Es gibt viel mehr Unglück als gute Geschichten in Daniels Leben, und doch beißt er sich durch und legt am Ende der "Schwarzen Dame" die Zügel an. Ein beeindruckender Roman, den ich quasi in einem Zug durchgelesen hab, so sehr hat er mich in seinen Bann gezogen. Eine tolle Schreibstimme, die in mir das Kopfkino anwarf, was bei diesem schweren Thema gut tat. Ein Beispiel von S.93: Nervös wie ein Igel vor der Paarung. Unbedingte Leseempfehlung für Betroffene und Nichtbetroffene!
Ich habe diesen Roman sehr genossen. Toll ausgearbeitete Figuren, eine wunderschöne Schreibstimme und spannende Szenen bereiteten mir gute Lesezeiten. Vor allem die Einblicke in die Realität einer Anwaltskanzlei und in Gerichtsverhandlungen sowie in die schöne Stadt Basel fand ich interessant und lesenswert.
Besonders gefielen mir die Naturbeschreibungen, von denen ich nur eine von vielen zitieren möchte: "Ein grauer Himmel, der auf die Dächer nieselte." Ich hoffe, es bleibt nicht bei diesem einen, wenn auch bemerkenswerten Roman der Autorin.
Das Buch war für mich eine wunderbare Reise in ein fremdes Leben. Die Protagonistin begibt sich in der Ich-Perspektive auf die Spuren der ehemaligen Schulfreundin und späteren Sängerein Loulou, zu der sie längst den Kontakt verloren hat. Jetzt ist Loulou tot und hinterlässt die Frage nach dem Grund ihres frühen Todes. Die Recherchen beginnen ernüchternd, gewinnen allmählich an Fahrt und werden für die Protagonistin ein Schlingerkurs zu eigenen alten Verletzungen. Der überaus lesenswerte Roman endet versöhnlich in den schönen Cinque Terre Dörfern im italienischen Ligurien.
Es ist ein bezaubernder Roman, der wieder an der Cote bleu spielt. Die Autorin führt die wichtigsten Protagonisten auf eine spannende Art ein. Man ahnt bereits im ersten Satz, wie es aktuell um Neles Verfassung bestellt ist. Die deutsche Schriftstellerin verbringt ihren Urlaub in Niolon, wo sie mit ihrem Ex-Freund Lukas war und ruft ihn von hier aus an, um ihn wiederzusehen. Im nächsten Kapitel erfährt man von Solène, einer bald 14jährigen Französin, die in Marseille in armseligen Verhältnissen vom Diebstahl lebt. Was die beiden Frauen verbindet, ist spannend und berührend beschrieben und macht Lust auf die Cote bleu. Auch die weiteren Figuren bleiben unvergesslich, so einmalig gut erweckt sie die Autorin zum Leben. Man errät unschwer, dass sie sich hier hervorragend auskennt und tief in das südfranzösische Leben eintaucht. Ganz großes Kino!
Ich bin fasziniert von der Poesie des Fantasyromans von Sabine Traeder. Sie hat eine wunderbare Schreibstimme, die besondere Bilder kreiert, die ich so noch nie gelesen habe. Eines von vielen ähnlich schönen Beispielen: >Das Licht taumelte zwischen goldenem Schimmer und düsterem Rot, als könne es sich nicht entscheiden, ob es leben oder sterben wollte.<
Jedes Wort in diesem Roman der beiden ungleichen Mädchen Florentine und Violette auf der Suche nach dem Gleichgewicht der Welt ist gut gewählt, keines ist zu viel, keines zu wenig. Besonders gefällt mir, dass der Text des 486 Seiten starke Buchs völlig fehlerfrei ist. Kompliment!
Wow. Dieses Buch hat die Einordnung "Thriller" wahrhaftig verdient. Bereits auf der ersten Seite baut sich eine Spannung auf, die bis zum Ende gehalten wird. Zu Beginn des letzten Drittels fiel es mir kurzzeitig schwer, weiterzulesen. Die Perspektive des Psychopathen ermöglicht es zu verstehen, warum ein Mensch so werden kann. Ein gut aufgebautes Buch, das seine 5 Sterne verdient hat. Besonders sensible Menschen seien jedoch gewarnt vor den detaillierten Schilderungen von Grausamkeiten.
