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Benutzername: 
Kugeni
Wohnort: 
Bergisch Gladbach

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2022
Unsterblich sind nur die anderen
Buchholz, Simone

Unsterblich sind nur die anderen


ausgezeichnet

Sehr speziell und anders, aber gut!

„Unsterblich sind nur die anderen“ stammt aus der Feder der deutschen Autorin Simone Buchholz, die dem Leser durch ihre Chastity-Riley-Krimireihe bekannt sein könnte. Für mich persönlich ist es der erste Roman, den ich von der Autorin lese.

INHALT
Die Freundinnen Iva und Malin treten eine Reise auf der Nordatlantikfähre MS Rjúkandi an, um nach ihren Freunden zu suchen, welche seit Wochen verschwunden sind und deren letzter bekannter Aufenthaltsort die MS Rjúkandi ist.

Schnell wird klar, dass dieses Schiff und ganz besonders seine Crew anders ist als andere Schiffe.


LESEEINDRUCK
Von Beginn an ist klar, dass „Unsterblich sind nur die anderen“ anders ist als die meisten Romane. Die Atmosphäre ist von Beginn an sehr mystisch und speziell. Dieser Eindruck verstärkt sich nochmal wenn die Erzählung sich auf das Schiff verlagert. Hier tritt man ein in eine magische Parallelwelt, in der die Gesetzmäßigkeiten der realen Welt außer Kraft getreten sind. Ich würde den Roman ins Genre „Phantastischer Realismus“ einordnen.

Der Schreibstil schafft es einerseits nüchtern und direkt zu sein, dabei dennoch diese mystische Stimmung zu verbreiten, welche sich durch den gesamten Roman hindurchzieht. Die Ganze Erzählung scheint wie ein endloser Traum. Es gibt Kapitel aus wechselnden Erzählperspektiven, mal in Tagebuchform, mal in Versform und teilweise aus unterschiedlichen Zeiten. Nach und nach bin ich dahintergekommen, was es mit dieser besonderen Erzählstruktur auf sich hat, bis sich am Ende alles zufriedenstellend zu einem runden Ganzen schließt und auflöst.

Die Hauptfigur ist jedoch die alleinerziehende Mutter Iva, welche ihre beste Freundin Malin auf das Schiff begleitet, um deren Freund und seine beiden besten Freund zu finden. Iva ist sympathisch, steht mit beiden Beinen fest im Leben und lässt sich dadurch von der Stimmung an Bord nicht so schnell betören wie Malin. Nach und nach zieht sie der Zauber des Schiffes dennoch in ihren Bann.


FAZIT
Als ich mich auf diesen Roman eingelassen habe wusste ich nicht, was ich zu erwarten hätte. Letztendlich bin ich jedoch froh, ihn gelesen zu haben, er hat mir mit seiner besonderen Grundstimmung wirklich sehr gut gefallen. Empfehlen würde ich den Roman Lesern die besonderen Bücher mögen. Auch wenn das Buch sehr fantastisch klingt, ist es für den klassischen Fantasyleser nicht geeignet. „Unsterblich sind nur die anderen“ ist ein Buch auf das man sich wirklich einlassen und auch erarbeiten muss.

Bewertung vom 16.10.2022
Dark Rise Bd.1
Pacat, C.S.

Dark Rise Bd.1


ausgezeichnet

Ein Jahres-Highlight

„Dark Rise“ ist der Reihenauftakt der neuen Fanatsyreihe der australischen Autorin C. S. Pacat. Bisher steht noch nicht fest, wie viele Teile die Reihe umfassen wird oder wann der Folgeband erscheinen wird.

Die Trilogie „Die Prinzen“ von der Autorin zählt zu meinen absoluten Lieblings-Fantasyreihen der letzten Jahre, entsprechend hoch waren meine Erwartungen an ihren neuen Roman.


Inhalt
Das alte England sowie seine Magie ist schon lange in Vergessenheit geraten. Nur der Orden der Stewards hält seine jahrhundertelange Tradition aufrecht die Welt vor der Rückkehr des dunklen Königs zu bewahren. Doch auch der Orden hat einen Großteil seiner Magie eingebüßt und wartet daher auf die Ankunft des Auserwählten, der die Dunkelheit ein für allemal zurückschlagen wird.

Als der Waisenjunge Will erfährt das er dieser Auserwählte sein lässt eer isch auf die Rolle ein da er hofft so den Tod seiner Mutter rächen zu können. Er tauscht ein in eine alte Welt voller Legenden, Magie und Traditionen und sieht sich innerhalb kürzester Zeit einer großen Gefahr gegenüber.


