Als die Fotografin Ruth 1967 schwanger wird, verschwindet ihr geliebter Tom spurlos. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als aus Ostberlin zu ihrem Onkel Arthur an die Elbe zu gehen und um Unterschlupf zu bitten. Sie lernt Hannah kennen und Frieda. Frieda, die seit Jahren mit Arthur befreundet ist. Ruths Tochter Jule kommt zur Welt und wächst mit Hannahs Sohn Andi mit einer engen Freundschaft auf. Alle rechnen damit, dass die beiden heiraten, da bricht Jule auf, um ihren Vater Tom zu suchen, von dem es seit dem Verschwinden keine Spur gibt. Sie verfolgt Hinweise bin nach New York und schreibt Andi von überall her Postkarten. Immer beginnen sie mit den Worten ihres Lieblingskinderspieles. Ich sehe was, was du nicht siehst...Andi kann seine grosse Liebe nicht vergessen und hofft auch nach Jahren noch, dass sie zu ihm zurück kommt. Wird Jule Tom finden? Wird sie zu Andi zurück kommen?
Zauberhaft - Schon das Cover zeigt es: der Regenbogenfisch ist in Gefahr durch ein Fischernetz. Das Buch ist, heute wie vor 25 Jahren, als meine Kinder ihn liebten, wunderschön gestaltet. Doppelseitige Bilder, schön gestaltete Motive und immer die silbernen Schuppen des Regenbogenfisches. Einige der anderen Fische haben einzelne Silberschuppen. Ich glaube mich zu erinnern, dass der Regenbogenfisch die mal an seine Freunde verschenkt hat. Es wird über die Gemeinschaft der Fische erzählt, aber auch über die Zerstörung von Meeresboden, Pflanzen und Korallen durch Schleppnetze. So werden die ganz Kleinen schon auf den Schutz der Meere und die Gefahren für die Unterwasserwelt aufmerksam gemacht. Schön, dass Marcus Pfister die Geschichten vom Regenbogenfisch und seinen Freunden weiter schreibt. Ein wunderbares Buch für die nächste Generation. Und mich als Oma.
Das fröhliche Cover der drei jungen Frauen am Meer könnte nicht gegensätzlicher sein als der Inhalt dieses bewegendes Buches. Birgit ist eine junge Krankenschwester, die sich freiwillig zu Dienst im Krankenhaus meldet und so in Kontakt kommt mit ukrainischen Zwangsarbeiterinnen, die unter schlimmsten Bedingungen in der Fischfabrik arbeiten müssen. Sogar Schwangere werden nicht geschont. So lernt sie Nadia und Daria kennen und versucht zu helfen. Daria kann sie nicht retten, aber für Nadia kann sie etwas tun. Ebenso für den Russen Sascha, in den sie sich verliebt, den sie doch ziehen lassen muss. Birgit gerät in den Widerstand, wird geschnappt, gefoltert und gibt doch nicht auf, wird zur Agentin. Hier kann man sehr anschaulich miterleben, wie Traumata entstehen, wie junge Leute im Krieg einen ganz anderen Weg gehen als geplant, wie Freundschaften entstehen und Leben retten können. Das Buch hat mich sehr bewegt und beeindruckt.
Das Cover gefällt mir sehr gut und während des Lesens merkte ich, wie gut es wirklich zu der Geschichte passt. Dorothy kam als junge Lehrerin um 1900 in das Dorf in Cornwall, wo das Leben zu dieser Zeit geprägt ist von Arbeit, Zurückhaltung, Ernsthaftigkeit, Geheimniswahren. Da sie von ihrer Mutter gelehrt wurde, Gefühle zu verbergen, gilt sie im Dorf als hochnäsig und distanziert. So bleibt sie immer eine Außenseiterin, auch als sie heiratet und ihren Sohn Moses bekommt. Moses verschwindet eines Tages bei einem Sturm spurlos. Als ein kleiner Junge nach einem Sturm an den Strand gespült wird, findet ihn der Fischer Joseph und bringt ihn in Sicherheit. Die Dorfbewohner sind geschockt, gleicht er doch dem vor Jahren verschwundenen Moses aufs Haar. Er kommt schließlich zu Dorothy, die sich um ihn kümmern will, bis seine Elten gefunden sind. Ich habe eine mysthische Geschichte um das Verschwinden von Moses, erwartet, aber es geht um Gefühle und die Aufarbeitung alter Verletzungen und Geheimnisse. In Heute und Früher wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das Buch hat mich sehr berührt.
