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fin.de.fuchs

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2025
Knodel, Diana;Lesch, Hannah

KI und du


ausgezeichnet

Dieses Buch öffnet das Tor in die Welt von KI

Ich muss ehrlich sagen: Ich war skeptisch. Ein Buch über Künstliche Intelligenz für Kinder ab 10 Jahren? Klingt erstmal nach trockener Theorie oder überforderndem Technik-Kauderwelsch. Aber „KI und du“ hat mich komplett überrascht – im besten Sinne!

Die Autorinnen Diana Knodel und Hannah Lesch schaffen es, ein ziemlich komplexes Thema so aufzubereiten, dass es nicht nur verständlich, sondern auch richtig spannend ist. Man merkt sofort, dass sie wissen, wie man Wissen vermittelt. Die Sprache ist locker, aber nie banal. Es fühlt sich an, als würde jemand mit dir sprechen, der dich ernst nimmt und gleichzeitig neugierig macht.

Was mir besonders gefallen hat: Das Buch ist nicht nur zum Lesen da... Es will erlebt werden! Über QR-Codes kommt man zu interaktiven Übungen, kleinen Tools und sogar Expertenvideos. Ich habe zum Beispiel ausprobiert, wie man mit KI Bilder im Stil berühmter Künstler erstellen kann. Das war nicht nur cool, sondern auch ein echter Aha-Moment. Man versteht plötzlich, wie KI „denkt“, nämlich in Wahrscheinlichkeiten und Mustern.

Auch die kritischen Aspekte kommen nicht zu kurz: Deepfakes, Fehlinformationen, ethische Fragen und vieles mehr. Alles wird kindgerecht, aber ehrlich angesprochen. Besonders das Kapitel über KI in der Schule fand ich hilfreich. Es zeigt, wie man KI sinnvoll beim Lernen einsetzen kann, ohne dass sie einfach nur die Hausaufgaben übernimmt.

Die Illustrationen von Manuel Kilger sind ein echter Bonus. Sie lockern das Ganze auf und helfen dabei, abstrakte Konzepte visuell zu begreifen. Und am Ende gibt es sogar ein kleines Glossar mit den wichtigsten Begriffen.

Mein Fazit: „KI und du“ ist ein echtes Mitmach-Buch, das Wissen nicht nur vermittelt, sondern erlebbar macht. Es ist ideal für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte, die verstehen wollen, was hinter den digitalen Kulissen passiert. Wer sich fragt, wie Chatbots funktionieren, warum KI manchmal Unsinn erzählt oder wie man selbst kreativ mit ihr arbeiten kann, bekommt hier jede Menge Antworten. Und zwar so, dass man danach nicht nur schlauer ist, sondern auch motiviert ist, weiterzudenken.

Bewertung vom 23.08.2025
Lind, Doris

33 Wörter, die dein Leben verändern


gut

Gute Idee, aber leider nicht so tiefgehend wie erhofft

Ich bin schon mit hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Der Titel klingt ja vielversprechend. 33 Wörter, die das Leben verändern sollen? Da dachte ich sofort: Wow, das könnte richtig tief gehen und mir neue Perspektiven eröffnen. Leider wurde ich da ein bisschen enttäuscht.

Die Grundidee finde ich schön: Sprache beeinflusst unser Denken, und bestimmte Wörter können uns stärken oder blockieren. Das stimmt absolut, und Doris Lind bringt das auch sympathisch rüber. Ihr Schreibstil ist locker, freundlich und gut verständlich. Man merkt, dass sie sich Mühe gibt, die Leser mitzunehmen. Auch die kleinen Geschichten und Tipps sind nett gemacht.

Aber genau da liegt für mich das Problem: Es bleibt alles sehr allgemein. Viele der Wörter wie „Vertrauen“, „Nein“ oder „Jetzt“ sind natürlich wichtig, aber die Erklärungen dazu sind oft eher oberflächlich. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht, mehr psychologischen Hintergrund oder konkrete Beispiele aus dem echten Leben. Stattdessen bekommt man kurze Impulse, die zwar nett zu lesen sind, aber selten wirklich hängen bleiben und mir vor allem keine Aha-Erlebnisse geschenkt haben.