Leseeindruck
Die Autorin schaffte es von der ersten Seite an mich in den Bann ihrer Welt, ihres dunklen Londons, zu ziehen. Einem London in dem sich seit Jahrhunderten zwei Orden bekriegen die beide versuchen die letzten Reste der Magie zu retten. Diese magische Vergangenheit Londons scheint allgegenwärtig, ich habe ein bisschen ein Gefühl gehabt wie man es aus historischen Bauwerken kennt in denen man sich der Gegenwart jahrhundertealter Geschichte bewusst ist. Die Atmosphäre des Romans ist wirklich einzigartig und sehr intensiv.

Auch hat es die Autorin meisterhaft geschafft die ganze Zeit über die Spannung nicht nur kontinuierlich zu halten sondern diese weiter und weiter zu steigern. Die ganze Zeit über hatte ich ein Gefühl als würde die Bedrohung welche der Orden der Stewards zu bekämpfen versucht mir selber im Nacken sitzen. Hinzu kommt das der Roman immer wieder mit tollen, nervenaufreibenden Plot-Twists aufwartet bei denen sie mit ihren Figuren recht gnadenlos umgeht. Autoren im Fanatsygenre scheinen oft Skrupel zu haben ihre Figuren zu hart anzupacken oder ihnen zu viel zuzumuten, C. S. Pacat gehört definitiv nicht dazu. „Dark Rise ist dunkel, brutal und erbarmungslos.

Die Figuren selber sind wirklich toll dargestellt. Alle müssen sich nicht nur der Herausforderung stellen die Rückkehr des dunklen Königs zu verhindern, sondern haben ihre ganz eigene, private Geschichte die ihnen alles abverlangt. Dabei machen sie im Verlauf der Handlung eine starke und glaubhafte Entwicklung durch. Dabei halten sie alle die ein oder andere Überraschung für den Leser bereit. Ich habe mit wirklich allen Figuren mitgefiebert und mitgezittert. Besonders ans Herz gewachsen sind mir die beiden Hauptprotagonisten Will und Violet haben mir gut gefallen, aber auch der Gegenspieler James ist eine wirklich spannende Figur die für sich zu vereinnahmen weiß.

Der Roman endet mit einem ziemlichen Cliffhanger, weswegen es schade ist, das der Veröffentlichungstermin des Folgebandes noch nicht feststeht.


Fazit
„Dark Rise“ hat meine Erwartungen die ich an den Roman gestellt habe erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Schon lange habe ich keinen Fantasy-Roman mehr gelesen, der mich so sehr gepackt und in seinen Bann gezogen hat und mit immer neuen Plot-Twists an die Seiten gefesselt hat. Für mich gehört der Roman zu meinen absoluten Highlights in diesem Lesejahr.

Ich kann den Roman guten Gewissens Fans von C. S. Pact aber auch Fans von Fantasy Epen allgemein sehr ans Herz legen. Fans von Romantasy werden eher nicht auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 12.09.2022
Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1


sehr gut

Friedhöfe, dunkle Kellergewölbe und ein toter Schwarm – Toller Auftakt der Dilogie
Der Urban-Fantasy-Roman “Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger“ ist der erste Teil einer Diologie. Die Veröffentlichung des zweiten Teils ist für April 2023 geplant. Die Autorin ist die deutsche Schriftstellerin Jennifer Alice Jager, die unter anderem die auch die „Chroniken der Dämmerung“ geschrieben hat. Für mich ist es der erste Roman den ich von der Autorin lese.

INHALT
Emily ist so etwas wie das schwarze Schaf der der Familie Seymour. Die Seymours sind in der magischen Welt berühmt berüchtigt da sie Totenbeschwörer sind. Alle bis auf Emily, die als Normalsterbliche nicht mal ein klitzekleines bisschen Magie wirken kann. Ihr langweiliges Leben nimmt erst an fahrt auf als sie sich Hals über Kopf in Ashton verliebt… und ihn aus Versehen umbringt.


LESEEINDRUCK
Die ganze Handlung wird von Emily in der ich-Perspektive erzählt. Emily war mir von eigentlich von Beginn an sympathisch da sie sehr tollpatschig ist und über sich selbst lachen kann. Eine wirklich tolle, sympathische Hauptfigur mit der ich mich sofort identifizieren konnte.

Auch der Erzählstil von Jennifer Alice Jager hat dazu beigetragen das ich schnell die Geschichte reinfinden konnte. Der ganze Roman über wird in einem sehr humorvollen Ton in der Stimme von Emily erzählt, weswegen es beim Lesen nie langweilig wurde.

