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Worttaucher

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2025
Petrowitz, Michael

Der Drache der Berge / Dragon Ninjas Bd.1


sehr gut

Ninjas für Einsteiger / In „Dragon Ninjas – Der Drache der Berge“ startet eine actionreiche Kinderbuchreihe, die Fans von Abenteuern, Drachen und geheimnisvollen Kriegern sofort in ihren Bann ziehen dürfte. Im Zentrum steht der junge Ninja-Schüler Lian, der plötzlich eine Aufgabe bekommt, die weit über seine Ausbildung hinausgeht: Er soll verhindern, dass ein mächtiger Drache in den Besitz einer legendären Waffe gelangt – dem ersten von vier magischen Gegenständen.

Begleitet von seinen mutigen Freunden Pepp und Sui begibt sich Lian auf eine gefährliche Mission voller Hindernisse, Prüfungen und überraschender Wendungen. Dabei steht nicht nur der Kampf gegen das Böse im Mittelpunkt, sondern auch Themen wie Freundschaft, Mut und Teamgeist.

Die Sprache des Buches ist angenehm leicht, gut auf Kinder ab etwa dem mittleren Grundschulalter abgestimmt und eignet sich sowohl zum Selbstlesen als auch zum Vorlesen. Die Kapitel sind übersichtlich und machen es jungen Lesern leicht, dranzubleiben. Immer wieder tauchen im Text schwarz-weiße Illustrationen auf, die das Geschehen unterstützen und die Fantasie beflügeln – auch wenn einige bunte Bilder auf den Innenseiten das Leseerlebnis vielleicht noch lebendiger gemacht hätten.

„Dragon Ninjas – Der Drache der Berge“ ist ein spannender Reihenauftakt, der Lesefreude weckt und die Fantasie anregt. Besonders für Kinder mit einer Schwäche für Drachen, Kampfkünste und Abenteuer ein echter Volltreffer.

Bewertung vom 17.09.2025
Bendix, Caspar

Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster


gut

Zwischen Effizienz und Emotion / In „Born to perform – Sei das Rad, nicht der Hamster“ entwirft Caspar Bendix eine unterhaltsame, aber letztlich oberflächliche Komödie über Leistungsdruck, Selbstoptimierung und die Frage, ob Business-Floskeln auch in der Liebe weiterhelfen können. Im Zentrum steht Bo Martens, ein junger BWLer, der in seiner ersten Stelle als Unternehmensberater mit der Welt der freien Wirtschaft konfrontiert wird – und mit dem Versuch, all das auch auf sein Privatleben zu übertragen.

Unterstützt, oder besser überfordert, wird er dabei von seinem besten Freund Jan, der Bos Datingleben kurzerhand zum Projekt macht. Die Zielvorgabe? Die charmante Zahnärztin Laura zu gewinnen – mit Hilfe von Manager-Tools und Motivationsphrasen. Parallel dazu steuert Bo auf einen entscheidenden Karriereschritt zu.

Bendix erzählt seine Geschichte in kurzen Kapiteln mit hohem Tempo und viel Wortwitz. Die Szenen wirken oft wie kleine Sketches, pointiert und mit einem sicheren Gespür für Situationskomik. Vor allem die Sprache – voll von Business-Schlagworten, ironisch gebrochen und überspitzt eingesetzt – sorgt für zahlreiche amüsante Momente. Die satirische Überzeichnung des Büroalltags ist durchaus gelungen.

Doch je weiter der Roman voranschreitet, desto deutlicher zeigen sich seine Schwächen. Die Figuren bleiben trotz aller Energie überraschend konturlos. Bo verliert sich zwischen Zweifel und Aktionismus, ohne echte Tiefe zu entwickeln. Jan bleibt überdrehtes Klischee, Laura wird kaum mehr als Projektionsfläche. Auch der anfangs charmante Humor nutzt sich mit der Zeit ab.

Was „Born to perform“ fehlt, ist eine echte Hadlungsentwicklung – sowohl auf inhaltlicher als auch auf emotionaler Ebene.

