Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
flyspy

Bewertungen

Insgesamt 313 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2025
Devil's Kitchen
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Es geht heiß her bei der Feuerwehr
Bei einem Elite-Trupp der New Yorker Feuerwehr ist nicht alles so, wie es den Anschein hat. Sie bekämpfen zwar Brände, schrecken aber auch nicht vor Brandlegung zurück, wenn sie sich dadurch Vorteile auf ihren Raubzügen verschaffen können. Und wie sieht es mit Mord aus? Die private Ermittlerin Andy Nearland, wie sie sich bei ihrem Undercover-Einsatz nennt, will hier Licht ins Dunkle bringen und arbeitet mit Ben, einem der Teammitglieder, als dessen vorgebliche Freundin zusammen. Ben hat damit verbunden selbst ein persönliches Interesse an ihren Nachforschungen, hat er doch letztendlich den Stein ins Rollen gebracht.
Als ich den Prolog las, dachte ich zunächst, dass zu viel vorweggenommen werden würde. Aber dem ist nicht so, der Spannungsbogen bleibt sehr lange erhalten, ohne dass der Schluss zu offensichtlich ist. Und der Schreibstil liest sich einfach gut, wie man es von der Autorin kennt.
Der Krimi hat viel Thrill, die Story fesselt und unter den Protagonisten sind vielfältige, bunte Charaktere vertreten. Jeder hat seine persönliche Bürde zu tragen, die einzelnen Lebensgeschichten verdeutlichen, warum sich dieser Trupp zusammengefunden hat, zu einem Team mit kriminellen Ambitionen, die durchaus auch zum Erfolg führen. Andy muss sich behaupten, erst um ihren Platz in der Crew finden, um dann selbst erfolgreich ihr Ziel zu erreichen. Aber auch ihr Lebensweg war alles andere als einfach. Es fällt ihr schwer, Menschen zu vertrauen und daher weiß sie auch nicht, ob sie sich auf Ben einlassen kann.
Ein Stern Abzug, weil die Geschichte doch insgesamt nicht sehr glaubwürdig rüberkommt. Reizvoll ist sie allemal, für mich gute und spannende Lektüre für die heißen Sommertage!

Bewertung vom 30.04.2025
Tödliches Gebet / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.2
Anour, René

Tödliches Gebet / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.2


ausgezeichnet

Commissaire Louis Campanards zweiter Fall
Ich kannte den ersten Fall nicht, hatte aber keine Probleme in den Krimi einzusteigen, er hat mich so gepackt, dass ich das Buch innerhalb von drei Tagen fertiggelesen habe. Es las sich einfach gut und hatte einen guten Spannungsbogen. Die Reihe muss ich mir merken, zumal ich Südfrankreich liebe und viel aus der Region wieder erkannt habe.
Das Kloster Notre-Dame de Sénanque spielt hierbei eine besondere Rolle, Commissaire Campanard muss dort ermitteln, denn ein Klosterbruder, der mit ihm befreundet war und mit dem ihn eine besondere Vergangenheit verbindet, wurde ermordet. Die Gründe erschließen sich nicht sogleich, viel bleibt im Dunkeln. Auch erfahren wir einiges zu Campanards persönlicher Lebensgeschichte, was berührt. Das Ende habe ich nicht voraussehen können, es blieb interessant und aufregend bis zum Schluss. Wer literarisch in die Provence aufbrechen und dazu einen spannenden Krimi lesen möchte, dessen Fall nicht in eine der üblichen Schablonen passt, wird hier bestens bedient! Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.04.2025
Freunde finden für Anfänger / Willkommen bei den Grauses Bd.2
Bohlmann, Sabine

