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Benutzername: 
Fluxx
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W.

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 22.08.2017
Amrita
Khorana, Aditi

Amrita


sehr gut

Prächtig, märchenhaft, spannend und verzaubernd!
Das wunderschön gestaltete Cover ist ein Blickfang und hat mich neugierig auf dieses Fantasybuch gemacht. Ich war überrascht, wie schnell mich schon die ersten Seiten in ihren Bann gezogen haben. Da wird eine märchenhafte Atmosphäre erzeugt, in der man sich gleich in eine andere Zeit und an einen verzauberten Ort versetzt fühlt!

Prinzessin Amrita steht kurz vor der Verheiratung mit dem ihr unbekannten König Sikander, der als gewalttätig gilt. Noch dazu wird sie sich gerade einer zart aufkeimenden Zuneigung zu ihrem Jugendfreund Arjun bewusst. Ihr bleibt jedoch augenscheinlich keine Wahl und obwohl es ihr schwerfällt, alles was sie liebt, zu verlassen, will sie sich zum Wohl ihres Landes Shalingar und dessen Volkes ihrem Schicksal fügen und seine Frau werden. Das "Geschenk" ihres zukünftigen Gemahls, die Seherin Thala, wendet ihre Ansicht und steht ihr bei den sich überstürzenden Ereignissen hilfreich zur Seite.

Die Ausgangssituation ist zwar überhaupt nicht neu, aber die Geschichte überzeugt damit, dass die Handlung dann eine ganz andere Richtung einschlägt. Vieles entwickelt sich nicht so, wie man zuerst vermutet. Da gibt es ein Geheimnis um ihre Mutter, was ihr Vater ihr bisher nicht erzählt hat und eine "Bibliothek des Seins" spielt ebenfalls eine sehr wichtige Rolle.

Die farbenprächtige und märchenhafte Welt die hier beschrieben wird, entspringt zwar der Fantasie der Autorin, weist aber sehr starke Ähnlichkeiten mit einigen Ländern unserer heutigen Zeit auf. Die Beschränkungen, die den Bewohnern von Makedon und da ganz besonders den Frauen auferlegt sind, entsprechen so ziemlich denen des arabischen und orientalischen Raums. Ebenso der erwähnte Drogenkonsum und die Beschreibung eines Entzugs, haben bei mir gleich die entsprechende Vorstellung zu aktuellen Problemen in unserer Welt ausgelöst.

Die Handlung hat eine fast durchgehende Spannung, mit vielen magischen Vorkommnissen, die zu einem soliden Fantasyroman gehören. Mir hat dabei nur eine wirklich überraschende und dramatische Wende gefehlt. Die Geschichte wird ab einem gewissen Punkt vorhersehbar und schließt dann auch erwartungsgemäß mit einer stimmigen Auflösung ab. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt zu dem insgesamt schönen Roman, der mit einer immer aktuell bleibenden Botschaft abschließt, die jeder verinnerlichen sollte, um im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten, unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Bewertung vom 27.07.2012
Zu den Anfängen / Zwölf Wasser Bd.1
Greiff, E. L.

Zu den Anfängen / Zwölf Wasser Bd.1


gut

Es herrscht erstmal allgemeine Ratlosigkeit unter den Menschen in Welsien, denn keiner -auch der Leser nicht- weiß genau, was eigentlich vorgeht. Nur DASS etwas vorgeht, verkünden die Hohen Frauen in der Grotte des schweigenden Wassers. Sie können darin lesen, daß etwas von dem alten Wasser des Sees zu den 12 Quellen gebracht werden muß, um drohendes Unheil abzuwenden. Für diese gefahrvolle Reise mit ungewissem Ausgang wird unter anderem der Soldat Felt ausgewählt. Seine Frau Estrid ist dagegen, aber er fühlt sich verpflichtet die Herausforderung anzunehmen. Sie verkauft daraufhin ihr gemeinsames Haus und geht zunächst mit ihm auf den Treck. Dann aber bleibt sie mit den Kindern in der Stadt Pram zurück, in der sie besser versorgt sind.

