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Kyra112
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Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2025
Sanders, Clara

Winterherzen in Chanting Hills (MP3-Download)


ausgezeichnet

Isla ist frustriert. Ihr Sohn steckt mitten in der Pubertät und ständig muss er wegen Verfehlungen aus der Schule abgeholt werden. Das stößt natürlich nicht auf Verständnis bei ihrem Chef und so hat er sie mehr oder minder auf dem Kieker und ihre Kollegin liebäugelt mit ihrem Job. 
Als Islas Vater ihr anbietet, das elterliche Cottage zu übernehmen und ihr nahelegt, ihren Traum als Tagesmutter umzusetzen, wagt sie es und zieht mit Sohn Ben nach Chanting Hills.

Clara Sanders „Winterherzen in Chanting Hills“ fällt bereits durch das wunderschöne und verträumt Wintercover in Weihnachtsoptik auf.
Das Hörbuch wird von Sabine Meine gesprochen. Sie macht das so wunderbar, dass man nicht nur durch die Optik des Covers und die Geschichte selbst in Weihnachtsstimmung kommt, sondern auch aufgrund ihrer sanftmütigen Stimme.
Protagonistin Isla ist ein sehr sensibler Charakter. Als alleinerziehende Mutter, die in den brenzligen Situationen vom Kindsvater allein gelassen wird, musste sie sich schon durch so manche Erziehungsepisode quälen. Man merkt ihr an, dass sie in der derzeitigen Situation auch als Pädagogin an ihre Grenzen kommt und sich durch den Umzug einen Neuanfang und vor allem wieder eine intensivere und liebevollere Beziehung zu ihrem Sohn wünscht.
Oliver ist ebenfalls gerade an einem Tiefpunkt. Er sieht seine neue Aufgabe als Ablenkung und Verpflichtung der Familie gegenüber. Mit ihm hat die Autorin m.E. einen ganz besonderen Charakter geschaffen. Er hat eine unwahrscheinlich emphatische Art und schafft es, sich vorurteilsfrei auf sein Umfeld einzulassen. Das fand ich wirklich beeindruckend.
Clara Sanders hat sogar zwei Spannungsbögen eingeflochten. Zum einen bleibt die Frage, was mit Ben los ist und zum anderen der Konflikt mit Harry.
Die weihnachtlich-liebevolle Stimmung wird zudem durch die Dorfgemeinschaft geprägt. Hier werden tolle Bräuche vorgestellt und der Zusammenhalt ist beispielgebend. Natürlich muss ein bisschen Dorftratsch auch immer dabei sein.

Mein Fazit: Ein traumhaft schöner und weihnachtlicher Roman mit Herzschmerzgarantie, und Dorfcharme. Somit eine absolute Empfehlung für alle romantisch-veranlagten Leser.

Bewertung vom 15.11.2025
Winterberg, Linda

Zeit der Kinder / Die Berghebamme Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Brannenburg 1899: Hebamme Maria musste aus eigener Erfahrung erleben, wie es ist, als Bankert aufzuwachsen. Doch liebevoll erinnert sie sich an ihre Kindheit in einem Findelheim. Aufgrund ihrer Erfahrungen als Hebamme, die Verständnis für ledige Mütter aufbringt, wegen ihrer eigenen Kindheit, entschließt sie sich, mit ihrem Mann Georg ein Wohnheim für ledige Schwangere zu gründen.
Das wird jedoch überschattet von Marias bisheriger Kinderlosigkeit und der ablehnenden Haltung der Brannenburger Bevölkerung.