Freunde finden für Anfänger / Willkommen bei den Grauses Bd.2


ausgezeichnet

Aus Nachbarn Freunde machen
Familie Grause lebt weiter in ihrem Haus und alles könnte eigentlich für ihre Verhältnisse gut sein, wenn nicht das Institut für andersartige Wesen darauf pochen würde, dass jedes Mitglied dieser Patchworkfamilie sich innerhalb von 13 Tagen auf eine Freundschaft einlassen muss. Immer diese 13, denkt Ottilie, ihre Freundin und Vertraute, und überlegt, wie sie ihren Nachbarn, die ihr ans Herz gewachsen sind, helfen kann.
Es geht direkt weiter mit der Geschichte. Das Cover und die Illustrationen sind wieder gelungen und machen Spaß. Ein Schreibstil, der für das Lesealter passt und auch sehr kurzweilig ist. Und es zeigt sich, dass sich irgendwo immer ein anderer Mensch (oder Wesen findet), der oder das zu einem selbst passt, mit dem man Interessen teilt, aus der letztendlich eine Freundschaft entsteht. Klar, dass Ottilie hilft, wo sie kann, aber auch Eigeninitiative zahlt sich aus.
In diesem Band zwei kommen neben den bekannten Protagonisten weitere dazu, die gut in die Geschichte passen. Zugegebenermaßen hat mich Band 1 mehr gecatcht, aber die Fortsetzung ist auch gelungen. Klare Leseempfehlung, am besten jedoch in Reihenfolge!

Bewertung vom 23.04.2025
Hope
Harbison, Niall

Hope


ausgezeichnet

Sehr bewegende Lebensgeschichte
Der Titel ist sehr passend, denn die Hoffnung bleibt und man sollte sie auch - egal in welcher Lebenslage - nicht aufgeben. Der aus Dublin stammende Niall Harbison ist Alkoholiker und hat nach zahlreichen beruflichen Projekten und mit der Absicht, sein Leben zu ändern, entschieden nach Thailand auszuwandern. Dort droht er zunächst endgültig abzustürzen. Er trifft auf die zahlreichen Straßenhunde und fasst den Entschluss, sich um sie zu kümmern. Mit einigen Tieren geht er eine engere Bindung ein, beginnt sie mit Futter zu versorgen, bringt sie zum Tierarzt, pflegt sie selbst und fängt an eine Auffangstation aufzubauen.
Niall erzählt zunächst von seinem Leben, seinen persönlichen Höhen und Tiefen und Beziehungen, die unter seiner Alkoholsucht leiden. Schonungslos offenbart er sich und lässt die Leserinnen und Leser in sein Inneres blicken. In Thailand, auf Ko Samui angekommen, lässt er uns teilhaben, wie er mit den Hunden Freundschaften schließt und beginnt, sich um ihr Wohlergehen zu sorgen. Dabei trifft er auch auf andere Menschen, die ihn unterstützen und gleiche Ziele verfolgen. Viele einzelne Hundeschicksale bewegen nicht nur ihn, sondern beim Lesen auch uns. Ich konnte mitfühlen und habe auch mitgelitten.
Der Schreibstil ist einfach, erzählend. Durch das Buch fliegt man regelrecht, ich hatte es an zwei Abenden durchgelesen. Für Tierfreunde mit Interesse an einer menschlichen Persönlichkeit, die überrascht und durch Empathie überzeugt, sehr zu empfehlen. Auch sein Instagram-Auftritt mit Fotos von seinen Hunden ist wert, angeschaut zu werden.

Bewertung vom 02.04.2025
Russische Spezialitäten
Kapitelman, Dmitrij

Russische Spezialitäten


ausgezeichnet

Kein gemütliches Buch
Dmitrij Kapitelman, so heißt auch der Protagonist in diesem Roman, schreibt über eine zerrissene ukrainische Familie. Im Leipziger Exil lebend, betreiben seine Eltern ein Geschäft, ein Magazin, mit russischen Spezialitäten, daher rührt auch der Buchtitel. Dmitrij, in Kyjiw geboren, vermisst die Stadt, liebt die russische Sprache und liebt auch seine Mutter. Teils verzweifelt versucht er seine Mutter, eine Putin Anhängerin, die den Aussagen des russischen Fernsehens Glauben schenkt, davon zu überzeugen, dass die Ukraine angegriffen wurde und Putins „Spezialoperation“ alles andere als gerecht und ehrenhaft ist. Gemeinsam fahren beide nach Kyjiw, um dort Waren einzukaufen.
Der Schreibstil ist besonders, tiefgründig, trocken, teils schwarzhumorig bis bissig. Dmitrij fühlt sich verloren, ohne zu resignieren. Treffend wird die Seelenlage beschrieben, in der sich die Menschen im Umfeld befinden. Wie eine Milieustudie der Menschen, auf die Dmitrij im Geschäft und auch unterwegs trifft. Widersprüchliches bleibt zurück, ohne dass es stört. Unwahrheiten und Tatsachen stehen nebeneinander und bleiben offen. Ein intelligentes Buch, mit dem man sich auseinandersetzen muss und welches man nicht so schnell vergisst. Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.03.2025
Impossible Creatures
Rundell, Katherine

