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ingri

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 25.11.2025
Bertram, Rüdiger

Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt?


ausgezeichnet

ein spannendes, rasantes Abenteur eines Diebes in Ausbildung

Robin the Hood ist ein Nachfahre des berühmten Robins Hood und wie er ein Meisterdieb. Gemäß seinem Motto stiehlt er von den Reichen und gibt den Armen. Ganz im Gegensatz zu seinen Eltern, die ein Luxusleben führen und sich wenig um Robin kümmern. Loretta wurde mit der Aufgabe betraut Robin auszubilden und ihm Gesellschaft zu leisten. Eines Tages wird er mit einem unwiderstehlichen Schatz konfrontiert, der „unklaubar“ sein soll. Doch all dies war die Falle eines internationalen Geheimdienstes. Um einer Strafe zu entgehen, bzw. auch um seine Großmutter zu befreien, wird er für eine Mission engagiert. Gemeinsam mit Mary, - der Hand- muss er eine Stadt klauen, die ein für die Menschheit tödliches Virus enthält.

Das Buch richtet sich an Leser ab zehn Jahren, unterhält aber auch ältere Leser.

In recht kurzen Kapiteln schreitet die Geschichte rasch dahin. Der Schreibstil ist leicht, witzig mit klarer Sprache. Unterbrochen werden die Textseiten immer wieder durch Comic Passagen, die auflockern, aber eben auch die Geschichte erzählen und nicht nur Dekoration sind.

Wir lernen Robins Familie kennen, und deren unterschiedlichen Wertvorstellungen. Robin im Sinne der Robin Hood Tradition, auch dem Wohle der Ärmeren verpflichtet und seiner Großmutter. Seine Eltern die Gegenpole. Sein Rückhalt ist einerseits seine Ausbildnerin Lauretta und im Ermitteln Mary. Die beiden ergeben ein interessantes Duo. Robin, der sehr auf Gerechtigkeit bedacht ist, ein paar Ängste mit sich trägt, sehr clever ist. Mary, die Hand, die eher etwas draufgängerischer ist, mutiger wie es so manchmal scheint, und die stiehlt, weil ihr fad ist.

Eine spannende Kriminalgeschichte, ja sogar mit Thriller-Elementen und am neuesten Stand der Technik. Man freut sich auf Band zwei.

Bewertung vom 19.11.2025
Maly, Beate

Aurelia und die Jagd nach dem Glück / Ein Fall für Aurelia von Kolowitz Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

turbulente Ballsaison im historischen Wien - Aurelia ermittelt wieder

Freiherr von Sothen hat mit dem Verkauf Lotterielosen Geld gemacht und wird erschossen in seinem Schlösslein aufgefunden.1872 in Wien -Mitten in der Ballsaison- ist die Ermittlung in höheren Kreisen für Oberinspektor Janek Pokorny nicht so einfach. Umso besser ist es, dass er von der jungen Gräfin Aurelia von Kolowitz, ihres Zeichens Hobbykriminalistin, unterstützt wird.

Obwohl dies der dritte Band einer Reihe um Aurelia von Kolowitz ist, lässt sich dieser Band wunderbar auch eigenständig lesen.

Man taucht durch den flüssigen, lebendigen Erzählstils von Beate Maly rasch in die Geschichte ein. Charaktere werden interessant gezeichnet. Man schließt vor allem Aurelia und Janek rasch ins Herz.

Man merkt die Geschichtskenntnis und Wienkenntnis der Autorin deutlich. Die Lebensumstände der Schichten werden detailliert wiedergegeben, wie auch die allgemeine Situation der Frau, die immer Abhängig ist. Eben auch eine Frau aus den oberen gesellschaftlichen Schichten, wie Aurelia.

Der Fall wird souverän mit den Methoden der damaligen Zeit gelöst – kriminalistischen Spürsinn, Tipps und Zufällen. Auch das Privatleben von Aurelia – die Anziehung zu Janek und den Druck einen Fabrikanten zu heiraten unterstützen die Geschichte.

Ein definitiv gelungener historischer Cozy Crime.

Bewertung vom 19.11.2025
Koppel, Benjamin

Großmutters Geheimnis


ausgezeichnet

Die Vergangenheit beeinflusst uns immer

Ein Roman der in zwei Zeitebenen ja auch Perspektiven erzählt wird: Alexander und Alexanders Großmutter Ruth.

