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Benutzername: 
Kornelsen
Wohnort: 
Detmold

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.09.2024
Herbstglühen am Liliensee
Büchle, Elisabeth

Herbstglühen am Liliensee


ausgezeichnet

Herbstglühen am Liliensee
Wie erwartet hat das Buch mir einige erholsame und humorvolle Lesestunden bereitet. Obwohl ich es an einem Nachmittag durchgelesen habe, ist mir das Buch noch nachgeklungen und ich bin sicher, dass ich es nochmal lesen werde.

Es war richtig schön einige Charaktere der Lilienseereihe wieder zu treffen. Besonders den Opa Johann habe ich ins Herz geschlossen und er verleiht dem Buch eine besondere Note. Dieses Mal bekommt er auch mehr Aufmerksamkeit und somit sind einige Schmunzler vorprogrammiert. Hauptsächlich begleitet man Ralf und Bärbel auf ihren Abenteuern. Gemeinsam müssen sie sich nicht nur durch Herausforderungen in der Natur schlagen, sondern auch einige persönliche Kämpfe ausfechten, um dann anschließend befreiter durch das Leben zu gehen. Gerade der Umgang mit Fehlern und deren Folgen im Leben spielt eine große Rolle. Darin kann sich wohl jeder wiederfinden und so fiebert man nicht nur mit den Charakteren im Buch mit, sondern fühlt sich persönlich auch angesprochen und hoffentlich auch freigesprochen.
Mir hat das Buch gutgetan, gerade auch, weil es in einer Zeit spielt, wo noch nicht alles so technisch ist und es schön war nochmal in diese Zeit und in das liebenswerte Dorf am Liliensee einzutauchen. Nur das Ende hätte ich mir noch ein bisschen ausführlicher gewünscht!

Bewertung vom 02.08.2024
Die Vikarin
Liebelt, Brigitte

Die Vikarin


ausgezeichnet

Die Vikarin
Der biografische Roman von Brigitte Liebelt beschreibt das Leben von Margarete Hoffer zur Zeit des NS-Regimes. Zu Beginn des Buches lernen wir Elly kennen, die vorübergehend bei ihrer Tante in Wien lebt und dort über ihre jüdische Freundin in Kontakt mit der Schwedischen Mission kommt, bei der auch Margarete Hoffer unter anderem als Bibellehrerin arbeitet.

Ellys Geschichte ist interessant geschrieben und man bekommt schnell einen emotionalen Bezug zu ihr. Allerdings ist ihre Geschichte fiktiv. Da ich gerade zu Beginn des Buches eher einen emotionalen Bezug zu Elly aufgebaut hatte, war ich anfangs etwas verwirrt, wer denn eigentlich die Hauptperson der Geschichte ist und wer wirklich gelebt hat und wer nur fiktiv ist, um die Geschichte zu unterstützen. Aber im Laufe des Buches entwickelt sich der Charakter der Margarete und tritt auch stärker in den Vordergrund.
Wieder zurück im deutschen Schwenningen trifft Elly auch hier nach einiger Zeit auf Margarete, die in diesen Ort gerufen wurde, um dort als Vikarin auf Kriegsdauer die evangelische Kirche im Ort zu unterstützen. Und jetzt beginnt der Hauptteil der Geschichte. Margarete, Elly und ihre Freunde im Ort werden Teil einer Organisation, die Juden bei der Flucht unterstützt. Einige der Flüchtenden lernt man im Buch näher kennen und begleitet ihren Fluchtweg. Gut fand ich, dass es sich bei den flüchtenden Personen um reale Menschen handelt und hinten im Buchanhang auch beschrieben wird, was aus ihnen geworden ist. Im Laufe der Geschichte nimmt die Achtung vor Margarete und ihrer selbstlosen Hilfsbereitschaft immer mehr zu. Man fiebert mit ihr mit, während sie mutig ihren Weg geht und Menschen Unterschlupf und Hilfe gewährt. Gerade in einer Zeit wie dieser brauchen wir solche Vorbilder, die mutig aufstehen und zu den biblischen Werten und Wahrheiten stehen, auch wenn es etwas kostet. Zum Ende hin hatte ich den Eindruck, dass die Autorin noch so viele Informationen wie möglich weitergeben wollte, die nicht unbedingt für diese Geschichte notwendig waren. Da hätte man noch etwas kürzen können. Was mir richtig gut gefallen hat, waren die passenden Zitate über jedem Kapitel, die meistens von Menschen stammen, die auch in der Zeit gelebt haben.

Insgesamt eine klare Leseempfehlung. Es lohnt sich tiefer in das Leben von Margarete Hoffer einzutauchen und Brigitte Liebelt ist es gut gelungen sie für uns wieder lebendig werden zu lassen.