Künstliche Intelligenz bringt die Welt zum Stillstand - Was kann man noch glauben, wenn man seinen Augen und Ohren nicht mehr trauen kann? Ein KI-generierter Virus hat alle modernen Medien infiziert. Terroranschläge, Unfälle, Tod eines Kindes....alles erscheint real und führt zu schrecklichen Szenen. Weltweit tun sich Spezialisten zusammen und versuchen, diesen Virus zu eliminieren. Mit Block, Stift und Kurieren zu kommunizieren ist der einzige Weg, bis schließlich Telex, Fax, analoge Telefone und Funkamateure zum Einsatz kommen. Derweil versucht Valentine seine verschwundene Schwester in Irland zu finden und die Japanierin Seiko ist auf der Suche nach ihrem verschollenen Freund, dem Hacker Akira. Es gibt schreckliche Zwischenfälle und viele Wissenschaftler verlieren ihr Leben. Dann scheint die Idee eines weltweiten "Resets" als einzige Lösung, den Virus zu besiegen. Es bleiben nur wenige Tage, alle Staaten zu einen. Ob das funktionieren kann? Superspannend!
Inga lebt mit ihrer Mutter Ravdna und ihrer Tante Anne das ärmliche, tradtionelle Leben der Ureinwohner in Lappland. Im Sommer wandern sie mit ihren Rentieren ins Sommerland an einem See, im Winter zurück ins Winterquartier. Sie leben vom Anfertigen von Kunsthandwerk wie Schuhen und Brieföffnern und von der Fischerei. Das Leben ist einfach und hart, aber sie kennen es nicht anderes und sind zufrieden. Dann wird ihr Dorf geflutet und sie verlieren ihre Hütten und das Wenige, was sie besessen haben. Die Regierung baut einen Staudamm zur Energiegewinnung, ohne den Bewohnern des Dorfes eine Entschädigung oder eine andere Unterkunft zu stellen. Das passiert mehrmals. Ravdna versucht, einen Kredit zu bekommen, um ein Haus zu bauen und sesshaft zu werden. Aber das wird abgelehnt, sie sei als Frau nicht geschäftsfähig und müsse das Leben des wandernden Volkes führen. Aber sie gibt nicht auf.
Das Buch ist etwas schwierig zu lesen, aber sehr stimmungsvoll. Viele Wörter wie Toftkote, Gákti, Fjäll, joiken und immer wieder eingestreute wörtliche Rede hätten eine Übersetzung gebraucht. Auch die fremden Namen machen es nicht ganz einfach. Aber das Leben dieser einfachen Leute berührt.
Das Cover passt schon sehr gut zum Thema. Verschiedene Schriften, Farben, mittendrin eine meditierende Frau. Der Klappentext verspricht ADHSlerinnen-freundliche Textportionen und ausser Hintergrundwissen auch Anleitungen und Strategien für den Alltag. Das ist genau das, was ADHS-Betroffene brauchen. Keine langatmigen Texte und langweilige Ausführungen.
