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Aarany
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Passionierte Leseratte

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Insgesamt 192 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2025
Benning, Anna

To Love a God / Götterlicht-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Decidium


Cover & Klappentext
Passend zu Band eins wurde auch dieses Cover kreiert. Nach wie vor erinnert es an die griechische Mythologie, deren Vibes sich auch in der Geschichte finden. Normalerweise spricht mich diese Art Darstellung nicht an, aber hier passt es.

Der Klappentext war für mich weniger relevant. Nachdem ich den ersten Band der Trilogie geradezu verschlungen habe, war es für mich keine Frage, die Fortsetzung zu lesen, sondern Gesetz. Nichtsdestotrotz nimmt er den potenziellen Leser für sich ein.


Meinung
Nach den letzten Geschehnissen ist Aurora auf der Flucht, fernab von allem, was sie kennt. Galadons Herrschaft nimmt immer düsterere Züge an. Tagtäglich werden Menschen hingerichtet.
Um dem ein Ende zu setzen, fordert ihn Colden zu einem Kampf heraus, der ein für alle Mal die Machtverhältnisse klären soll, und Aurora folgt ihm. Doch in der Stadt, in der sie sich ihr Leben eingerichtet hatte, ist sie längst nicht mehr sicher. Nur fürchtet sie weniger ihren Tod, sondern Colden, der für einen Sieg alles zerstören würde.

Der Einstieg ist mir nicht leichtgefallen. Trotz Rückblende fehlten mir zu viele Details, und das Ende war mir komplett entfallen. Hier glaube ich, dass es weniger daran lag, dass das Buch keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat, sondern dass ich es verdrängt habe, weil ich sonst die Wartezeit nicht überstanden hätte.
Trotzdem war ich irgendwann, ohne es bewusst wahrzunehmen, wieder mitten im Geschehen.

Der Fokus liegt auch in Band zwei eindeutig auf Aurora, obwohl auch Colden einige Sichtweisen erhält, wieder unterbrochen von Ausflüge in die Vergangenheit.
Nach der Veränderung von Colden war das ein kluger Schachzug, denn es ist, als würde man ihn erneut kennenlernen. Und wie sehr er sich doch von der alten Version unterscheidet.
Gerade für Aurora ist das, neben allem, was geschehen ist, nur schwer zu verkraften. Zum Glück geben ihr Bruder und die Verbündeten ihr genug Halt, sonst würde sie vermutlich untergehen. Ganz gleich wie stark sie auch sein mag. Und das ist sie. Während sie mit ihrem Dasein zu kämpfen hat, muss sie um ihr Leben bangen. Noch mehr als je zuvor.

Wie schon im ersten Teil zeigt sich Aurora auch von ihrer verletzlichen Seite. Sie kämpft und sie strauchelt, doch sie gibt nicht auf. Diese Attribute zeichneten sie von Anfang an aus, dennoch hat sie sich weiterentwickelt, was mir erst im Nachhinein aufgefallen ist. Das spricht für die Autorin, weil es schleichend geschah und perfekt in die Handlung integriert wurde.

Der Schreibstil ist gewohnt sanft, geschmeidig, mit einem angenehmen Word-Building und einem entsprechenden Tempo, das je nach Szene variiert. Anna Bennings Art, Worte zu verwenden, richtet die Konzentration auf die Handlung und sorgt für eine Fülle an Emotionen, immer unterlegt von einem gewissen Grad an Spannung.
Längen waren kaum zu finden. Aufgrund der Szenenwechsel kam es natürlich zu Beschreibungen, was, wenn es zu ausufernd geschieht, das Potenzial für Längen bietet. Aber die Autorin hat hier meist das richtige Maß gefunden.

Die Charaktere sind durch die Reihe weg gelungen. Neue tauchen auf, alte verschwinden oder werden zu einem festen Bestandteil. Doch ganz gleich, welche Rolle ihnen zugedacht wurde, sie wirken keineswegs farblos, sondern brillieren mit ihrer Präsenz. Das ist recht ungewöhnlich, weil in vielen Büchern der Fokus lediglich auf den Hauptprotagonisten liegt.

Der zweite Teil der Götterlicht Trilogie ist alles andere als ein Zwischenband, der die Handlung kaum voranbringt. Zwar finden sich hier durchaus Hintergründe, die für das Verständnis notwendig sind, aber auch unvorhergesehene Wendungen und eine Entwicklung des Plots.


