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Roland's Bücherblog
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München

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Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2025
Meyer, Kai

Die Seiten der Welt Bd.1


sehr gut

"Die Seiten der Welt" ist der erste Band der gleichnamigen Trilogie von Kai Meyer. Furia Salamandra Faerfax ist eine angehende Bibliomantin und lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder auf einem abgeschiedenen Landsitz. Bibliomanten besitzen ein persönliches Seelenbuch, welches sie im Laufe ihres Lebens auswählt. Furia muss diesem erst noch begegnen, erst dann ist sie in der Lage daraus Magie wirken zu lassen. Ihre Familie birgt ein großes Geheimnis, dass sie dann auf schreckliche Weise einholt. Ihr Vater wird getötet und ihr kleiner Bruder entführt. Sie muss sich nach Libropolis, der Stadt der verschwundenen Bücher, in eine Parallelwelt begeben. Gefährliche Gegner warten dort und sie wird die Hilfe neuer Weggefährten benötigen, um ihren Bruder zu befreien. Die Fantasy-Geschichte ist ein Jugendbuch für Leser ab 14 Jahren, dementsprechend ist es auch aufgebaut. Der Plot stellt dabei die Liebe zu Büchern, sowie die Suche nach den eigenen Wurzeln und das Ringen um Freundschaft und Vertrauen in den Mittelpunkt. Dabei muss sich die junge Bibliomantin Furia etlichen gefährlichen Auseinandersetzungen stellen. Bildhaft, verständlich und flüssig lesbar ist dabei die Story vor allem für die Zielgruppe, für mich als Erwachsener teilweise eher ganz nett. In Summe aber sicherlich ein gutes Jugendbuch, bei dem es interessant ist, auch die weiteren Bände zu lesen.

Bewertung vom 03.09.2025
Lochmüller, Jacqueline

Endstation Fichtelgebirge


sehr gut

"Endstation Fichtelgebirge" ist der vierte Fall der Bayreuther Kommissare Herbich und Breuer von Jaqueline Lochmüller. Diesmal bekommen es die beiden Ermittler mit einem Vermisstenfall zu tun. Ein kleiner Junge ist abgängig, die verzweifelte Mutter war nur kurz weg und von dem kleinen Lenni fehlt jede Spur. Zudem sind Blutspuren zu finden, es muss also vom Schlimmsten ausgegangen werden. In Schweinfurt geschieht im gleichen Zeitraum ein Verkehrsunfall, bei dem ein Mann und eine junge Frau beteiligt sind. Als die Rettungskräfte eintreffen entdeckt man, dass der Fahrer ein Messer im Bauch stecken hat. Er erliegt seinen Verletzungen, die junge Frau wird ins Krankenhaus eingeliefert. Schon gleich zu Beginn prasseln auf den Leser mehrere Handlungsstränge ein, bei denen man noch keinerlei Zusammenhang erkennen kann. Erst nach und nach ergeben sich Verknüpfungen und es offenbaren sich Zusammenhänge. Es ergeben sich Wendungen, aber teils ein klein wenig konstruiert, wenn zum Beispiel zufällig mehrere Personen den gleichen einsamen Ort aufsuchen. Und doch sind wieder andere Entwicklungen nicht vorhersehbar und erzeugen neue Blickwinkel auf das Geschehen. Teilweise sind die beiden Ermittler etwas steif, aber im Laufe der Story nähern auch diese sich mehr und mehr an. In Summe ein geschickt aufgebauter Regionalkrimi, der so manche Tiefen menschlicher Abgründe offenbart.

