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cho-ice
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Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2025
Downs, Annie F.

Wo ist Tim jetzt?


ausgezeichnet

Dieses Bilderbuch „für Familien in Zeiten der Trauer“ ist etwas Besonderes. Sehr einfühlsam und wunderschön bebildert erzählt es die Geschichte von Sam und Tim.

In Sams Familie herrscht große Freude: Seine Eltern bekommen ein Baby. Es soll ein Junge werden und Tim heißen. Sam stellt sich vor, wie viel Spaß er mit seinem kleinen Bruder haben wird. Doch dann passiert etwas – die Ärzte stellen fest, dass Tim sehr krank ist und nicht lange leben wird. Kurz nach seiner Geburt stirbt Sams kleiner Bruder. Und Sam fragt sich: Wo ist Tim jetzt?

Er hört, dass Sam nun bei Gott im Himmel ist und fragt sich, wie es ist dort zu sein. Er stellt sich vor, wie sein kleiner Bruder dort Fahrrad fährt, mit Jesus ein Buch liest, mit Tieren spielt, in Pfützen hüpft, auf Bäume klettert, … Manchmal ist er traurig, weil er wünschte, sein kleiner Bruder wäre bei ihm. Doch er spürt: Gott ist nicht nur im Himmel, sondern auch bei ihm.

„Wo ist Tim jetzt?“ ist wirklich nicht nur ein Kinderbuch, sondern ein Familienbuch. Es schenkt Trost mitten in der Trauer um ein still geborenes oder sehr früh verstorbenes Kind – und zwar nicht nur den Geschwistern, sondern auch Eltern, Großeltern, Freunden, weiteren Angehörigen … Es kann eine wunderbare Hilfe sein, um miteinander ins Gespräch zu kommen und enthält neben einem kurzen Nachwort für Eltern ein Foto der Familie, die für die Geschichte von Sam und Tim Pate stand.

Das Einzige, was mich etwas irritiert hat, war, dass die Frage aus dem Titel „Wo ist Tim jetzt?“ immer wieder mal im Buch auftaucht und für mich nicht immer ein klarer Zusammenhang erkennbar war. Darauf hätte man für die deutsche Ausgabe auch verzichten können. Aber da es ein Vorlesebuch ist, fällt dies nicht ins Gewicht – man kann die Frage ja einfach weglassen.

Fazit: Ich empfehle dieses hochwertige Bilderbuch wärmstens, auch für alle, die trauernde Familien und Kinder begleiten.

Bewertung vom 19.08.2025
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.3


sehr gut

Schick sieht er aus – der dritte Band der Erebos-Reihe in der Farbschnitt-Edition, keine Frage. Doch hält das Äußere, was es verspricht? Meinem Eindruck nach: größtenteils ja.

Wer „Erebos“ noch nicht kennt, sollte nicht mit diesem Buch starten. Man braucht etwas Vorwissen, weil nicht mehr alles erklärt wird, was das Spiel „Erebos“ ausmacht, das in allen Büchern die unbestreitbare Hauptrolle spielt. Obwohl Band 1 bereits 2010 erschienen ist, habe ich ihn erst vor ca. zwei Jahren gelesen, Band 2 übersprungen und nun direkt bei Band 3 weitergelesen. Mein Fazit: kein Problem. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, man erfährt ein wenig davon, was in Band 2 passiert ist, aber letztlich ist es für Band 3 nicht so relevant.

Keine Frage: „Erebos 3“ ist spannend, sehr gut geschrieben und ein wirklich, wirklich gutes Jugendbuch. Man leidet, hofft, bangt und rätstelt mit der menschlichen Hauptfigur Nick Dunmore mit und das Finale verdient seinen Namen. Ein Stück kluge Gesellschaftskritik schwingt auch mit, aber nur am Rande. Mir hat außerdem gefallen, dass in diesem Jugendbuch Sex oder sexuelle Orientierung mal keine Rolle spielen – meiner Meinung nach braucht man keine spicy Szenen oder eine queere Nebenfigur, um ein gutes Buch zu schreiben.