Die Geschichte nimmt erst sehr schnell an Fahrt auf, ist für mich was die Spannungskurve betrifft aber auch sehr schnell wieder abgeflacht. Anhand des Klappentextes bin ich davon ausgegangen, dass der Großteil des Romans sich damit beschäftigt die angekündigte magische Verschwörung aufzuklären. Das es überhaupt eine Verschwörung geben KÖNNTE, davon ist das erste Mal die Rede als die Hälfte der Handlung bereits um ist. Davor gibt es keinen wirklich „Gegner“ wie zumindest ich es von Fantasyromanen kenne und eigentlich auch erwarte. Daher zieht sich die der erste Teil des Buchs für mein Empfinden etwas träge in die Länge bis endlich alles zum Punkt kommt.

Die zweite Hälfte ist dafür umso spannender und konnte für mich viel wieder wettmachen. Die Handlung nimmt so richtig Fahrt auf und man taucht in eine magische Welt ein, bei der ich immer wieder mal an die Zeitenzauber-Trilogie denken musste. Es hat wirklich Spaß gemacht diese Welt mit Emily zusammen zu entdecken und ihr gleichzeitig die Daumen zu drücken das sie ihr Ziel erreicht.

Die Nekromantenidee finde ich super da sie sehr einzigartig ist und sie auch eine zentrale Rolle in der Handlung einnimmt. Man erfährt und sieht viel darüber was es bedeutet ein Totenbeschwörer zu sein.

Als die Handlung schon abgeschlossen scheint endet das Buch plötzlich mit so einem unerwarteten, gigantischen Cliffhanger das ich es noch immer noch nicht ganz glauben kann das ich bis APRIL warten soll um zu erfahren wie es weitergeht!!!


FAZIT
Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen, auch weil es mehr Humor hat als andere Bücher aus demselben Genre. Ich ziehe einen Stern ab da mir die erste Hälfte des Buches etwas zu langatmig war. Dennoch hat mir der Roman so gut gefallen das ich auf jeden Fall auch den zweiten Teil lesen möchte.

Bewertung vom 29.11.2021
Stell dir vor ...
Hopkins, Rob

Stell dir vor ...


sehr gut

Warum wir uns eine positive Zukunft vorstellen müssen um genau diese zu erschaffen

Gerade in den letzten Monaten sind zum Thema Klimawandel und globaler Wandel allgemein einige Bücher auf den Markt gekommen. Dies liegt sicherlich daran das diese Themen in den letzten zwei Jahren so aktuell und akut wie nie waren. Die Zukunft scheint alles andere als rosig, so haben es auch all die Bücher zu diesem Thema gemeinsam das sie uns eine düstere Zukunft prognostizieren und man sich bei der Lektüre desillusioniert und entmutigt fühlt.

Ganz anders "Stell dir vor …" von Rob Hopkins. Das Buch bringt den viel benötigten frischen Wind mit einer großen Portion Hoffnung und Optimismus in diese Literatursparte.

Hopkins ist der Meinung das wir eine positive Zukunft nur erreichen können wenn wir uns diese auch vorstellen bzw. vorstellen können. Ein dystopisches Bild der Zukunft zu malen ist seiner Meinung nach kontraproduktiv und zieht einen nur herunter. Was wir heute brauchen um die Situation zu verändern ist Fantasie, denn etwas das wir uns vorstellen können, können wir auch erreichen.

Rob Hopkins führt in seinem Buch viele Projektbeispiele für positive Veränderung auf die Teils utopisch anmuten, die es aber alle tatsächlich so gibt und die so umgesetzt worden sind. Er erzählt von Menschen die eine Idee, eine Vision hatten für eine bessere Zukunft und die es geschafft haben diese Wirklichkeit werden zu lassen. Er zeigt die positiven Auswirkungen dieser Projekte für Schulen, Einrichtungen und ganze Kommunen. Zeigt die Synergieeffekte die diese losgetreten haben.

Letztendlich ist laut dem Autor alles was man braucht um eine positive Zukunft zu gestalten Fantasie. Er erläutert welche positiven Auswirkungen das einsetzen der Fantasie bei Menschen hat und anders herum, wie es Menschen krank macht die ihre Fantasie nicht mehr einsetzen oder einsetzen dürfen. Sei es in der Schule, bei der Arbeit oder im Alltag. Überall werden wir dazu angehalten in streng vorgegebenen Bahnen zu denken und „innovativ“ zu sein. Auch hier belegt Hopkins mit Studien und Projekten welche negativen Auswirkungen diese Art zu denken auf die Psyche des Menschen haben.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es inspirierend ist und auch wieder Hoffnung auf positive Veränderung gibt. Die vielen Beispiele der verschiedenen Projekte überall auf der Welt sind wirklich toll, fantasievoll und innovativ. Und das Beste: alle gibt es wirklich!

Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch ist, das es kein einziges Bild enthält. Es werden so viele tolle, unterschiedliche Aktionen vorgestellt, da wäre es schön gewesen auch Fotos dazu zu haben. So reiht sich manchmal erzählerisch ein Projekt an das andere, was das Lesen etwas anstrengend macht.

Dennoch kann ich das Buch jedem der in der aktuellen Lage absolut desillusioniert in die Zukunft blickt nur empfehlen.

Bewertung vom 02.11.2021
Everyday Magic
Krutmann, Hannah;Krutmann, Marie

Everyday Magic


ausgezeichnet

Moderne Spiritualität, empowernd und alltagstauglich

„Everyday Magic“ von den Schwestern Hannah und Marie Krutmann ist ein Handbuch zum Einstieg in die moderne Spiritualität. Die beiden beschäftigen sich bereits seit Jahren mit dem Thema und wenden die vorgestellten Praktiken selbst auch im Alltag an.

INHALT
Unter dem Blickwinkel des Feminismus und der selbstbestimmten Frau werden in verschiedenen Kapiteln magische Praktiken wie Astrologie, Kristalle und Heilsteine, Manifestation und der weibliche Zyklus vorgestellt. Die der kleinen, liebevollen Rituale sollen empowern und Hilfe im Alltag geben. Um sich besser zu fühlen, sich selbst und seinen ganz eigenen Lebensweg zu finden.

LESEEINDRUCK
Ich habe mich in der Vergangenheit schon viel mit Spiritualität beschädigt und diverse Bücher zu dem Thema gelesen. Nach keiner Lektüre habe ich mich so gut und so gestärkt gefühlt wie nach „Everyday Magic“. Empathisch und mit ganz viel Herz bringen die beiden Schwestern Marie und Hannah einem das Thema Magie näher und befreien das Thema von seinem angestaubten Image.

Hannah und Marie sehen die Spiritualität als Möglichkeit für die Frau sich mit ihrer eigenen Weiblichkeit auseinanderzusetzen, diese liebevoll zu erkunden, sich von patriarchalen Strukturen und Denkmustern zu lösen und sich zu empowern.

Die vorgestellten Themen werden verständlich erklärt und haben bei mir direkt Lust geweckt mich ausführlicher mit ihnen zu beschäftigen und mehr Magie in meinen Alltag zu bringen. Auch in meiner Weiblichkeit habe ich mich gestärkt und bestärkt gefühlt. Immer wieder werden Tabuthemen der weiblichen Sexualität besprochen und das auf eine Art und Weise die weder unangenehm noch komisch, sondern ganz natürlich und selbstverständlich. Der Teil zum weiblichen Zyklus hat mir besonders gut gefallen.

Durch andere Bücher hatte ich oft das Gefühl, einem sektenartigen Kult beizutreten wenn ich mich mit Spiritualität beschäftigen will. Teilweise wurde mir vermittelt das etwas Schlimmes passieren könnte wenn ich mich nicht an die vorgestellten Praktiken halte. Ganz anders hier. Man wird sogar dazu ermutigt sich seinen eigenen kleinen Magiebaukasten anzueignen, der zu einem selber passt. Nichts muss, alles kann.

Es sollte noch gesagt werden, dass dieser Ratgeber dem Überblick und Einstieg in die vorgestellten Praktiken dient. Zu jedem Thema werden kleine Rituale und Aufgaben vorgestellt um die eigenen. Spirituelle Reise zu starten. Für diejenigen die sich tiefgreifender mit einem bestimmten Themengebiet beschäftigen möchten gibt es am Ende des Buches ein Glossar mit weiterführender Literatur und Webadressen.

FAZIT
Unter den ganzen spirituellen Ratgebern, die ich bisher gelesen habe, ist dieser sicherlich meine neue Nummer eins. Er ist für Einsteiger geeignet die sich einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten spirituell zu leben verschaffen wollen. Aber auch alten Hasen kann ich das Buch wärmstens ans Herz legen da der Blickwinkel des weiblichen Empowerments diesen Ratgeber einzigartig macht.