„Die Berghebamme - Zeit der Kinder“ von Linda Winterberg ist Band 3 der Reihe „Kinder der Berge“.
Der Leser trifft auch hier wieder auf Hebamme Maria, deren Mamsell Burgi und Marias Ehemann, Landarzt Georg. Die drei haben sich ein wunderbares Leben auf dem Dannerhof, Marias Heim aus Kindheitstagen aufgebaut.
Linda Winterberg spricht in diesem Roman eine Problematik an, die nie an Bedeutung verlieren wird - den unerfüllten Wunsch nach einem eigenen Kind. Der Leser lernt eine Maria kennen, die ihm bisher so nicht bekannt war. Maria kommt an ihre psychischen Grenzen, zweifelt an der Liebe zu ihrem Beruf und steigert sich immer weiter in ihren Kinderwunsch.
Ganz klar merkt man, dass sie ans Ende ihrer Kräfte gerät und alte Charaktereigenschaften, wie ihren Mut und ihre Kämpfernatur ablegt.
Ich denke, dieses Thema war damals, als auch heute ein Thema, das selten angesprochen wird, das Betroffene in sich hineinfressen und lernen müssen, damit umzugehen. Ich finde es toll, dass die Autorin diese zeitlose Problematik eingeflochten hat.
Gleichzeitig wird auch aufgezeigt, was ein Dorf bewegen kann, wenn es zusammenhält. Doch auch hier gilt vieles, was auch heute noch so ist, man wacht oftmals erst auf, wenn es zu spät ist.

Alles in allem ein schöner Abschluss der Reihe, der sehr emotional ist. Ich kann es daher nur allen Fans der vorherigen Teile empfehlen, auch diesen Band zu lesen.

Bewertung vom 14.11.2025
Korn, Carmen

In den Scherben das Licht


gut

Hamburg kurz nach dem 2. Weltkrieg: Gisela klettert eines Tages in einen Keller und damit direkt in die Arme von Gert, der sich dort häuslich niedergelassen hat. Hauseigentümerin Friede, eine ehemalige Volksschauspielerin, erlaubt den beiden im Keller wohnen zu bleiben. Aus einer für kurze Zeit gedachten Zweckgemeinschaft wird einer Jahre anhaltende Freundschaft.

„In den Scherben das Licht“ von Carmen Korn beschreibt das Leben im Hamburg der Nachkriegszeit und das Leben in einer etwas anderen Wohngemeinschaft.
Die Bewohner des Hauses in der Tornquiststraße sind auf der Suche nach Familienangehörigen oder haben Angst, sich auf die Suche nach vermissten Familienangehörigen oder Freunden zu machen - Angst sich vor der eigenen Vergangenheit zu stellen. Doch gleichzeitig ist jeder der Charaktere auf der Suche nach Halt, Wärme und Liebe.
Ich mag den schnörkellosen und geerdeten Schreibstil der Autorin, der schon ihre „Jahrhundert-Trilogie“ geprägt hat. Auch die Dialoge und Gespräche zwischen den einzelnen Charakteren fallen durch realistische und ernste Themen auf und speziell die Dialoge zwischen Marta und Friede bestechen durch den Sarkasmus, der sich zwischen den Zeilen versteckt.
Dennoch muss ich sagen, dass mich Carmen Korn dieses Mal nicht mitnehmen konnte. Die Geschichte plätschert vor sich hin und speziell diese vielen Wechsel der Personen in den einzelnen Abschnitten hat mich oft durcheinandergebracht. Ich musste so manches Mal Abschnitte zweimal lesen, um rauszufinden, um wen es gerade ging.
Mir waren auch die beiden Protagonisten Gisela und Gert zu farblos. Auch wenn man hin und wieder in ihre Vergangenheit geführt wird, blieben sie mir zu oberflächlich.
Auch die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Kapiteln fand ich relativ groß gewählt.

Fazit: Carmen Korn kann mit diesem Roman leider nicht an ihre Jahrhundert-Trilogie anknüpfen. Es fehlt der nötige Tiefgang, der durch farblose Protagonisten, große Zeitsprünge und ständig wechselnde Charaktere, über die erzählt wird, untermauert wird.

Bewertung vom 13.11.2025
Henn, Carsten Sebastian

Sonnenaufgang Nr. 5


sehr gut

Und dann und wann ein weißer Elefant

Jonas hat sich dazu entschieden, Stellas Memoiren zu schreiben. Stella ist eine ehemalige Schauspieler, berühmt, zu Hause zwischen Glanz und Glamour - ganz die Diva.
Jonas wiederum lernt bei seinen Recherchen eine ganz andere Stella kennen. Gefangen zwischen diesen Welten, wird er mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