Bewertung vom 02.03.2015
Von der Kunst, sich selbst zu führen
Härry, Thomas

Von der Kunst, sich selbst zu führen


ausgezeichnet

Manchmal ist ein gutes Buch wie ein persönlicher Mentor. So ging es mir mit diesem Buch von Thomas Härry. Es war mir unmöglich das Buch an einem Stück zu lesen, weil ich immer schon nach einigen Seiten das Gefühl hatte, erstmal genug Stoff zum Nachdenken zu haben. Und so begleitet mich das Buch schon seit ein paar Wochen. Immer wieder nehme ich es zu Hand und lese weiter, um es dann wieder hin zu legen und zu schauen, wie ich das Gelesene im Alltag umsetzen kann.
Die Gedankenanstöße von Thomas Härry sind es wert weiter darüber nachzudenken und sie nicht einfach schnell zu überlesen. In Gesprächen mit Freunden gebe ich auch immer wieder Gedanken aus dem Buch weiter und merke so, wie es in mir arbeitet.
Der Titel des Buches hat mich erstmal abgeschreckt und so ging ich etwas kritisch an das Buch dran, aber nach der Einführung muss ich sagen, dass ich dem Autor durchaus zustimmen kann. Auch als Christ ist es wichtig selber auf sich acht zu geben und sich richtig zu führen. Das bedeutet nicht, dass Gott mich nicht mehr leitet und führt, sondern dass ich lerne, Gott und seiner Führung den richtigen Raum zu geben. Es geht auch darum, ob ich mich von Umständen und Wünsche anderer Menschen leiten lasse oder ob ich es lerne, selber Prioritäten zu setzen und meine Zeit zu gestalten, wie es für mich richtig und wichtig ist.
Immer wieder beschreibt Härry, wie wichtig es ist, die eigene Seele, den eigenen Körper und den eigenen Geist zu versorgen, damit man überhaupt in der Lage ist etwas an andere weiterzugeben und nicht, wie es so häufig in unserer Zeit der Fall ist, auszubrennen.
„Von der Kunst sich selbst zu führen“ ist ein Buch, das einen begleitet und hinterfragt, ermutigt und ermahnt. Es ist kein Buch, das man schnell durchliest und dann weg legt. Ich nehme es immer wieder zur Hand und lese mir schon unterstrichene Stellen wieder durch, damit ich die bekommenen Impulse besser behalten kann. Es ist ein Buch nicht nur für Leiter, sondern für alle, die mit Menschen arbeiten und persönlich weiter kommen wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2014
Das Mädchen aus dem Zug
Joubert, Irma

Das Mädchen aus dem Zug


ausgezeichnet

In dem Buch „Das Mädchen aus dem Zug“ von Irma Joubert lernen wir die liebenswürdige, kleine Gretel kennen, die in den Kriegsjahren ihre gesamte Familie verliert. Als sie mutterseelenallein da steht, wird sie von dem jungen Polen Jakob zu seiner Familie gebracht. Anfangs interessiert Jakob sich mehr für die Unabhängigkeit Polens als für das kleine Mädchen, aber im Laufe der Zeit lernt er sie lieben und fühlt sich für sie verantwortlich. Da seine Familie nach einigen Jahren keinen Platz mehr für die lebensfrohe Gretel hat und der Krieg inzwischen vorbei ist, macht er sich auf die Suche nach einem Heim in Deutschland, wo Gretel eigentlich her kommt. Auf dem Weg dahin findet er im Zug eine Zeitungsannonce, wo deutsche Kinder für arische Familien in Afrika gesucht werden. Nach einigem Ringen beschließt er, Gretel dort unterzukriegen. Ihre jüdische Vergangenheit muss sie allerdings verschweigen, sowie wie ihre Jahre in Polen. In Afrika beginnt für Gretel ein neues Leben fern ihrer europäischen Heimat. Trotz ihrer neuen liebevollen Familie quälen „Grietje“, wie sie nun heißt, Alpträume und auch ihre Vergangenheit hält sie fest verschlossen. Bis irgendwann nach Jahren auf einmal Jakob in Afrika auftaucht und die Geschichte eine interessante Wende nimmt.

Das Mädchen aus dem Zug lässt sich nicht einfach lesen und wieder vergessen. Die Geschichte geht einem nach und die kleine Gretel schließt man fest ins Herz. Irma Joubert hat einen sehr schönen Schreibstil und lässt uns nicht nur an dem Leben der Charaktere teilnehmen, sondern auch an den Bräuchen, den Düften und Farben jener Zeit. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist tiefgründig und dennoch leicht zu lesen. Interessant finde ich auch die Gegenüberstellung der der evangelischen und katholischen Kirche und auch dem jüdischen Glauben, da Gretel im Laufe ihres Lebens lernt sich überall Zuhause zu fühlen. Auch die immer wiederkehrende Symbolik des Zuges hat mir sehr gut gefallen. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2014
Wie der Duft von Wasser
Nichols, Linda