Bewertung vom 28.10.2021
Wenn die Verpackungshüllen fallen ...
Miesbauer, Annemarie

Wenn die Verpackungshüllen fallen ...


sehr gut

Ausführlicher Leitfaden zur Müllreduzierung
Die Autorin Annemarie Miesbauer könnte einigen von ihrem Blog "Ein Jahr im Glas" bekannt sein. Dort kann sie auf ihrem Weg begleiten ihr Jahresmüllvolumen auf den Inhalt von einem Einmachglas zu reduzieren. Mit welchen Strategien dies jeder schaffen kann zeigt sie in ihrem Buch „Wenn die Verpackungshüllen fallen“

INHALT
Im ersten Teil des Buches geht es um die verpackungshüllen an sich. Man bekommt einen Überblick über die verschiedenen Arten von Verpackungen, wie diese hergestellt, entsorgt und ggf. wiederverwertet werden können. Auch auf die Auswirkungen auf die Gesundheit von Verpackungen wird eingegangen.

Im zweiten Teil des Buches folgt dann der 3-Stufen-Plan zur Müllreduzierung. Hierbei geht es darum einen Überblick über die eigene Müllproduktion zu gewinnen und diese schließlich Schritt für Schritt einzudämmen. Dieser Teil beinhaltet auch Rezepte zur Herstellung von Putzmittel und Hygieneprodukten.

LESEEINDRUCK
Das Buch ist optisch sehr ansprechend und inhaltlich übersichtlich und verständlich aufgebaut. Die Texte werden durch zahlreiche Bilder ergänzt.

Das gesamte Thema wird sprachlich leicht verständlich vermittelt. Da das Buch bei null beginnt kann ist es sehr anfängerfreundlich und ermöglicht jedem den einstieg in ein müllfreieres leben. Die Leser werden durch einen Schritt-für-Schritt-Prozess geführt, der in den eigenen vier Wänden beginnt und der für jeden umsetzbar ist. Man bekommt viele Tipps dazu, worauf man beim Einkauf achten kann und auch wo man einkaufen kann.

Die Zutaten für die Rezepte für Reinigungsmittel, Hygieneprodukte und Kosmetika sind alle im Einzelhandel verfügbar. Man muss dafür keine Geschäfte für Spezialbedarf aussuchen oder sich die Zutaten mühsam online zusammenkaufen. Auch die Herstellung ist simpel. Man benötigt keinerlei Erfahrungen in der Herstellung solcher Produkte, man muss nicht einmal besonders gut kochen können.

Leser die sich so wie ich bereits mit dem Thema beschäftigt haben und ihren Müll bereits reduziert haben ist das Buch vermutlich sehr langatmig und stellenweise auch einfach langweilig. Viele der genannten Tipps habe ich längst umgesetzt, viele der Infos waren mir bereits bekannt. Doch gab es auch für mich Bereiche in denen Müll produziert wird über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe da sie so alltäglich sind. Mein Gespür für noch mehr Müllvermeidung wurde definitiv geschärft und ich werde in Zukunft noch mehr darauf achten was ich kaufe.

FAZIT
Für Menschen die sich mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt haben ist dies ein wirklich toller, ausführlicher Leitfaden. Für Menschen, die sich bereits aktiv mit dem Thema beschäftigen gibt es in dem Buch nicht viel Neues und viele der Informationen wirken selbstverständlich.
Den Punkt Abzug gibt es von mir das es in dem Buch um die reine Vermeidung von Verpackungsmaterial geht. Die CO2-Bilanz der Produkte sowie Lieferketten haben dabei keinerlei Relevanz.

Bewertung vom 25.10.2021
The Girls I've Been
Sharpe, Tess

The Girls I've Been


ausgezeichnet

Vielschichtiger und rasanter Coming-of-Age-Thriller

„The girls I’ve been” ist bereits der zweite Roman der amerikanischen Autorin Tess Sharpe der ins Deutsche übersetzt wurde. Mir war die Autorin bisher nicht bekannt, daher ist dies der erste Roman den ich von ihr gelesen habe.

INHALT
Nora war nicht immer Nora. Sie war bereits Rebecca, Samantha, Haley, Katie und Ashley. Identitäten, die sie annehmen musste, um ihrer Mutter die eine Trickbetrügerin ist dabei zu helfen um reiche, kriminelle Männer um ihr Geld zu erleichtern.
Fünf Jahre ist es her seitdem Nora ihrer Mutter entkommen konnte und noch immer weiß sie nicht wer sie wirklich ist, ob sie wirklich Nora ist. Da gerät sie mit ihren Ex Wes und ihrer großen Liebe Iris in einen Banküberfall. Nur mit Hilfe der Mädchen die sie bereits war kann es Nora gelingen sich und ihre freunde zu retten. Ein Spiel um Leben und Tod sowie die eigene Identität beginnt.