„Sonnenaufgang Nr. 5“ ist ein Roman über das Leben und wurde von Erfolgsautor Carsten Henn geschrieben, der u.a. mit „Der Buchspazierer“ bekannt wurde.
Ja, was will mir der Autor mit diesem Buch nun sagen? Es war schwierig. Ich habe dieses Buch als Hörbuch genossen, gesprochen von Oliver Siebeck. Dessen getragene und ruhige Stimmung passte wunderbar zum Grundtenor dieser Geschichte.
Ich glaube, es sind die Erzählungen über das Leben, die der Autor näherbringend möchte. Wie sehen wir unser Leben? So wie es ist? So wie wir es haben wollen?
Stella ist auf den ersten Blick eine schwierige Person, mit der klarzukommen, man erst einmal lernen muss. Eine Frau, die sich als Diva sieht, als die bejubelte Schauspielerin, die über allem und jedem steht.
Vermutlich sieht es die kleinen Botschaften über das Leben, über die Liebe, über verpasste Gelegenheiten, Reue, Schuld und auch Sühne, die Carsten Henn mit diesem Roman vermitteln möchte. 
Es sind die Gegensätze zwischen der exzentrischen Stella und dem geerdeten Jonas, die sich hier gegenüber stehen. Es sind die Gegensätze einer Frau, die in ihrem Leben nicht nur gute Erfahrungen gemacht hat und einem jungen Mann, dem die Liebe zur Mutter, im übertragenen Sinne, verloren ging.
Es sind aber auch die Charaktere drumherum, wie Nessa oder Bente, die diese Geschichte prägen und sie zu einem tiefgründigen Roman machen.

Alles in allem ist dieser Roman schwere Kost, die man aber verdauen kann, wenn man sich darauf einlässt und auch die Gefühle, die zwischen den Zeilen zu lesen sind, ernst nimmt.
Wer also tiefgründige Romane über das Leben liebt, ist hier richtig.

Bewertung vom 11.11.2025
Jantzen, Nele

Weihnachtszauber in Warnemünde (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Weihnachtsfest steht mal wieder vor der Tür, die Vorbereitungen sind im Gange und damit rückt auch eine eventuelle Hochzeit von Sven Ole und Sanne in weite Ferne.
Doch als Sanne mit ihrer besten Freundin Rike bei einem Weihnachtsmarktbesuch ihr Traumkleid im Brautmodengeschäft nebenan findet, kommt Bewegung in die Mission Hochzeit.

„Weihnachtsfeier in Warnemünde“ ist Band 5 der „Weihnachtszauber“-Reihe von Nele Jantzen.
Nele Jantzen lädt schon mit dem traumhaften Cover ihres Romans zum Träumen ein. Zurück an der Stoltera fühlt man sich als treffe man alte Freunde wieder und ist von der ersten Seite an wieder Teil der Warnemünder Freunde.
Es handelt sich bei dem Roman um eine turbulente Erzählung zwischen Frust, Weihnachtszauber und Hochzeitsflair mit Familienanschluss. 
Beim Ausflug auf den Weihnachtsmarkt konnte ich den Glühwein und die Süßigkeiten förmlich riechen. Auch die Nachfragen der Familienangehörigen und Freunde, wann den nun eine Hochzeit käme, konnte ich mir gut vorstellen, weil es einfach eine aus dem Leben gegriffene Situation ist, die hier dargestellt wird.
Die bunte und zum Teil illustre Gästeschar des Meerblicks fand ich dieses Mal sehr vielfältig und auch anstrengend. Aber auch das ist vermutlich Alltag in einer Ferienunterkunft.
Sanne und Sven Ole wirkten nach wie vor harmonisch, mit einigen Aufs und Abs. Nur Sven Ole wollte ich so manches Mal schütteln mit seiner Art, wie ein Elefant im Porzellanladen durch Sannes Welt zu laufen. Susanne wiederum tat mir dabei oftmals leid.
Auch die Beschreibung der Situation mit den Eltern, ihrer hilfreichen Art, aber auch ihres Wachrüttelns hat mir gut gefallen.
Die Krönung war natürlich Sven Oles Cousin. Auch wenn das manchmal etwas überspitzt wirkte, denke ich doch, dass die Autorin damit den Nagel auf den Kopf getroffen hat und dies in einigen Familien so wäre.

Alles in allem wieder ein wunderschöner Roman zum Runterkommen, Eintauchen in die Vorweihnachtszeit und zwischen Familie und Freunden. Wer also Liebesromane, die Ostsee und Weihnachtsmagie braucht, ist hier richtig!