Alexander, im Jahr 2015 in Kopenhagen, Musiker in einer Fernsehshow, Nachkomme einer bekannten Musikerfamilie, von der er eigentlich nur seine (eher egozentrische) Mutter Liliane kennt. Als Fernsehmusiker verdient er sein Geld, lebt etwas das Musikerklischee von Drogen und Alkoholkonsum. Er versucht mit seiner langjährigen Freundin ein Kind durch künstliche Befruchtung zu bekommen. Greifbare Selbstzweifel von Alexander begleiten den Leser durch diese Abschnitte.

Ruth, Musikerin und Überlebende aus Theresienstadt, nimmt zu einem unbestimmten Zeitpunkt, allerdings schon in höherem Alter, in New York Tonbänder für ihren Enkel Alexander auf. Neben Beschreibungen ihres derzeitigen Alltags in einem Pflegeheim, erkundigt und sehnt sie sich nach Alexander, den sie nicht kennt. Sie spricht auf den Tonbändern ihre Lebensgeschichte nieder von einer glücklichen Jugend, die durch Musik geprägt war, bis hin zu schrecklichen Zeit in Theresienstadt ab 1943

Ein Roman der einerseits lange ist und andererseits auch wieder nicht. Während in Alexandersteilen über weite Strecken wenig passiert (kein Fortschritt, man dreht sich im Kreis), stolpert man mit Ruth, doch recht rasant durch ihr Leben, oder sagen wir prägendsten Jahre. Wir begleiten sie in ihrer Erinnerung von der Jugend bis kurz nach dem Ende ihrer Zeit in Theresienstadt. Auch das Ende kommt dann etwas rasch.

Speziell Ruths Kapitel, fand ich trotz eines gewissen Tempos schwer zu lesen, da sie natürlich sehr berührend ja bedrückend waren. Dies ist natürlich neben dem Thema auch dem entsprechendem Erzählstil geschuldet.

Ein Roman sehr tief in die Welt der Musik eintaucht und jedes Musikstück, egal in welcher Umgebung es gespielt wird feiert. Es ist bewundernswert mit welcher Hingabe Musikstücke beschrieben werden – Stimmen, Musikinstrumente, Tonarten.

Ein weiteres bzw. das zentrale Thema des Buches ist Generationentrauma. Wie beeinflusst das Leben der vorherigen Generationen das eigene, auch wenn man das Trauma so nicht mit erlebt hat. Ein denke ich sehr wichtiges Thema um viele Konflikte zu verstehen, denn Trauma gibt es ja in unterschiedlichsten Gestalten.

Für mich war es definitiv ein lesenswertes Buch, da ich das Thema Generationentrauma wichtig finde. Ich werde bei Gelegenheit auch das Vorgängerbuch Annas Lied lesen. Auch dabei erwarte ich wie hier kein Buch, dass sich leicht nebenbei lesen lässt.

Bewertung vom 18.11.2025
Clegg, Brian

Durchblick Künstliche Intelligenz


sehr gut

ein übersichtlicher Einstieg in das Thema

Das Buch Durchblick Künstliche Intelligenz soll einen schnell verständlichen Einblick in die Welt der KI erlauben. Die Einteilung ist in gewisser Weise chronologisch und beginnt mit einem Blick in die Vergangenheit und den wichtigsten Entwicklungsschritten. Man lernt etwas über maschinelles Lernen, wie KI mit Robotik und autonomen Fahrzeugen zusammenhängt. Schließlich gibt es noch einen Ausblick in die Zukunft, welche potenziellen Gefahren all dies mit sich bringen kann.

Generell ist das Buch gut und übersichtlich strukturiert, mit anschaulichen und einprägsamen Graphiken. Die Sprache ist einfach und verständlich, so dass man auch ohne Vorkenntnisse gut in das Thema rutscht. Besonders gelungen, fand ich die Wahl der anschaulichen Beispiele.

Das Buch liefert definitiv einen Überblick über das Thema, und greift vor allem die Entwicklung der KI auf. Für ein tieferes Verständnis, und auch die Erkenntnis wo und wie man KI derzeit schon effektiv nutzen kann, wäre ein tieferes Eintauchen in das Thema notwendig. Das würde allerdings auch definitiv "mehr Buch" erfordern.