LESEEINDRUCK
Ich liebe Jugendbuchthriller wie z. B. die Romane von Karen M. McManus. „The girls I’ve been“ ist aber nochmal eine ganz andere Liga. Dies liegt and der Hauptfigur Nora und ihrer mehr als besonderen Kindheit. Sie ist vielschichtig, besonders und innerlich zerrissen. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ich habe von Anfang bis Ende mitgefeiert, ob sie es zum einen schafft der scheinbar ausweglosen Situation zu entkommen und zum anderen Friedenmit sich selbst zu schließen.

Der Roman wird hauptsächlich aus ihrer Perspektive erzählt. Hierbei wechseln sich Kapitel ab, in denen es um den Banküberfall im hier und jetzt geht mit Kapiteln aus ihrer Vergangenheit. Diese werden aus der Sicht der Mädchen erzählt die Nora in ihrem früheren leben mit ihrer Mutter gewesen ist und die sie tief traumatisiert haben. Diese Kapitel heben sich auch farblich von denen die in der Bank spielen ab, denn die Seiten sind etwas dunkler.

Nach und nach setzt sich so zusammen wie Nora zu einem Teenager werden konnte, der es mit zwei hochgefährlichen Bankräubern aufnehmen kann. Hochspannend und aufwühlend.

Doch auch ihre Freunde Iris und Wes sind spannende Charaktere die man als Leser direkt in sein Herz schließt und mit denen man mitzittert. Den nicht nur Nora hat Geheimnisse, über die sie mit niemandem spricht…

FAZIT
Eine absolut tolle, spannende Mischung aus Thriller und Coming-of-Age-Roman. Zum einen gibt es die Spannung und den Nervenkitzel des Bankraubs, zum anderen die Geschichte von Nora der Hauptfigur, durch welche sie zu einer vielschichtigen Hauptfigur macht, mit der man gerne mitleidet. Wer das Genre mag wird hier absolut auf seine Kosten kommen. Für mich ein echtes Highlight in dem Genre!

Bewertung vom 18.10.2021
Erfahrungen eines schönen Mädchens
Shulman, Alix Kates

Erfahrungen eines schönen Mädchens


ausgezeichnet

Amerikanischer Klassiker der Emanzipationsliteratur

Der Roman „Erfahrungen eines schönen Mädchens“ der Autorin Alix Kates Shulman gilt in Amerika als feministischer Klassiker. Erstmals veröffentlicht 1972 gibt es nun im Zuge der #MeeToo-Bewegung eine Neuauflage mit Vorwort der Autorin, die erstmals auch ins deutsche übersetzt wurde.

Shulman ist eine amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin, die sich für Frauenrechte und das Recht auf körperliche Selbstbestimmung einsetzt. Die fiktiven Memoiren „Erfahrungen eines schönen Mädchens“ schrieb sie, um auf die Missstände im Umgang der Gesellschaft mit Mädchen und Frauen aufmerksam zu machen.


INHALT
Sasha ist ein Mädchen aus der amerikanischen Mittelschicht, die behütet in den Nachkriegsjahren zum 2ten Weltkrieg aufwächst. Der Roman begleitet ihr Leben von der Kindheit bis in ihre Dreißigerjahre hinein.

Sasha ist ein intelligentes junges Mädchen, das sich für Literatur interessiert. Bereits früh bekommt sie ein Empfinden dafür, wie wichtig Schönheit für Mädchen und Frauen ist und wünscht sich nichts sehnlicher als schön zu sein. Dieser alles verzehrende Wunsch nach Schönheit bzw. der Erhalt ihrer Schönheit soll sie den Rest ihres Lebens begleiten und liegt im ewigen Zwist mit ihrem zweiten Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit. Dies führt sie auf einen turbulenten Lebensweg mit vielen Höhen und Tiefen


LESEEINDRUCK
Der gesamte Roman wird in der Ich-Perspektive aus Sicht der Protagonistin Sascha erzählt. Die Erzählweise ist so intim, dass ich zu Beginn Probleme hatte mich von der Idee loszusagen das es sich hierbei nicht um die tatsächlichen Memoiren der Autorin Alix Kates Shulman handelt. Man hat teilweise das Gefühl persönliche Tagebucheinträge zu lesen.