Ursula Poznanski ist zurecht Bestsellerautorin und hat mit „Erebos 1“ einen modernen Jugendklassiker geschaffen. Doch was „Erebos 3“ in meinen Augen fehlt, ist der Wow-Effekt, das Neue, Bahnbrechende von Teil 1. Das neue Buch einer Autorin muss sich auch immer mit dem messen, was sie vorher geschrieben hat. Deshalb ist „Erebos 3“ meinem Empfinden nach letztlich ein sehr gutes Jugendbuch, das sich würdig in die Reihe einfügt, aber nicht mehr als ein Buch für Erebos-Fans.

Bewertung vom 14.08.2025
Binkert, Hermann

Wie Deutschland tickt


sehr gut

Was kommt dabei heraus, wenn der Leiter eines renommierten Meinungsforschungsinsituts darüber schreibt „Wie Deutschland tickt“? Meinem Eindruck nach ein Buch, das viel mehr enthält als nur Zahlen und Statistiken, und sich wirklich zu lesen lohnt.

„Wie Deutschland tickt“ ist gegliedert in 3 Teile: Meinungsforschung, Meinungsbildung und Meinungsfreiheit. Eingerahmt wird dieser Hauptteil von einem Vorwort und einem Nachwort bzw. Plädoyer mit dem Titel „Mehr Mut zum Meinungsstreit“. Das Cover ist ein echter Hingucker – ein kräftiges Gelb, mit einem ausgestanzten Deutschland auf dem Titel und auf der Seite dahinter eine weiße Uhr auf schwarzem Grund. Catchy, genauso, wie es sein muss.

Darüber hinaus enthält das Buch viele bunte Grafiken, die die vielen Zahlen und Gegenüberstellungen verdeutlichen und den Text auflockern. Das ist auch wirklich nötig, denn das Kapitel 1.4 „Wie die Deutschen ticken“ erstreckt sich über mehr als 130 Seiten und ist bisweilen etwas trocken, obwohl darauf geachtet wurde, abwechslungsreiche Formulierungen zu verwenden. Doch es lohnt sich, durchzuhalten, denn die Einordnung der Zahlen ist das eigentlich Spannende. Mir hat sehr gut gefallen, wie viele Entwicklungen und Prägungen der deutschen Gesellschaft geschichtlich eingeordnet werden, ohne dabei in eine Bewertung zu gehen.

Überhaupt: Seine eigene Meinung bringt Hermann Binkert meinem Empfinden nach sehr dosiert in das Buch ein, bekennt sich dabei aber klar zu seinem christlichen Glauben und einem eher konservativen Profil. „Nach meiner festen Überzeugung ist Meinungsbildung noch wichtiger als Meinungsforschung“, sagt der Autor an einer Stelle, und das nimmt man ihm nach dem Lesen dieses Buches ab. Sehr gut gefallen hat mir, wie Binkert den Bereich „Wissenschaft“ und „die Kirchen“ für die Meinungsbildung einordnet. Und auch sein Plädoyer am Ende des Buches empfand ich als sehr wertvoll, denn er macht zum einen Mut zur eigenen Meinung und gleichzeitig auch zum Kontakt mit Andersdenkenden.

Mir wurde durch „Wie Deutschland tickt“ die Wichtigkeit und der Wert von Umfragen unter den Wahlberechtigten neu deutlich und bewusst. Es ist ein Buch für politisch interessierte Menschen, für politisch Aktive und auch für Entscheidungsträger im Allgemeinen. Ich wünsche ihm weite Verbreitung.

Bewertung vom 19.06.2025

Talk-Box Vol. 21 Bibel


sehr gut

Vorab: Ich bin ein Fan der Talk-Boxen, habe sie bereits verschenkt und für mich selbst gekauft. Die neueste Ausgabe zur Bibel hat bei mir allerdings gemischte Gefühle ausgelöst.
Zuerst das Positive:
+ Es gibt – wie immer – viele spannende Kategorien zum Thema, darunter hier z. B. „Beziehungsstatus Bibel und ich“, „Was wäre wenn …“, „Tierisches“, „Kulturspur“ und viele mehr.
+ Es gelten die üblichen Spielregeln: Alles kann, nichts (und besonders niemand) muss. Es soll zum Miteinander-Reden animieren, nicht dazu, dass sich jemand unwohl fühlt. Wer eine Frage nicht beantworten möchte, muss es nicht.
+ Es werden viele Spielvarianten vorgestellt.
+ Die Box ist einfach schick und edel – super zum Transport und zur Aufbewahrung der Karten.
Nun die Nachteile:
-Das Thema „Bibel“ ist sensibel, je nach Frömmigkeitsstil und Hintergrund. Manche christlichen Anwender könnten sich allein schon von Kategorien wie „Schwer zu glauben“, „Will ich das?“ oder „Schaffen wir das?“ angegriffen fühlen. An manchen Punkten provoziert und polarisiert diese Fragenbox für meinen Geschmack zu viel.

