, und gerade dadurch wirkungsvoll. Sie erzeugt eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann. Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen, ständig auf eine Konfrontation oder einen Wendepunkt hoffend – vergeblich. Jana bleibt eine Figur, die in ihrer Unentschlossenheit frustriert. Noah, der eigentlich den Gegenpol zu Carolins Ideologie bilden könnte, bleibt blass und zieht sich zurück, anstatt Haltung zu zeigen.

Heimat greift ein hochaktuelles Thema auf: die Rückkehr zu überholten Rollenbildern, die Sehnsucht nach vermeintlicher Sicherheit und die ideologische Unterwanderung von Familien- und Erziehungsdiskursen. Besonders deutlich wird der Druck, den Frauen wie Carolin auf andere Mütter ausüben, indem sie ihr Lebensmodell als einzig richtig darstellen. Die Andeutungen im Roman sind zahlreich, aber oft vage – ich hätte mir an manchen Stellen mehr Schärfe gewünscht. Vielleicht ist es aber gerade diese Unbestimmtheit, die den Text so beunruhigend macht: Wie leicht kann man in eine Welt hineingezogen werden, die man eigentlich ablehnt?

Trotz meiner Kritik konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Lühmann zwingt ihre LeserInnen, sich mit unbequemen Fragen auseinanderzusetzen: Wie stabil sind unsere Überzeugungen, wenn die Sehnsucht nach Zugehörigkeit groß ist? Wo endet Heimat – und wo beginnt Ideologie?

Bewertung vom 13.08.2025
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


ausgezeichnet

Reminiszenz an meine Jugend
Was für eine große Freude: Justus, Bob und Peter sind endlich erwachsen! Seit den 1960er Jahren und den ersten Fällen der drei Fragezeichen, sind sie in den Hörspielen kaum gealtert und ermitteln immer als Jugendliche/junge Erwachsenen. Umso mehr freut es mich, ihnen nun auch als Erwachsene begegnen zu können. Ich bin mit den Drei ??? großgeworden und höre ihre Abenteuer bis heute gerne zum Einschlafen. Da war es für mich klar, dass ich das neue Buch von Andreas Eschbach, Die Auferstehung, erschienen bei Kosmos im Juli 2025, lesen muss.

Eschbach hat ganze Arbeit geleistet und mich absolut überzeugt. Der Ton des Romans knüpft nahtlos an die klassischen Jugendkrimis an und erweitert das Universum stimmig um eine erwachsene Perspektive. Besonders spannend ist zu erleben, wie sich die drei Detektive entwickelt haben, welche Berufswege sie eingeschlagen haben und was aus ihnen geworden ist.

Die legendäre Visitenkarte der drei jungen Detektive hat als Relikt die Zeit überdauert und auch die Zentrale auf dem Schrottplatz in Rocky Beach existiert noch. Mittlerweile wird dieser jedoch nicht mehr von Onkel Titus betrieben, sondern von Justus selbst, der in die Fußstapfen seines Onkels getreten ist. Und auch Peter Shaw und Bob Andrews haben Lebenswege eingeschlagen, die sich aus ihren früheren Interessen und Rollen logisch ergeben

Der Fall selbst ist klassisch aufgebaut: Es gibt ein Rätsel, ein mysteriöses Ereignis, dass es zu lösen gilt, eine Auftraggeberin, erste Ermittlungen werden angestellt und Zeugen und Zeuginnen befragt, Verdächtige schnell gefunden und ebenso schnell wieder entlastet, es gibt falsche Fährten und natürlich die Wendung. Also alles, was das Herz von Drei ???-Fans höher schlagen lässt. Zufällig stolpern Justus, Bob und Peter unabhängig voneinander in den Fall. Sie haben über die Jahre den Kontakt verloren und entfremdet. Doch die mysteriöse Auferstehung führt die Wege der drei wieder zusammen.

Der Fall ist voller Rätsel und es gibt eine Reihe Hinweise und Verdächtige, die zu einer überraschenden Auflösung führen. Wie schon bei den Jugendkrimis wird auch hier die Handlung des Fall durch einen Zufall ausgelöst.

Bei lesen des Romans wurde ich immer wieder von nostalgische Gefühle erfasst. Das Buch richtet sich ganz klar an Fans der drei Fragezeichen – doch natürlich ist kein Vorwissen nötig, um in den Fall einzutauchen. Losgelöst von diesem Kosmos wirkt der Krimi etwas seichter, doch vor dem Hintergrund der Hörspiel- und Buchreihe ist es eine perfekte Adaption und eine gelungene und liebevolle Fortsetzung. Ich hatte jedenfalls große Freude an diesem Buch und gebe daher 5/5 Sternen - für echte Fans ein MUSS!