Was man stellenweise ebenfalls leicht vergessen kann ist, dass dieser Roman in den 40er und 50er Jahren spielt. Viele der Erlebnisse die Sasha auf ihrem Lebensweg hat und die direkt mit der Tatsache zusammenhängen dass sie eine Frau ist, könnten auch aus der heutigen Zeit stammen. Dies führt einem eindringlich vor Augen das wir mit der gesellschaftlichen Gleichstellung der Frau noch lange nicht so weit sind wie wir es gerne wären. So philosophiert die Ich-Erzählerin an einer Stelle z.B. darüber warum es Aufgabe der Mädchen und Frauen ist sich derart zu kleiden und zu verhalten das Männer sich nicht provoziert sehen ein Verbrechen an ihnen zu begehen. Und eben nicht Aufgabe der Männer ihr verhalten zu kontrollieren, eine Diskussion, die jüngst immer wieder in Medien und sozialen Netzwerken geführt wird.

So ging es mir auf dem gesamten Entwicklungsweg den Sasha im Laufe ihres Lebens durchlebt. Vieles davon kommt mir schmerzlich bekannt vor. Ihre Erlebnisse wie auch ihre innerliche Zerrissenheit und der stete Wunsch nach Schönheit. Je länger ich gelesen habe umso mehr habe ich mit Sasha darum mitgefiebert, ob sie es schafft ihren inneren Kampf zu gewinnen und sich ihren sich ihren Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit zu erfüllen.


FAZIT
Ein Roman der trotz seines Alters kein bisschen an Aktualität eingebüßt hat. Eindringlich hält er einem den Spiegel vor Augen und zwingt dazu sich einzugestehen das sich in den letzten Jahrzehnten i den Köpfen der Menschen zum Thema Geschlechterrollen und Rollendenken nicht viel getan hat. Definitiv ein Klassiker!

Bewertung vom 14.10.2021
The Stranger Times Bd.1
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


ausgezeichnet

Urban Fantasy meets britischen Humor

“The stranger times” ist der erste Roman des in Manchester ansässigen Autoren C.K. McDonnell der ins deutsche übersetzt würde. McDonnell hat unter dem Namen Caimh McDonnell im Englischen bereits zahlreiche Thriller veröffentlicht. Bevor er mit dem Schreiben von Romanen begann, hat er als Stand-Up-Comedian gearbeitet. „The Stranger Times“ ist der erste Teil einer Reihe die insgesamt drei Romane umfassen wird, der zweite Teil ist noch nicht erschienen.

INHALT
Die etwas mittellose Hannah ist nach der Trennung von ihrem untreuen Ehemann händeringend auf der Suche nach einem Job. Auf Grund fehlender Möglichkeiten fängt sie als Chefredakteurin bei der Wochenzeitung „Stranger Times“ an. Hier ist der Name definitiv Programm. Nicht nur die veröffentlichten Nachrichten über Ufosichtungen und andere paranormale Merkwürdigkeiten sind mehr als seltsam, sondern auch der Sitz der Zeitung sowie deren gesamter Belegschaft. Für Hannah beginnt eine ereignisreiche erste Arbeitswoche in der sie sich nicht nur mit ihrem „Chef aus der Hölle“ und den kuriosen Kollegen herumschlagen muss, sondern einem ersten Fall der nicht gerade ungefährlich ist.

LESEEINDRUCK
Das der Autor vor seiner Schreibkarriere Stand-Up-Comedian war merkt man dem Roman sofort an. Der Schreibstil ist locker und von typisch britischem Humor durchsetzt. Dadurch habe ich einen sehr schnellen und leichten Einstieg in die Geschichte gefunden, bereits auf den ersten Seiten musste ich ständig schmunzeln. Immer wieder überrascht McDonnell mit witzigen Kommentaren, die nie unpassend wirken.

Auch die Hauptprotagonistin Hannah war mir mit ihrer tollpatschigen Art und ihrem großen Herzen sofort sympathisch. Sie hat Ecken, Kanten und Unsicherheiten wodurch sie sehr nahbar wirkt.

Hannahs Kollegen bei der „Stranger Times“ sind alle skurril und besonders, aber auf ihre ganz eigene Art sympathisch. Diese Gruppe schrulliger Charaktere passt zum Gesamtton des Romans. Der erste teil der Geschichte besticht vor allem durch Humor, man lernt die Mitarbeiter der „Stranger Times“ kennen und lieben, erlebt aus Hannahs Sicht ihren Arbeitseinstieg bei dieser seltsamen Zeitung. Immer wieder wird diese Handlung von Kapitel aus Sicht verschiedener, anderer Protagonisten durchbrochen. In diesen Kapiteln wird klar, das eine Bedrohung auf Manchester zukommt die wahrscheinlich nicht ganz menschlich ist. Durch den Wechsel dieser Kapitel mit denen aus dem Stranger-Times-Alltag entwickelt sich eine langsam steigernde Spannung bis zu dem Punkt an dem man den Roman nicht mehr aus der Hand legen kann bis sich alles restlos aufgeklärt hat.