Caspar Bendix gelingt zwar eine unterhaltsame Momentaufnahme der Selbstoptimierungsgesellschaft – leichtfüßig und witzig, aber der Roman hat meiner Meinung nach tu wenig Substanz.

Bewertung vom 17.09.2025
Rossell, Judith

Midwatch - Schule der unerwünschten Mädchen


ausgezeichnet

Ermittlungsabenteuer hinter grauen Mauern

In „Midwatch – Schule der unerwünschten Mädchen“ von Judith Rossell erwartet uns ein spannendes Internatsabenteuer voller Rätsel und Freundschaft. Was wie ein düsteres Erziehungsheim beginnt, entpuppt sich als geheime Akademie für Nachwuchsdetektivinnen – ein Ort, an dem vermeintlich schwierige Mädchen über sich hinauswachsen dürfen.

Maggie Fishbone, impulsiv und unangepasst, landet nach einem Zwischenfall im berüchtigten Midwatch-Institut. Doch statt Strafen erwarten sie dort Fechtunterricht und Kurse in Schweizerdeutsch – und ihre erste echte Ermittlungsmission. Gemeinsam mit ihren neuen Freundinnen begibt sie sich auf eine gefährliche Spurensuche durch Gassen, Dächer und Lüfte.

Judith Rossell mischt die Genres Detektivgeschichte, Freundschaftsroman und eine Prise Fantasy zu einer mitreißenden Geschichte. Nützliche Detektivtipps, wie das Morsealphabet oder Tricks zur Edelstein-Erkennung, machen das Buch auch zum Mitmach-Erlebnis. Die liebevollen Illustrationen, ebenfalls von der Autorin, begleiten den Text stimmungsvoll und machen jede Seite zu einem kleinen Kunstwerk.

Ein klug erzähltes, charmant illustriertes Kinderbuch ab 10 Jahren – voller Spannung, Witz und Herz. Für alle, die gerne rätseln, sich in skurrile Welten entführen lassen und Freundschaftsgeschichten mit Tiefgang lieben.

Bewertung vom 11.06.2025
Petrowitz, Michael

Leserabe 1. Lesestufe - Gruselgeschichten


ausgezeichnet

In „Lustige Gruselgeschichten für Erstleser“ entführt uns das Leseraben-Buch in eine Welt zwischen Spuk und Spaß – ein Ort, an dem das Gruseln gelernt werden darf, ohne Angst zu machen. Spielerisch werden junge Leser:innen der ersten Lesestufe an das eigenständige Lesen herangeführt, begleitet von bunten Illustrationen, die das Verstehen erleichtern und das Kopfkino zum Laufen bringen.

Im Zentrum stehen vier kurze Geschichten, die mit liebenswerten Figuren – von einer knoblauchhungrigen Vampirin bis zu fußballverrückten Skeletten – eine Brücke schlagen zwischen kindlichem Humor und leichtem Gänsehautgefühl. Besonders gelungen ist die Idee, alle Charaktere im finalen Kapitel noch einmal zusammenzuführen – ein kleines Wiedersehen, das das Erinnern und Verstehen unterstützt.

Die Sprache bleibt stets zugänglich: groß gedruckt, einfach formuliert und in kurzen Sätzen erzählt – eine Einladung zum Selberlesen ohne Stolpersteine. Kleine Motivationshilfen wie Rätsel, ein Gewinnspiel und Aufkleber nach jeder Geschichte machen das Buch zudem zu einem Erlebnis mit Mitmach-Charakter.

Für alle kleinen Leseratten, die mutig und neugierig ihre ersten Abenteuer mit Buchstaben bestehen möchten – eine warmherzige, visuell liebevoll gestaltete Empfehlung.