Bewertung vom 27.08.2025
Gablé, Rebecca

Drachenbanner / Waringham Saga Bd.7


sehr gut

"Drachenbanner" ist der siebte Band der Waringham-Saga von Rebecca Gablé. Zeitlich ist er dabei zwischen "Teufelskrone" und "Das Lächeln der Fortuna" im Zeitraum 1238 - 1265 einzuordnen. Es beginnt damit, dass der junge Bedric den Tod seines Vaters verkraften muss, der bei Baumfällarbeiten ums Leben kommt. Verantwortlich für Mutter und Schwester muss er als leibeigener Bauerssohn ab sofort den Vater ersetzen. Eng verbunden ist er dabei mit Adele von Waringham, mit der er als Kind aufgewachsen ist. Doch deren Welten könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie eine Adlige, er Leibeigener. Und doch ist ihr Band der Liebe so groß, dass sie nicht voneinander lassen können. Aber dies muss ihr Geheimnis bleiben. Während Adele an den Hof der Königsschwester Eleanor Plantagenet muss, träumt Bedric von seiner Freiheit. Im Zentrum dieses Bandes steht der Kampf von Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester und Ehemann von Eleanor Plantagenet, um die "Provisions of Oxford". Er war Anführer der ersten Revolution auf englischem Boden und Einführung des ersten repräsentativen Parlament in England. Dies gilt neben der Magna Charta als wichtigste historische Errungenschaft der frühen Demokratie in England. König Henry III. und dessen Sohn Prinz Edward waren indessen seine Widersacher. In diesem historischen Rahmen erlebt der Leser die Entwicklung von Waringham und Bedrics Aufstieg zum Ritterschlag. Rebecca Gable erzählt die Story dabei in vier zeitlich großen Kapiteln, die wiederum dann unterteilt sind. Dabei geschieht dies oftmals sehr mitreißend, dann aber streckenweise auch mit Längen. Hier hätte ich mir teils ein wenig Straffung gewünscht. Aber überwiegend nimmt einen der Roman wieder auf ein Kapitel englischer Geschichte mit und unterhält einen dabei auch noch gut. Für mich in Summe wieder ein gelungener Band der Saga, der sich gut in die komplette Reihe integriert.

Bewertung vom 10.08.2025
Fölck, Romy

Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6


sehr gut

"Düstergrab" ist der sechste Band der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck. Frieda Paulsen steht am Grab ihres ehemaligen Schulkameraden bei der Beerdigung im kleinen örtlichen Friedhof in der Marsch. Da ist ihr noch nicht bewusst, dass sie schon einen Tag später erneut an dieses frische Grab gerufen wird. Denn anscheinend wurde dies über Nacht erneut ausgehoben und geschändet. Als polizeiliche Maßnahme muss daher exhumiert werden. Doch als der Sargdeckel gehoben wird, erwartet sie ein ungewöhnlicher Anblick. Denn der Sarg ist nicht wie vermutet leer, sondern die Leiche eines jungen Mädchens liegt auf Friedas Schulfreund und wurde mit Blumen in den Händen darin drapiert. Der Beginn eines ungewöhnlichen Falles. Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse, als auf offener Straße Friedas Kollege in ihrem Beisein von einem Heckenschützen angeschossen wird. Zwei Fälle oder doch miteinander verwoben? Romy Fölck entführt den Leser in diesem Krimi in der Welt der Glaubensgemeinschaften. Im speziellen hier in das Leben der Hutterer. Dabei gibt sie kleine Einblicke in deren Lebensweise und verknüpft dies mit der Geschichte von verschwundenen Zwillingsschwestern. Die eine das Opfer, aber was wurde aus der Schwester? Der angeschossene Kollege dazu als Parallelstrang der Erzählung. Und so kommen in diesem sechsten Band der Reihe auch alle Hauptfiguren der vorigen Bände wieder zum Zug. Die Kommissarin Paulsen wird aber immer nachdenklicher ob ihrer eigenen Zukunft. Immer mehr hinterfragt sie diese, welchen Weg soll sie in Bezug auf Beruf und Familie einschlagen. Dieser sechste Band wirkt daher oftmals wie ein Abschluss der Reihe, lässt aber trotzdem noch einigen Spielraum für mehr. In Summe hat mir an diesem Krimi gut gefallen, dass die Tatzusammenhänge sehr lange verborgen bleiben und sich die Auflösung erst sehr spät präsentiert. Doch war für mich diese Auflösung ein klein wenig konstruiert, vielleicht wäre hier etwas weniger mehr gewesen. In Summe für mich aber trotzdem an angenehm zu lesender Krimi, der die Elbmarsch-Reihe gut ergänzt.

