Auch der dritte Krimi mit Nathan Weiß, dem pensionierten Mordermittler, lässt keine Langeweile aufkommen. Es ist fast so als ob die drei Bücher von mal zu mal an Spannung zunehmen, vor allen Dingen weil Nathan plötzlich selbst zum Opfer wird. Man fiebert mit ihm mit, hat Angst um ihn. Alle Ermittlungsschritte sind nachvollziehbar, doch die Lösung bleibt lange Zeit verborgen und auch mein Gedankenkarussell ist an seine Grenzen gestoßen. Von daher war es gar nicht möglich das Buch aus der Hand zu legen bis zur Auflösung, die mich sprachlos gemacht hat. Einfach nur genial. Gerne hätte ich mehr Sterne vergeben.
- als Taschenbuch gelesen-
Dies ist schon das 5. Buch mit der überaus sympathischen und erfolgreichen Anwältin, Olga Swatschuk. Nach einer kurzen Auszeit an der Universität, wird sie wieder als Anwältin gefragt. Ein Kollege von der Uni ist scheinbar auf eine Betrugsmasche im Internet hereingefallen und hat dadurch viel Geld verloren.
Wie auch die vorherigen Bände habe ich auch dieses Buch wieder mehr oder weniger verschlungen. Der Autor Georg Brun greift ein äußerst brisantes und aktuelles Thema auf, Scamming. Die Vorgehensweise der Täter wird bildhaft beschrieben und auch die Beweggründe der Opfer werden dargelegt. Man wird als Leser sofort in die Materie hineingezogen und die geschickten Schachzüge der Ermittler halten die Spannung auf einem hohen Niveau. Geschickt werden anfängliche Nebenschauplätze mit der Hauptgeschichte verwoben und es macht einfach Spaß Teil dieser Ermittlungen zu werden. Ich würde mich freuen, eine Fortsetzung zu lesen, da sich auch im Privatleben von Olga so einiges tut.
Die Autorin Molly Blum hat ein wundervolles Buch über eine Liebe mit Hindernissen in Cornwall geschrieben. Von Anfang wird man von einer "Rosamunde-Pilcher"- Atmosphäre umhüllt und die Lesezeit vergeht wie im Flug. Hierzu gehört natürlich auch ein wenig Herzschmerz, Intrigen und eine große Liebe. All das findet man in diesem Roman wieder und man kann diese Stimmung förmlich spüren, denn der angenehme Schreibstil nimmt einen sofort mit auf den, wenn auch teils vorhersehbaren, Wegen. Wer etwas für das Herz sucht und auch noch Tiere mag, wird hier fündig.
Dies war mein erster Roman von Iny Lorentz, den ich gelesen habe, wobei ich "Die Wanderhure" bereits aus dem Fernsehen kannte. Da mich damals die Sendung bereits begeistert hatte, habe ich mich gefreut, bei dieser Leserunde dabei sein zu dürfen. Mir ist es sehr leichtgefallen ins 16. Jahrhundert einzutauchen, da die Gegebenheiten sehr detailliert beschrieben wurden, vor allen Dingen die Machtstellung der Männer und der Kirche. Den Gegenpart stellt die mutige und witzige Anna dar, die es wagt, sich gegen das vorherrschende Machtgefüge zu stellen. Ihr besonderer Witz wird gerne durch zum Teil recht forsche Reime untermauert, der einen oftmals Schmunzeln lässt. Ein kleiner Spoileralarm ist mir allerdings aufgefallen. Um die Spannung aufrecht zu erhalten, sollte man den Klappentext nicht allzu genau lesen. (Hier wird verraten, dass Elisabeth und ihre TÖCHTER um ihr Erbe bangen.
Alles in allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen, denn die Geschichte wurde sehr bildhaft erzählt, wenngleich sie auch vorhersehbar war. Doch der Mut der Frauen wird hier in den Vordergrund gestellt und das ist dasjenige, was einem im Gedächtnis bleibt.
Eine junge Lehrerin, Dorothy, verliert in einem kleinen Küstendorf in Schottland Ende des 19. Jahrhunderts ihren Sohn Moses. Er bleibt verschwunden. Doch im Jahr 1900 wird ein kleiner Junge ans Land gespült, der ihrem Moses zum Verwechseln ähnlich sieht. Wird hier eine alte Sage zur Wahrheit oder ist alles ganz anders?
Der Debutroman von Julia R. Kelly geht ans Herz, denn sie beleuchtet Dorothys Schicksal von allen Seiten, aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Man leidet mit ihr, die von den Dorfbewohnern geschnitten wird und freut sich als eine zarte Liebe zwischen einem Fischer und ihr entsteht. Doch das Glück währt nicht lange und die Autorin nimmt die Leserschaft mit auf diese aufwühlende Reise und zeigt uns auf anschauliche Weise, wie wichtig es ist, miteinander zu reden. Vielen Dank für dieses wundervolle Buch.