Bewertung vom 26.05.2025
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


ausgezeichnet

In Es kann so schön sein, das Leben lädt Alexander Oetker zu einer wohltuenden Auszeit ein – dorthin, wo Lebensfreude, Gelassenheit und Gemeinschaft nicht bloß Ideale, sondern gelebter Alltag sind. Der erfahrene Korrespondent und Bestsellerautor erzählt in angenehm leichtem Ton von der Kunst, das Leben mehr zu genießen, sich weniger zu hetzen – und dabei die kleinen Momente des Glücks nicht aus dem Blick zu verlieren.
Mit persönlichen Beobachtungen, einfachen Einsichten und einem sympathisch unaufgeregten Stil gelingt es Oetker, das Dolce-Vita-Gefühl greifbar zu machen. Besonders schön: Die atmosphärischen Beschreibungen des südlichen Lebensgefühls werden ergänzt durch konkrete Impulse und Rezepte, mit denen man sich ein Stück mediterranen Alltag nach Hause holen kann – sei es durch gutes Essen, bewusste Pausen oder das bewusste Zusammensein mit anderen.
Zwar bleibt offen, ob sich dieses Lebensmodell eins zu eins in den deutschen Alltag übertragen lässt, doch gerade darin liegt der Reiz: Das Buch ist kein Ratgeber im klassischen Sinn, sondern vielmehr eine Einladung zum Innehalten, Reflektieren.

Es kann so schön sein, das Leben ist ein inspirierendes Wohlfühlbuch, das mit Leichtigkeit motiviert, den Blick für das Schöne zu schärfen. Ideal für alle, die dem hektischen Alltag ein Stück mediterrane Wärme entgegensetzen wollen.

Bewertung vom 26.05.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

In Eine Welt nur für uns entwirft Claire Deya ein dichtes und vielschichtiges Panorama der letzten Kriegstage im Süden Frankreichs – einer Zeit, in der das Töten zwar endet, aber die Wunden noch lange nicht verheilt sind. Sie erzählt von Menschen, die nach dem großen Bruch eine neue Welt suchen: zwischen Misstrauen und Hoffnung, zwischen Erinnerung und Aufbruch.

Im Zentrum stehen die Minenräumer – französische Freiwillige und deutsche Kriegsgefangene, die gemeinsam das Land von Millionen Sprengsätzen befreien. Deya schildert ihre gefährliche Arbeit mit beeindruckender Klarheit, aber vor allem mit Empathie. Die Männer werden nicht als Soldaten, sondern als verletzliche Menschen gezeichnet – ein Blick, der gerade heute von großer Bedeutung ist.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven: Vincent, ein geflohener Kriegsgefangener, sucht nach seiner verschwundenen großen Liebe. Saskia, die einzige Überlebende einer jüdischen Familie, ringt um ihren Platz in einer Gesellschaft, die Tätern zu oft Vergebung schenkt, während die Opfer sich mit Verlust und Verrat auseinandersetzen müssen. Und dann ist da Fabien, ein Résistance-Kämpfer, der lernen muss, seinen Hass zu hinterfragen. Deya verwebt diese Geschichten zu einem glaubwürdigen und bewegenden Erzählteppich.

Eine Welt nur für uns ist nicht nur ein Stück eindrücklich erzählter Zeitgeschichte, sondern ein Roman über das Menschsein in Extremsituationen – und darüber, was danach kommt. Für alle, die historische Romane mit Tiefe, Relevanz und erzählerischer Kraft suchen, eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 27.04.2025
Montell, Amanda

Das Zeitalter des magischen Zerdenkens. Notizen zur modernen Irrationalität


sehr gut

Wenn Fakten keine Rolle mehr spielen

In Das Zeitalter des magischen Zerdenkens nimmt Amanda Montell uns mit auf eine ebenso kluge wie unterhaltsame Reise durch die Irrationalitäten unserer Zeit. Sie zeigt, wie schnell sich alternative Wahrheiten in unseren Köpfen festsetzen – ob durch Social Media, Gruppendynamik oder schlichtes Wunschdenken. Besonders spannend: Niemand bleibt verschont, ob Influencer, Hobby-Coaches oder selbsternannte Gesundheitsgurus.