Einige Kapitel wirken fast wie Instagram-Posts mit netten Affirmationen. Schön fürs Gefühl, aber nicht unbedingt hilfreich, wenn man wirklich etwas verändern will. Ich hatte gehofft, dass ich nach dem Lesen bestimmte Wörter bewusster einsetzen kann oder neue Denkweisen entwickle. Aber dafür war mir das Ganze zu wenig fundiert und zu wenig überraschend.

Positiv bewerten möchte ich, dass das Buch leicht zugänglich ist und sich gut eignet für Menschen, die sich zum ersten Mal mit achtsamer Sprache beschäftigen. Als kleiner Einstieg mag das okay sein, aber wer schon ein bisschen Erfahrung mit Selbstreflexion oder Kommunikation hat, wird hier vermutlich nichts Neues finden.

Mein Fazit:
„33 Wörter, die dein Leben verändern“ ist ein hübsch gemachtes Buch mit einer guten Grundidee, aber es bleibt leider hinter seinen Möglichkeiten zurück. Für mich war es eher ein netter Impulsgeber als ein echter Augenöffner. Wer sich tiefere Einsichten oder konkrete Veränderungen erhofft, wird hier wahrscheinlich nicht fündig. Als leichter Einstieg in das Thema Sprache und Selbstfürsorge ist es womöglich geeignet.

Bewertung vom 26.07.2025
Movsisyan, Marspet;Redaktion Quarks

Quarks. Das Journal, das dich schlauer macht


weniger gut

Zwischen Wissensdurst und Wortsalat: ein Journal mit gutem Ansatz, aber schwacher Umsetzung

Das Buch hat mich KRASS enttäuscht und die Sprache ist echt nicht NICE!

Ein ungewöhnlicher Einstieg für eine Rezension, aber lest selbst...

Ich habe mich wirklich auf dieses Buch gefreut. Ein Journal von Quarks, einem Format, das ich sonst durchaus schätze. Der Anspruch, Wissen verständlich, unterhaltsam und interaktiv zu vermitteln, klang vielversprechend. Leider hat das Buch meine Erwartungen in vielen Punkten nicht erfüllt – im Gegenteil: Ich war stellenweise regelrecht enttäuscht.

DIE SPRACHE:

Der für mich größte Kritikpunkt ist die Sprache. Sie wirkt an vielen Stellen übertrieben jung und künstlich auf „cool“ getrimmt. Das mag auf Social Media wie Instagram oder TikTok funktionieren, in einem gedruckten Buch empfinde ich es als unpassend und sogar anstrengend. Begriffe wie „krass“, „nice“, „heftig“, „mies“ oder „mega belastend“ tauchen so häufig auf, dass es fast wie ein Running Gag wirkt – nur leider keiner, über den man lachen möchte.

Ein besonders prägnantes Beispiel ist auf Seite 116 zu finden:

„Regelschmerzen sind echt mies!“
„Aber was hilft, wenn die Schmerzen reinkicken? Wir haben drei Taktiken gecheckt, die du easy ausprobieren kannst!“

Solche Formulierungen wirken eher wie ein Chat mit einem Influencer als ein Beitrag in einem Wissensjournal. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass hier zwanghaft versucht wurde, jugendlich und „nahbar“ zu klingen. Das Ergebnis ist aber eine eher flache Ansprache, die mich als Leserin nicht ernst nimmt. Ausrufezeichen werden, wie man bei diesem Beispiel sehen kann, im Übrigen auch inflationär eingesetzt.

Das durchgängige Gendern mit Doppelpunkt (z. B. Lehrer:innen oder Influencer:innen) ist mir ferner aufgefallen und hat zumindest meinen Lesefluss gestört.

DER INHALT:

Das Buch enthält viele Mitmach-Elemente, was an sich eine schöne Idee ist. Leider sind die Ausfüllseiten teils sehr suggestiv gestaltet. Auf Seite 95 heißt es etwa:

„In welchen Situationen fühlst du dich von der Klimakrise besonders betroffen?“

Hier wird stillschweigend vorausgesetzt, dass sich jeder betroffen fühlt. Eine offene Frageformulierung wäre aus meiner Sicht besser gewesen. Nicht zuletzt auch um Raum für differenzierte oder sogar kritische Perspektiven zu lassen.