Bewertung vom 10.11.2025
Bachmann, Clara

Ein gutes Ende


sehr gut

Der jungen Hedwig Mahler liegt ihre Selbstständigkeit sehr am Herzen. Sie strebt eine Unabhängigkeit von ihrer Mutter an, hofft der Armut entfliehen zu können und findet dabei in ihrer ersten Anstellung den Weg zur Schriftstellerei. Nach und nach entstehen in ihrem Kopf und auf dem Papier immer neue Geschichten und kürzere Romane.
Als sie den jungen Künstler Fritz Courths kennenlernt, hofft sie auf ein gemeinsames Leben mit einem Gleichgesinnten. Doch Fritz hält nichts von Hedwigs Liebe zur Schriftstellerei.

Wem ist sie nicht ein Begriff - Hedwig Courths-Mahler, die Königin unter den Schnulzenautorinnen der kleinen Heftromane?! - Mit diesem Vorurteil und dem öfteren Gang an ihrem Geburtshaus vorbei bin ich groß geworden. Die bekannte Autorin war mir von jeher ein Begriff, nur wusste ich nie etwas über den Menschen hinter dem bekannten Namen. Clara Bachmanns Roman „Ein gutes Ende“ hat diese Wissenslücke jedoch geschlossen.
Die Autorin beschreibt in ihrem Roman die Jugendjahre und in Teilen rückblickend die Kindheit dieser großen deutschen Autorin. Eingebettet in ihre Geschichte im Osten Deutschlands zwischen Weißenfels, Leipzig und Halle findet das Leben der Hedwig Courths-Mahler statt. Genau dies beschreibt Clara Bachmann.
Wir lernen die junge Hedwig kennen, reifen mit ihr und dürfen in dem Roman entdecken, wie sie ihre Liebe zur Schriftstellerei entdeckt. Anschaulich beschreibt sie die schwierige, aber doch von großer Liebe geprägte Beziehung zwischen Hedwig und Fritz. So manches Mal hätte ich die junge Hedwig geschüttelt und gefragt, ob sie diese Beziehung so wirklich will. Auch wird der Einfluss ihrer Umgebung auf Hedwig deutlich hervorgehoben. So lernt man ihre Mutter kennen und zweifelt so manches Mal an deren Mutterleben, während man im Laufe diese Ansicht des Öfteren mal überdenken kann. Auch die Freundschaften und Herrschaften prägen den Lebenslauf eindrucksvoll.
Der Spannungsbogen, ob ihrer Erfolgsaussichten ist manchmal etwas zu flach und insgesamt fehlte mir doch der Verweis zu ihrer Schreiberei, bedeutet, ich hätte gedacht, dass Textzitate oder Kurztexte ihrer Romane in der Erzählung vorkommen werden. Mir fehlte also etwas der Tiefgang.

Alles in allem ein guter Roman über eine der bedeutendste, deutsche Romanautorin, der den Mensch hinter den Geschichten beschreibt und den Weg dorthin. 
Wer sich für deutsche Schriftstellerei, Liebesromane und starke, weibliche Persönlichkeiten interessiert, ist hier richtig.

Bewertung vom 02.11.2025
Reul, Herbert; Mendlewitsch, Doris

Sicherheit (eBook, ePUB)


sehr gut

Sicherheitspolitik ist heutzutage ein umstrittenes, aber vor allem wichtiges Thema, vor allem die innere Sicherheit eines Bundeslandes.
Herbert Reul ist seit 2017 Innenminister in Nordrhein-Westfalen und schreibt über seine persönlichen Erfahrungen in seinem Ressort.