Sveas beste Freundin ist vor 20 Jahren spurlos verschwunden und als jetzt ihre Leiche im Wald entdeckt wird ist für Svea schnell klar, wer der Täter ist: ihr Schwager. Doch beweisen kann sie es nicht und so versucht sie möglichst viele Beweise für ihren Verdacht zu finden, muss sich dafür aber mit der Vergangenheit auseinandersetzen.
Zu Beginn hätte ich das Buch fast für eine Familiensaga gehalten, doch die Autorin Jana Stieler lässt die Angst und das Grauen ganz langsam einfließen. Sie lässt die Protagonisten aus ihrer Sicht erzählen und bald weiß man nicht mehr, wem man trauen kann. Erst am Schluss werden die Beweggründe erklärt und der Täter wird gefunden, doch bis dahin hat man jede Menge Möglichkeiten mit zu fiebern und mit zu rätseln.
Der Investigativ-Journalist Peter Hester wird mitten in Berlin brutal ermordet. Schnell wird ein Verdacht über den möglichen Täter geäußert. Doch Kriminalhauptkommissarin Mara Eisfeld lässt sich nicht aufs Glatteis führen.
Im bereits zweiten Fall für Mara Eisfeld nimmt der Autor Steffen Weinert den Leser mit zu den Ermittlungen im Mordfall Hester und verknüpft geschickt auch das Privatleben der Protagonisten damit. Niemals kommt eine Spur von Langeweile auf und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da aktuelle Problematiken angesprochen werden. Und wie es sich für einen guten Krimi gehört, rätselt man bis zum Schluss mit.
Greta und Vincent, zwei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Greta ist bunt, durchsetzungsstark, mutig und weltoffen, Vincent hingegen introvertiert, hält sich an Regeln, ein Gewohnheitsmensch. Doch Vincents Leben wird durcheinandergeschüttelt und trifft dadurch auf Greta.
Die Autorin Henriette Krohn nimmt uns mit auf die Reise der beiden und empfiehlt uns, das Leben einfach einmal machen zu lassen. In diesem Buch gibt es so viele liebenswerte und unterschiedliche Charaktere (und einige wenige unliebenswerte), dass man sie im einzelnen gar nicht aufzählen kann. Schritt für Schritt, bzw. Wohnraum für Wohnraum (die Abschnitte werden so überschrieben) lernen wir sie in all ihren Facetten kennen, lachen mit ihnen und sind mit ihnen traurig. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight.
Emery leidet an einer seltenen Erkrankung, ihr Herz bleibt plötzlich stehen und in diesen Momenten trifft sie Nick in einer Art Zwischenwelt. Sie wird immer wieder ins Leben zurückgeholt, doch für sie sind die Episoden mit Nick bald wichtiger als ihr reales Leben.
Die Autorin Becky Hunter erzählt uns die Lebensgeschichte Emerys in einem sehr angenehmen Schreibstil, obwohl die "Nahtoderfahrungen" ein sehr sensibles Thema sind. Die Kapitel sind kurz gehalten und wechseln zwischen den Erlebnissen in der realen Welt und der Zwischenwelt. Manchmal wünscht man sich, etwas mehr von den Beweggründen der anderen Protagonisten zu erfahren, doch dann verliert man wahrscheinlich Emery zu sehr aus dem Blickfeld. Denn das Gefühlsleben Emerys ist schon der wesentliche Bestandteil dieses Buches und lässt tiefe Einblicke zu, die ich nicht alle gutheißen aber verstehen konnte. Auf jeden Fall ein außergewöhnlich berührendes Buch, das einen in seinen Bann zieht.
Maren will sich von Lars scheiden lassen und erfüllt sich einen langgehegten Wunsch: einen Schrebergarten. Dumm nur, das ihr Ex den Garten nebenan bewirtschaftet, obwohl er Gartenarbeit hasst. So sieht sie ihren Ex-Mann fast täglich und gleichzeitig entdeckt sie aber, dass in dem Garten auch wirklich nette Menschen, bzw. ein netter Mann, Tammaro, lebt.
Die Autorin Käthe Lachmann schildert uns Marens Leben so detailliert und liebevoll wie möglich. Man ist sofort mittendrin in der Geschichte und möchte manchmal die Protagonisten etwas in die richtige Richtung schubsen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und könnte mir auch gut vorstellen, eine Fortsetzung von Marens Schrebergartenleben zu lesen.
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