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MissGoWest

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2025
Henssler, Steffen

Hensslers Schnelle Nummer - morgens, mittags, abends


sehr gut

Moderne, leckere Rezepte

Ich kenne Steffen Henssler seit seinen frühen Anfängen im TV-Programm und mochte schon damals die leckeren, leicht umsetzbaren Rezepte. Ich finde die Idee, ein Kochbuch mit Rezepten für Frühstück, Mittagessen und Abendessen herauszubringen sehr reizvoll – vor allem, dass das Frühstück integriert ist. Je nach Zeit kann man dann das Hauptaugenmerk auf eine der Mahlzeiten legen und sich durchprobieren.

Einige der Rezepte haben beim Blick auf das Inhaltsverzeichnis auf Anhieb meinen Appetit geweckt wie z.B. spanische Tortilla fürs Frühstück, Süßkartoffel-Kokos-Curry fürs Mittagessen und gratinierter Hackauflauf mit Kürbis fürs Abendessen. Es ist eine schöne Mischung aus Rezepten mit und ohne Fleisch.

Das Kochbuch konzentriert sich auf das Wesentliche – die Rezepte und hochwertige Abbildungen der Gerichte. Zu Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt es jeweils zwei Doppelseiten Einleitung; eine davon mit amüsanten Fakten.

Allerdings stört mich eines sehr – warum werden unter „Zutaten“ nicht einfach alle Zutaten angegeben? Nehmen wir den „Banana-Brownie“ (für mich wäre auch Bananen-Brownie in Ordnung gewesen) als Beispiel. Hier muss ich relativ mühsam 90 g Butter, 75 g braunen Zucker und 65 g Mehl aus der Zubereitungsbeschreibung heraussuchen, die einfach auch unter „Zutaten“ hätten stehen können, aber (ohne Mengenangaben!) stattdessen unter „Außerdem“ zu finden sind. Der Sinn dahinter erschließt sich mir leider nicht – ich finde es nur umständlich.

Alles in allem ist „Hensslers schnelle Nummer – morgens, mittags, abends“ ein modernes, ansprechendes Kochbuch mit leckeren Rezepten, die ich gerne nach und nach ausprobieren möchte. Ich bin sicher, ich werde ein paar neue Lieblingsrezepte finden. Von mir gibt es verdiente 4 von 5 Kochmützen!

Bewertung vom 02.11.2025
Ohlsson, Kristina

Flammenrad / Gänsehaut in Hovenäset Bd.1


ausgezeichnet

Gruselige Spannung in Schweden

In Heidis Leben verändert sich so einiges. Ihr Vater hat eine neue Frau, die ein Baby erwartet; ihre Mutter lebt jetzt in Deutschland. Ihre Oma wird zunehmend dement, und dann zieht auch noch Bill in das Gästezimmer, der mit seinem Riesenrad nach Hovenäset gekommen ist. Dazu kommt, dass der Schreiner, der Heidis Zimmer renoviert hatte, einen alten Babyschuh und eine Rassel unter dem Fußboden gefunden hat. Was hat es damit auf sich? Zum Glück hat Heidi ihre Freunde Alva und Harry an ihrer Seite, die ihr bei den Nachforschungen helfen.

„Flammenrad“ war mein erstes Buch von Kristina Ohlsson, aber bestimmt nicht das letzte. Die unheimlichen Ereignisse in Hovenäset, denen Heidi und ihre Freunde nachgehen, haben mich in ihren Bann geschlagen. Dank der kurzen Kapitel bin ich nur so durch das Buch geflogen und wollte unbedingt herausfinden, was es mit den geheimnisvollen Funden unter dem Fußboden auf sich hat.

Ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist gruselig und spannend. Die Altersempfehlung ab 11 Jahren finde ich gut getroffen. Ich lege „Flammenrad“ jedem ans Herz, der übernatürliche Geschichten und sympathische Kinderermittler mag. Ich hatte beim Lesen regelrecht Filmszenen vor Augen und würde mich freuen, wenn die Geschichte verfilmt würde. Von mir gibt es wohlverdiente 5 von 5 Riesenrädern!