Hinzu kommt: Der Platz zum Ausfüllen ist oft sehr knapp bemessen, sodass das Journal seinem Namen als „Mitmachbuch“ nur bedingt gerecht wird. Die vier linierten Seiten am Ende des Buchs für Notizen wirken hingegen eher wie Lückenfüller. Eine Erklärung, warum sie dort sind oder wie man sie nutzen könnte, fehlt völlig.

FEHLENDE STRUKTUR UND REDAKTIONELLE SCHWÄCHEN:

Ein Stichwortverzeichnis oder ein Register sucht man vergeblich. Schade, denn so bleibt das Buch eher ein „Einmal-durchblättern-und-dann-ins-Regal-stellen“-Produkt. Auch ein Quellenverzeichnis fehlt. Gerade bei einem Wissensjournal hätte ich erwartet, dass Fakten nachvollziehbar belegt werden. Eine Einleitung oder ein Nachwort gibt es ebenfalls nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Subline auf dem Cover:

„Heb dein Wissen auf die nächste Stufe mit Fragen, Challenges und Fakten, die dich wirklich weiter bringen“

Das Wort „weiter bringen“ wird laut Duden zusammengeschrieben. Richtig wäre „weiterbringen“. Interessanterweise steht es auf der Rückseite des Buchs dann korrekt: "weiterbringen", also zusammengeschrieben. Solche Flüchtigkeitsfehler werfen leider ein schlechtes Licht auf die redaktionelle Sorgfalt.

MEIN FAZIT:

Ich hatte mir wirklich mehr von diesem Journal erhofft. Es will jung, interaktiv und schlau zugleich sein, doch genau diese Ambition wird dem Buch zum Verhängnis. Die übertrieben lockere Sprache wirkt aufgesetzt, viele Inhalte bleiben an der Oberfläche, und die interaktiven Elemente sind nicht konsequent durchdacht.

Trotzdem sehe ich Potenzial, wenn man konzeptionell nachbessert. Für eine jüngere Leserschaft, die sich an der Sprache nicht stört und gern ein erstes Gefühl für Wissenschaft und Gesellschaftsthemen bekommen möchten, könnte das Buch einen Einstieg bieten. Mich konnte das Journal leider nicht überzeugen. Einen Stern vergebe ich für die Idee und einen weiteren für die grafische Aufmachung.

Bewertung vom 17.07.2025
Wunderlich, Christian

Fia & die Herzensbande 1. Mission Spielstraße


ausgezeichnet

Ein Kinderbuch voller Herz, Fantasie und echter Werte

Fia & die Herzensbande ist eines dieser Kinderbücher, die man nicht einfach liest, sondern erlebt. Schon nach den ersten Seiten fühlt man sich mittendrin, so als würde man selbst mit Kreideherzen auf dem Asphalt malen oder Kakao bei Tante Frida schlürfen. Die Geschichte ist leicht, witzig und gleichzeitig tiefgründig. Genau diese Mischung macht ein Kinderbuch zu einem Buch, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen berührt und schöne gemeinsame Momente beim Lesen schafft.

Fia ist eine wunderbar kluge und freche Erzählerin, die mit ihrer Herzensbande zeigt, wie viel man bewegen kann, wenn man zusammenhält. Die Figuren sind bunt, vielfältig und liebevoll gezeichnet – jeder bringt etwas Eigenes mit, und trotzdem entsteht ein echtes Miteinander. Das erinnert mich sehr an die Kinder aus dem Möwenweg oder an Astrid Lindgrens unvergessliche Held:innen wie Michel, Pippi, Lotta, Madita & Co. Kinder, die frei, neugierig, mutig und voller Fantasie sind.

Christian Wunderlich trifft den Ton perfekt: kindgerecht, doch nie banal, mit genialem Wortwitz, aber immer wohl dosiert. Die Dialoge sind lebendig, die Ideen originell, und die kleinen Weisheiten kommen ganz nebenbei. Besonders schön finde ich, wie das Buch auch ernstere Themen wie Verlust, Unsicherheit oder Anderssein aufgreift. Letztendlich trägt die Geschichte jedoch stets sehr viel Leichtigkeit und Herz in sich.

