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remul

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2025
Tober, Heike

tiptoi® Wieso? Weshalb? Warum? - Bei der Polizei


ausgezeichnet

Die Aufgaben der Polizei - kindgerecht vermittelt
Wir haben schon eine stolze Anzahl an Wieso? Weshalb? Warum? Bänden im Bücherregal, die immer wieder auf großes Interesse bei Nichten und Neffe stoßen. In diesem tiptoi Buch bekommen die Kinder auf 8 Doppelseiten einen umfassenden Eindruck über die Arbeit der Polizei. Es reicht von den vielfältigen Aufgaben, über Spurensicherung, Ausrüstung, was macht man im kriminaltechnischen Labor bis hin zur Festnahme. Besonders die Seite über den Einsatz von Spezialeinheiten hat den 6 jährigen Neffen fasziniert. Die farbenfrohen Illustrationen sind wie immer sehr detailreich, der Text ist kindgerecht. Es eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch als Wimmelbuch, aber auch zum Selbstentdecken durch den Einsatz des tiptoi Stiftes. Wieder ein sehr gelungener vielseitig einsetzbarer Band aus dieser Reihe, der einem auch als Erwachsener noch die ein oder andere neue Erkenntnis beschert.

Bewertung vom 21.07.2025
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

Einblicke in unvergessene Zeiten

Mit „Wir sehen uns wieder am Meer“ erscheint nun der Abschluss der Trilogie um Thekla und ihre Freundinnen Birgit und Annelise. Trude Teige hat den dritten Band hauptsächlich der Freundin Birgit gewidmet, die 1944 von Oslo nach Bodo zieht, um dort als Krankenschwester zu arbeiten. Da sie über russische Sprachkenntnisse verfügt, wird sie häufig als Übersetzerin benötigt, um eine Kommunikation zwischen erkrankten russischen und ukrainischen Zwangsarbeitern zu ermöglichen. Dabei bekommt sie Einblick unter welchen unwürdigen Umständen die Menschen dort leben müssen. Als sie mitbekommt, dass einige Mitarbeiter des Krankenhauses im Widerstand arbeiten, muss sie nicht lange nachdenken, um sich ihnen anzuschließen. Sie ist eine starke, unerschrockene und integre Person, die in unberechenbaren Zeiten an ihren Überzeugungen festhält und sich auch in höchster Bedrängnis nicht einschüchtern lässt.
Wie schon die beiden Vorgängerromane hat mich auch dieses Buch sehr bewegt. Der Schreibstil ist flüssig und spannend, einmal angefangen, mag man nicht mehr aufhören. Obwohl jedes Buch eigenständig ist, lohnt es sich unbedingt die komplette Reihe zu lesen. Es wird ein Stück Zeitgeschichte geschildert, die einen auch nach über 80 Jahren noch erschüttert.

Bewertung vom 20.07.2025
Teich, Karsten

Jim Salabim und der Mogel-Strauß


sehr gut

Jim Salabim reißt aus
Der kleine Hase Jim Salabim ist neu im Hut des Zauberers Mogel Strauß. Dicht drängen sich Küken, Schlange, Tauben und noch so einiges andere im viel zu engen Hut. Jim gelingt es die Küken zu einem Ausflug zu überreden, so begeben sie sich auf Wanderschaft. Ihnen dicht auf den Fersen sind die beiden Tauben, die der Zauberer losgeschickt hat, um die Ausreißer wieder einzufangen. Sie erleben diverse Abenteuer und das offene Ende lässt eine Fortsetzung erwarten. Die Geschichte hat einige spannende Elemente, vor allem die Begegnung mit dem Fuchs, der sich auf eine leckere Mahlzeit freut, ist für sensible Kinder schwer zu ertragen.
Mein 5 jähriger Neffe war auch mit den Wortspielen wie Hühnerauge – Adlerauge, oder Braunbär und Blaubeer etwas überfordert. Da gab es Erklärungsbedarf.
Ansonsten ist der Text übersichtlich und auch für Erstleser geeignet, auch die Illustrationen haben uns gefallen.

Bewertung vom 19.07.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


sehr gut

Eine feinfühlige Erzählung um Verlust und Trauer
Die Geschichte spielt in Skerry, einem abgelegenen schottischen Fischerdorf um 1900. Die Hauptprotagonistin Dorothy ist als junge Frau von Edinburgh nach Skerry gezogen, um dort als Lehrerin zu arbeiten. Ihre Mutter eine strenge lieblose Person hat ihr keine glückliche Kindheit beschert. Auf Skerry will Dorothy einen Neuanfang wagen. Als der Fischer Joseph beginnt sich für sie zu interessieren, lässt sie ihre eigenen Gefühle nicht zu und weist ihn brüsk ab. Es hätte sich alles positiv entwickeln können, wenn sie sich nicht mit ihren festbetonierten Grundsätzen selbst im Weg stehen würde. Wenn man aber bedenkt, dass sich alles vor über 100 Jahren zugetragen hat, wird vieles nachvollziehbarer. Der Schreibstil, der für mich bislang unbekannten Autorin hat mir gut gefallen Sie hat eine poetische Ausdrucksweise, die einen die gedrückte Stimmung, das Schweigen, die Einsamkeit förmlich fühlen lässt. Es ist eine Erzählung , die überwiegend ein düsteres Bild des Alltags zeichnet und erst ganz am Ende ist ein leichter Hoffnungsschimmer erkennbar.