Impossible Creatures


ausgezeichnet

Von Zusammenhalt, Mut und Freundschaft
Was wäre, wenn es noch eine verborgene Welt neben der uns bekannten geben würde, mit Magie, mit unglaublichen Fabelwesen und mit einer Macht des Unsterblichen, die sich an alles erinnert, was in beiden Welten jemals geschehen ist? Und wie würdet Ihr handeln, wenn die Magie zu verschwinden drohte und damit alles, was für beiden Welten von Bedeutung ist?
Christopher fährt zu seinem Onkel nach Schottland und erfährt dort von seiner Berufung als Hüter des Durchgangs zu einer magischen Welt. Mal, ein Mädchen aus der anderen Welt mit der Fähigkeit mit einem speziellen Mantel fliegen zu können, taucht in Christophers Leben auf und damit beginnt für beide ein Abenteuer, außerhalb unserer Vorstellungskraft.
Auf dieser Reise treffen wir auf eine Vielzahl mythischer Wesen, einige gefährlich und andere dafür liebenswürdig.
Beim Lesen merkt man, dass hier ein umfassendes, magisches Universum entstanden ist, mit fantasievollen Figuren und vielen einfallsreichen Ideen. Die Geschichte ist bunt und abwechslungsreich geschrieben, das Kopfkino ist beschäftigt. Der Jugendroman liest sich sehr flüssig und es wird keine Zeile langweilig. Der Spannungsbogen bleibt aufrechterhalten, ohne dass die Handlung hektisch oder unübersichtlich wird. Gut ausgewogen sind die dramatischen Sequenzen mit einigen ruhigen Momenten in der Geschichte. Schön ist auch die Karte zu Beginn, auf der der Archipel abgebildet ist, man kann nachvollziehen, wo die Reise Christopher und Mal hinführt. Ein wirklich schönes und sehr kreatives Buch, dem man anmerkt, dass es mit Spaß und viel Schwung geschrieben wurde. Eingestreut finden sich Hinweise zu Umweltveränderungen und Artensterben, die auch sehr passend auf unsere Welt übertragen werden können. Zudem findet man eine Anspielung auf ein autokratisch geführtes System. Ein in sich abgeschlossener Roman ohne heftigen Cliffhanger, aber mit einigen Optionen, so dass die Geschichte vom Archipel weitergehen kann - das ist spannend. Auf den angekündigten Folgeband bin ich schon jetzt neugierig. Empfehlenswertes Buch, auch für an Fantasy interessierte Erwachsene.

Bewertung vom 18.03.2025
Ein Herz für Monster - Tumult im Tal der Trolle
Büchel, Simak

Ein Herz für Monster - Tumult im Tal der Trolle


ausgezeichnet

Ainu im Land der Hornfelstrolle
Ainu, ihre Mutter Tabati und Lehrling Halti ziehen mit ihrem Planwagen und der kleinen Monster-Menagerie weiter zum nächsten Auftrag. Dabei liest Halti die Landkarte falschherum und alle landen in der Region der polternden Felstrolle. Nicht ungefährlich, denn ihnen wurde ihr Heiligtum, der Herz-Kristall gestohlen. Ainu will helfen und auf der Suche nach vermissten Trollen und dem Kristall muss die Wüste der Sandtaucher durchquert werden und dies ist nicht die letzte Gefahr, die auf sie alle lauert.
Das Buch ist zwar schon Band 3 der Reihe „Ein Herz für Monster“, aber man kann es auch gut ohne Vorkenntnis lesen, denn die wichtigen Figuren werden gleich zu Beginn vorgestellt und man kommt auch dank der eingebauten kleinen Hinweise gut rein in die Geschichte. Aber wie immer ist es schöner, wenn man auch die Vorgeschichten kennt. Der Schreibstil passt für die Altersgruppe sehr gut, genau wie der Schriftsatz und die Kapitellänge.
Die vielen sehr gelungenen Illustrationen runden die Geschichte gelungen ab, sind eine wahre Augenweide und lassen die fremden Orte und die Monster und Monsterchen im Kopfkino vorstellbar werden. Larisa Lauber schafft es sogar, die Gefühle der Felstrolle in Mimik umzusetzen.
Die Geschichte von Simak Büchel entwickelt eine gute Dynamik, zu Beginn bleibt einem die Zeit, mit der Rahmenhandlung und den Figuren vertraut zu werden. Die Personen wurden gelungen charakterisiert, sowohl Mädchen als auch Jungen finden Identifikationsfiguren. Und dann geht es auch bald mit dem Abenteuer los, es wird richtig spannend und sprüht vor Kreativität. Die Monster sind dabei netter, als man zunächst denken mag. Ohne zu viel verraten zu wollen, die wahren Monster sind hier eher die Menschen der Diebesbande. Auch die Wortschöpfungen sind zum Kringeln komisch, passen aber einfach perfekt. Eine kreative, kindgerechte und phantasievoll erdachte Geschichte ist entstanden, die einfach Spaß beim Lesen macht und nach einer Fortsetzung schreit! Sehr empfehlenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2025
Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