Bewertung vom 16.11.2025
Brusati, Silvana

Il segreto di Roma


ausgezeichnet

interaktiv Italienisch lernen mit etwas Escape Room Flair

Ein kleiner Sprachlernroman für Italienisch Lernende im Sprachlevel A2. Besonders an diesem Werk ist, dass er in Form eines Escape-Room Buch Abenteuers aufgebaut ist.

Ansprechend fand ich das Design und die landeskundlichen Informationen, die eingestreut wurden. Vokabel wurden in einem kleinen Hinweis auf der Seite und im Glossar erklärt. Unterstützend gibt es auch noch nie Möglichkeit die Vokabel in einer Vokabeltrainer-App zu wiederholen.

Die Rätsel, die einen Escape Room Charakter vermitteln, jagen einen durch Rom an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbei und lässt einen auch etwas in die allgemeine Kultur schnuppern. Für Hardcore Rätselfans werden die Rätsel wohl zu leicht sein, allerdings steht bei diesem Buch ja auch der Spracherwerb im Vordergrund.

Für mich war der kurze Roman ein Ansporn mich wieder etwas mehr mit Italienisch zu beschäftigen, das ich Jahre lang nicht verwendet habe. Ich denke auch für andere, schon etwas fortgeschrittene Leser, ist es eine angenehme, kurzweilige Unterbrechung im sturen lernen von Vokabeln und Grammatik.

Bewertung vom 12.11.2025
Pomare, J P

Seventeen Years Later


ausgezeichnet

Spannung - und so viele Wendungen

Sloane Abbot ist gefeierte Podcasterin in Australien und arbeitet sich durch diverse True-Crime Fälle. Von ihrer Mitarbeiterin Tara, wird sie auf einen Fall in Neuseeland aufmerksam gemacht: Vor siebzehn Jahren soll der junge Maori Bill Kareama, damals Koch, die Familie Primrose getötet haben, bei der er angestellt war und gewohnt hat. Um den Fall neu aufrollen zu können, wendet sie sich an den Gefängnispsychologen TK, der lange für eine Wiederaufnahme gekämpft hat. Bill selbst bestreitet die Tat bis heute vehement.

Erzählt wird die Geschichte grundlegend aus zwei bzw. drei parallelen Perspektiven, die der Ermittler Sloane und TK und aus Erinnerungen von Bill, aus einem von ihm verfassten Manuskript. Natürlich dreht sich die Handlung um das Finden des Täters, jedoch lernt man währenddessen auch die Welt der Maori etwas kennen -Bräuche, Rituale und den Hürden denen sie im Alltag begegnen.

Schichtweise taucht man ein, die Spannung wird im Zuge der Geschichte immer höher, mit kleinen Peaks schon zuvor. Wie bei einem typischen guten Thriller, und so rätselt man auch permanent mit wer den der Täter ist, ob man gerade belogen wird. Besonders hervorheben möchte ich, dass ich selten so lange bei einem Thriller gerätselt habe und mich auf falsche Fährten habe führen lassen wie bei diesem. Denn im Prinzip ist es an einem Punkt möglich, dass jeder der im Umfeld der Familie ist, mit den Morden zu tun hat. Nichtsdestotrotz wird dieses Rätsel schlussendlich minutiös aufgelöst und alle Teile fallen logisch in ihren Platz.

Ein Thriller den ich wärmstens empfehlen kann, auf Grund von exzellenter Spannung, Wendungen, Dramatik und spannender Figuren. Aber Achtung sorgfältig lesen, damit einem keine Spur entgeht.

Bewertung vom 10.11.2025
Pflüger, Andreas

Kälter


ausgezeichnet

Agentin back to the roots- aktionreicher Agententhriller

Auf Amrum arbeitet Luzy Morgenroth zur Wendezeit als Dorfpolizistin. Ruhig beschaulich, wie man sich einen ca.2000 Personen Ort vorstellt, noch dazu ist im Herbst 1989 die Touristensaison vorbei. Doch schlagartig ändert sich dies: zuerst ein Gast mit gefälschten Papieren im Hotel, dann wird ein Besatzungsmitglied der Fähre vermisst. Weiter Ermittlungen bringen weitere Gefahren zu tage. Luzy muss sich wehren und wird zur Luzy der Vergangenheit – eine gut ausgebildete Personenschützerin, mit viel Erfahrung und Training. Ja fast eine Waffe.