Bewertung vom 14.10.2025
Thor, Annika

Eine Insel im Meer


ausgezeichnet

Berührende Geschichte zweier Schwestern

Mich hat das Cover von „Eine Insel im Meer“ neugierig gemacht – zwei Mädchen mit Ranzen und Koffern stehen übergroß auf einer kleinen Schäreninsel. Wer sind sie? Die 12-jährige Steffi und ihre jüngere Schwester Nelli werden von ihren Eltern 1939 von Wien nach Schweden geschickt, um sie vor den Nazis zu schützen.

Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, so sehr nahm mich die Geschichte der Schwestern gefangen. Nach und nach erfährt man von den schrecklichen Erlebnissen in Österreich, die besonders die etwas ältere Steffi nachhaltig geprägt haben. Doch das neue Leben in Schweden ist gerade für Steffi schwer. Anders als die jüngere Nelli kann sie sich nicht so leicht in die neue Situation einfügen und hat mehr Probleme, Schwedisch zu lernen. Während Nelli in eine liebevolle Pflegefamilie mit zwei jüngeren Kindern kommt, lebt Steffi nun bei Tante Märta, deren Mann Evert aufgrund seiner Arbeit als Fischer oft nicht zu Hause ist. Zudem wird Steffi von Gleichaltrigen gemobbt, die mit ihrer Andersartigkeit nicht zurechtkommen.

Mir war nicht bewusst, dass in Schweden während des Naziregimes so viele Vorbehalte gegenüber Juden herrschten. Dazu kam noch die Vorstellung, dass die Kinder nur durch die christliche Religion „gerettet“ werden könnten. Zwar wird Steffis Situation im Laufe der Zeit etwas besser, doch ich konnte ihr die Sehnsucht nach den Eltern und der Heimat gut nachfühlen, ebenso wie die Hoffnung auf ein gemeinsames Leben mit den Eltern und Nelli in den Vereinigten Staaten.

Selten habe ich ein Kinderbuch so verschlungen. Die Illustrationen von Sabine Wilharm werten die Geschichte von Annika Thor sehr auf. Bezaubernd finde ich die Zeichnung von Onkel Evert und Steffi, die vor einem Schneelicht sitzen, das sie gemeinsam gebaut haben, während Tante Märta auf der Treppe vor dem Haus steht und zu ihnen heruntersieht. Ich hoffe, der Insel Verlag wird noch die restlichen drei Bücher herausbringen, damit ich die ganze Geschichte von Steffi und Nelli erfahre. Ich empfehle das Buch jedem, der sich auf kindgerechte Weise mit den Schattenseiten des Nationalsozialismus auseinandersetzen möchte. Von mir gibt es wohlverdiente 5 von 5 Porzellanhunden.

Bewertung vom 02.09.2025
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


ausgezeichnet

Störenfried

Lisas Leben ändert sich Stück für Stück, als ein neuer Gast im Hotel ihres Vaters Carl sich entscheidet, vor Ort zu bleiben. Daniela Arnold macht sich bei fast allen Menschen in Lisas Umfeld beliebt, was zur Folge hat, dass Lisa immer mehr an den Rand gedrängt wird. Daniela ist ein Störenfried in Lisas vermeintlich heiler Welt im Schwarzwald und schafft es, leise Konflikte in offene Konfrontationen zu verwandeln.

Für mich war „Schattengrünes Tal“ das erste Buch von Kristina Hauff, das ich gelesen habe, und es hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Lisa, ihrem Mann Simon, ihrem Vater Carl und dessen Angestellte und Geliebte Margret erzählt. Mich hat die Handlung richtig gepackt, so dass ich am liebsten an ein paar Stellen eingreifen wollte. Das spricht sehr für das Können der Autorin – sie hat mehr als einmal mein emotionales Zentrum getroffen. Dazu kommt ein schleichendes Beklemmungsgefühl, das mich bis zum Ende begleitet hat.