Ein großes Lob auch an Anne Grobe: Ihre Illustrationen machen das Buch zu einem echten Schatz. Sie fangen die Stimmung wunderbar ein und ergänzen die Erzählung auf eine Weise, die Kinder sofort anspricht und Erwachsene zum Schmunzeln bringt.

Für den Oetinger Verlag ist dieses Buch ein echter Glücksgriff. Es vermittelt Werte wie Freundschaft, Diversität und Mitgefühl, und zwar ohne erhobenen Zeigefinger. Die Aussicht, dass es einen zweiten Band geben wird, erfreut mich sehr, denn die Herzensbande hat gewiss noch viele wichtige Missionen vor sich.

Mein Fazit: Ein Kinderbuch zum Vorlesen, Mitfühlen und Immer-wieder-in-die-Hand-Nehmen. Ich bin dankbar für diese kleine große Geschichte!

Bewertung vom 10.07.2025
Krügel, Mareike

Inseltage mit Rosa


ausgezeichnet

Ein Buch, das nicht laut ist, aber lange nachhallt

Ein wunderbar stilles Kinderbuch über Verlust, Fantasie und das heilende Band zwischen Jung und Alt – traurig, tröstend und voller leiser Hoffnung.

„Inseltage mit Rosa“ von Mareike Krügel ist so ein Kinderbuch, das leise daherkommt und trotzdem tief wirkt. Es erzählt von Lila, einem Mädchen, das nach einem Sturm mit ihrer Großmutter auf einer kleinen Schäreninsel festsitzt. Was erst nach einem kleinen Abenteuer klingt, entpuppt sich schnell als intensive Reise – nicht nur über die Insel, sondern auch durch Lilas Gefühlswelt. Denn mitten im Nirgendwo begegnet sie Rosa, ihrer kürzlich verstorbenen Freundin. Und zwar nicht nur in Gedanken oder Erinnerungen, Rosa wird für Lila ganz real.

Was ich besonders schön fand: Das Buch nimmt Kinder ernst. Es spricht über Trauer, Verlust und das Vermissen, aber ohne schwer zu werden. Stattdessen ist da diese besondere Mischung aus Nähe, Wärme und Leichtigkeit. Lila und ihre Oma, die sie „Mu“ nennt, verbringen ihre Tage mit Malen, Dichten, Spielen. Es wirkt fast wie ein kleines Ritual gegen die Angst. Mu versucht nicht, alles zu erklären oder wegzuwischen – sie ist einfach da, hört zu und macht mit. Für mich ist das eine der stärksten Botschaften dieses Buches: dass es nicht immer Worte braucht, sondern Menschen, die einfach bleiben.

Aus pädagogischer Sicht kann man nur den Hut ziehen. Die Geschichte zeigt auf sehr einfühlsame Weise, wie Kinder mit Trauer umgehen können – und wie wichtig es ist, ihnen Raum und Ausdrucksmöglichkeiten zu geben. Lila verarbeitet ihre Gefühle nicht über lange Gespräche, sondern über Fantasie und Kreativität. Das ist nicht nur realistisch, sondern auch bestärkend. Gleichzeitig ist die Figur der Großmutter ein schönes Beispiel dafür, wie Erwachsene Kinder in solchen Situationen begleiten können, ohne belehrend zu sein.

Aber auch mit den Augen eines Kindes gelesen (oder besser: mit dem Herzen), ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Lila ist glaubhaft, sympathisch und neugierig – man versteht sofort, wie sehr sie ihre Freundin vermisst, und wünscht ihr fast, Rosa würde bleiben. Dass Rosa schließlich wieder geht, ist traurig, ja – aber es tut nicht weh. Weil man spürt, dass etwas in Lila weitergewachsen ist.

Ein kleiner Punkt, der mir aufgefallen ist: Manche Formulierungen sind für Kinder, die noch nicht so viel lesen, vielleicht etwas komplex oder poetisch. Das stört die Stimmung zwar nicht, könnte aber gelegentlich eine kleine Herausforderung sein. Ein paar kürzere Kapitel oder eine kleine Orientierungshilfe im Text hätten das Lesen noch runder gemacht.