Der zweite Erzählstrang handelt von dem Hirten Babu, der von einem Falkner ein Ei geschenkt bekommt und daraus eine Szasla, einen ganz besonderen Falken aus der alten Zeit, aufzieht.

Nach einigen Geschehnissen kreuzen sich die Wege von Babu und Felt und sie werden zu Gefährten, die die hohe Frau Reva auf ihrer Suche nach den Quellen begleiten.

Die Grundidee dieses klassischen Fantasy-Romans ist sehr philosophisch, da jeder Quelle eine Eigenschaft der Menschlichkeit zugeordnet ist, welche, mit deren Versiegen, den Menschen für immer abhanden kommt.Die Charaktere sind sehr ansprechend, bildhaft und ausführlich beschrieben, genau wie die Landschaft samt deren außergewöhnlicher Tiere.

Mir gefallen die ersten 2/3 des Romans sehr gut, aber zum Ende hin, wird es für meinen Geschmack etwas zu sehr "fantastisch". Dämonenwölfe, die jeden das Böse in sich selbst sehen lassen und ein Quellenhüter der aus Wind besteht, um nur 2 Beispiele zu nennen, sind mir dann doch zu viel des Guten. Ansonsten ein schöner Auftakt zu einer Fantasy-Trilogie.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.07.2010
Cleo
Brown, Helen

Cleo


ausgezeichnet

Dies ist kein typischer Katzenroman, wie man mit dem ersten Blick auf Cover und Titel vermutet, sondern ein Menschenroman mit Katzenbegleitung. Katzennarren, die gerne ausführlich und ausschließlich über ihre Lieblinge lesen möchten, dürften ein wenig enttäuscht werden. Aber allen anderen kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen!

Denn Hut ab vor der Autorin! Sie verarbeitet hier ihr eigenes schweres Schicksal (und es gibt für eine Frau wohl nichts schlimmeres, als ein Kind zu verlieren) grandios unspektakulär und deshalb so egreifend. Mich hat das sofort berührt und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, als sie beschreibt, wie sie die üblichen gutgemeinten Phrasen nicht mehr hören kann und vor allem keinen Müttern mit Kindern gegenübertreten möchte.

Dann der Hoffnungsschimmer, als die kleine, hilflose Katze abgegeben wird und der Bruder das erste Mal seit dem Unfall wieder lächelt. Cleo schafft es mit ihrem eigenwilligen und doch einfühlsamen Wesen, die Familie von dem grauenhaften Erlebnis abzulenken und wieder am "normalen" Leben teilnehmen zu lassen.

Wunderbar herzerwärmend, authentisch und mit Tiefgang geschrieben, ohne kitschig zu wirken oder zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Dabei wechseln sich die tragischen Stellen oft mit erfrischend humorvollen Episoden über die Katze ab. Dieses Buch zählt zu meinen persönlichen Bestsellern!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2010
Mein Leben als Pinguin
Mazetti, Katarina

Mein Leben als Pinguin


ausgezeichnet

Dies ist nicht nur eine kurzweilig und flüssig geschriebene Reisegeschichte, die auch noch mit amüsanten Erlebnissen und Abschweifungen geschmückt ist, sondern ein bewegender Roman mit tiefgehendem Hintergrund.

Der Aufbau und die Handlung erinnert ein wenig an die bekannte "Traumschiff"-Serie, nur überhaupt nicht kitschig und nicht so vorhersehbar. Die etwas schrullige Lehrerin Wilma schließt man gleich ins Herz und auch die anderen Protagonisten sind eigenwillige Charaktere, die jeweils ein bestimmtes Ziel bzw. eine Hoffnung mit der Reise verbinden. Die Interaktion von Wilma und Tomas, zwei gänzlich unterschiedlichen Menschen, ist feinfühlig und nachvollziehbar dargestellt und die pragmatische Alba bringt es mit ihren scharfsinnigen Beobachtungen und den eigenwillig treffenden Vergleichen zwischen der Tier- und Menschenwelt auf den Punkt. Einfach köstlich und so wahr!