Für mich ist dieser Roman mit leichten Elementen eines Thrillers 5 von 5 Störenfrieden wert – sehr gut gelungen!

Bewertung vom 02.09.2025
Daywalt, Drew

Alle nennen mich Nein-Sam - Ein ahnungsloser Mops beißt sich durch


ausgezeichnet

Tierisches Abenteuer mit Mops Sam

Sam ist ein liebenswerter Mops, der täglich Tagebucheinträge macht und sich für einen Menschen hält. Dank Horrorsender im TV weiß er nur zu genau, welche Gefahren seine neue Familie bedrohen könnten. Aber zum Glück ist er ja da und beschützt Justin und seine Eltern Gary und Elaine.

Dabei kommt es zu den irrwitzigsten Begegnungen und Abenteuer, die mich einfach köstlich unterhalten haben. Sam ist einer der drolligsten Hundecharaktere, die ich jemals fiktional kennenlernen durfte. Seine Ahnungslosigkeit gegenüber den wirklichen Gefahren und der Umgang mit den vermeintlichen Feinden hat mich sehr oft schmunzeln lassen. Man muss Sam einfach liebhaben. Kater Herr Schnurrhaar – von Sam Miau genannt – ist ein weiterer Charakter, den ich nicht so schnell vergessen werde, besonders wenn ich an das überraschende Ende denke.

Drew Daywalt hat mit „Alle nennen mit Nein-Sam“ eine ganz besondere Tiergeschichte geschaffen, die nicht nur Kindern, sondern jedem Hundefreund gefallen wird, der lustige Geschichten zu schätzen weiß. Die Illustrationen von Mike Lowery ergänzen die Geschichte perfekt. Wer sich von einem tapferen Mops verzaubern lassen möchte, dem kann ich nur dieses Buch ans Herz legen – verdiente 5 von 5 Tagebucheinträgen!

Bewertung vom 01.09.2025
Miler, Zdenek;Nettingsmeier, Simone

Der kleine Maulwurf als Maler


ausgezeichnet

Retrocharme mit dem kleinen Maulwurf

Ich kenne den kleinen Maulwurf aus „Der Sendung mit der Maus“ und freue mich sehr, dass dieses Bilderbuch nach einem Konzept des Zeichners Zdeněk Miler mit Texten von Simone Nettingsmeier vom Carlsen Verlag herausgebracht wurde. Beim Betrachten der Illustrationen kommen viele Kindheitserinnerungen hoch. Ich finde es sehr schön, dass der Retrocharme dank Originalzeichnungen erhalten blieb und nichts „runder und lieblicher“ gemacht wurde. Die etwas gedämpften Farben wirken ebenfalls original. Für mich macht gerade das den Reiz aus, und das Bilderbuch wird damit zu etwas ganz Besonderem.

Der kleine Maulwurf ist sehr überrascht, als er auf seiner Wiese ganz viele Farbdosen findet. Als der Fuchs ihm nachstellt, merkt der Maulwurf, dass ihm die Farbe Schutz bieten kann. Daraufhin haben die Tiere des Waldes viel Spaß daran, sich gegenseitig zu bemalen. Sogar die Bäume und Blumen bekommen einen Anstrich.

Die nette Geschichte vermittelt, dass man so einiges erreichen kann, wenn man zusammenhält und sich etwas einfallen lässt. Die wunderbaren Zeichnungen sind ein Fest für die Augen und laden dazu ein, so eine bunte Szene nachzumalen. Mir gefällt besonders die blau-gelb karierte Eule. Im Text sind ein paar Lautmalereien wie beispielsweise „doing“ (S. 2), „platsch“ (S. 7) oder „Wuaaah! Huuuiii! Chhhhhhh!“ (S. 19), die ich als Kind besonders geliebt habe, wenn mir meine Oma oder Mama vorlas. Ich bin sicher, dass das auch heute noch Kinder begeistern wird. Der kurze Abschieds-Reim von Sandra Grimm rundet das Kinderbuch ab. Von mir gibt es 5 von 5 Maulwurfshügeln.