Fazit
Die Fortsetzung steht dem ersten Band in nichts nach. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass sich die Spannung noch steigern könnte, aber mir war es zwischenzeitlich unmöglich, dieses Buch aus der Hand zu legen. Es nimmt einen an die Hand und entführt den Leser in ein unvergleichliches Abenteuer, was einen kaum loslässt.
Wer noch unschlüssig, dem kann ich nur raten, sich darauf einzulassen.

Ich vergebe erneut fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.12.2025
Owen, Abigail

The Things Gods Break / Schattenverführt Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Mythisch, geheimnisvoll, vereinnahmend


Cover & Klappentext
Das Cover von Band zwei gefällt mir deutlich besser, was in erster Linie mit der Farbgebung zu tun hat. Sie passt zu diesem actionreichen Teil, der an Spannung kaum zu überbieten ist. Aber auch die Detail überzeugen und sind passend zum Buch gestaltet worden.

Der Klappentext gibt zwar nicht viel her, aber wer Teil eins kennt, wird garantiert dranbleiben wollen.


Meinung
Lyra hat das Crucible überlebt, doch die Prüfungen reißen nicht ab. Nur riskiert sie hier nicht nur ihr Leben, sondern das Fortbestehen der Welt, während ihr die Zeit davonrennt.

Der Einstieg in das Geschehen ist nicht gerade leicht. Alles passiert so schnell, dass man sich kaum zurechtfindet. Insbesondere Zeitreisen sind normalerweise nicht unbedingt mein Fall, daher brauchte ich eine Weile, um alles zu sortieren.
Ich gebe zu, der Anfang hat mich etwas überfordert, daher war ich anfangs etwas enttäuscht. Zum Glück habe ich schnell den Anschluss gefunden, sodass ich einfach nur mitgerissen wurde. Damit hat nicht zuletzt der Schreibstil zu tun, der sich zu Band eins weiterentwickelt hat. Atmosphärisch, vielschichtig und eindringlich wird man durch die Story geführt, jedoch ohne die Handlung in den Schatten zu stellen.
So unberechenbar der Einstieg auch sein mochte, werden im Verlauf die Fäden zusammengeführt, sodass alles einen tieferen Sinn ergibt. Das wurde toll umgesetzt. Gerade weil hier das Risiko besteht, sich in den Nebenszenen zu verlieren.

Ich brauchte eine Weile, um mit Lyra warm zu werden, was aber in Band zwei keine Problem mehr darstellte. Sie muss erneut Stärke und Durchsetzungsvermögen beweisen. Ihr Wille und ihre Stärke sind beeindruckend.
Sie steht natürlich wieder im Fokus und besitzt eine tolle Präsenz, jedoch ohne den Nebencharakteren den Spielraum zu nehmen. So gehen sie nicht unter und können ihre Eigenheiten zeigen. Dementsprechend sind sie alles andere als blass und farblos.

Hades hingegen überzeugt mich immer noch nicht ganz. Er stellt für mich aufgrund seiner Art einen Widerspruch in sich dar. Aber darüber konnte ich hinwegsehen, denn der Plot entwickelt sich interessant weiter. Dazu kommt die rasante Geschwindigkeit, die die Spannung befeuert, obwohl das nicht notwendig gewesen wäre. Ein wenig mehr Varianz hätte der Story gutgetan, denn damit wären positive Emotionen noch besser zur Geltung gekommen, und der Leser hätte die Möglichkeit gehabt, zwischendurch etwas durchzuatmen.
Dafür finden sich kaum Längen. Selbst die Beschreibungen sind so atmosphärisch und wortgewaltig, dass ich es fühlte. Das ist schon erstaunlich.

Das Ende von Band zwei zeigt aufgrund des Cliffhangers, der beinahe schmerzhaft ist, dass es noch eine Fortsetzung gibt. Ich leide und hoffe schnellstmöglich auf Teil drei.


Fazit
Es geht actionreich weiter. Trotz der teilweise harten Kost sorgt die Autorin immer wieder durch einen Ausgleich in Form von Lyra, die mit ihrem frechen Mundwerk und ihrer dosierten Witzigkeit unterhält.
Insgesamt bin ich positiv überrascht von Band zwei, trotz des schwierigen Einstiegs. Daher kann ich nur jedem raten, der noch unschlüssig ist, sich an die Schattenverführt-Reihe zu wagen. Es lohnt sich.