-Die QR-Codes auf den Karten werden nicht erklärt. Mit ihnen gelangt man lediglich zu den angegebenen Bibelversen, die aber teilweise schon vollständig auf den Karten abgedruckt sind. Sie haben also keinen Mehrwert, aber man erwartet das als Anwender und ist daher erst mal verwirrt.

-Bestimmte Fragen sprechen eher ein älteres, akademisch gebildetes Klientel an. Mit manchen Sprichwörtern und Formulierungen können z. B. Konfis nicht so viel anfangen. Es ist daher punktuell eher ein Spiel für Erwachsene. Schade – hier hat man Potenzial verschenkt, finde ich.

Fazit: Insgesamt überwiegt das Positive, daher von mir 3,5 bzw. aufgerundet 4 Sterne. Ich würde die Box jedoch nicht ungeprüft in jeder Kleingruppe, Altersgruppe oder Kirche einsetzen. Um sie gewinnbringend zu nutzen, sollte man sie ggf. entschärfen.

Bewertung vom 15.06.2025
Holfeld, Christian

Waldläufer, Kluft und Knoten knüpfen


ausgezeichnet

„Pfadfinder-Ideen für alle Altersgruppen“ verspricht der Untertitel dieses Buches – und genau das enthält „Waldläufer, Kluft und Knoten knüpfen“ von Christian Holfeld auch. Der Autor hat selbst jahrelange Pfadfinder-Erfahrung und sich zudem Unterstützung vieler Kolleginnen und Kollegen geholt, die das Buch spannend und abwechslungsreich machen.

Es gibt einen kurzen „Theorie-Teil“ – gerade mal 10 Seiten stark – und einen ausführlichen praktischen Teil mit insgesamt 24 Gruppenstunden-Ideen. Dieser praktische Teil ist eine wahre Fundgrube und unheimlich wertvoll für erfahrene und noch-nicht-so-erfahrene Gruppenleiter. Auf einen Blick sieht man, was vorzubereiten ist, für welches Alter sich der Stundenentwurf eignet, auf welche Bibelstellen sich der geistliche Impuls bezieht. So gut wie alles ist bereits ausformuliert und es gibt zahlreiche praktische Tipps für die Durchführung.

Fazit: Ein tolles Geschenk für jeden (angehenden) Pfadfinderleiter oder allen, die sich gern mit Outdoor-Themen beschäftigen. Man kann es sich aber auch selbst kaufen. :-)

Bewertung vom 05.06.2025
Sarah Marie

Nicht mehr und nicht weniger


ausgezeichnet

Was für eine schöne Idee!

Ein Buch, das durch die 31 Kapitel der „Sprüche“ in der Bibel führt, mit Impulsfragen, Platz zum Reinschreiben, Gedichten von Sarah Marie und toller Innengestaltung von Stennie – das klingt nicht nur gut, das ist auch wirklich gut.

Ich mag das Buch der Sprüche und es ist schon länger regelmäßiger Teil meiner Bibellese. Doch „Nicht mehr & nicht weniger“ hat mir einen frischen Blick darauf geschenkt und manche Verse und Abschnitt nochmals anders hervorgehoben. Besonders gut gefallen haben mir die Tiefe der Texte und der klare Bezug zu Jesus, der sich als roter Faden durch das Buch zieht. Auch die Einführung fand ich sehr gelungen. Man merkt, dass Sarah Marie hier nicht nur ihre Gedanken teilt, sondern eine theologische Ausbildung hat und fest im Glauben verwurzelt ist.

Nicht jedes Kapitel hat mich gleichermaßen angesprochen, aber jedes hat mir gut getan und manche Sätze und Gedanken sind lange in mir nachgehallt. Die schöne Innengestaltung hat umso mehr Freude gemacht, das Buch zu nutzen und dort hineinzuschreiben. „Nicht mehr & nicht weniger“ führt in die Begegnung mit Gott und mit mir selbst - perfekt für die Stille Zeit oder Goldmomente im Alltag.

