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books4ever70
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Hamburg

Bewertungen

Bewertung vom 09.01.2011
Hoffnung heißt Nadjeschda
Kuhlmann, Stephanie

Hoffnung heißt Nadjeschda


ausgezeichnet

In ihrem Roman nimmt die Autorin ihre Leser mit auf eine bezaubernde Reise in das Kaliningrader Gebiet, das früher zu Ostpreußen gehörte. Mittels einer teils fiktiven, teils autobiographischen Erzählung ihrer eigenen Reiseerlebnisse in dem westlichsten Teil Russlands auf der Suche nach dem ehemaligen Heim ihres Vaters, ermöglicht die Autorin dem Leser einen wunderbaren Einblick in die gegenwärtigen Verhältnisse. Kindheitserinnerungen der Protagonistin und Ich-Erzählerin Sarah und die Erzählungen ihres Vaters mischen sich in die spannende, witzige und interessante Beschreibung der Reise. Die Frage, ob das Haus in dem ihr Vater seine junge Kindheit verbrachte, heute noch steht, und ob Sarah es genauso wie das seit vielen Jahrzehnten vergrabene Porzellan ihrer Familie noch finden kann, ist spannend und fesselnd zugleich.

Mit ihrer wundervollen Beschreibung der Schönheit des Gebietes, der Freundlichkeit der Russen, die Sarah auf der Reise kennenlernt, und der erstaunlichen Bemühungen junger Russen, die Geschichte ihres Landes aufzuarbeiten, ist es der Autorin gelungen, ein wahrlich hoffnungsvolles Buch zu schreiben. Obwohl die Traurigkeit der Geschichte immer noch durchschimmert, richtet die Autorin ihre Aufmerksamkeit nicht auf die dunkle Zeit der Vertreibung und Umsiedlung der Menschen, sondern strebt eine hoffnungsvolle Zukunft an, eine Zukunft der fortwährenden Verständigung und Freundschaft zwischen Deutschen und Russen. Wie der Titel schon andeutet, ist dies ein Buch über Hoffnung, denn Hoffnung heißt Nadjeschda.