Bewertung vom 31.08.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


ausgezeichnet

Auswanderergeschichte vom Feinsten

Ich kannte den Autoren Janne Mommsen bisher nicht und habe daher ohne Erwartungen „Das Licht in den Wellen“ zur Hand genommen. Schon nach ein paar Seiten wusste ich, dass ich einen neuen Lieblingsautoren habe. Die Hauptprotagonistin Inge Martensen ist mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz gewachsen, und ich bin froh, dass im Frühjahr 2026 eine Fortsetzung ihrer Lebensgeschichte geplant ist.

Mir gefielen die verschiedenen Zeitebenen sehr gut – einerseits Inge als fast Hundertjährige, die auf ihr Leben zusammen mit Urenkelin Swantje zurückblickt, während sie mit dem Schiff nach New York reisen, und andererseits Inges Lebensweg in den USA von der jungen Auswanderin hin zur Ehefrau und Mutter. Für mich wurden sowohl Föhr als auch New York lebendig. Die Nebencharaktere sind gut gezeichnet und machen wie Inge eine Entwicklung durch, die so manches Mal für Überraschungen sorgt.

Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe diese Auswanderergeschichte sehr genossen. Schade, dass das Cover ein wenig nichtssagend ist, denn der Inhalt ist definitiv 5 von 5 Auswanderschicksalen wert. Ich empfehle das Buch jedem, der guten Familiengeschichten mit dem gewissen Etwas zu schätzen weiß.

Bewertung vom 30.08.2025
Johnson, Maureen

Death at Morning House


ausgezeichnet

Inselleben auf zwei Zeitebenen

Als ich das Cover von „Death at Morning House” gesehen habe, wusste ich, dass ich diesen Jugendthriller von Maureen Johnson lesen wollte. Morning House ist ein Anwesen auf Ralston Island, die eine von vielen Inseln im Thousand Islands Archipel im Saint Lawrence Strom zwischen den USA und Kanada ist. Allein das Setting fand ich schon sehr ungewöhnlich und interessant. Dazu kommt die raffinierte Erzählweise auf zwei Zeitebenen – 1932 und die Jetztzeit -, sowie Charaktere, an die man sich länger erinnert.

Marlowe Wexler nimmt einen Ferienjob auf Ralston Island an, nachdem durch ihr Verschulden eine Kerze zu einem Hausbrand in ihrer Stadt geführt hat. Auf der Insel hat früher ein Arzt mit seiner Frau, seiner Schwester, seinen Kindern sowie Personal gewohnt. Nach einer Tragödie war das Anwesen länger verlassen, bis Marlowe zusammen mit anderen Teenagern Führungen durch Morning House durchführt. Schnell merkt Marlowe, dass es Spannungen innerhalb der Gruppe gibt, die auf vergangene Ereignisse zurückzuführen sind.

Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und konnte es schwer aus der Hand legen. Ich wollte unbedingt wissen, was 1932 passiert ist, und verfolgte an Marlowes Seite die aktuellen Ereignisse auf der Insel. Jugendbuch, Krimi und Thriller – alle meine Lieblingsgenres kommen hier zusammen. Marlowe und auch Clara aus der Vergangenheit sind Charaktere, die mir länger im Gedächtnis bleiben werden, ebenso wie dieses Zitat: „Tyrannen und Menschen, die tyrannischen Überzeugungen anhängen, sind im Herzen immer schwach, weil ihre Welt auf Furcht gebaut ist.“ (S. 378)

„Death at Morning House“ ist ein gelungener Jugendroman mit viel Spannung, Diversität und klassischen Krimielementen, der mich hervorragend unterhalten hat. Wohlverdiente 5 von 5 Inselabenteuern.

Bewertung vom 18.08.2025
Bergmann, Renate

Ihr habt es gut, ihr habt ja mich / Online-Omi Bd.21


ausgezeichnet

So macht Wahlkampf Spaß!