Bewertung vom 03.08.2025
Archer, Jeffrey

Die Wege der Macht / Clifton-Saga Bd.5


sehr gut

"Die Wege der Macht" ist der fünfte Band der Clifton-Saga von Jeffrey Archer. Dieser Band umfasst dabei den Zeitraum 1964 - 1970. Während Harry Clifton als erfolgreicher Schriftsteller sich für den inhaftierten russischen Kollegen Babakow engagiert, muss seine Frau Emma sich einem Verleumdungsprozess stellen. Ihre alte Widersacherin Lady Virginia, Ex-Frau von Emmas Bruder Giles, hat sie verklagt. Diese schmiedet weiterhin an einem Komplott, die Familien Clifton und Barrington zu vernichten. Strategisch positionieren sich dabei ihre Mitverschwörer in den jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Positionen. Es bleibt also weiterhin eine Herausforderung, diesen Widersachern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Jeffrey Archer führt in diesem Band nahtlos die Geschehnisse der Vorgänger weiter. Dabei stehen in der ersten Hälfte des Buches mehr die Geschehnisse rund um Sebastian Clifton und Giles Barrington im Vordergrund, während in der zweiten Hälfte sich dies mehr Richtung Harry und Emma Clifton bewegt. Über die gesamte Story hinweg aber schlüssig miteinander verwoben und die Familiensaga wird dadurch konsequent um weitere sechs Jahre fortgesetzt. Der Prolog ist dabei eine kurze Wiederholung der Ereignisse am Ende von Band 4. Dies dient gut um gleich wieder in die Geschehnisse reinzukommen, wäre für mich aber nicht zwingend notwendig gewesen. Ebenso hat die Story diesmal im Mittelteil einige Längen, gerade bei ständigen Wiederholungen während des Prozessgeschehens. Hier hätte ich mir eine inhaltliche Straffung gewünscht. In Summe gibt es aber wieder einige neue und spannende Wendungen, die auch viel Raum für zukünftige Ereignisse lassen. Geld und Macht, politische Irrungen und Wirrungen, Liebe und Hass, all dies vereint Jeffrey Archer auch wieder in diesem Band. Am Ende wie immer ein Cliffhanger. Abschließend für mich nicht der beste Band der Saga, aber trotzdem ein absolut lesenswerter. Auch nach "Die Wege der Macht" bin ich neugierig wie es im sechsten Band weitergehen wird und wie sich die Geschichte der Cliftons und Barringtons Anfang der 1970er Jahre weiterentwickelt.

Bewertung vom 27.07.2025
Franz, Andreas;Holbe, Daniel

Dunkles Netz / Julia Durant Bd.25


sehr gut

"Dunkles Netz" ist der 25. Band der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz (Daniel Holbe). In diesem Jubiläumsband bekommt es die Frankfurter Kommissarin mit zwei Morden zu tun, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Eigentlich fällt sogar der eine auch in das Zuständigkeitsgebiet auf der anderen Mainseite in Offenbach. Aber schnell werden doch Zusammenhänge erkennbar und so trifft Durant auch zügig wieder auf ihren Kollegen Peter Brandt. Die Spuren führen zu Sugardaddys und es scheint viel mehr hinter den Morden zu stehen, als anfangs gedacht. Seit vierzehn Bänden führt nun Daniel Holbe diese Reihe fort, nachdem er 2011 das Erbe des verstorbenen Andreas Franz übernommen hat. Die Reihe erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und auch ich lese sie seit dem ersten Band. Gemeinsam mit der Ermittlerin und ihren Kollegen bin auch ich älter geworden. 1996 betrat Julia Durant zum ersten Mal die Ermittlerbühne in "Jung, blond, tot". Heute stellt sie eine Kommissarin dar, die im Laufe ihrer Fälle vieles durch- und erlebt hat. Dies spiegelt sich auch in diesem Band wieder. Viel persönliches packt Daniel Holbe in die Story mit rein, Durant ist nicht nur tough, sondern sehr wohl eine Frau, die ihre Gefühle immer mehr zeigt, als vielleicht in früheren Bänden. Mir gefällt dies aber sehr gut, denn es zeigt auch die Entwicklung der Ermittlerin in all den Jahren. Seitens dieses Falles tappt man als Leser lange im Dunkeln, nur langsam kommt Licht ins Darknet. Die Thematik des Pädophilen-Netzwerks hätte man natürlich verschieden darstellen können. So mancher Autor vielleicht wesentlich brutaler und blutiger. Mir gefällt aber die Herangehensweise von Holbe, denn einen guten Krimi muss nicht immer Brutalität auszeichnen. Julia Durant und ihre Kollegen ermitteln klassisch, teils ein wenig am Rande der Legalität, aber auch mit Empathie für die eigentlichen Opfer. Daher ist für mich "Dunkles Netz" ein gelungener 25. Fall zur "Silberhochzeit", bei der mir die agierenden Personen im Laufe der Jahre ans Leserherz gewachsen sind und sie bis heute nichts von ihrer Ausstrahlung verloren haben. Auch diesmal wieder ein guter und solider Krimi, der kurzweilig zu lesen war und bei dem ich gut in die Story eintauchen konnte.

