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Leseratte_95

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


ausgezeichnet

Zunächst muss gesagt werden, bei diesem Cover bekommt man sommerliche Urlaubsgefühle! Einen Krimi von Luca Ventura habe ich noch nicht gelesen und konnte daher unvoreingenommen an die Lektüre gehen. Dieser Capri-Krimi ist für diejenigen gemacht, welche einen leichten Krimi mit viel liebe zum Detail lesen möchten.

Das Ermittlerpaar Rizzi und Cirillo bringen den Leser zum schmunzeln. Man reist mit ihnen durch italienische Landschaften blühender Bäume und Felshänge.

Der Schreibstil ist angenehm und nimmt den Leser mit in die Handlung. Man hat das Gefühl, wie eine Schattenperson die Geschehnisse zu beobachten.

Die Handlung rund um den aufzuklärenden Mord an der Modedesignerin Rosalinda ist interessant gestaltet und der Leser ahnt lange nicht, wer der Täter sein könnte.

Der Roman ist perfekt für entspannte Lesestunden im Urlaub in der Sonne.

Bewertung vom 15.03.2024
Noto
Sack, Adriano

Noto


sehr gut

Ein Roman, tiefgründig und berührend, welcher den Leser in die Sonne Siziliens entführt.
Von Beginn an kann man sich mit dem Erzähler voll identifizieren. Der Autor beschreibt die Orte und Handlungen tiefgründig, man könnte meinen man ist selbst auf Reise nach Sizilien und hat den Duft von Meer und Orangen in der Nase. Eine Reise der Trauerbewältigung und zugleich auch eine Reise der Selbstfindung. Dem Autor ist sehr gut gelungen, eine Verbindung zwischen Verlust und Neuanfang herzustellen.
Der Roman ist wunderbar umgesetzt. Das Cover beeindruckt und ist anziehend gestaltet, obgleich es mich im ersten Moment immer eher an Afrika erinnert, als an Italien.
Alles in allem ein durchaus lesenswerter Debütroman des Autors Adriano Sack, der bestimmt auch vielen Lesern in Zeiten der Trauer Mut und Hoffnung geben kann, dass es im Leben immer weiter geht.

Bewertung vom 27.02.2024
Kantika
Graver, Elizabeth

Kantika


sehr gut

Ein großartiges Buch erzählt eine bemerkenswerte Lebensgeschichte über das Leben der Großmutter der Autorin.

Beginnend zum Anfang des 20. Jahrhunderts in Istanbul erlebt der Leser eine Lebensreise über das Exil in Barcelona bis nach New York. Für viele Leser vermutlich nur schwer nachvollziehbar ist, wie sich ein Leben aus einer unbeschwerten Kindheit in einer jüdischen Unternehmerfamilie in ein Leben im Exil wandeln kann, das später geprägt ist von Schicksalsschlägen und doch auch schönen Erlebnissen.

Das schöne Cover hat mich bereits bei der Leseprobe angesprochen. Die Schwarz-Weiß-Bilder zu Beginn der Kapitel haben mir auch gut gefallen, da sie zum innehalten anregen. Kantika bedeutet übersetzt „das Lied“ und soll wohl auf die unbeschwerte Kindheit der Protagonistin abstellen.

Wer sich dann zu Beginn des Romans noch parallel mit der Geschichte der sephardischen Juden beschäftigt, kann sich noch besser in die Romanhandlung hineinversetzen.

Bewertung vom 05.02.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


sehr gut

Jedem ist sie aus der Schulzeit ein Begriff und doch kennen sie nur wenige wirklich. Als Sinnbild der Schönheit verbindet man Nofretete.

Der Roman behandelt zugleich die Zeit um den Ersten Weltkrieg, die darauffolgenden Weimarer Republik und den aufkommenden Nationalsozialismus. Auch gibt er dem Leser hinsichtlich der aufkommenden ethischen Tatsachen zu bedenken. Mehrere Länder sind in Auseinandersetzungen über das Anrecht auf die Büste der Nofretete verwickelt. Wer hat ein Recht an diesem Fund? Das Land Ägypten? Der Mäzen, der die Grabungen förderte?

Obgleich es sich um kein Sachbuch handelt, kann der Roman jedem empfohlen werden, der sich für Kunstgeschichte und Ägypten interessiert. Der Schreibstil passt in die damalige Zeit.

Der Roman gibt einen schönen Einstieg in die Thematik und regt dazu ein, ein Sachbuch über die Nofretete und Ausgrabungen in Ägypten zu lesen.

Bewertung vom 05.02.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


sehr gut

Bereits der Einstieg in die Handlung hat mir gut gefallen, da alle Begebenheiten sehr detailreich geschildert werden. Der Leser hat so das Gefühl, direkt am Geschehen beteiligt zu sein.

Die Thematik hinter dem Roman gibt auch dem Leser zu denken. Ethische und moralische Fragen werfen sich auf. Die seit Jahrzehnten in der Kritik stehende Jagd auf Wildtiere in Afrika wird hier dadurch verdeutlicht, dass Hunter zum wiederholten Mal in Afrika ist, auf der Jagd nach seinem letzten Tier, das den Kreis der Big Five schließt. Durch seinen Plan, die Big Five voll zu machen, erfährt er auch erstmalig von den „Big Six“.

Die Sprache ist von Beginn an bildlich und packend. Obgleich die Handlung teilweise auch sehr schockierend ist, kann man den Roman nicht aus der Hand legen.

Das ungewöhnliche Cover zieht in jeder Buchhandlung sofort die Blicke an sich und wurde perfekt auf den Roman abgestimmt.