Ich habe bisher wenig im Genre »Fantasy-Romanze« gelesen, doch das wird sich sicher mit »Ghost« ändern. Geister, Hexen und Feen und ihre Magie auf einem amerikanischen College. Echt spannend mit richtig gut ausgearbeiteten Protagonisten, deren wechselnden Ich-Perspektiven die Handlung nicht nur interessant und nachvollziehbar, sondern auch emotional und empathisch machen. Ich tat mir schwer, das Buch vor seinem Ende aus der Hand zu legen. Svenja Bartsch hat es auf jeden Fall drauf, in diesem Genre zu schreiben! Unbedingte Leseempfehlung.
Ich habe den Roman von Nadine Dethloff gelesen, ohne vorher etwas aus Rezensionen darüber erfahren zu haben. Zum Glück, denn so konnte ich mich auf die Protagonistin Sarah und ihren Weg gut einlassen und wurde angenehm überrascht. Ich fühlte mich durch die Ich-Perspektive und die Gegenwart, in der der Roman geschrieben ist, von Sarah an die Hand genommen und in ihr Erleben hineingezogen. Das Buch ist auf eine besondere Weise spannend, sodass ich es in den Tagen des Lesens kaum habe weglegen können. Die Autorin hat eine wunderbaren Schreibstimme und ich hoffe sehr auf weitere Romane von ihr. Das Cover, der Titel und die Gestaltung ist derartig gut gemacht, dass ich es für ein Verlagsbuch gehalten habe. Unbedingt lesenswert!
Das Cover und der Titel passen super und motivieren zum Lesen. Ich mag das Buch sehr. Die Protagonisten sind mir vertraut geworden und haben stimmige Entwicklungen gemacht. Es geht um psychische Erkrankung und ihre Behandlung, um Überforderung, um Freundschaften, Trennungen und um Kunst. Die Autorin hat eine wunderbare Schreibstimme, mit der sie atmosphärische Stimmungen kreiert. Unbedingt lesenswert.
»Immer mehr von weniger« hat die beiden Untertitel »Das Verschwinden meiner Mutter« und »Eine Familiengeschichte mit Demenz«. Damit ist das Thema genial umrissen.
Die Autorin lässt sich auf die Reise ihrer Mutter ins Vergessen ein und begegnet dabei immer auch sich selbst. Das Beschreiben der Krankheit springt und wechselt wie die Erinnerungen selbst in den Zeiten und den Genres. Das irritiert manchmal beim Lesen und stört den Lesefluss, doch es entspricht ziemlich gut der Verwirrung im Kopf der Mutter.
Der Autorin ist es gelungen, mit dieser »Unordnung« die Sprunghaftigkeit und Verunsicherung nachvollziehbar zu machen, die die Betroffene in den Jahren ihrer Erkrankung erlebt. Das Buch umfasst Biografisches, Krankengeschichte, Imagination, Familiengeschichte, philosophische Betrachtungen sowie persönliche Reflexion und liest sich spannend mit hohem Mehrwert.
Es gibt gelungene Sprachbilder, die mir besonders im Gedächtnis bleiben werden:
»Die Fragen (nach dem Erfahren der Diagnose) hingen klamm zwischen den nassen Handtüchern, Hemden und Schlafanzügen auf der Leine. Der salzige Geschmack der Tränen mischte sich mit dem frischen Geruch des Waschpulvers. In ihrer säuberlichen Reihung gab die Wäsche ein gutes Bild ab von einer Ordnung, die nur noch an einem dünnen Faden hing.«
Es spricht große Bewunderung für die Mutter aus den Zeilen der Autorin, die trotz heftiger Herausforderungen im pflegerischen Bereich bis zum Ende in der Liebe bleibt. Davon zeugt auch eine besondere Imagination, die die Autorin sich selbst, dem Buch und seiner Leserschaft schenkt. Unbedingt lesenswert!
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