Auch daß die gleichen Handlungsabläufe von verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, finde ich immer interessant und unterhaltsam. Für Spannung sorgen außerdem ein gedanklich geplanter Mord und ein Selbstmord, die anders enden als gedacht.

Darüber hinaus vermittelt die lebensnahe Beschreibung der antarktischen Tierwelt ein beeindruckendes Bild dieser Region. Also auch etwas für Naturliebhaber. Ein komplett überzeugender Roman, bei dem ich es bedauert habe, als er zu Ende war.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2009
Kuchen backen in Kigali
Parkin, Gaile

Kuchen backen in Kigali


ausgezeichnet

Dieses Buch ist wunderbar geeignet, um die uns Europäern so fremdartig erscheinende Kultur Afrikas nahe zu bringen. Authentisch erzählt, aus der Sicht einer Frau, die trotz einiger Schicksalsschläge ihren Lebensmut und ihren Humor nicht verloren hat. Auf Anhieb symphatisch erscheint vor dem Auge des Lesers eine rundliche, in landestypisch bunte und bequeme Kleidung gehüllte, zupackende "Mama", die für ihre ausgefallenen Kuchenkreationen berühmt ist. Mit treffsicherer Menschenkenntnis weiß sie auch mit schwierigen Kunden umzugehen und gesellschaftliche Klippen zu umschiffen. Einerseits ist sie sehr weltoffen und verhilft einer Prostituierten zu ihrem Geld, andererseits kann sie ihre Enkel nicht über die Aids-Problematik aufklären. Dieser Widerspruch in ihrem Wesen wird interessant und gefühlvoll zum Ausdruck gebracht.

In einfacher und flüssig zu lesender Sprache kommen auch die sozialkritischen Aspekte nicht zu kurz, so werden zum Beispiel der Völkermord, die Unterdrückung von Frauen und die Beschneidung von Mädchen angesprochen. Das macht betroffen und regt zum Nachdenken an. Aber auch lustige Begebenheiten kommen nicht zu kurz und ergeben somit eine gelungene und ausgewogene Mischung.

Bewertung vom 22.06.2009
Die Fehde der Königinnen
Maaser, Eva

Die Fehde der Königinnen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ab sofort auf der Liste meiner Lieblingsbücher ! Ich mag diese Art der historischen Romane, die mit viel Schwung und Leichtigkeit geschrieben sind. Auch das historische Thema finde ich interessant, da man so ganz nebenbei ein bißchen was aus der Geschichte lernt.

Die Charaktere der Hauptpersonen sind prägnant beschrieben und so liebenswert, daß man sie gleich ins Herz schließt und mit ihnen Freud und Leid durchlebt. Eine gut strukturierte, lebendige Handlung, die nicht durch ausschweifende Beschreibungen von Orten oder Personen behindert wird, zwischendurch mal eine heitere Begebenheit zum Schmunzeln (vor allem die pferdenärrische Königin, die sich nicht um Hofetikette schert, hat es mir angetan), lassen dieses Buch zur unterhaltsamen und doch anspruchsvollen Lektüre werden.