Obwohl sich im Vergleich zu Teil eins immer noch einige Schwächen finden, manchmal die gleichen, manchmal andere, zeigt die Autorin hier, was in ihr steckt.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.12.2025
Marczak, Weronika Anna

Be Strong, My Pearl / The Monet Family Bd.5 (eBook, ePUB)


gut

Was es bedeutet, Hailie Monet zu sein


Cover & Klappentext
So einfach das Cover gestaltet ist, so schön ist es auch, und wie immer passend zu den anderen Bändern kreiert.

Der Klappentext war für mich weniger relevant, weil ich von Anfang an die Family-of-Secrets-Reihe gelesen habe.


Meinung
Es scheint, als wäre Camden Monet in Gefahr, also setzt Hailie alles daran, ihm zu helfen, ganz gleich was ihre Brüder davon halten.
Doch ihre leichtsinnige Handlungsweise bringt das Familienleben komplett durcheinander, sodass sie alles verlieren könnte.

Um dem Inhalt folgen zu können, ist es notwendig, die Bände von Anfang an zu lesen, da sie aufeinander aufbauen.

Erneut aus der Sicht von Hailie wird man durch das Geschehen geführt.
Da der letzte Teil mit einem Cliffhanger endete, findet man schnell wieder Anschluss. Ich hatte zumindest keine Schwierigkeiten mit dem Einstieg. Das liegt aber auch daran, dass in den vorherigen vier Büchern nicht so viel passiert ist. Die wichtigsten Punkte merkt man sich.

Der Schreibstil ist solide und überwiegend flüssig. Meines Erachtens nach sogar ein wenig besser. Allerdings schlichen sich zum Ende viele Flüchtigkeitsfehler ein, sodass einige Sätze nicht leicht verständlich waren, ganz zu schweigen von den Ungenauigkeiten diverser Beschreibungen. Aber unabhängig davon wirkt sich der Schreibstil weniger störend auf den Inhalt aus als bei den anderen Teilen.

Die Autorin setzt in diesem Band auf mehr Spannungsspitzen, die etwas mehr Tempo in die Geschichte bringen. Dennoch neigt sie weiterhin dazu, sich auf Kleinigkeiten zu verlegen, die die Handlung nicht voranbringen. Allerdings habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt, stört mich also nicht weiter. Was mich eher irritierte, waren die kleinen Zeitsprünge.

Der Band umfasst etwas über ein Jahr. Hailie ist inzwischen fast siebzehn und deutlich reifer geworden. Mittlerweile wagt sie es, ihren Brüdern ordentlich Kontra zu geben, mit mehr oder weniger Erfolg.
Obwohl sie in diesem Teil auch häufig weint, ist es insgesamt weniger geworden. Mir war das zuvor immer ein bisschen zu viel. Ein falsches Wort und sie brach in Tränen aus.
Inzwischen ist sie tougher geworden, ein wenig. Und sie erkennt, wie sehr sie ihre Brüder liebt, auch wenn sie sich nach wie vor regelmäßig über sie aufregt. Gerechtfertigt.
So viele Möglichkeiten sie auch hat, aufgrund des Reichtums ihrer Familie, desto eingesperrter ist sie auch. Und dieser Mangel an Freiheit macht ihr immer mehr zu schaffen. Gerade die Geschichte über die Mutter ihrer Brüder zeigt, was daraus entstehen kann. Damit hat die Autorin deutlich mehr Tiefe in die Geschichte gebracht.
An anderer Stelle blieb es oftmals oberflächlich, was schade ist.

Wie schon in den anderen Teilen angemerkt, gibt es auch hier einiges an ungenutztem Potenzial. Die spannenden Szenen hätten nicht vorangekündigt werden müssen. Auch der Einstieg war zeitweise unglücklich formuliert.
Zusätzliche Tiefe hätte dafür gesorgt, dass man mit Hailie mehr mitleidet.
Dennoch sehe ich Verbesserungen, weshalb ich auch die nächsten Bände lesen werde. Denn trotz der Kritik mag ich die Reihe und bin gespannt, wie es mit Hailie weitergeht.


Fazit
Es ist nach wie vor seltsam, wie sehr mich die Reihe in ihren Bann gezogen hat. Besonders seit Hailie nicht mehr ganz so naiv wirkt. Auch hier hat sie noch mal einen Entwicklungsschub gemacht, jedoch ohne ihre positiven Eigenschaften zu verlieren.