Renate Bergmann verschlägt es für eine längere Zeit von Berlin nach Spreeweide, als Neffe Stefan nach einem Unfall seiner Schwiegermutter Hilfe bei den Kindern braucht. Da trifft es sich gut, dass Frau Bergmann vor Ort eine kleine Zweitwohnung hat. Als sie feststellt, dass es mit der Sauberkeit im Dorf nicht zum Besten steht, schaut sie nicht weg, sondern spricht die Angelegenheit im Gemeindebüro an. Doch Bürgermeister Bernhard Brummer zeigt keinerlei Interesse an der Beschwerde und meint sogar: „Es sind ja bald Wahlen. Dann kandidieren Sie doch und werden selbst Bürgermeisterin!“ (S. 37) Frau Bergmann weiß, dass das Bürgermeisteramt zu viel für sie wäre, aber als Gemeinderätin könnte sie auch so einiges bewirken.

Ich wurde wieder sehr gut unterhalten. Es ist, als würde man Frau Bergmann bei Kaffee und Kuchen gegenübersitzen und ihren Abenteuern rund um den Wahlkampf lauschen. Ich musste viel schmunzeln und öfters nicken, weil ich einer Meinung mit ihr war. Auf den letzten Seiten wurde es dann beim Wahlausgang noch spannend, und eine Wendung ganz am Schluss hatte ich gar nicht erwartet. Hier hoffe ich eine baldige Fortsetzung, die von den Geschehnissen in Spreeweide und Frau Bergmanns sicherlich beherzten Eingreifen handelt.

Von mir gibt es für Torsten Rohde aka Renate Bergmann und ihren unterhaltsamen Wahlkampf verdiente 5 von 5 Wahlplakaten und eine absolute Leseempfehlung für jeden, der humorvolle Bücher aus der Perspektive eines älteren Berliner Originals schätzt.

Bewertung vom 03.07.2025
Morrison, Ewan

Überleben ist alles


weniger gut

Wahrheit oder Einbildung?

Ich war sehr gespannt auf „Überleben ist alles“, einem Survival-Thriller, der aus der Perspektive der 15-jährigen Haley erzählt wird, die eigentlich nur ein normaler Teenager sein möchte. Doch dann bringt ihr Vater sie und ihren kleinen Bruder Ben in ein abgelegenes Versteck in den schottischen Bergen, um sie vor dem Chaos einer weiteren Pandemie zu beschützen. Entspricht dieses Katastrophenszenario der Wahrheit oder den Wahnvorstellungen eines geisteskranken Mannes?

Ich war schnell im Geschehen und fieberte mit Haley mit, als sie unfreiwillig an ihrem Zufluchtsort ankommt. Ich konnte vor allem ihr Misstrauen gegenüber der Situation und neuen Menschen im Versteck nachvollziehen; ebenso ihre Sorge um ihre Mutter. Doch bald stellte sich bei mir eher Langeweile ein, weil über weite Strecken nicht viel passiert und immer wieder Passagen aus dem selbstverfassten Survival-Guide des Vaters zitiert werden. Ich konnte das Buch tagelang liegenlassen, was bei einem Thriller eher ungewöhnlich und definitiv nicht wünschenswert ist.

Ein Gefühl, das mich durch das Buch begleitet hat, war Ekel. Ekel in Bezug auf die hygienischen Umstände des Ortes, gegenüber manchen Charakteren, aber vor allem bei einem operativen Eingriff, der detailgetreu beschrieben wird. Am Ende zu kommt wieder etwas Schwung in die Geschichte, aber das eigentliche Ende ließ mich eher enttäuscht zurück.

Für mich war „Überleben ist alles“ ein sehr zähes Leseerlebnis. Positiv ist, dass viele Denkanstöße zum Thema Pandemie und deren potentielle Folgen gegeben werden. Dennoch kann ich dem Jugendthriller leider nicht mehr als 2 von 5 Überlebenstaktiken geben.