Was Anna Schillings Illustrationen angeht – die sind wirklich besonders. Zart, einfühlsam, manchmal fast zurückhaltend. Sie tragen die Geschichte, ohne sie zu dominieren. Und sie lassen viel Raum für eigene Gedanken.

Insgesamt ist „Inseltage mit Rosa“ ein stilles, aber sehr starkes Kinderbuch. Für Kinder ab neun, die vielleicht selbst schon jemanden vermissen. Für Eltern, die nicht wissen, wie sie mit ihrem Kind über Abschied sprechen sollen. Und für alle, die an die Kraft der Fantasie glauben – oder sich wieder daran erinnern wollen.

Bewertung vom 10.07.2025
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


ausgezeichnet

Zwischen Herzbruch und Hoffnungsschimmer

Ein feinfühliger Roman über das Gefühl, nicht dazuzugehören – und darüber, wie viel es bedeuten kann, wenn jemand einen einfach sieht.

Himmel ohne Ende von Julia Engelmann erzählt die Geschichte von Charlie, fünfzehn, und irgendwie gerade ziemlich raus aus allem. Ihr Vater fehlt, ihre Mutter hat einen neuen Freund, ihre beste Freundin küsst den Jungen, in den Charlie verliebt ist – und plötzlich fühlt sich alles an wie hinter Glas.

Und dann kommt Pommes. Eigentlich heißt er Kornelius, aber das ist egal. Er ist anders, ein bisschen schräg, aber genau richtig. Mit ihm wird aus der Glasscheibe ein Fenster, das man runterkurbeln kann. Und Charlie streckt die Hand wieder raus in die Welt.

Was das Buch besonders macht, ist diese Mischung aus Klarheit und Gefühl. Julia Engelmann schreibt so, wie man denkt, wenn man nachts wach liegt – ehrlich, manchmal traurig, aber nie hoffnungslos. Wer ihre Poetry-Texte kennt, wird den Ton wiedererkennen, aber der Roman steht für sich. Keine bloße Aneinanderreihung schöner Sätze, sondern eine Geschichte, die sich echt anfühlt.

Es geht nicht darum, dass alles gut wird. Sondern darum, dass es besser wird, wenn man nicht allein ist. Und das trifft ziemlich genau den Nerv – egal, ob man fünfzehn ist oder schon ein paar Jahre weiter.

Einziger kleiner Kritikpunkt: Manche Bilder wiederholen sich oder wirken ein bisschen zu gewollt poetisch. Aber das verzeiht man dem Buch schnell, weil es so viel Herz hat.

Fazit: Ein stiller, ehrlicher Roman über das Gefühl, nicht genug zu sein – und darüber, wie viel ein Mensch wie Pommes verändern kann, ohne viel zu sagen. Für alle, die sich manchmal falsch fühlen. Und für alle, die sich erinnern wollen, wie sich das anfühlt.

Bewertung vom 10.07.2025
Nils, König; Ole, König

Kleine Redner, große Worte


ausgezeichnet

Reden lernen mit Spaß und richtig guten Tipps

Wenn man „Kleine Redner, große Worte“ aufschlägt, hat man sofort das Gefühl, von einem begeisterten Coach abgeholt zu werden, der nicht streng oder belehrend ist, sondern locker, freundlich und mit ziemlich viel Herz für Kinder.

Nils König (und sein Sohn Ole, dessen Perspektive dem Ganzen ordentlich Schwung verleiht) führen durch die Grundlagen des Präsentierens. Das machen die beiden nicht trocken und theoretisch, sondern eingebettet in eine kleine Abenteuergeschichte rund um Ava, Nele und Mats, die in der Aristoteles-Schule lernen, was eine gute Rede braucht. Diese Rahmenhandlung war mir von Anfang an sympathisch, weil sie sofort Nähe zur Zielgruppe schafft und dem Buch eine eigene Erzählform gibt, die weit über ein klassisches Lernbuch hinausgeht.