Ich bleibe dabei: Diese Reihe besitzt ihren eigenen Charme.

Diesmal vergebe ich dreieinhalb von fünf Sterne, bleibe aber bei drei, und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.12.2025
Kiefer, Lena

Royal Heist (eBook, ePUB)


sehr gut

Gerechtigkeit/Rache


Cover & Klappentext
Obwohl das Cover recht einfach gehalten ist, hat es mich sofort angesprochen und neugierig auf den Klappentext gemacht.
Dieser wiederum klang interessant. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich keine große Erwartungen an das Buch hatte.


Meinung
Bücher über die Royals inklusive diverser Verwirrungen sind an und für sich nicht neu, aber diese Geschichte hat es wirklich in sich. Meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

Darcy, eine begnadete Trickbetrügerin, ist mit ihrer Crew sehr erfolgreich, begangenes Unrecht wiedergutzumachen. Während Gerechtigkeit normalerweise Ziel der Coups sind, sinnt sie nun auf Rache. Seit die britischen Royals ihre Familie zerstörten, wartet sie auf eine perfekte Gelegenheit, die sich bietet, als eine ideale Kandidatin für Kronprinz Spencer gesucht wird. Ein Leichtes für Darcy, die in jede Rolle schlüpfen kann. Wäre da nicht Tristan, der sie permanent herausfordert und ihre Tarnung gefährdet.

Der Einstieg ist mir etwas schwergefallen, was tatsächlich mit dem Schreibstil zusammenhing, an den ich mich erst gewöhnen musste. Ich kann nur schwer beschreiben, was mich anfangs irritiert hat, aber ich stolperte über einige Sätze, obwohl das Word-Building angenehm und der Text überwiegend geschmeidig war. Zum Glück war das relativ schnell kein Problem mehr und ich konnte mich komplett auf das Geschehen konzentrieren.

Darcy war für mich als Hauptprotagonistin nicht sofort greifbar. Dank ihrer unterschiedlichen Rollen, die für die Coups notwendig sind, hat sie mit der Zeit selbst vergessen, wie sie wirklich ist. Daher ist das eindeutig gewollt. Tristan hingegen punktete sofort mit seiner sympathischen Art, ohne zu brav zu wirken. Für mich genau die richtige Mischung.
Sie bieten einen tollen Kontrast zueinander, zumindest anfangs. Aber Gegensätze finden sich nicht nur in den Protagonisten, sondern auch im Inhalt. Die Autorin hat ein unnachahmliches Gespür für witzige und spannende Szenen und weiß diese gut miteinander zu verknüpfen, während unterschwellig auch Wut und der Wunsch nach Rache schwelt. Toll umgesetzt.

Während die Geschichte voranschreitet, entwickeln sich die Protagonisten in einem nachvollziehbaren und damit glaubwürdigen Tempo. Es geschieht nach und nach, nicht sprunghaft. Das hilft, alle Beteiligten gut zu verstehen. Wobei hier noch erwähnt werden sollte, dass auch die Nebencharaktere mit ihrer Präsenz punkten, anstatt nur blass und farblos zu bleiben. Das spiegelt sich insgesamt in dem kompletten Buch wider. Es ist sehr aussagekräftig.

Wer hier vielleicht nur seichte Unterhaltung erwartet, der liegt komplett falsch. Royal Heist ist vielschichtig, überraschend, intensiv, emotional, witzig … Auch wenn das Ende etwas gemein war. Daher hoffe ich schnell auf den zweiten Band.


Fazit
Obwohl die Autorin für keine Unbekannte ist, bin ich mit ihren Büchern nicht weiter vertraut. Eine Tatsache, die ich ändern sollte.
Wer sie bereits kennt, wird garantiert auch hier begeistert sein. Für alle anderen kann ich nur sagen: traut euch! Die Idee mag, oberflächlich gesehen, nicht neu sein, entwickelt sich aber völlig anders und bringt alles für ein Highlight mit.

Von mir gibt es viereinhalb von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.12.2025
Meissner, Regina

Society of Death. Von Rache verführt (eBook, ePUB)


gut

Schwermut

Cover & Klappentext
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Das Düstere und die Farbgebung entsprechen dem Inhalt. Mir gefällt es.
Den ausschlaggebenden Punkt, das Buch zu lesen, war die Autorin sowie der Klappentext.