Als Betroffene habe ich mich fast überall wiedererkannt und einige neue Erkenntnisse gewonnen. Z.B.: Der immer wieder auftretende Social Overload, den ich mir nie erklären konnte, hat jetzt eine Erklärung und hat auch mit ADS zu tun. Es gibt gute Tipps gegen fast alle auftretenden Situationen wie Overthinking, Skills für Überforderungssituationen und sogar Meditationen für schnell gelangweilt. Wie versprochen, alles in gut verdaulichen Portionen. Ich habe schon einige Tipps für mich ausprobiert und einiges notiert für später. Dieses Buch werde ich immer wieder zur Hand nehmen. Sehr zu empfehlen!
Habe mitgelitten von der ersten bis zur letzten Seite. Was für ein Leben für Lydia und ihre Familie!
Das Buch beginnt, wie alle Bücher von Hera Lind nach realem Vorbild, in der Schreibwerkstatt in Heras Haus. Hier trifft sich der größte Teil der noch lebenden Familie und erzählt schon mal, dass Lydia mit 90 Jahren ihre Lebensgeschichte in den Computer eingetippt hat.
Um jeden Preis - um jeden Preis zusammen bleiben, niemanden zurücklassen, das ist das Mantra der Familie von Lydia, die im zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter und den Geschwistern aus der Ukraine fliehen muss, nach Deutschland zurück will, dann aber nach Sibirien verschleppt wird. Nicht zu fassen, wie die Familie dort 12 Jahre bei bis über minus 50 Grad lebt. Ständig frierend, misshandelt, am Verhungern. Lydia heiratet Thomas, was aber eine große Enttäuschung wird. Sie bekommt acht Kinder, zwei erfrieren und der grosse Traum bleibt, den Vater, der lange verschollen war, in Deutschland wieder zu sehen. Grossartiges Buch!
Das Cover hat mich nicht angesprochen, aber der Klappentext um so mehr.
An den Vater kann sich Hanna gar nicht erinnern, die Mutter starb, als sie vier war.
Nach dem Tod der Mutter wird Hanna und ihre Schwester Liese von der Halbschwester Rose aufgezogen. Es gibt noch eine Halbschwester Margarethe.
Rose hat einen Blumenladen und Hanna liebt es, Blumen zu binden, Sträuße zusammen zu stellen und es tut ihr sehr leid, dass sie den Blumenladen im Krieg aufgeben muss. Aber ihre Liebe zu Blumen bleibt und später als sie ausgebombt wurden, schafft sie es noch, kleine Blumen in die Behelfswohnung zu stellen.
Sie heiratet, bekommt Kinder, lässt mehrere abtreiben, weil sie es einfach nicht mehr schafft, noch mehr Kinder durch zu bringen, zumal ihr Mann mit einem Bein aus dem Krieg zurück kam und ihr mehr Belastung als Hilfe ist. Relativ emotionslos wird Hannas Geschichte erzählt. Mich hat das Buch sehr berührt.
Dieses Buch hat mich zutiefst berührt. Vor vielen Jahren habe ich selbst im Altenheim gearbeitet und das war, im Gegensatz zu heute , ein familiäres, gutes Zusammenleben. Es hat sich viel verändert und Jim zeigt sehr deutlich auf, was im Argen liegt. Und wie man den alten Menschen eine gute Zeit ermöglichen kann.
Jim ist noch jung und auf der Suche nach sich und seinem Job. Da landet er als Alltagsbegleiter auf einer Demenzstation und merkt, dass er hier genau richtig ist. Frau Tippelkamp steht für die vielen Bewohner, die auf Zuwendung und Verständnis positiv reagieren. Viele Situationen können mit Humor gerettet werden und Jim bemerkt ganz richtig: Es muss sehr viel weniger gemeckert und viel mehr gelacht werden. Jim lässt sich dann doch zum Altenpfleger ausbilden und wird später Wohnbereichsleiter und Pflegedienstleiter. Er kann so mehr bewegen, vermisst aber auch die Arbeit am Bett. Altenpflege kann so positiv sein! Jeder, der mit alten Menschen zu tun hat, sollte dieses Buch lesen.
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