Was besonders gut funktioniert: Die Übungen! Praktisch, spielerisch und klar erklärt. Man merkt, dass hier jemand nicht nur weiß, wie Kommunikation im Business funktioniert, sondern auch, wie Kinder ticken. Hier erhält man Tipps zu Stimme, Haltung, Nervosität, Aufbau, und zwar gut dosiert und verständlich aufbereitet.

Ehrlich gesagt: Ich wünschte, ich hätte so ein Buch als Kind gehabt. Gerade in der Schule können Referate und Vorträge für viele echte Stressmomente sein, aber dieses Buch macht daraus eine spannende Entdeckungsreise und nimmt einem die Angst.

Mein Fazit: „Kleine Redner, große Worte“ ist ein fröhliches Mutmach-Buch, das jungen Leser:innen zeigt: Sprechen ist nichts zum Fürchten. Sprechen ist eine Superkraft, die jeder lernen kann. Ideal für den Einsatz zu Hause, in der Schule oder in kleinen Gruppen. Ein echter Gewinn für Kinder ab ca. 8 Jahren, aber auch eine schöne Inspiration für Eltern und Lehrkräfte, die Präsentieren nicht nur als Pflicht, sondern als Abenteuer vermitteln möchten.

Bewertung vom 22.06.2025
Rakers, Judith

Kater Jack sucht einen Freund (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ein Kater auf Freundschaftssuche

„Judiths kleine Farm – Kater Jack sucht einen Freund“ ist viel mehr als nur eine nette Tiergeschichte: Es ist ein liebevoll vertontes Hörbuch, das Kindern Mut macht, sich selbst treu zu bleiben – auch wenn man nicht der Lauteste in der Runde ist.

Judith Rakers, die vielen als ehemalige Nachrichtenmoderatorin bekannt ist, zeigt hier eine ganz andere Seite von sich: charmant, kindernah und mit echtem Herz für Tiere und Natur. Ihre Erzählstimme passt wunderbar zum ländlichen Farm-Flair, und gemeinsam mit Nils Kretschmer wird daraus ein lebendiges Hörspiel. Die Geräuschkulisse (die gackernden Hühner sind meine persönlichen Favoriten) und die stimmige Musik machen das Ganze zu einem Erlebnis – ideal für die Kuschelecke, zum Einschlafen, bei Autofahrten oder einfach so zwischendurch.

Themen wie Freundschaft, Selbstvertrauen und Verantwortung werden spielerisch vermittelt. Kater Jack ist ein stiller Held – das finde ich in einer Zeit, in der Lautsein oft mit Mut verwechselt wird. Und ganz nebenbei gibt’s noch Homefarming-Tipps – ohne erhobenen Zeigefinger, sondern so eingebettet, dass sie Spaß machen, auch den Erwachsenen.

Eine kleine Anmerkung für Eltern mit etwas ungeduldigeren Kindern: Der Einstieg ist eher ruhig und braucht ein paar Minuten, bis richtig Fahrt aufkommt. Aber genau das kann auch eine Stärke sein – das Hörbuch nimmt sich Zeit, Atmosphäre zu schaffen und Figuren liebevoll einzuführen.

Mein Fazit: Dieses Hörbuch vereint ein munteres Abenteuer, wichtige Botschaften und echten Wohlfühlfaktor. Ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 22.06.2025
Bergmann, Jana

Entzündungshemmende Ernährung für jeden Tag


ausgezeichnet

Alltagstaugliches und motivierendes Gesundheits-Kochbuch

Jana Bergmanns Entzündungshemmende Ernährung für jeden Tag ist kein weiteres Diätbuch, sondern eine praxistaugliche Lebenshilfe für Menschen, die den Einstieg in eine antientzündliche Ernährung schaffen möchten oder sich grundsätzlich gesünder ernähren wollen ganz ohne Diätstress oder dogmatische Prinzipien.

Eine große Stärke des Buchs: Die Rezepte sind leicht umsetzbar ganz ohne Superfood-Hype oder Zutaten, die es nur in hippen Großstadtsupermärkten gibt. Porridge, Pfannkuchen, Süßkartoffel-Kichererbsen-Pfanne, Zucchini-Nudeln, Gemüse-Tortilla, Energyballs und vieles mehr. Hier wird unkompliziert gekocht, ohne zu banalisieren. Als tolles Extra erhält man am Ende noch einen klar strukturierten 30-Tage-Plan, der sich mühelos in den Alltag integrieren lässt.