ausgezeichnet

Von Spurenfindern und Spurensuchern
Der Roman von Marc-Uwe Kling und seinen Töchtern (inzwischen sind drei dabei) um den berühmten Spurenfinder Elos von Bergen und seinen Zwillingen Ada und Naru geht in die zweite Runde. König Fredlaffs braucht seine Hilfe, denn das legendäre Zepter der Ahnen wurde auf geheimnisvolle Art und Weise aus der königlichen Schatzkammer gestohlen. Und dies drei Tage vor der 100jährigen Unabhängigkeitsfeier der Verlorenen Provinzen, auf der das Drachenzepter traditionsgemäß dem Volk präsentiert werden soll! Die Drei reisen in die Hauptstadt Iriandria, wo sie auf weitere Mitglieder der Spurensucher-Gilde treffen, die unterschiedlich in ihrer Methodik arbeiten und einige Zweifel aufkommen, wie vertrauenswürdig sie sind.
Wie auch schon der Vorgängerband, liegt hier ein wunderbar gestaltetes Buch mit einem Cover als Hingucker, Karten auf den Buchinnenseiten und detailverliebten Illustrationen von Bernd Kissel vor, die die Handlung passend begleiten. Wer die Reihe kennt weiß, dass damit die Handzeichnungen von Naru dargestellt werden sollen, der überall sein Skizzenbuch mit sich führt.
Marc-Uwe Kling und Co. haben hier eine ganz eigene Welt, mit vielen eigenwilligen Figuren und geschaffen. In dieser originellen Gesellschaft ist alles möglich! Der Roman sprüht nur so vor Kreativität. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, ich konnte sie mir richtig vorstellen. Verfasst ist das Buch in einem ruhigen, humorvollen Erzählstil und begeistert mit vielen kreativen Ideen. Viele Wendungen halten die Spannung und die Lust am Weiterlesen hoch. Die Kapitel haben eine gute Länge, so lässt sich der Lesefortschritt einfach an den individuellen Rhythmus anpassen.
Das Buch bedient mehrere Genres gleichzeitig. Ein Kriminalfall, der in einer magischen Fantasiewelt spielt, parallel entwickelt sich eine rätselbehaftete Familiengeschichte weiter. Ein Buch für Erwachsene mit Freude an fantasievollen Geschichten, an dem Kids ab 12 auch großen Spaß haben werden - ein Buch für jedes Lebensalter. Ich hatte großen Lesespaß!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2025
Die Brücke von London
Arth, Julius