Trotz des doch sehr ruhigen, beschaulichen Beginns taucht man rasch in die Welt der Personenschützer und Geheimdienste allgemein ein. Ja dies erfordert ein gewisses, spezielleres Vokabular, doch auch dies hat man rasch im Lesefluss verinnerlicht. Das Tempo wird immer wieder hochgetrieben, jedoch wird auch in all der Spannung und der Action nicht an Details gespart. Spannend, fesselnd, rasant erzählt, wie ein guter Thriller ist. Aber auch mit gewissem Witz, (schwarzem) Humor und generell dem Talent, die Sache atmosphärisch sehr dicht zu gestalten.

Die Hauptfigur Luzy Morgenroth ist eine Frau mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Schon bald zu Beginn wird einem dies sehr rasch klar. Sie ist spannend, interessant, getrieben. Für Andreas Pflüger ist ein solch starker Frauencharakter nicht überraschend, allerdings in der Thriller-Agentenwelt, doch speziell erwähnenswert.

Etwas geschichtliches Hintergrundwissen kann sicher nicht schaden, da man so manche Facette damit leichter versteht. All dies zeigt allerdings auch, dass man einen gut recherchierten Thriller vor sich liegen hat, und sein Autor sich auch im Politikalltag auskennen dürfte.

Es empfiehlt sich, sich etwas Zeit für den Thriller zu nehmen, ob der Fülle an Information und der Fülle an Charakteren, Agenten, Codenamen.
Für mich war dies definitiv ein lesenswerter Thriller, der allerdings doch etwas härter in der Sprache ist, als man auf den ersten Blick glaubt.

Bewertung vom 10.11.2025
Skalecki, Liliane

Der Bildersammler


ausgezeichnet

Todesangst sorgt für perfekte Gesichtsausdrücke- ein Kunstthriller

Kunsthistorikerin und Restauratorin Tessa von Linden findet in einer einsamen, sonst verschlossenen Kapelle in einem kleinen Wald einen Leichnam. Doch damit nicht genug, der Leichnam ist mit Wundenmalen übersäht und gekleidet wie der Heilige Sebastian. All dies schildert sie dem zuständigen Hauptkommissar Lennart Wiedmeyer und unterstützt ihn mit weiteren Informationen wie dem Fund des Originalgemäldes, dass der Mörder nachahmen wollte. Rasch befindet sie sich im Strudel der Ereignisse, denn der Täter scheint sich nicht mit einer Tat zu begnügen.

Der Roman ist gekennzeichnet durch einen flüssigen Schreibstil und hält den Spannungsbogen durchwegs dauerhaft hoch. Kapitel werden hauptsächlich aus der Sicht der Kunsthistorikerin erzählt, mit einigen Exkursen zu anderen Figuren, und ab und an von Rückblicken in das Umfeld des Mörders unterbrochen. Dies gibt der Geschichte eine gewisse Tiefe und vermittelt früh etwas zum Modus Operandi des Täters. Erwähnenswert ist weiters, wie detaillierte die Beschreibung zu den Kunstwerken ist.

Tessa von Linden erscheint als engagierte, detailverliebte Beraterin, ja teilweise schon antreibende Kraft. Gemeinsam mit Lennart Wiedmeyer ergibt sich ein gutes Ermittlerteam. Die Rollenverteilung -Berater und Ermittler -erscheint teilweise gedreht zu sein, wohl auch auf Grund der Erzählweise der Geschichte aus Sicht von Tessa. Die Chemie zwischen den beiden stimmt definitiv. Gelungen fand ich auch, dass man auch auf Kommissar Zufall vertrauen konnte, der die Ermittlungen entschieden weiterbrachte. Ein charmantes Detail, dass der allgemein detaillierten und systematischen Ermittlungsarbeit auch einen gewissen pragmatischen Touch gibt.

Der Thriller ermutigte mich definitiv mich wieder etwas mehr mit diversen Kunstwerken auseinander zu setzen und auf manche Details mehr zu achten.