Wie der Duft von Wasser


ausgezeichnet

Voller Neugierde habe ich auf das neue Buch von Linda Nichols gewartet. Ihre bisherigen Bücher hatten mich allesamt überzeugt. Linda Nichols versteht es einfühlsam und interessant ihre Charaktere zu beschreiben.
„Wie der Duft von Wasser“ habe ich in einem Rutsch durchgelesen und alle meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.
Das Leben und die Ehe von Annie und Sam Truelove ist durch zwei dramatische Ereignisse völlig zerrüttet. Beide leben in ganz unterschiedlichen Teilen des Landes und nur noch für ihre Karriere.
Als Annie noch einmal in ihr Heimatstädtchen zurückkommt, um alles ein für alle Mal hinter sich zu lassen, trifft sie wieder auf Sam. Jetzt beginnen eine Reihe verschiedener Ereignisse, die beide ganz neu herausfordern. Sie lernen sich den Schmerzen der Vergangenheit zu stellen und Heilung zu finden. Sehr schön bringt Linda Nichols die Symbolik des Wassers mitein in die Geschichte. Sowie das ganze Land unter der anhaltenden Dürre verkümmert, verkümmern auch die Seele von Annie und Sam, bis sie lernen den Schmerz und die Vergangenheit loszulassen und zu vergeben. Als die beiden Heilung finden, fängt es an zu regnen und das Land blüht wieder auf.
Die Geschichte wird bereichert durch die unterschiedlichen, teilweise sehr interessanten Charaktere und Geschichten in der Geschichte.
Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, war das Cover. Die Personen auf dem Bild entsprechen nicht den äußerlichen Beschreibungen der beiden Hauptpersonen im Buch.
Insgesamt ein wertvolles Buch, das ermutigt und erfrischt.

Bewertung vom 12.03.2014
Tausend Geschenke
Voskamp, Ann

Tausend Geschenke


ausgezeichnet

Das Buch Tausend Geschenke von Ann Voskamp ist mehr als ein „Wohlfühlbuch“. Es geht in die Tiefe und fordert heraus auch in den schwersten Situationen Dankbarkeit zu lernen und zu praktizieren. Das Buch ist sehr poetisch geschrieben. Besonders gut gefallen hat mir, dass Ann Voskamp nicht nur an der Oberfläche bleibt, nach dem Motto: Sei dankbar, dann wird alles gut! Sondern auch sehr einfühlsam und ehrlich Situationen beschreibt, in denen sie selber immer wieder an ihre Grenzen kam und Gott nicht mehr sehen konnte. Solche Momente forderten sie heraus noch intensiver nach der Freude und Fülle des Lebens zu suchen. In S. 128 schreibt sie:

"Ob wir in der Freude leben, hängt davon ab, wohin wir unseren Blick richten. Halte deine Augen auf die Herrlichkeit Gottes gerichtet und du wirst gehalten von Gott."

Das Buch lässt sich schwer an einem Stück durchlesen. Immer wieder musste ich es zur Seite legen, um das Gelesene erst einmal zu verarbeiten und anzuwenden. Geholfen hat mir, selber ein „Danke-Tagebuch“ anzufangen und auch die kleinsten Dinge aufzuschreiben, die mir Freude bereiten und ein Geschenk Gottes sind. Ich merke am Ende eines Tages, dass die Augenblicke, wo ich eine Blume, einen Duft oder ein Lachen bewusst wahr genommen habe, dass dies die kostbarsten Momente des Tages gewesen sind.
Die Gedanken und Anregungen von Ann Voskamp haben mir geholfen sensibel zu werden für die großen und kleinen Geschenke eines Tages. Und ganz bewusst im jetzt und hier zu leben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2014
Geerbtes Glück
Alexander, Tamera

Geerbtes Glück


ausgezeichnet

Durch die Dunkelheit zum Licht

In ihrem neuen Roman „Geerbtes Glück“ erzählt Tamera Alexander die Geschichte von Kenny Ashford, die für sich und ihren Bruder ein neues Zuhause sucht, weit weg von ihrer alten Heimat. Zuviel Schlimmes hat sie dort erleiden müssen. Jetzt sehnt sie sich nach einem Neuanfang für ihren jüngeren Bruder und sich selbst. Doch als sie endlich am Ziel angekommen scheint, überstürzen sich die Ereignisse. Kenny wird verletzt, ihre Cousine, bei der sie unterkommen sollten, stirbt und hinterlässt ihr nicht nur ihre Tochter sondern auch die hoch verschuldete Ranch. Statt besser wird es immer nur schlimmer, besonders als auch noch Robert wieder auf die die schiefe Bahn gerät.

Zwischendurch erschien es mir fast ein bisschen zu viel an Leid zu sein, dass Kenny tragen und ertragen muss. Immer wieder werden ihre Hoffnungen zerstört und enttäuscht. Dennoch bricht sie nicht zusammen, sondern kämpft mutig weiter. Sie kämpft aber nicht nur ums Überleben, sondern auch gegen ihre Gefühle für den Marshall Wyatt Caradon. Der lässt sich allerdings nicht so schnell abweisen und kommt Kenny immer wieder zur notwendigen Hilfe.
Nachdem alles zerbrochen scheint wenden sich die Dinge doch zum Guten. Es hat mich daran erinnert, dass man manchmal auf das Glück etwas länger warten muss und Durststrecken durchzustehen hat, aber am Ende des Tunnels dennoch das Licht scheint. Dafür ist Kenny ein gutes Beispiel.
Ein lesenswerter Roman!

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