Sehr lang, stellenweise sehr spannend, dann wiederum etwas langatmig. Wiederkehrende Motive wie Wiedersehen und Todesfälle manchmal ein wenig zu konstruiert, so dass man aus der real anmutenden Romanwelt unsanft wieder in die Realität zurückgeholt wird um daran erinnert zu werden, dass es sich hier "nur" um eine fiktive Geschichte handelt. Schade eigentlich denn dieses Buch stellt eine dramatische Lebensgeschichte dar, die gerade aus der Spannung heraus ihre Intensität entfaltet. Die Übersetzung ist etwas holprig, aber in Ordnung. Es ist nicht einfach den Leser über 1000 Seiten lang bei der Stange zu halten, das hat Donna Tartt bei mir geschafft. Allerdings: wenn man sich nicht für bildende Kunst interessiert oder niemals im Museum war, wird man sich schwerlich für das Buch begeistern.
Bunt, bewegend, unbedingt sehenswert, nicht nur für Tarrantino-Fans. Waltz, di Caprio und Samuel L. Jackson sind überragend!!! Ironisch, Sarkastisch, schräg und nachdenklich zugleich. Schafft nur Tarrantino.GENIAL!
Viel versprechender Titel, interessanter Anfang, und danach ein nicht endend wollender Entwicklungsroman eines schwer erziehbaren Jugendlichen, der die Geduld überstrapaziert. Von einem Krimi erwarte ich mir spannende Unterhaltung. Statt dessen bleibt die Aufklärung des Verbrechens auf der Strecke, der Beschuldigte verblasst hinter der langatmigen Aufbereitung einer schwierigen Kindheit von ausgerechnet seinem Anwalt. Auf diese Weise soll der Leser für den 10-jährigen angeklagten Sebastian gewonnen werden, des zweiten Protagonisten neben Daniel, der es vom Problemkind zum angesehenen Londoner Rechtsanwalt geschafft hat. Sebastian soll ein Kind brutal erschlagen haben. Parallelen zu dem 1993 grausamen Verbrechen an dem 3-jährigen James Bulger, der von zwei Zwölfjährigen brutal umgebracht wurde, sind gewollt. Gerade bei Kindsverbrechen, wo die Menschen mit Fassungslosigkeit und Wut reagieren, will die Autorin nach Antworten im familiären und sozialen Umfeld der Täter suchen. Ein lobenswertes aber schwieriges Unterfangen, das dem Krimi seine Spannung nimmt.
Das Gerichtsverfahren wird an das letzte Drittel des Romans gekoppelt und hat kaum mehr zu bieten als langatmige Dialoge von Kreuzverhören, dessen Ausgang nichts Neues verrät. So wird der Leser von Seite zu Seite vertröstet, bis der zunehmende Spannungsabfall einen zur Kapitulation zwingt. Ab Seite 300 musste ich viele Passagen notgedrungen überspringen. Schade.
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