Einen halben Stern Abzug gebe ich, weil der Buchdeckel leider hübsch aussieht, aber sich sehr schnell abnutzt. Nach kurzem Gebrauch hatte er schon Macken und war stellenweise leicht eingerissen. Doch dafür können ja die Autorinnen nichts …

Von mir gibt es eine große Empfehlung. Ich hoffe, dass es nicht nur bei diesem einen Projekt der beiden Künstlerinnen bleibt!

Bewertung vom 26.05.2025
Schulze, Daniel

Die einen tragen Steine, die anderen Gold


ausgezeichnet

Dieses Buch kam für mich zur rechten Zeit.

In einer akuten Verlustsituation las ich „Die einen tragen Steine, die anderen Gold“ und es gibt kaum eine Seite, wo ich mir nichts angestrichen habe.

Ich habe mit Daniel, dem Autor, gelitten, als er seine lebensverändernde Diagnose bekam und bin mit ihm Stück für Stück durch die „Fünf Länder der Heilung“ gegangen. Dieser Prozess hat bei mir mehrere Monate gedauert und ist noch nicht abgeschlossen, aber das Buch hat mir im Mittendrin einfach gut getan.

Beeindruckt haben mich die Lebensweisheit und Glaubenstiefe, die aus den Zeilen sprechen. Beides ist das Ergebnis von durchlebtem Leid, das überwunden und gleichzeitig integriert wurde. Der Autor macht deutlich, dass unser Ziel bei einem chronischen Zustand – einer Krankheit, einem Verlust, einer Lebenssituation, die sich nicht einfach ändern lässt – niemals sein kann, diesen Zustand völlig hinter sich zu lassen. Es geht darum, sich auf den Weg zu machen, in den „Steinen“ das „Gold“ zu entdecken – als Prozess, nicht als schnelle Über-Nacht-Lösung. Dabei ist der Glaube an einen Gott, der liebt, der rote Faden, der das Buch und den gesamten Prozess durchzieht.

Besonders schön: In jedem Kapitel gibt es auch einen Teil für Angehörige, der von Daniels Frau geschrieben wurde, und eine kurze Zusammenfassung des Gelesenen.

Letztlich fehlen mir die Worte, um dieses Buch angemessen zu beschreiben. Wenn ich könnte, würde ich ihm 10 Sterne geben! Ich empfehle es wärmstens jedem, der mit einem Verlust oder einer schweren Diagnose zu kämpfen hat. Hier lässt sich Hoffnung und ein Weg zum Weiterleben finden.

Bewertung vom 10.05.2025
Böcking, Daniel

Lass mal reden


sehr gut

Ich mag Daniel Böckings Stil. Das Konzept von „Lass mal reden“ ist in meinen Augen ein Glücksfall – in kurzen, knackigen Kapiteln erklärt der gläubige BILD-Journalist brisante Themen von A bis Z, die Christen wie Nichtchristen umtreiben.

Sehr gelungen: In den meisten Fällen gelingt es ihm, die gegensätzlichen Positionen zu einem Thema gut zusammenzufassen und den gemeinsamen Nenner zu betonen.

Was ich an Böckings Büchern zu gut finde: Er schreibt über christliche Themen auf unverbrauchte, prägnante Weise und eröffnet dadurch neue Perspektiven.

Warum ich dem Buch keine 5 Sterne gebe: Manche Kapitel hätten in meinen Augen 5 Sterne und mehr verdient, z. B. „Glaube“ und „Identität“. Aber andere finde ich viel zu kurz abgefrühstückt und unausgewogen, z. B. das Kapitel „Homosexualität“. Immer da, wo sich der Autor zu klar auf eine Seite schlägt, wird es schwierig. Dafür entschuldigt er sich im Prinzip auch im letzten Kapitel und beschreibt nochmals sein Anliegen: Vorurteile abbauen. Und auf den Kern des Glaubens verweisen. Immer wieder. Daher bleibt es bei der Gesamtwertung von soliden 4 Sternen.

Wer die Bücher von Markus Spieker mag, wird auch die Bücher von Daniel Böcking mögen. Wer gerne kurze, gut geschriebene Sachbücher zu aktuellen Themen liest, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten.