„Sicherheit - Was sich ändern muss“ von Herbert Reul und Doris Mendlewitsch beschreibt die Sicherheitspolitik, die Herbert Reul seit seinem Amtseintritt in NRW betreibt.
Er beschreibt dabei mehrere große Felder der Sicherheitspolitik, wie Clankriminalität, Kindesmissbrauch, Cybercrime, Gewalttaten, Extremismus, Was sich ändern muss und beantwortet kurze Fragen in schnellen Antworten.
Mir hat dieses Buch unwahrscheinlich gut gefallen und ich fand es wirklich sehr interessant, kurzweilig, aber in seinen Beschreibungen manchmal auch sehr erschreckend. Ich gebe aber auch zu, dass ich Herbert Reul und seine Ansichten in vielen Fällen sehr treffend finde.
Dennoch muss man bei diesem Buch beachten, dass es natürlich sehr subjektiv geschrieben ist, weil es seine persönlichen Erfahrungen sind. Er lobt sich zwischen den Zeilen auch hin und wieder mal, was ich aber nicht verwerflich finde, denn er geht auch sehr ehrlich mit sich ins Gericht. Er beschreibt, bei welchen Dingen er sehr blauäugig war, wo er Lehrgeld zahlen muss und wie man bestimmte Dinge in Zukunft besser machen kann.
Weiterhin fehlten mir aber wichtige Partner in diesem Buch. So schreibt er sehr viel über Polizei, Ordnungsämter etc., aber ich hätte mir auch noch Exkursionen in Richtung Feuerwehr und Katastrophenschutz gewünscht, denn auch diese stehen vor wichtigen Veränderungen und das auch schon seit vielen Jahren und müssen sich auch in den nächsten Jahren zukünftigen Veränderungen stellen, die auch heute schon in Teilen absehbar sind. Gerade in NRW hat bspw. Die Flutkatastrophe diese Bereiche groß geprägt und auch Corona war sicher für den Katastrophenschutz auch eine große Herausforderung aus der man gelernt hat oder eben nicht.

Mein Fazit: Ein sehr interessantes Buch, wenn man sich für Innenpolitik, speziell Sicherheitspolitik interessiert. Es ist wunderbar erklärend geschrieben, kurzweilig und umfasst viele Handlungsfelder, für die sich die Bevölkerung interessiert. Für all jene also eine absolute Empfehlung. 
Ich gebe dem Buch 4,5 Sterne.

Bewertung vom 31.10.2025
Holmgren, Hanna

Die kleine Villa am Gardasee (Sehnsucht nach Italien 1)


gut

Als in Auroras geschäftlichen Alltag plötzlich die Nachricht über den Tod ihrer Großtante flattert und damit die Nachricht über ein ihr angedachtes Erbe, muss sie den Weg an den Gardasee antreten. Hier kommt sie nicht nur den Spuren der Familie ihrer verstorbenen Mutter auf die Spur.

Mit „Die kleine Villa am Gardasee“ beginnt Hanna Holmgren ihre neue Reihe „Sehnsucht nach Italien“. Wer aufmerksam liest, findet auch eine Verbindung zu ihrer weiteren Reihe „Verliebt in Italien“.
Ich muss zugeben, ich habe mich sehr schwer mit Aurora getan und konnte fast bis zum Schluss keinen Zugang zu ihr finden. Das war beeinflusst durch ihren Vater und dessen Umgang mit ihr. Mir fehlte hier die Herzlichkeit und Verbundenheit, die sonst immer Hanna Holmgrens Romane prägen. Während Aurora sich wenigstens etwas der Vergangenheit ihrer Mutter widmet, setzt ihr Vater sie immer wieder unter Druck, um sie zum Arbeiten zu animieren. Unterstrichen wird seine Sichtweise auch immer wieder durch Erinnerungen, die sie im Haus ihrer Tante findet und somit findet diese Haltung bis fast zur letzten Seite kein Ende.
Was mir wiederum gut gefallen hat, war die herzliche, italienische Atmosphäre, die die Autorin mit der Dorfbevölkerung und ihren Traditionen erschaffen hat.
Eh man auch das „Geheimnis“ ihrer Tante erfährt, dauert es lange. Dafür ist die Sache am Ende schneller geklärt als alles andere.

Alles in allem konnte mich die Autorin dieses Mal nicht so recht abholen, weil mir einfach eine gewisse Emotionalität oder auch Liebe und vor allem Gefühle fehlten.

Bewertung vom 26.10.2025
Holmgren, Hanna

Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee - Roman 1)


sehr gut

Clara verbindet ihre schönsten Kindheitserinnerungen mit dem Gutshof Dünenrose, der ihren Großeltern gehörte. Als ihre Mutter bereits verstorben ist und ihr Großvater unter Demenz leidet, wird es ihrem Vater zu viel und er verkauft Dünenrose. Für Clara bricht eine Welt zusammen, erst recht, als sie merkt, dass dem Käufer durch seinen ehrgeizigen Onkel, die Hände gebunden sind.