Meinung
Aus der Sicht von Emery und Victoria wird man durch das Geschehen geführt. Wobei der Einstieg entspannt geschieht, weil ein gemächliches Tempo vorherrscht. Die Autorin war bestrebt, sich den Gegebenheiten und des Ausdrucks der damaligen Zeit anzupassen, was ihr auch gut gelungen ist.
Während Emery ein eher zurückhaltender junger Mann ist, der auch seine liebenswerte Art nicht verliert, als er ein Mitglied der Verbindung Skull & Bones wird und mit dem Auftrag betraut wird, den Stadtrat umzubringen, ist dessen Schwester Victoria eine überraschend starke Frau für die damalige Zeit. Sie interessiert sich für geistige Krankheiten, an der auch ihr Bruder litt. Das hat sie mit Emery gemeinsam.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, wobei ich mir diesbezüglich keine Sorgen gemacht habe, denn die Autorin ist für mich keine Unbekannte. Sie zeichnet sich durch einen abwechslungsreichen Schreibstil und ein auffallendes Word-Building aus, das den Leser durch die Handlung trägt. Er wäre herausragend gewesen, wenn sie das Tempo entsprechend der Szenen besser angepasst hätte. So blieb es eher langsam. Das lenkt zwar die Aufmerksamkeit auf die leisen Töne, bringt aber keinerlei Abwechslung mit und sorgt für einige Längen. Deshalb fiel es mir das ein oder andere Mal schwer, richtig dranzubleiben und mich in der Geschichte zu verlieren. Gleichzeitig blieb in meinen Augen ein Teil der möglichen Emotionen auf der Strecke. Mehr Gegensätze, stärkere Schlüsselszenen, hätten mich persönlich zusätzlich angesprochen.
Zudem konnte ich keine großartige Entwicklung der Protagonisten verzeichnen.

Trotz der guten Idee konnte mich die Story nicht so ganz überzeugen, was ich zum Teil den genannten Punkten zuschreibe und zum anderen des ungenutzten Potenzials. Da aber Geschmäcker verschieden sind, ist es durchaus möglich, dass andere Leser den Roman ganz anders wahrnehmen.


Fazit
Die Geschichte besticht durch einen tollen Schreibstil und vielschichtigen Hauptprotagonisten, die in der damaligen Zeit gefangen sind, aber dennoch nicht aufgeben. In dieser Hinsicht hat mir Victoria besonders gefallen. Ihre Durchsetzungsfähigkeit und ihr Mut überraschen.

Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.12.2025
Fast, Brooke

To Cage a Wild Bird (eBook, ePUB)


sehr gut

Überlebenswille


Cover & Klappentext
Das Buch wäre mir beinahe entgangen, weil ich aufgrund des Covers einen anderen Eindruck vom Inhalt des Buches hatte. Da half auch die Signalfarbe nicht. Allerdings muss ich zugeben, dass es zum Inhalt passt und mir durchaus gefällt.
Letztendlich waren es der Titel und der Klappentext, die meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt haben.


Meinung
In Dividium gibt es für jedes Verbrechen nur eine Strafe, lebenslange Haft. Ein beliebter Sport der Oberschicht besteht darin, ausgewählte Insassen zu jagen und zu töten.
Als Ravens Bruder verhaftet wird, simuliert sie einen Diebstahl, um ebenfalls nach Endlock zu kommen. Ihr Ziel: Jed befreien. Doch ist das alles andere als leicht, da sie als Kopfgeldjägerin viele der Insassen zu verantworten hat. Unerwartete Hilfe erhält sie von einem der Wärter, der schnell ihre Gefühle durcheinanderbringt. Dabei kann sie keine Ablenkung gebrauchen, ist ihr Leben in Endlock doch rund um die Uhr in Gefahr.

Aus der Sicht von Raven wird man durch das Geschehen geführt. Das macht es einfacher, sie zu verstehen. Das ist notwendig, denn sie ist ein komplexer Charakter. Aufgewachsen im unteren Sektor war sie schnell allein für ihren Bruder verantwortlich und hat sich deshalb als Kopfgeldjägerin verdingt. Eine Tätigkeit, die das Essen bezahlt, aber ihr ansonsten nur Verachtung entgegenbringt. Aus diesem Grund macht sie einen eher härteren Eindruck. Ihre wahren Gefühle versteckt sie hinter Sarkasmus.