Das Ende der Handlung ist absolut zufriedenstellend. Obwohl dies der erste Teil einer Reihe ist, wird die Geschichte dieses Romans abgeschlossen und restlos aufgeklärt. Hier und da werden vorsichtig neue Handlungsstränge aufgenommen die voraus deuten was einen im Folgeband erwarten könnte.

FAZIT
„The Stranger Times“ ist eine Mischung aus Urban Fantasy und Kriminalroman, der mit einer großen Prise Humor aufwartet. Dadurch ist der Roman spannend und unterhaltsam zugleich. Ein bisschen skurril, ein bisschen schräg und sehr sehr besonders hebt er sich (positiv) von anderen Romanen des Genres ab. Für mich ein echter Geheimtipp dem ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Ich freue mich jetzt schon auf den 2ten Teil der Reihe!

Bewertung vom 03.09.2021
Hunting November / Killing November Bd.2
Mather, Adriana

Hunting November / Killing November Bd.2


ausgezeichnet

Rückkehr in die Welt der Strategia

„Hunting November ist der 2te teil der „Killing-November“-Dilogie der amerikanischen Autorin Adriana Mather. Der 2te teil knüpft nahtlos an den ersten an und kann nicht eigenständig gelesen werden.

INHALT
November und Ash verlassen die Academy Absconditi um Novas Vater zu finden. Dieser ist vor den Strategen die ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt haben auf der Flucht. Dies führt die beiden auf eine Schnitzeljagd, die bei der es einige Rätsel zu lösen gibt. Von Suchenden werden sie dabei immer mehr zu Gejagten.

LESEEINDRUCK
Adriana Mather ist einfach wahnsinnig gut darin mich direkt mit dem ersten Absatz des Buches in die Geschichte reinzuziehen. Das hat bereits beim ersten Band wunderbar geklappt und auch hier hat sie mich mit ihrem Schreibstil direkt wieder in die Welt der Strategia katapultiert. Sie schafft es einfach eine Atmosphäre aufzubauen die die merkwürdige Welt der Academy Absconditi und der Strategen greifbar werden lässt.

Auch November als Protagonistin wirkt durch den eindringlichen Schreibstil sehr präsent und wie im ersten Band kann ich mich gut in sie hineinversetzen. Sowieso gefällt mir November wieder sehr gut. Sie hat ihren eigenen Kopf, lässt sich von den Gepflogenheiten der Strategia nicht einwickeln und behält sich stets ihre Empathie bei. Es gefällt mir das sie durch ihre Erziehung die sich von der ihrer Mitschüler stark unterscheidet manchmal auf geniale, andere Lösungen kommt als die anderen, zukünftigen Strategen.

Was mir an diesem band sehr gut gefallen hat ist, dass sich die Beziehung zwischen Ash und November immer weiter vertieft. Teilweise erhält man Einblicke in die Erziehung und die Kindheit von Ash und Layla, so dass der Unterschied zwischen den beiden Welten noch deutlicher wird. Auch über Aarya und Ines erfährt man in diesem Band mehr was ich super finde da ich die beiden Figuren im ersten Band sehr spannend und interessant fand.

Anders als der Vorgänger „Killing November“ der ausschließlich an der Academy Absconditi spielt bietet „Hunting November“ eine wilde Schnitzel- und Verfolgungsjagd quer durch die Welt. Ash und November müssen ein Rätsel nach dem anderen lösen, um Novembers Vater zu finden und gleichzeitig dessen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dadurch ist dieser band sehr actionreich und wird nie langweilig. Ich muss aber auch sagen das ich während des Lesens die so fremdartige Welt der Academy Absconditi sehr vermisst habe. Ich habe die Schule als Handlungsort wirklich geliebt. Da konnte es die Reise über mehrere Kontinente für mich nicht mit aufnehmen, auch wenn diese immer spannend blieb.

Der letzte Teil des Buches war dann so rasant, es passierte so viel und es wurden so viele Rätsel gelöst und Geheimnisse gelüftet das ich stellenweise nicht mehr hinterher gekommen bin. Dennoch hat mir das Buch im Ganzen sehr gefallen. Ich gehe davon aus, dass dies der letzte Teil der reihe ist da er die Handlung beider Bände zu einem Ende ohne offene Fragen bringt.

Abschließend vergebe ich für den Roman 4 Sterne. Den einen Stern ziehe ich ab da mit zum einen die Academy gefehlt hat. Das ist natürlich persönlicher Geschmack. Zum anderen wegen dem leichten Durcheinander im letzten Teil.