Ich kann den Roman aber ohne schlechtem Gewissen auch an nicht so kunstaffine Leser empfehlen.

Bewertung vom 02.11.2025
Heine, Matthias

Verschwundene Wörter


ausgezeichnet

informativ und unterhaltsam- eintauchen in die Vergangenheit der Sprache

Beginnend mit einer Einordnung aus welchen Gründen Wörter verschwinden, folgt im Anschluss eine Aufstellung von 181 Wörtern, die so im allgemeinen Sprachgebrauch selten, oder gar nicht mehr vorkommen.

Die Gestaltung ist, eins Buches aus dem Hause Duden würdig. Übersichtlich, einheitlich und mit entsprechendem Glossar. Doch es ist keinesfalls ein gewöhnliches Wörterbuch. Jedem Wort widmet sich der Autor mit Hingabe. Neben der Erklärung der Bedeutung und einer historischen Einordnung, werden zu jedem Wort auch Anekdoten eingebaut- z.B. Gedichte, in denen es verwendet wird.

Obwohl dies natürlich ein Buch ist, das Wissen vermitteln will und soll, ist es keineswegs trocken zu lesen. Dies liegt an der Art, wie ein Wort präsentiert wird – erzählerisch, mit Einordnung in Alltagssituationen aus der entsprechenden Zeit. Also definitiv ein Buch, das man auch lesen kann und nicht nur zum Nachschlagen nutzt. Ein bisschen ist es, wie in alten Fotoalben blättern.

Etwas vermisst habe ich Quellenangaben, wenn man gerne weiter in ein Thema eintauchen möchte. Ich denke, dies hätte den Informationsgrad vertieft, allerdings wahrscheinlich auch den Umfang gesprengt und es für manche zu trocken erscheinen lassen.

Ich bin gespannt ob es weitre Bände geben wird, da es sicher noch viele vergessene Wörter gibt und werde das Buch definitiv immer wieder auch als Nachschlagewerk nutzen.

Bewertung vom 02.11.2025
Winter, Florence

Die Sturmtochter / Die Frauen der Inseln Bd.1


ausgezeichnet

zwei Frauen in zwei verschiedenen Jahrhunderten, Romantik und ein düsteres Familiengeheimnis

Der jungen Journalistin Isla widerfahren in London diverse unglückliche Ereignisse, u.a. brennt ihr Auto, da die Benzinschläuche angestochen wurden. Um sich vom Schreck zu erholen und auch um mehr über ihre seit Jahren verschollene Tante Shelly herauszufinden, reist sie zum Familienstammhaus nach Schottland. Auf ihren Nachforschungen im alten Herrenhaus, findet sie heraus, dass es eine Insel in den äußeren Hebriden gibt, die den gleichen Namen wie das Herrenhaus trägt. Doch warum spricht die Familie nicht darüber? Sie beschließt die Insel zu erkunden.

Ein Roman, der sich nicht einfach in eine Kategorie einordnen lässt- hat er doch Elemente von historischen Romanen, Liebesromanen, aber auch eine Krimi- bzw. Thriller-Komponente. Eine kleine Warnung vorneweg, das Geheimnis ist nicht ohne.

Das Buch begleitet in der aktuellen Zeit Isla, auf den Spuren diverser Geheimnisse ihrer Familie. Die zweite Erzählebene spielt in der Mitte des 19.Jahrhunderts und umspannt sich um Rosa, eine ihrer Ahnen. Rosa, die sich eigentlich für ihren Jugendfreund und nun Butler Archie interessiert, soll sich mit Heiratskandidaten treffen. Doch so einfach und banal bleibt es nicht. Schichtweise, mit kapitelweisem Wechsel der Erzählzeit, taucht man tiefer in die Familiengeheimnisse ein und wird von einem Strudel an Ereignissen regelrecht mitgerissen.

Durch den lockern Schreibstil und die sehr atmosphärische Schilderung taucht man gut in die beiden Zeitströme ein und fiebert richtig gehend mit.

Auch wenn ich durch das schön romantisch gestaltete Cover, etwas von der Handlung überrascht war, fand ich den Ansatz ein großes Familiengeheimnis mit einer Romanze und historischen Aspekten zu kombinieren sehr gelungen. Ich bin schon gespannt, was der nächste Band der Serie für Geheimnisse bereithält.