Bewertung vom 20.07.2025
Langroth, Ralf

Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1


sehr gut

"Die Akte Adenauer" ist der erste Band der Philipp-Gerber-Reihe von Rolf Langroth (einem Pseudonym des Autors Jörg Kastner). Es ist Wahlkampf 1953, Konrad Adenauer von der CDU möchte erneut zum Bundeskanzler gewählt werden. Einer seiner schärfsten Rivalen um die Stimmen für den Bundestag Herbert Wehner von der SPD. Doch erst wird in Bonn ein Ermittler vom noch jungen BKA hinterrücks erschossen und dann geraten die Politiker selbst ins Visier. Eine Organisation, die "Wölfe Deutschlands" scheinen eine Liste mit Todeskandidaten abzuarbeiten. Der junge Philipp Gerber, einst unter den Nazis mit seinen Eltern nach Amerika geflüchtet und dann für die Staaten im Krieg gewesen, wird von amerikanischen Geheimdienst CIC zum BKA berufen. Er soll die Hintergründe herausfinden und die Täter stellen. Gemeinsam mit der jungen Journalistin Eva Herden gerät er immer mehr in die Verstrickungen und muss den Fall lösen, denn die Zeit spielt gegen ihn. Der Autor nimmt den Leser in diesem Krimi mit auf die Reise in das Deutschland Anfang der 1950er Jahre. Die junge Bundesrepublik steht noch auf wackligen Beinen. Adenauer mit seinem proamerikanischen Kurs auf der einen Seite, die Sowjets als neue Gegenspieler der USA auf der anderen Seite. Aber es gilt auch mit der nationalsozialistischen Vergangenheit fertigzuwerden, denn viele sind nicht von heute auf morgen plötzlich aufrechte Demokraten. Diese Zeit fängt der Autor in diesem Roman gut ein, baut darin eine spannende Story rund um seinen Ermittler Phil Gerber auf. Bis auf das dieser etwas zu viele Raucherpausen einlegt, was für mich ein wenig störend war, gefällt mir Gerber doch in seinem Zwiespalt bzgl. seiner deutschen Herkunft und seiner Tätigkeiten für die Amerikaner. Ein klein wenig unverwundbar, aber dies sind Helden ja meist. Auf alle Fälle ist "Die Akte Adenauer" ein runder Auftakt dieser Reihe und las sich flüssig. Der Spannungsbogen ist gelungen und der Krimi ist kurzweilig. Genau das was man von einem gelungen Krimi erwartet.

Bewertung vom 13.07.2025
Pflüger, Andreas

Operation Rubikon


ausgezeichnet

"Operation Rubikon" ist ein Thriller von Andreas Pflüger, der bereits erstmalig 2004 im Herbig-Verlag erschien. Die junge Staatsanwältin Sophie Wolf leitet zum ersten Mal einen Spezialeinsatz, bei dem es um illegalen Waffenhandel geht. Dabei trifft sie nach vielen Jahren des Schweigens auf ihren Vater, der als Präsident dem Bundeskriminalamt vorsteht. Ihre Verbissenheit und fehlende Erfahrung lässt den Einsatz letztlich scheitern und sogar ein Ermittler stirbt dabei. Doch Sophie gibt nicht auf und kommt einem Vertriebskartell von groß angelegtem Drogen- und Waffenhandel auf die Spur. Aber ihre Gegner sind sehr mächtig und deren Fänge reichen bis ihn höchste politische Ämter. Vater und Tochter, sowie engste Vertraute gründen die Gruppe Rubikon, ein verschworene Einheit die im Geheimen operiert und keinem bei BND oder BKA mehr trauen kann. Denn ein Maulwurf kann ihren Einsatz jederzeit tödlich enden lassen. Andreas Pflüger hat mit "Operation Rubikon" einen fast 800-seitigen Thriller geschrieben, bei dem es um Drogen-, Waffen-, Politik- und Wirtschaftskriminalität geht. Dabei reichen die Handlungsstränge von Bolivien bis ins Kanzleramt in Berlin. 800 Seiten sind für einen Thriller durchwegs eine Hausnummer, bei der ich gespannt war wie die Spannung dabei gehalten werden kann. Aber die Story war für mich sehr gut verzahnt. Abhängigkeiten, Leichen im Keller, wer kann wem trauen? All dies war sehr geschickt verwoben und fügte sich wie Puzzleteile ineinander. Dieser Thriller ist durchwegs komplex, enthält aber von Action, Liebe, Freundschaft und Verrat alle wichtigen Stilmittel. Und diese Story beschreibt der Autor in einem Maße, dass mir keine Seite langweilig wurde. Von Anfang bis Ende eine spannende Lektüre.