Bewertung vom 15.01.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


weniger gut

Der Krimi „Die Spiele“ von Stephan Schmidt haben mich zunächst wegen des interessanten Covers und des Klappentextes angezogen. Aus dem Genre Krimi lese ich eher selten, weshalb meine Erwartungen an dieses Buch zugegebenermaßen auch größer waren. Nicht nur der Handlungsort in Asien, sondern auch in Afrika hat mich interessiert.
Die Handlungen rund um die Olympischen Spiele fand ich zunächst spannend, jedoch ging der Krimi mir diesbezüglich nicht genug in die Tiefe. Auch die für einen Krimi erwartete Spannung ging bei der stellenweise vorhandenen Langatmigkeit eher verloren.
Der Krimi thematisiert meiner Auffassung nach auch weniger die Olympischen Spiele als vielmehr Politik und Staatsinteressen der jeweiligen Länder.
Auch der Schreibstil aus kurzen Stakkatosätzen ist gewöhnungsbedürftig und kommt nicht bei jedem Leser an.

Bewertung vom 02.01.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


weniger gut

Das Philosophenschiff von Michael Köhlmeier hat mich aufgrund des Covers und des interessanten Titels angesprochen. Der Klappentext und die Leseprobe haben mein Interesse geweckt, der Roman hat meine Erwartungen allerdings nicht erfüllt.
An ihrem 100. Geburtstag beginnt Anouk Perlemann-Jacob einem Schriftsteller von ihrem Lebensabschnitt zu erzählen, als sie den bolschewistischen Terror am eigenen Leib erfahren musste. Mit der Art der Erzählung aus der Perspektive der Protagonistin bin ich jedoch nicht warm geworden. Die Erzählweise liest sich anstrengend und wirkt wie aus dem Mund einer Jugendlichen geschrieben.
Die grundlegend interessante historische Thematik erschließt sich unter Umständen nicht vielen Lesern ohne entsprechende historische Kenntnisse, da es an manchen Stellen des Romans schwer fällt, Fiktion und Wirklichkeit zu trennen.
Die Philosophenschiffe (es waren insgesamt fünf an der Zahl) entspringen tatsächlich wahren Gegebenheiten und waren eine Aktion Sowjetrusslands, unliebsame Intellektuelle außer Landes zu bringen, anstatt sie zu erschießen.

Bewertung vom 07.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


ausgezeichnet

Meg Clothier entführt uns in mit ihrem Roman „Das Buch Eva“ in eine andere Welt. Zwei mysteriöse Frauen auf einem Karren, auf der Flucht vor etwas, finden Zuflucht in einem Kloster.
Ein geheimnisvolles Buch, das Unheil zu bringen scheint, der plötzliche Tod beider Frauen und eine verhängnisvolle Geschichte, die sich darauf hin auftut.
Der Leser wird hineingezogen in das Leben des Klosters und langsam dämmert, was es mit dem geheimnisvollen kleinen Buch auf sich hat.
Ein spannender Roman, packend wird der Leser mitgerissen und kann sich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Während des kompletten Romans hat man das Gefühl, man ist selbst beteiligte Person am Geschehen.
Das Cover ist mehr als gelungen und für das Buch würdig. Ich persönlich hätte mir ein Hardcover gewünscht, das hätte authentischer gewirkt, als das Paperback.

Bewertung vom 28.09.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


weniger gut

„Taubenschlag“ von Dennis Jürgensen überzeugt mit dem Cover und der Ausweisung als „Bestseller aus Dänemark“.
Der Leser wird zunächst in den ersten Kapiteln des Krimis regelrecht in den Bann gezogen, weshalb mich auch die Leseprobe angesprochen hatte.
Ein einsames Grundstück, auf dem nach dem Tod des skurilen Eingentümers ein alter Bunker aus dem Weltkrieg entdeckt wird. Zwei Männer, die hinabsteigen, um diesen zu Kartographieren. Moderige dunkle Gänge, Nässe und kein Tageslicht. Der Fund von drei Leichen in einem der verwinkelten Räume…
Spannung pur und Gänsehaut! Leider wartet der Leser daraufhin unzählige Kapitel, und wird nicht darüber aufgeklärt, was in diesem Bunker weiter geschieht. Es folgen vielmehr Kapitel, in denen wechseln zwischen Ermittlerduo und Täter-Opfer Handlungen erzählt wird, wodurch zunehmend beim Leser die Spannung sinkt.
Mich hat dieser Krimi nicht überzeugt, obgleich man aus dem Beginn eigentlich einen guten und packenden Krimi schreiben könnte, würde man die Spannung Aufrecht erhalten.

Bewertung vom 26.09.2023
Lektionen
McEwan, Ian

Lektionen


ausgezeichnet

2,5 Monate, 3 Länder, 9 Städte und weit über 1.000 gefahrene Zug- und Autokilometer hat mich dieser Roman von Ivan McEwan gekostet, bis er endlich zu Ende gelesen war! Ein Roman, der ein ganzes Leben auf 709 Seiten erzählt.
Als Sohn eines britischen Armeeoffiziers wächst Roland in einer schwierigen Kindheit auf. Ein begabter Pianist, dessen Leben doch ganz anders verläuft, als es der Leser zunächst vermuten würde. Teile davon werden dem Leser sehr detailliert beschrieben, andere werden eher überflogen.
Der Roman hat mir stellenweise sehr gut gefallen, andererseits waren aber auch langatmige Passagen dazwischen, in welchen das Buch dann doch auch einige Tage auf dem Schreibtisch gelegen ist.
Schlussendlich kann ich aber nach Lesen des letzten Kapitels sagen, dass dieser Roman ein weiteres Meisterwerk von Ian McEwan ist, das es auf jeden Fall lohnt, zu bis zum lehrreichen Ende zu lesen!