Gut: regt zum Dialog an, ist nicht nur für Christen geschrieben. Perfekt auch für Suchende und um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Bewertung vom 19.04.2025
Kloft, Stefanie

Noah und der gestohlene Kirchenschatz


sehr gut

„Noah und der gestohlene Kirchenschatz“ ist der zweite (und letzte!) Spin-Off der „Windvögel“-Reihe von Stefanie Kloft, der nahezu nahtlos an „Noah und der verlassene Leuchtturm“ anknüpft.

Noah und sein Vater müssen nach den Ereignissen in Berlin in der Provinz abtauchen und Noah kann zunächst so gar nicht Fuß fassen. Als es für ihn an seiner neuen Schule brenzlig wird, findet er aber doch noch Freunde – und ist direkt wieder mittendrin in einem Kriminalfall. Denn der Vater von einem Mädchen aus seiner neuen Clique wird verdächtigt, den Kirchenschatz geklaut zu haben. Natürlich stellen Noah und seine Freunde selbst Ermittlungen an … und geraten nun gemeinsam in brenzlige Situationen. Doch als alles aus zu sein scheint, kommt ihnen von unerwarteter Seite Hilfe.

Wer moderne Kinder-Detektivgeschichten ohne Schimpfwörter und moralisch fragwürdige Passagen sucht, ist hier an der richtigen Adresse. „Noah und der gestohlene Kirchenschatz“ ist spannend und dank der großen Schrift sehr gut geeignet für Kinder ab der 4./5. Klasse. Meinem Empfinden nach kann diese Reihe auf jeden Fall mit den „3 Fragezeichen (Kids)“ oder „TKKG (Junior)“ mithalten und ist dabei, z. B. was den Gebrauch moderner Technik in der Geschichte angeht, topaktuell.

Mir persönlich hat der erste „Noah“-Band etwas besser gefallen, da dort der Glaube an Gott mehr zum Thema gemacht wird und die Handlung etwas schneller voranschreitet. Aber trotzdem ist „Noah und der gestohlene Kirchenschatz“ eine sehr gut geschriebene Geschichte, die allen jungen Lesern und ihren Eltern spannende Lesestunden bereiten wird.

Bewertung vom 20.03.2025
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


sehr gut

In „Das Herz kennt keine Demenz“ beschreibt Jim Ayag, alias der Pflege-Influencer @jimboy27, seinen Weg in die Altenpflege – den er früher auf keinen Fall einschlagen wollte! Wie es doch dazu kam, erzählt er unterhaltsam, launig und gleichzeitig mit viel Respekt und Empathie für seine Senioren in Pflege.

Mir war Jim vor diesem Buch komplett unbekannt und ich habe bis auf einige Freunde, die als Fachkräfte im Krankenhaus arbeiten, auch keine Berührungspunkte mit der Pflege. Mich hat vor allem das Wort „Demenz“ auf dem Titel angesprochen, da mich dieses Thema sehr interessiert und ich es für zukunftsweisend halte, wie wir als Gesellschaft damit langfristig umgehen.

Das Buch lässt sich gut lesen, ist ansprechend und locker geschrieben. Der Autor schafft es, ehrliche Einblicke in die Missstände des deutschen Gesundheitssystems zu geben, ohne dass daraus eine Abrechnung wird. Vielmehr weckt er Sympathien und zeigt, wie bereichernd die Arbeit mit alten Menschen sein kann – und ja, auch mit Demenzerkrankten. Allerdings nimmt das Thema „Demenz“ im Buch nicht so viel Raum ein, wie ich gedacht hätte (daher gebe ich einen Stern Abzug). Der Untertitel wird dem Buch schon eher gerecht – wer mehr über einen „würdevollen Umgang mit dem Alter“ in Kombination mit „Humor und Respekt“ erfahren möchte, ist hier richtig.

An einigen Stellen hat das Buch mir die Augen geöffnet und Jims proaktive Haltung, zwar nicht gleich das ganze System, aber doch seinen Einflussbereich zu verändern, finde ich absolut nachahmenswert. Ich hoffe, dass viele Menschen dieses Buch lesen werden – innerhalb und außerhalb der Pflege. Gern empfehle ich es weiter.