Bewertung vom 06.08.2025
Flix

Immerland - Die Stadt der Ewigkeit


ausgezeichnet

Phantasievoll, wendungsreich, spannend


Ein Buch wie ein Traum: poetisch, spannend, und mitreißend. Immerland – Die Stadt der Ewigkeit, erschienen im Hanser Verlag im Juli 2025, ist eines der berührendsten Jugendbücher, das ich seit Langem gelesen habe. Flix, bekannt als Cartoonist und Illustrator, gelingt es in seinem Debütroman meisterhaft, große Themen wie Leben und Tod, Freundschaft, Mut und Zukunft in eine phantasievolle und turbulente Geschichte zu verpacken.

Mika Thorwarth, ein schüchterner Außenseiter, ist 12 5/6 Jahre alt und wird in den Sommerferien zu seiner Großmutter geschickt. Sein Vater muss geschäftlich verreisen und seine Mutter lebt nicht mehr. Missmutig blickt er langweiligen Ferien entgegen, doch rasch findet er sich in einem rasanten Abenteuer wieder. Mika Reise führt ihn und seine Großmutter in eine fremde Stadt, in der alles anders ist. Hier findet er, wonach er sich am meisten sehr: Freundschaft, Anerkennung und ein Stück Zuhause. Doch all das scheint einen Haken zu haben, der immer deutlicher zum Vorschein tritt, je länger Mika in der Stadt ist. Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite, unterstützt durch zahlreiche Wendungen.

Flix erzählt mit großem Feingefühl und sicherem Gespür für Emotionen und Dynamik. Mika ist ein sehr sympathischer Held, in den sich sicherlich viele Jugendliche hineinversetzen können. Zunächst mangelt es ihm an Selbstvertrauen, doch er wächst im Laufe der Geschichte über sich selbst hinaus. Die Geschichte ist poetisch, turbulent, humorvoll, an manchen Stellen sogar skurril und gerade dadurch so besonders.

Zu dieser Einschätzung tragen auch die liebevoll gestalteten Illustrationen bei, die alle paar Seiten die Handlung begleiten. Die Zeichnungen stammen laut Titelseite angeblich von Mika selbst, ein charmanter Kniff, der die Leser noch näher an den Protagonisten heranbringt. Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet und mit spürbar viel Herzblut gemacht.

Immerland – Die Stadt der Ewigkeit ist nicht nur ein Buch für Kinder und Jugendliche, sondern auch ein Lesevergnügen für Erwachsene. Flix streut immer wieder kleine Anspielungen ein, die älteren LeserInnen besonders auffallen werden, ohne die kindliche Perspektive aus den Augen zu verlieren.

Mein Fazit: Das Buch hat alles, was ein gutes Jugendbuch ausmacht: Phantasie, Tiefe, Spannung und Herz. Es ist so poetisch erzählt, wundervoll illustriert und kommt mit einer Botschaft um die Ecke. Für mich ganz klar eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 29.07.2025
Schoenwald, Sophie

Die großen Spiele im Zoo


ausgezeichnet

Ein Zoo voller Sieger
Sophie Schoenwald begeistert wieder mit einem herrlich charmanten und witzigen Kinderbuch rund um Zoodirektor Alfred Ungestüm, Iganz Pfefferminz Igel und die anderen tierischen Bewohner des Zoos. In “Die großen Spiele im Zoo”, erschienen im Baumhaus-Verlag im Juli 2025, geht es diesmal sportlich zu, denn die Tiere treten in unterschiedlichen Disziplinen gegeneinander an.

Beim 100-Meter-Lauf, Hochsprung, Kugelstoßen oder Schwimmen zeigen die Tiere, was sie können, doch dabei schneiden in den unterschiedlichen Sportarten naturgemäß einige besser ab als andere. Schnell zeigt sich, dass nicht jeder automatisch in “seiner” Sportart am besten ist. Das sorgt, trotz des olympischen Gedanken, Dabeisein ist alles, für Frust. Doch rührige Zoodirektor hat eine Idee und erfindet die Regeln einfach neu. Plötzlich triumphieren auch die langsamen Tiere und Teamgeist macht alle zu Siegern.

Die Illustrationen von Günther Jakobs sind ein absolutes Highlight. Kindgerecht, bunt und detailreich stecken sie voller kleiner Überraschungen, bei denen es viel zu entdecken und zum Schmunzeln gibt.

Die Geschichte vermittelt spielerisch und ohne erhobenen Zeigefinger, dass jeder auf seine Art gewinnen kann. Ein absolut empfehlenswertes Kinderbuch voller Humor, Witz und liebenswerter Charaktere. Perfekt zum Vorlesen und Mitfiebern.