Montell schreibt mit einer Mischung aus Witz, Schärfe und klugen Beobachtungen. Ihre Argumentation ist manchmal bissig, aber immer auf den Punkt und gespickt mit persönlichen Anekdoten sowie fundierten Studien. Gerade diese Mischung sorgt dafür, dass man sich beim Lesen immer wieder ertappt fühlt – und gleichzeitig richtig Spaß dabei hat.

Auch wenn ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte, ist das Buch eine echte Empfehlung. Es regt zum Nachdenken an, lässt einen die eigene Mediennutzung kritisch hinterfragen und schafft es, ernste Themen leichtfüßig zu vermitteln.

Perfekt für alle, die Lust haben, sich und ihre Umgebung mit einem Augenzwinkern, aber auch mit einem schärferen Blick zu betrachten

Bewertung vom 16.04.2025
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


ausgezeichnet

Dieser Roman hat mich auf eine tiefgründige Reise mitgenommen.
Im Mittelpunkt steht Mimo, der als alter Mann auf sein Leben zurückblickt – ein Leben, geprägt von Armut, Krieg und der Leidenschaft für die Bildhauerei. Schon früh zeigt sich sein außergewöhnliches Talent, doch der Weg zur Anerkennung ist mühsam, vor allem in einem Italien, das vom Faschismus erschüttert wird.
Besonders berührend ist seine Verbindung zu Viola – eine zarte, komplizierte Beziehung, die ihn über Jahrzehnte begleitet, mal nah, mal fern, aber nie belanglos.
Die Figuren sind lebendig und glaubwürdig gezeichnet. Der Autor verbindet persönliche Geschichte und Zeitgeschehen mit großer sprachlicher Eleganz.
Die wechselnden Zeitebenen verleihen der Erzählung Tiefe, ohne den Lesefluss zu stören.
Ein fein komponierter, poetischer Roman, der lange nachhallt.

Bewertung vom 19.03.2025
Behm, Martina

Hier draußen


sehr gut

Mit Hier draußen zeichnet Martina Behm ein vielschichtiges Porträt des modernen Landlebens. Im Mittelpunkt steht ein Ehepaar, das von der Stadt aufs Land zieht – voller Erwartungen an ein einfacheres, harmonischeres Leben. Doch schnell zeigt sich: Das Dorf hat seine eigenen Regeln, Traditionen und Geheimnisse.
Statt eines klassischen Plots entfaltet der Roman ein Mosaik aus Schicksalen. Alteingesessene Bauern kämpfen mit harter Arbeit und Einsamkeit, Zugezogene suchen Anschluss, und zwischen ihnen steht eine Frau, die den Balanceakt zwischen Familie, Job und Anpassung meistern muss.
präziser Schreibstil und ihre feine Beobachtungsgabe machen das Buch zu einem eindringlichen, leisen Leseerlebnis. Manches hätte etwas straffer erzählt sein können, doch insgesamt überzeugt Hier draußen als atmosphärischer Dorfroman mit Tiefgang.

Bewertung vom 19.03.2025
Unkari, Arttu

Super-Dad und die explodierende Kacke


sehr gut

Super-Dad und die explodierende Kacke ist ein verrücktes Leseabenteuer voller Chaos und Humor. Der Titel wirkt beim ersten Lesen zwar komisch, aber verbirgt eine richtig witzige Geschichte mit viel schrägem Humor und liebenswerten Figuren!
Super-Dad hält sich für den besten Polizisten, ist aber eine einzige Katastrophe. Zum Glück gibt es seine clevere Tochter Oona, die mit ihrem Freund Eeli und einer ständig meckernden Oma das Chaos in den Griff bekommt.
Das Buch steckt voller ironischer Anspielungen auf Erwachsene, die ältere Kinder und mitlesende Eltern besonders amüsieren. Die kurzen Kapitel und Illustrationen erleichtern den Lesefluss, sodass man von Seite zu Seite weiterliest, um die nächste witzige Situation zu lesen!
Fazit: Ein schräges Lesevergnügen für Kinder ab dem Ende der Grundschulzeit, die verrückten Humor mögen.