Einziger Kritikpunkt ist das überhastete Ende, denn auf den letzten Seiten werden umwälzende Ereignisse beinahe lieblos aufgezählt und die vorher so anschauliche Erzählweise endet abrupt. Ebenso ist der Titel und der Klappentext etwas irreführend, denn von einem "erbitterten Kampf" zwischen den Königinnen ist nichts zu spüren, sondern allenfalls ein paar Intrigen und etwas Machtgeplänkel. Die Streitigkeiten wurden hauptsächlich von den Ehemännern ausgetragen und "Die Fehde der Königsbrüder" hätte besser gepaßt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2009
Kalix - Werwölfin von London
Millar, Martin

Kalix - Werwölfin von London


gut

Die Geschichte wirkt etwas zu dick aufgetragen und so als ob der Autor auf Teufel komm raus auf der erfolgreichen Vampirwelle mitschwimmen will und dabei krampfhaft etwas Ähnliches zu schreiben versucht hat. Es kommt bei seinem Schreibstil aber keine richtige Stimmung auf und die Charaktere wirken blass und unbelebt, obwohl er sie ausführlich beschreibt. Die umfangreichen und verwickelten Verwandschaftsverhältnisse innerhalb der Werwolfdynastie sind ermüdend, da da auch ständig wiederholt wird, wer, warum, welche Ziele verfolgt. Das hat aber auch den Vorteil, daß man sich nichts merken muß und man auch nach einer längeren Lesepause leicht wieder in die Handlung hineinfindet.

Gut gefällt mir, der mit Korruption und falschen Versprechungen geführte Wahlkampf, um die Nachfolge des Werwolffürsten. Stimmenfang mit allen Mitteln - wie im richtigen Leben! Witzig-ironisch kommt der Handlungsstrang über eine Feuerkönigin aus einer anderen Dimension daher, die sich auch im Angesicht eines Kampfes um Leben und Tod, nur um ihre Outfits sorgt.

Das Ende des Romans ist bewußt offen gehalten, daß eine Fortsetzung unausweichlich wird, wobei auch dieses "open end" nicht unbefriedigend ist.

Fazit: Nicht besonders anspruchsvoll, aber unterhaltsam und kurzweilig für Liebhaber dieses Genres.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


sehr gut

So richtig zum Mitleiden und Mitfühlen ist das traurige, aber in der Situation, verständliche Handeln einer von ihrem Ehemann jahrelang gedemütigten Frau. Sie redet fast nur noch mit ihrem Hund und droht dem Alkohol zu verfallen. Als er sie wegen einer anderen Frau verlässt und die Scheidung einreicht, verliert sie auch noch ihr geliebtes Haus.

Eine schon oft in Romanen beschriebene Situation, die aber so gut von allen Frauen nachzufühlen ist. Auch der Schreibstil ist ansprechend und man kann die flirrende Hitze Portugals regelrecht spüren. Die eintönige, aber durchaus reizvolle Landschaft und die Bekanntschaft mit einem älteren Ladenbesitzer und dessen Frau, reißen sie aus ihrer Lethargie. Der treulose Ehemann tritt total in den Hintergrund und spielt in ihrem Leben keine Rolle mehr. Neue Freundschaften ergeben sich und sie lernt, unabhängig von Anderen und deren Meinung, selbstbestimmt zu leben.

Ein typischer Frauenroman, aber genau die richtige Unterhaltung zum Entspannen.

Bewertung vom 01.05.2009
Kaltduscher
Sachau, Matthias

Kaltduscher


sehr gut

Dieser Roman macht gute Laune und ist genau das Richtige zum Abschalten. Die Protagonisten sind allesamt liebenswert und lebensnah beschrieben. In einem eingängigen Schreibstil und mit launigem Wortwitz beginnt eine erfrischende Story über die Freuden und Leiden einer testosterongeschwängerten Wohngemeinschaft (eine feminin-geprägte Ausnahme sorgt für die Frauenquote). So befindet sich der Leser gleich mitten drin in dieser Männer-Bastion, die alle gängigen Vorurteile diesbezüglich bestätigt. Das macht aber richtig Spaß zu lesen und man schmunzelt doch über die zum Teil skurrilen Situationen, in die sich der Held der Geschichte begibt. Man sollte hier nichts literarisch Wertvolles erwarten, sondern sich einfach nur dem ungetrübten Lesevergnügen hingeben und genießen...

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