Hanna Holmgren hat mit „Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee-Roman)“ mal wieder einen Roman zum Loslassen und Entspannen geschaffen.
In diesem Roman entführt sie ihre Leser an die wunderschöne Ostseeküste, sodass so manchem Leser einiges bekannt vorkommen könnte. Da viele Romane von Hanna Holmgren abseits von Deutschland spielen, finde ich diesen Ausflug an die Ostseeküste umso schöner.
Auch die liebevolle und familiäre Atmosphäre, die die Autorin mit Clara, ihrem Großvater und Malte geschaffen hat, überzeugt.
Die wunderschönen bildhaften Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich das Anwesen wahrlich vorstellen kann und auch den Duft der Rosen regelrecht spüren kann.
Besonders die Einführungsszene hat mir richtig gut gefallen. Auch wenn sie eher traurig ist, konnte ich sie sehr gut nachspüren.
Auch wenn am Anfang alles schief läuft, gehts am Ende ziemlich schnurgerade gut und das war mir dann doch zu unrealistisch. Ich habe keine Ahnung, wie das mit dem Denkmalschutz in Deutschland funktioniert, jedoch ist es alles sehr allumfassend und doch recht langwierig, was hier komplett anders dargestellt wurde.
Clara und Malte sind sehr sympathische Figuren, aber jeder für sich und erst recht beide zusammen, wirkten auf mich jedoch manchmal etwas traumtänzerisch, wenn nicht sogar ein kleines bisschen weltfremd.

Alles in allem ein schöner Roman zum Abschalten, mit wundervollen Bildern und traumhafter Kulisse, dem aber ein bisschen Realitätsnähe fehlt und der vermutlich auch nicht allzu nachhaltig ist.
Dennoch für alle Fans der beliebten Autorin und für all jene, die gerne Liebesromane lesen, eine Empfehlung.

Bewertung vom 26.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Endlich ist es soweit und Joanna, Joyce’ Tochter, heiratet. Auf der Hochzeitsfeier wird Joyce’ Freundin Elizabeth vom Freund des Bräutigams angesprochen. Nick wurde eine Bombe unters Auto gelegt, somit sieht er sich in Gefahr und erhofft Hilfe von Elizabeth. Als Nick verschwindet klingt das nach einer Aufgabe für den Donnerstagsmordclub.

„Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code“ ist der fünfte Band der Reihe von Richard Osman. Eine Reihe, um vier Senioren, die in einem Seniorenheim in Kent leben und sich ungeklärter Fälle annehmen, oftmals unter Nutzung der örtlichen Polizistin, Donna.
Das Hörbuch wird von Johannes Steck und Beate Himmelstoss gesprochen. Die beiden machen das wirklich genial und lesen diesen Roman einfach überzeugend.

Für mich war es das erste Buch der Reihe und ich bin begeistert. Auch wenn es am Anfang schwierig war, ohne Vorkenntnisse in die Reihe einzusteigen, gelang es mir nach und nach die Verknüpfungen zu erstellen, wie die Verflechtungen um die Senioren funktionieren.
Die Schreibweise, der sich der Autor bedient, war einfach klasse. Hier kommt auch ein bisschen der trockene englische Humor zum Vorschein. Was mich immer schmunzeln ließ, war die Formulierung „sagt XX“ und im nächsten Satz dann wieder „sagt XY“.
Auch diese ganzen unterschiedlichen Charaktere, die hier mitwirken, machen das ganze zu einer bunten Geschichte, die vermutlich mehr als Cozy Crime zu zählen ist.
Die Handlung ist sehr interessant, aber auch sehr aktuell. Das Thema BitCoins ist heutzutage oftmals in aller Munde und die Idee mit dem Cold Storage hat auch ein gewisses Wahrheitspotential.

Alles in allem hat mir dieses Buch einfach super gefallen und ich kann es nur allen empfehlen, die gerne Krimis mit ein bisschen Humor mögen, der aber mehr oder minder etwas trocken ist.