Die Kapitel sind übersichtlich gegliedert in Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks und Getränke. Dazu gibt es hilfreiche Hintergrundinfos, verständlich und ohne Fachjargon erklärt. Dabei richtet sich das Buch explizit an Neulinge auf dem Gebiet, Berufstätige und Menschen mit chronischen Beschwerden. Man fühlt sich an die Hand genommen statt überfordert, und das motiviert ungemein.

Wer allerdings bereits tiefer im Thema steckt, könnte sich mehr wissenschaftliche Fundierung wünschen. Der Theorieteil bleibt an manchen Stellen an der Oberfläche, hier wären aktuelle Studien oder differenziertere Erklärungen wertvoll gewesen. Auch einige der einfacheren Rezeptideen, wie etwa Knäckebrot mit Avocado oder Gurken-Minz-Wasser, werden manchen zu simpel erscheinen. Gleichzeitig steckt in dieser Einfachheit auch der große Pluspunkt des Buchs. Denn man muss das Rad nicht immer neu erfinden, manchmal sind es nämlich genau diese einfachen Dinge, die eine Ernährungsumstellung erleichtern und langfristig alltagstauglich machen.

Mein Fazit: Ein motivierender Einstieg in die Welt der entzündungshemmenden Ernährung. Für Fortgeschrittene eher ein freundlicher Reminder aber genau darin liegt vielleicht auch die Stärke des Anti-Entzündungs-Kochbuchs.

Bewertung vom 17.06.2025
Schwinghammer, Herbert

Der neue Taschen-Knigge


sehr gut

Praktisch, unterhaltsam und alltagstauglich

Gutes Benehmen mag altmodisch klingen, aber Der neue Taschen-Knigge von Herbert Schwinghammer macht schnell deutlich, dass es heute aktueller ist denn je. Dieses Buch ist kein trockener Regelkatalog, sondern ein praktischer Begleiter für alltägliche und besondere Situationen. Ob im Beruf, beim Geschäftsessen oder auf Reisen wer souverän auftreten will, findet hier hilfreiche Tipps, die wirklich weiterhelfen.

Besonders spannend finde ich die Kapitel zu moderner Kommunikation: Gerade in Zeiten von Smartphones und Social Media sind Höflichkeit und klare Kommunikation oft eine Gratwanderung. Auch das Fettnäpfchen-Radar am Ende jedes Kapitels ist genial! Es zeigt auf humorvolle Weise, wo man schnell ins Schleudern kommen könnte.

Eine Stelle im Buch hat mich besonders schmunzeln lassen: Schwinghammer beschreibt die richtige Begrüßung beim Händeschütteln fest, aber nicht zu kräftig, und bloß nicht zu lange. Genau daran musste ich denken, als ich mich einmal auf einer Veranstaltung wiederfand, wo jemand meine Hand viel zu lange festhielt. Ich stand da, leicht verlegen, nicht sicher, wann ich die höfliche Befreiung wagen sollte. Ein kleines, aber feines Beispiel dafür, wie das Buch uns tatsächlich im Alltag helfen kann.

Das Buch ist allerdings auch recht textlastig. Ein paar Illustrationen, Tabellen oder anderer Grafiken hätten die Seiten aufgelockert und dabei geholfen, die Benimmregeln noch leichter zu verinnerlichen. Zwar lesen sich die Texte insgesamt gut, gelegentlich gibt es jedoch Passagen, die etwas sperrig formuliert sind. Zudem erinnert die Sprache oftmals an ältere Ratgeber und hätte in Teilen etwas modernisiert werden können.

Insgesamt ist Der neue Taschen-Knigge eine gelungene Mischung aus praktischen Ratschlägen, Humor und gesellschaftlicher Reflexion. Wer mit Stil durch den Alltag gehen will, findet hier wertvolle Anregungen und vielleicht sogar die Antwort auf die Frage, wann man sich endlich aus einem zu langen Handschlag befreien darf.