Bewertung vom 30.06.2025
Löffler, Rainer

Die Blutliste / Martin Abel Bd.4


sehr gut

"Die Blutliste" ist der vierte Band der Martin-Abel-Reihe von Rainer Löffler. Der Fallanalytiker Martin Abel wird erneut von der Kripo Köln angefordert. Die Erde eines frisch ausgehobenen Grabes war nachgerutscht und legte dabei ein benachbartes mit frei. Eigentlich ist dies dass einer jungen Frau, die durch ein schrecklichen Verbrechen getötet wurde. Doch nun ist deren Leiche verschwunden, dafür liegt in dieser Grabstätte nun ein weiteres Opfer. Ein Mann der auf grausame Weise gepfählt und dem die Gesichtshaut abgezogen wurde. Die Nachforschungen führen den Fallanalytiker in die Vergangenheit und nach und nach wird klar, dass die Fälle zusammenhängen könnten. Und als die Leiche eines weiteren Mannes mit abgezogener Gesichtshaut und schrecklichen Verstümmelungen auf dem gleichen Friedhof bei einer Exhumierung entdeckt wird, ergeben sich weitere Parallelen. Spätestens jetzt ist klar, dass die Fälle zusammenhängen und dass noch mehr Beteiligte der damaligen Tat in höchster Lebensgefahr schweben. Und zudem wird dieser Fall auch für Martin Abel zu einer persönlichen Zerreißprobe, die ihren Ursprung ebenfalls fünf Jahre davor hat. Den Verlust seiner eigenen Tochter. Fünf Jahre nach dem dritten Band dieser Reihe hat Rainer Löffler seinen Ermittler erneut in die Spur geschickt. Martin Abel, selbst vom Schicksal gebeutelt, bekommt es hier mit einem äußerst brutalen Fall zu tun. Absolut nichts für Zartbesaitete, denn teilweise werden diese blutigen Details auch genau geschildert. Dies allein macht aber noch keinen guten Thriller. Im ersten Drittel zieht sich für mich ein wenig die Story, sie nimmt aber dann deutlich an Fahrt auf. Aber speziell der Part mit Abels Tochter ist für mich überkonstruiert und ich empfand auch keinen wirklichen Zusammenhang dieser Handlungsstränge. Die Psyche des Täters und seine Entwicklung dagegen ist sehr gut dargestellt und hat einen klaren roten Faden. Dadurch wird dessen Rachefeldzug auch klar, obwohl man es eindeutig mit einem hochgradig psychisch gestörten Täter zu tun hat. Die Einblicke in sein Seelenleben machen diesen vierten Fall von Martin Abel wieder zu einem guten Thriller mit erwähnten Abzügen in der B-Note.

Bewertung vom 22.06.2025
Archer, Jeffrey

Im Schatten unserer Wünsche / Clifton-Saga Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Im Schatten unserer Wünsche" ist der vierte Band der Clifton-Saga von Jeffrey Archer. Der kriminelle Argentinier Don Pedro Martinez fingierte aus Rache einen Autounfall, bei dem Sebastian Clifton zu Schaden kommen sollte. Doch es kam anders. Sein Sohn Bruno saß ebenfalls im Auto. Während Sebastian schwerverletzt überlebt, kam Bruno bei diesem Unfall ums Leben. Aus Schmerz und Verbitterung will er die Familien Clifton und Barrington für immer ruinieren. Währenddessen wird Emma Clifton als erste Frau Englands in den Vorstand von Barrington Shipping berufen und kann den Vorsitz übernehmen. Doch durch Intrigen und Konflikte erfahren die Familien schwere Schicksals- und Rückschläge. Dieser vierte Band schließt nahtlos an die Ereignisse der Vorgängers an und spielt im Zeitraum 1957 - 1964. Dabei wechselt der Fokus auf die Protagonisten. Vorrangig steht nun Emma und ihr Sohn Sebastian im Mittelpunkt. Der Bau eines neuen Luxusliners erfordert jegliches geschäftliches Geschick von Emma und ihren Unterstützern, denn Don Pedro ist ein äußerst gefährlicher Gegner. Auch in diesem vierten Band fühlte ich mich bestens von Jeffrey Archer unterhalten. Die Story nahm mich erneut komplett mit und sogar die Spannung zog stetig bis zum Ende an. Und dort erfolgte vom Autor wie auch im Vorgängerband ein Cliffhanger, der einen wieder absolut neugierig hinterlässt. Ich bleibe als Leser definitiv der Saga treu und bin gespannt wie es in "Die Wege der Macht" weitergeht.