Die Brücke von London


ausgezeichnet

Historisch interessant und packend erzählt
Die Geschichte, die hier mit Hilfe fiktiver Charaktere erzählt wird, basiert auf historischen Fakten und dies hat das Buch für mich interessant gemacht. Die aus Stein zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaute London Bridge, die mit Häusern bebaut wurde und als längste bewohnte Brücke Europas galt, überdauerte immerhin 600 Jahre. Historisch belegt ist der erwähnte Peter de Colechurch, Geistlicher und Architekt der Brücke.
Die Handlung ist in der Zeit angesiedelt, in der als zweite Brücke über den Fluss die Westminister Bridge konstruiert wurde. Dies wurde von den damals auf der London Bridge ansässigen Händlern als gefährdend für die eigenen Geschäfte angesehen. Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte der verwitweten Tuchhändlerin Juliana Hamley, die aufgrund einer hohen Schuldenlast, die ihr Mann ihr hinterlassen hatte, um ihr Überleben und des ihres Geschäftes kämpfen muss. Hilfe erfährt sie von Alder, einem Straßenjungen und dessen jugendlicher Bande, und von dem neuen Gehilfen des Brückenmeisters, Oliver Morris, der neu in der Stadt eingetroffen war.
Das Buch hatte mich gleich gepackt. Es liest sich flüssig, die Protagonisten sind gut charakterisiert, so gut wie jeder trägt seine Geheimnisse in sich, die sich nach und nach offenbaren. Mit den Hauptfiguren fiebert man richtig mit. Ich finde auch die historischen Zeiten, mit von Vorurteilen behafteten und auch unredlichen Menschen, gut eingefangen. Beim Lesen fällt der Wechsel zwischen 1202, als die Brücke erbaut wurde, und 1749, die Zeit, in der die eigentliche Handlung angesiedelt ist, leicht. In beiden Ebenen geht es spannend zu und keine einzelne Seite war langatmig oder langweilig. Das geht mir nicht mit vielen Büchern so. Zudem wurde gegen Ende deutlich, wie die Handlungen der zwei Epochen zusammenhängen.
Für mich ein rundherum stimmiges Buch, spannend und entspannt zu lesen, ohne unnötige Längen und mit einem plausiblen Ende. Leider blieb der Verbleib zweier Personen, die für den einen oder anderen humoristischen Part gesorgt hatten, zum Schluss unbestimmt. Der Schlussteil hätte inhaltlich noch ein paar Seiten mehr vertragen, viel zu schnell war es dann vorbei. Der Epilog knüpft zum Abschluss sehr geschickt an den Prolog an. Ich könnte mir auch vorstellen, dass vielleicht das Leben einer nächsten Generation in einen Folgeband einfließt. Uneingeschränkte Leseempfehlung für Liebhaber historischer Romane!

Bewertung vom 03.03.2025
Crime im Heim
Tannert, Ida

Crime im Heim


gut

Interessanter Plot, mit Schwächen
Im Mittelpunkt steht Katia, eine ehemalige Yogalehrerin, die im Seniorenstift Silberblick lebt und dort in einem kleinen Freundeskreis aus bunt gemischten Charakteren, so auch der kulturbeflissene Friedhelm Klemp, integriert ist. Friedhelm plant die Inszenierung des Hamlet, die erste Probe wird überschattet vom Tod des Mopses Ophelia, des Schoßhundes von Irma, einer weiteren Bewohnerin. Katias Mord-Ermittlungen (es stellt sich heraus, dass der Hund erschossen wurde) werden gestört durch einige Komplikationen, die im Fund einer menschlichen Leiche gipfeln.
Ein Seniorenstift als Tatort, vielschichtige Protagonisten mit Vergangenheit und eine geplante Shakespeare-Aufführung zwischen Alltag und dem Entfliehen aus eben jenem. Dies sind die Zutaten zu diesem Kriminalstück. Der Klappentext las sich vielversprechend und machte mich neugierig auf den kriminalen Akt und dessen Akteure zwischen den Proben zu Hamlet.
Meine Erwartungen wurden nur zum Teil erfüllt. Die vielen Personen fand ich etwas unübersichtlich, dadurch kam die Tiefe der Charakterisierung bei einigen zu kurz. Die Zeichnung in der Umschlagsseite war zwar nett, eine kurze Übersicht hätte ich jedoch als hilfreicher empfunden.
Den Schreibstil fand ich grundsätzlich gut und flüssig lesbar, ich konnte jedoch nicht an dem Krimi „dranbleiben“, er hatte mich nicht richtig mitgenommen und ich verlor zwischendrin die Lust am Buch. Der Humor hat mich leider auch nicht überzeugt. An einigen Stellen zog sich die Handlung, darunter litt der Spannungsbogen. Ich musste dann beim Weiterlesen immer mal zurückblättern, um durch das kurze Pausieren den Anschluss nicht zu verlieren. Das soziale Gefüge im Seniorenstift wird thematisiert, steht aber nicht zu stark im Vordergrund, ich fand dies ausgewogen. Einige Wendungen fand ich recht konstruiert und der Schluss hatte auch nicht wirklich überrascht. Drei von fünf Sternen finde ich aus meiner Sicht insgesamt angemessen.