Bewertung vom 06.07.2025
Boese, Cornelia

Arche Boa


ausgezeichnet

Fatale Auswirkung des Klimawandels auf die Tierwelt
In Zeiten des Klimawandels und Artensterbens bewerben sich tausende Tiere bei einer spektakulären Show, die dem gefährdetsten Kandidaten ein lebenslanges Ticket an Bord des Luxus-Liners „Arche Boa“ verspricht. Zwölf Tiere treten im großen Finale an. Sie erzählen ihre Leidensgeschichte, die vom Orchester musikalisch aufgegriffen und untermalt wird. Inhaltlich wird ein breites Spektrum abgedeckt, von Plastikmüll in den Meeren, über Überfischung bis hin zum Insektensterben. Als die Kinder im Publikum am Ende die Entscheidung treffen sollen, wer den Sieg und das begehrte QuarTIER auf der Arche erhält, nimmt die Handlung eine unerwartete Wendung. Es erscheint ein 13. Gast auf der Bühne: ein Regenwurm. Er macht deutlich, dass es bei der Zukunft der Lebewesen dieses Planeten nicht auf den Erhalt einer einzelnen Art, sondern auf das Zusammenhalten aller ankommt! Cornelia Boese hat ihr Buch in Reimform verfasst, die nicht nur meine beiden Neffen ( 5+8 Jahre) sondern auch mich beeindruckt haben. Besonders das Schicksal der Elefantenkuh hat es den Jungs angetan, mittlerweile kennen sie den Text bereits auswendig. Es ist wirklich herzzerreißend, wie sie ihre Ängste schildert, weil Wilderer wegen der wertvollen Elfenbeinstoßzähne ihr nach dem Leben trachteten. Auch die Illustrationen sind wunderbar gelungen, hier konnte vor allem der Eisbär in der Gefriertruhe punkten. Das Buch hat auf der ganzen Linie überzeugt, weil es die fatalen Folgen des Klimawandels kindgerecht bewusst macht. Meine beiden Jungs hat es jedenfalls zum Nachdenken gebracht.

Bewertung vom 05.07.2025
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder


sehr gut

Ein Garten, in dem man die Seele baumeln lassen kann
Der Garten der kleinen Wunder von Patricia Koelle-Wolken ist ein Buch der leisen Töne. Der Garten ist ein Ort zum Durchatmen, in dem man sich von der lauten Welt erholen kann. Ein Ort in dem alle Zeit vorhanden ist um inspirierende Gespräche zu führen und wo Verständnis aufgebracht wird für Menschen, die introvertiert sind und Probleme haben sich im Alltag zurecht zu finden. Wie die 14 jährige Vica, die eines Tages bei Toja der aktuellen Bewohnerin der Idylle auftaucht.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gefühlvoll und detailreich. In ihrer unaufgeregten Sprache lädt sie den Leser zum Innehalten und Nachdenken ein. Die vermittelte Botschaft ist, dass auch Menschen, die still und zurückhaltend sind und schnell als Außenseiter abgestempelt werden, einen erfüllten Platz im Leben finden können. Es ist ein Buch, das einen in eine harmonische Welt entführt und einem ein paar entspannte Stunden beschert. Ich fürchte allerdings, dass die Realität anders aussieht.

Bewertung vom 03.07.2025
Slocombe, Penelope

Sunbirds


sehr gut

Frei und unabhängig
Das Erstlingswerk der Autorin Penelope Slocombe handelt von Torran, dem 18jährigen Sohn von Anne und Robert, der bei einem Aufenthalt in Indien nicht mehr nach Hause zurückgekehrt ist. Die Eltern machen sich zunächst gemeinsam auf die Suche. Aber mit zunehmender Dauer schwindet bei Robert die Hoffnung seinen Sohn jemals zu finden. Einzig Anne hält sich mittlerweile seit 3 Jahren alleine im Himalaya auf und hofft den Verbleib Torrans klären zu können. Die Suche nimmt neue Fahrt auf als Roberts Nichte Esther eine Journalistin auf eine Spur stößt. Sie macht sich auf nach Indien um gemeinsam mit Anne dem Hinweis nachzugehen. Man verfolgt ihre Unternehmungen voller Spannung und wünscht ihnen erfolgreich zu sein.
Am besten konnte ich mich in Anne hineinversetzen , die als verzweifelte Mutter während der bislang 7jährigen Abwesenheit ihres Sohnes viele Stadien durchmacht, von anfänglich großer Hoffnung, über Selbstzweifel – Was hab ich falsch gemacht?, - bis letztendlich hin zum Loslassen und damit auch ihren Frieden machen zu können.
Es ist ein Buch, das auch nach Ende noch nachwirkt und man sich selber die Frage stellt, ob man bereit wäre alle Bindungen abzubrechen, um weit weg frei und unabhängig leben zu können.

