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Simone Janoschke

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2012
Mein Herz bleibt bei Dir
Sawyer, Kim Vogel

Mein Herz bleibt bei Dir


ausgezeichnet

Libby, Bennet und Pete teilen das gleiche Schicksal – sie wachsen im Waisenhaus auf und sehnen sich nach einer liebevollen Familie. Alle drei beginnen ein Studium in einer fremden Stadt und schon am ersten Tag geraten sie in eine Schlägerei, weil sie anders sind als die anderen Studenten. Jeder hat andere Absichten mit dem Studium. Während Bennet alles locker angeht und keinem Flirt abgeneigt ist, möchte Libby Journalistin werden und um die Welt reisen, Pete studiert Theologie und fühlt seine Berufung als Pfarrer. Jeder versucht einen Platz zu finden an dem er sich nicht verstellen muss. Als Libby bei Recherchen ein Geheimnis aus Petes Vergangenheit entdeckt, wird ihre Freundschaft auf eine Harte Probe gestellt. Werden die drei ihren Weg gehen oder zerbricht ihre Dreierschaft?

Der Roman spielt in Amerika kurz vor Ausbruch des ersten Weltkriegs. Es ist ein leiser Roman, der zum Nachdenken anregt. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und man ist mittendrin, wenn gelogen, geweint, triumphiert und intrigiert wird. Nicht die Spannung trägt dieses Buch, sondern die Entwicklung der drei Freunde. Ihre Freundschaft und die Träume eines jeden stehen im Vordergrund und wodurch sich dieser von den anderen christlichen Romanen unterscheidet.

„Mein Herz bleibt bei dir“ ist der Folgeband von „Mein Herz wird immer nach dir suchen“. Die Bücher bauen zwar aufeinander auf, man muss sie aber nicht zwingend nacheinander lesen.

Kim Vogel Sawyer gibt Gott in ihren Romanen einen hohen Stellenwert ohne dass es kitschig wird oder zu sehr moralisierend ist. Der Glaube ist so verwoben in die Geschichte, dass man gern darüber nachdenkt und nicht den erhobenen Zeigefinger spürt. Ich habe die Geschichte sehr gern und mit Freude gelesen und freue mich auf weitere Bücher von ihr.

Bewertung vom 01.03.2012
Bibliothek der Träume
Austin, Lynn

Bibliothek der Träume


ausgezeichnet

Illinois, 1936. Dort lebt die büchersüchtige Alice. Sie tut nichts anderes als tagein und tagaus zu lesen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ihr Freund mit ihr Schluss macht, nachdem sie ihn mit einem Romanhelden aus ihren Büchern verwechselt hat, einmal beim Lesen gegen einen Laternenpfahl gelaufen ist und ihre Lektüre noch nicht einmal auf einer Beerdigung unterbrechen kann. Und weil das noch nicht genug ist, verliert sie wegen der Wirtschaftskrise auch noch ihre geliebte Arbeit in der Bibliothek. Nachdem ihr zuhause nichts einfällt, was sie machen könnte, fährt sie kurzerhand mit ihrem Onkel und ihrer Tante nach Kentucky um dort Bücherspenden abzugeben, die sie gesammelt hatte. Eigentlich wollte sie nur zwei Wochen bleiben, aber sie schlittert von einem Abenteuer ins nächste und so sitzt sie in einem abgelegenen Bergdorf und lernt Kochen, Reiten und andere Dinge, die sie bisher nur aus Büchern kannte.

Als ich die ersten Seiten las, war ich sehr skeptisch, wo sollte diese Geschichte hinführen? Sie war doch so anders wie die üblichen Lynn Austin-Romane mit ihren starken Frauen und nun sollte es um ein so naives Mädchen gehen? Doch je mehr ich las, desto mehr schloss ich Alice ins Herz. Dieses Buch ist so lebendig geschrieben, dass man beim Lesen denkt, man wäre leibhaftig dabei als sie das erste Mal reiten soll, man kann sogar fast den Wald riechen, durch den sie reitet.

In diesem Buch geht es nicht so sehr um große Abenteuer und Gefühle, sondern vielmehr um Gottes wundervolles Eingreifen in unser Leben. Man kann noch so viel jammern, wenn man dann zurückschaut, hat Gott doch etwas Großes daraus erwachsen lassen. Das Leben ist dafür da, um Spuren zu hinterlassen und nicht nur um zu träumen und die Anderen machen zu lassen.

Leider ist das deutsche Cover einschließlich dem Titel nicht sehr geschickt gewählt. Das amerikanische Originalcover mitsamt Titel spiegeln die zeitliche und inhaltliche Atmosphäre des Buch sehr viel besser wider.

Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, dessen wundervolle Sprache den Leser verzaubert, wenn man sich auf die Geschichte einlässt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2012
Im Sand der Erinnerung
Austin, Lynn

Im Sand der Erinnerung


ausgezeichnet

Auf der Suche nach Gott und einer neuen Perspektive steigt Abby MacLeod eine Weile aus ihrem Leben aus und nutzt archäologische Ausgrabungen in Jerusalem als Chance, ihr Leben neu zu ordnen. Gleich am Anfang schlittert sie allerdings in ein großes Abenteuer was sie nicht gesucht hat. Umso wertvoller ist die Freundschaft zu der Archäologin Dr. Hanna Rahov, die ihr Halt gibt und durch ihre spannende Lebensgeschichte vor Augen führt, wie Gott in das Leben anderer eingreift und wie wichtig Vertrauen und Vergebung dabei sind.

Lynn Austin ist sich treu geblieben und erzählt nicht nur eine Geschichte sondern in Rückblenden viele andere, die sich miteinander verbinden. Dabei kann man viel über die Menschen und ihr Leben erfahren, so offenbart sich durch die Ausgrabung eines Hauses die Geschichte von Leah, die 46 nach Christus lebte und von ihrem Vater an einen römischen Steuereintreiber verkauft wurde, um seine Steuern zu bezahlen. Auf diese Weise bekommt man einen Einblick auf die Zeit kurz nachdem Jesus gelebt hatte und kann sich – sehr schön geschildert auch durch die Ausflüge des Archäologenteams nach Jerusalem und Orte der Bibel – ein Bild von der damaligen Zeit machen und denkt, man wäre direkt dabei.

Auch israelische Geschichte, Konflikte zwischen Moslems und Juden und Politik sind eng miteinander verwoben, ebenso gibt es viele kleine Liebesgeschichten, was natürlich nicht fehlen darf. Glaubensfragen werden sehr offen gestellt, aber nicht vom moralischen Blickwinkel her, sondern als Frage des täglichen Lebens. Die Spannung in dem Buch lässt einen nicht mehr los, man will einfach wissen wie es weiter geht. Wieder mal ein sehr gelungenes Werk von Lynn Austin, die hoffentlich noch viel mehr solcher Romane veröffentlicht!

Bewertung vom 01.03.2012
Der Klang des Pianos
Büchle, Elisabeth

Der Klang des Pianos


ausgezeichnet

Freiburg im Breisgau, 1912: Richard lebt ein ziemlich eintöniges Leben als Orgelbauer bei der Firma Welte. Er arbeitet hart und mit großer Sorgfalt, denn sein Traum ist es, in der Firma aufzusteigen und in die höheren Kreise eingeführt zu werden. Als er für die junge Irin Norah, die Nichte des Chefs, dolmetschen soll, denkt er, dass er seinem Ziel etwas näher kommt und er bei Abendgesellschaften Kontakte knüpfen kann. Er zeigt ihr die Umgebung und stellt fest, dass das Leben auch Freude machen kann und man hin und wieder lachen sollte. Richard merkt, dass Norah anders ist als ihre Verwandten, einfach aber lebensfroh, trotz aller Umstände, denn aus dem Nichts tauchen immer wieder Norahs Verfolger auf, deren Absichten im Dunkeln bleiben. Die Situation spitzt sich zu, als es zu einem Mordanschlag auf sie kommt.

Einige Monate später wird Richard gebeten, mit seinem Chef nach Belfast zu reisen und ein selbstspielendes Piano auf dem Ozeanriesen Titanic einzubauen. Durch Zufall trifft er Norah wieder und lernt ihre Familie und Freunde kennen, die im Armenviertel in Belfast leben. Durch eine waghalsige Rettungsaktion wird er in Norahs Leben hineingezogen und ist fasziniert und erschrocken zugleich über die Armut, die in diesem Viertel herrscht. Ohne es zu bemerken, verlieben sich diese zwei so unterschiedlichen Menschen ineinander. Als beide schließlich gemeinsam auf der Titanic arbeiten, erwartet sie ein noch viel größeres Abenteuer.

„Der Klang des Pianos“ ist ein sehr rasantes Buch, was einen durch die Seiten hetzen lässt, weil immer wieder neue Vorfälle aufeinander folgen und miteinander verwoben werden. Wer allerdings erwartet, hier dreht sich alles um die Titanic, der wird enttäuscht werden. Zwar kommt der Luxusliner immer wieder vor, weil viele der Menschen in Belfast am Bau beteiligt sind, aber an Bord geht es erst in der zweiten Hälfte des Buches. Das schadet der Geschichte aber keinesfalls, denn so kann man erst einmal in das Leben der Protagonisten hineinschauen, sie besser kennenlernen und sich dann auf die große Fahrt begeben.

Zum besonderen Flair des Buches tragen die historisch gut recherchierten Hintergründe bei, wichtige Details werden durch Fußnoten erläutert. Ein sehr gelungener Roman, spannend bis zur letzten Seite und eingebettet in die Geschichte der Titanic zum 100. Jahrestag ihres Untergangs.

Diese Geschichte zeigt, dass es wichtig ist die Tragödie und deren Opfer nicht zu vergessen, und auf Gott zu vertrauen und anstatt sich auf die Technik oder auf Menschen zu verlassen.