Das Buch behandelt die Passagen im Talmud, bzw. in den beiden Talmudim und teilweise noch in sonstiger rabbinischer Literatur, welche Jesus erwähnen. Dabei werden auch Texte berücksichtigt, bei denen umstritten ist, ob Jesus gemeint ist. Angerissen werden auch textgeschichtliche und Zensurfragen. Fundiert, gründlich und gut durchdacht.
Wohl die beste und vollständigste Ausgabe apokrypher Evangelien in deutscher Sprache. Vorangestellt ist eine recht umfassende allgemeine Einleitung. Die einzelnen übersetzten Quellen sind auch jeweils mit nützlichen Besprechungen gängiger Einleitungsfragen etc. versehen. Der sehr kleine Druck in den Nichtquellenteilen ist etwas anstrengend. Der erste Band einer neuen und erweiterten Bearbeitung ist zwar bereits erschienen, ist aber sehr teuer und die anderen Teile stehen noch aus.
Konferenzband inkl. Mitschrift einer Teilnehmerdiskussion. Die Ausrichtung und Argumentation der einzelnen Autoren ist sehr unterschiedlich, gemeinsam ist ihnen, dass sie das Johannesevangelium anders einordnen als üblich. Vertreter der konventionellen Sichtweise kommen aber auch zu Wort.
Das Buch behandelt die Zeit des Zweiten Tempels und etwas darüber hinaus. Keine umfassende Darstellung, sondern ein knapper Abriss für einen guten Überblick.
Fundiert und umfassend. Hilfreiche Beiträge zu quasi allen antiken christlichen Autoren und Werken, jeweils mit Listen zu weiterführender Literatur. Qualitativ hochwertig verarbeitet.
Wie Titel und Untertitel schon verraten, stellt Kruger einige in der Forschung mehr oder weniger als gesichert geltende Annahmen zum neutestamentlichen Kanon in Frage. Anhand erneuter Quellenanalyse kommt er zu ganz anderen Schlüssen als den weit verbreiteten, wenn es um Themen geht, wie beispielsweise, ob das frühe Christentum mündliche Überlieferung höher schätzte als schriftliche Quellen, oder ob die Autoren des Neuen Testaments ihre Texte den etablierten heiligen Schriften hinzufügen wollten (die erste Frage verneint er, die zweite bejaht er wenigstens zum Teil). Wer eben an der Kanonfrage interessiert ist, dem wird auch dieses Buch nicht unnütz sein.
Das Büchlein bietet als Nachdruck der Erstausgabe den hebräischen Text des Sefer Jezira/Buchs der Schöpfung mit samt deutscher Übersetzung. Dazu gibt es eine ausführliche Einleitung, sowie umfangreiche Anmerkungen zu Fragen der Textkritik, Übersetzung, des Inhalts bzw. der Deutung sowie der Forschungsgeschichte. Die Ausgabe ist von 1894 und damit natürlich nicht mehr ganz auf der Höhe des aktuellen Forschungsstands, das macht aber wohl für die meisten Leser nichts. Goldschmidts erstaunliche Ansicht, das Buch stamme noch aus vorchristlicher Zeit (u.a. auf S.12-13), wird heute wohl nur von wenigen geteilt.
Geradezu erheiternd ist seine teils angriffslustige Auseinandersetzung mit Forschungskollegen – ein paar Kostproben:
„Meyer bemerkt ganz naiv...“ (S. 84), „Meyer [...] schreibt hierüber viel Unsinn zusammen...“ (S. 91), „Dass Grätz in seinen kritischen Studien oft sein mangelhaftes Verständnis des von ihm behandelten Textes verräth und aus Missverständnis Resultate folgert, gehört nicht zu den Seltenheiten;“ (S. 84), „Meyer bemerkt ‚ich verstehe אמש und ihre Grundbuchstaben‘, dies beweist aber, dass er nichts versteht.“ (S. 86).
Selbst vor Scherzen auf Kosten des Nachnamens anderer Kommentatoren schreckt der Autor nicht zurück:
„Grätz, der eine besondere Vorliebe hat Alles zu g r ä c i s i r e n (wahrscheinlich eine Folge seines Namens)...“ (S. 91)
Vielleicht ist die scharfe Polemik auf Goldschmidts jugendlichen Eifer zurückzuführen, er war bei Abfassung des Werkes nämlich erst zarte 22 Jahre alt.
Seine Übersetzung ist sehr direkt und lesbar. Auf S. 49 müsste es unter II. anstelle von „und drei einfache“ korrekt „und zwölf einfache“ (ושתים עשרה פשוטות) heißen. Die Übersetzung ist insofern unvollständig, dass Goldschmidt Teile, die er für spätere Zusätze hält, zwar in den hebräischen Text aufnimmt, in der deutschen Übertragung aber übergeht.
Übrigens spricht er sich energisch gegen kabbalistische Interpretationen des Buches aus – diese seien „Spielereien“ (S. 42), eine „Illusion“ (S. 14), das Buch werde hierfür „missbraucht“ (S. 13), auch gnostische Deutungen seien „Illusionen und Träume“ (S. 17). Somit lehnt er auch den kabbalistischen Baum der 10 Sefirot ab – solche Darstellungen seien „Albernheiten“ (S. 17). Daher überrascht es doch, dass der Verlag – der Werbung am Ende des Buchs nach zu urteilen wohl auf Esoterik spezialisiert – eben diesen Baum auf dem Cover platziert hat!
Apropos Cover, der hebräische Titel lautet hier ספד יצידה/Sefed Jezida anstatt richtig ספר יצירה/Sefer Jezira, da ר mit ד verwechselt wurde – ein verzeihlicher Fehler, aber doch erwähnenswert.
Insgesamt jedenfalls sehr brauchbar.
Bewertung vom 14.12.2021
herausgegeben von Wilhelm Schneemelcher. Von Edgar Hennecke begr. Sammlung
Standardwerk - Quellen in deutscher Übersetzung mit Einleitungen und Anmerkungen. Manche Quellen sind leider nur auszugsweise enthalten - so z.B. die Pseudoklementinen. Der teils sehr kleine Druck kann stören. Trotzdem ein sehr guter Band.
Eine kompetent präsentierte und sehr gut lesbare Übersicht zum antiken Christentum. Dabei steht mehr das Leben antiker Christen im Fokus als die erhaltene Literatur.
Hervorragendes Buch über den neutestamentlichen Kanon - es sei jedem, der an diesem Thema interessiert ist, wärmstens empfohlen. Es gibt vielleicht kein besseres Buch hierzu. Eine deutsche Übersetzung exisitiert übrigens auch.
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