Bewertung vom 22.06.2025
Wilson, Alexandra

Die feindliche Zeugin


weniger gut

Bleibt unter seinen Möglichkeiten
Im als Thriller deklarierten Buch „Die feindliche Zeugin“ von Alexandra Wilson wird Emmett ein Schwarzer Jugendlicher des Mordes an einem weißen Krankenpfleger beschuldigt. Vertreten wird er von der jungen Anwältin Rosa Higgins, die schon bald sicher ist, dass Emmett nicht der gesuchte Täter ist. Da die Justiz sich bereits auf Emmett festgelegt hat, beginnt sie eigene Ermittlungen durchzuführen. Eigentlich hatte die Geschichte viel Potential, das in meinen Augen leider nicht genutzt wurde. Der Fall, wird mehr oder weniger am Rande abgehandelt, der vermeintliche Täter ist nicht kooperativ, obwohl er zum Rekonstruieren des Tatablaufes beitragen könnte. Die Ermittlungen der Anwältin gestalten sich einigermaßen unbeholfen, per Zufall findet sich eine weitere Zeugin, von deren Aussage alles abhängt. Das Privatleben der Anwältin nimmt sehr viel Raum ein, eine unbefriedigende Liebesbeziehung, eine Mutter im Gefängnis und eine sterbenskranke Großmutter. Nebenschauplätze, die von der eigentlichen Handlung ablenken, die dadurch für mich auf der Strecke bleibt. Auch die einzelnen Personen bleiben blass, man betrachtet das Geschehen distanziert und unbeteiligt. Von Spannung kann leider keine Rede sein, Thrillerleser werden nicht auf ihre Kosten kommen. Vielleicht findet das Buch seine Fans, ich gehöre leider nicht dazu.

Bewertung vom 20.06.2025
Neudert, Cee

tiptoi® Bildergeschichten über den Umgang mit Gefühlen - Amélie Amie und die Sache mit der Vielfalt


ausgezeichnet

Ein wichtiges Thema kindgerecht aufbereitet
Mit Amélie Amie und die Sache mit der Vielfalt haben wir zum ersten Mal eine neue Form der tiptoi Reihe kennengelernt. Während wir bislang nur Wissensbücher im Regal stehen haben wird in der neuen Reihe eine zusammenhängende Geschichte erzählt, der mein 4 vierjähriger Neffe allerdings sehr aufmerksam gefolgt ist.
Amélie erlebt mit ihren Freunden Lucky und Ben magische Ferien, auf 8 Doppelseiten werden Wände angestrichen, Blumen gepflanzt, ein Baumhaus gebaut und zum Schluss die Nachbarschaft eingeladen, den liebevoll verschönerten Hof gemeinsam zu nutzen. Dabei klingeln sie an alle Türen und lernen die unterschiedlichsten Menschen kennen. Hautfarbe, Religion, körperliche Beeinträchtigungen sind Äußerlichkeiten, die für den Umgang miteinander keine Rolle spielen.
Ein wichtiges Buch, dass Kindern soziale Kompetenz vermittelt, indem sie der Vielfalt der Menschen mit Toleranz und Empathie begegnen.

Bewertung vom 18.06.2025
Gosling, Sharon

Der alte Apfelgarten


ausgezeichnet

Der Garten der Hoffnung
Mit „ Der alte Apfelgarten“ erscheint bereits das 4.Buch von Sharon Gosling auf dem deutschen Markt. Die beiden Schwestern Bette und Nina erben nach dem Tod des Vaters gemeinsam seine hochverschuldete Crowdie-Farm. Die jüngere Schwester Nina hat mit ihrem Vater gemeinsam die Farm bewirtschaftet, während Bette in London als Rechtsanwältin Karriere gemacht hat und sich über 20 Jahre lang nur selten in ihrem Elternhaus hat blicken lassen. Nun müssen sich die beiden Schwestern wohl oder übel wieder zusammenraufen. Der titelgebende Apfelgarten von deren Existenz niemand wusste wird per Zufall entdeckt und könnte sich als Rettung erweisen und den unvermeidlich erscheinenden Verkauf der Farm verhindern. Die Autorin hat wie immer einen warmen gefühlvollen Schreibstil, die Geschichte bietet mit einer Portion Herzschmerz, einer Prise Humor und einer kleinen Dosis Spannung alles was man für einen gemütlichen Abend am Kamin braucht. Mir hat´s jedenfalls gut gefallen.