Der Einstieg ist mir recht leichtgefallen, denn man wird sofort ins Geschehen geworfen. Und so ging es auch im Verlauf weiter.
Die Autorin hat ein überwiegend schnelles Tempo gewählt, um die spannenden Szenen zu befeuern. Das machte das Buch zu einem wahren Pageturner. Allerdings gab es auch sanftere Szenen, die andere Emotionen vermittelten.
Diese wurden besonders zwischen Raven, ihrem Bruder und anderen Insassen deutlich. Doch auch Vale, einer der Wärter, lässt ihre Maske fallen. Wobei ich hier nicht unbedingt von Enemies-to-Lovers sprechen würde. Ja, sie gehören unterschiedlichen Schichten an, aber die Zuneigung hat stets über die Abneigung gesiegt.

Der Schreibstil ist temporeich, geschmeidig und plastisch. Manchmal verlor sich die Autorin ein wenig in Erklärungen, sodass es zu einigen Längen kam, aber die sind zu vernachlässigen. Auch über die meiner Meinung nach etwas konstruierte erste Begegnung zwischen Raven und Vale lässt sich ignorieren, denn in Endlock geht es richtig zur Sache. Es ist nichts für zarte Gemüter.
Für den zusätzlichen Kick sorgen ein paar überraschende Wendungen, wobei ich sagen muss, dass hier Potenzial verschwendet wurde. Vieles war zu vorhersehbar, was nicht hätte sein müssen.

Der Band endet mit einem kleinen Cliffhanger, aber auch ohne wäre ich gespannt, wie es weitergeht.

Insgesamt ist dieses Buch eines meiner Lesehighlights. Nicht nur, weil es mir beinahe entgangen wäre. Es überzeugt schlichtweg. Nicht nur Raven und Vale konnten bei mir punkten. Es sind auch die anderen Charaktere, die keineswegs nur blass und farblos blieben. Es sind die Kleinigkeiten. Es ist der Überlebenswille, der in diesem Fall Ravens wahres Ich zum Vorschein bringt. Es ist die Freundschaft. Es ist die Zuneigung. Es ist die Hoffnung. Es ist der Mut.
Ja, die Charaktere straucheln, aber sie stehen immer wieder auf.


Fazit
Dieser dystopische Fantasy-Roman mit den Hunger-Games-Vibes ist pure Unterhaltung.
Für einen ersten Band überzeugt er durch seine Handlung. Man muss nicht lange darauf warten, bis etwas passiert, sondern wird sofort mitgerissen. Widerstand zwecklos.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.11.2025
Ross, Rebecca

Wild Reverence (eBook, ePUB)


gut

Atmosphärisch

Cover & Klappentext
Das Cover ist ein wahrer Blickfang. Die Nähe der beiden Hauptprotagonisten ist hier schon spürbar. Kurzum, ein Traum und passend zur Story gestaltet.

Der Klappentext war der ausschlaggebende Punkt, das Buch zu lesen.


Meinung
Das Buch ist das Prequel zu DIVINE RIVALS, deswegen bin ich das Risiko eingegangen, diesen Band zu lesen, obwohl ich die zuvor erschienene Dilogie nicht kenne. Jetzt, nach dieser Story, bin ich nicht sicher, ob ich mich damit auseinandersetzen werde.

Der Einstieg in das Geschehen gelang mir ohne Probleme. Das Tempo ist recht gemächlich, was sich durch das gesamte Buch zieht. Dadurch wirkt es atmosphärisch, was sich auch im Schreibstil widerspiegelt. Er ist außergewöhnlich und hat mir auf Anhieb gefallen. Vielleicht muss sich der ein oder andere erst daran gewöhnen. Die Autorin setzt auf eine Mischung aus altertümlich, durchsetzt mit einer Nuance Leichtigkeit. Das passt toll zum Inhalt.

Mathilda ist eine Besonderheit. Sie wächst sehr behütet auf, weil ihre Macht als Heroldin kaum nennenswert ist. Deshalb wird sie von Balde ausgebildet.
Der Kontakt zu anderen Gottheiten ist eher eingeschränkt. Es gibt nur wenige, denen sie vertrauen kann.
Von Alva, der Göttin der Träume und Albträume, erhält sie Träume von Sterblichen. Darunter auch Vincent. Seine Träume haben sie besonders angesprochen, besonders als sie plötzlich darin auftaucht, obwohl sie sich noch nie begegnet sind.

Dieses Buch beinhaltet viele Charaktere, die erst einmal zugeordnet werden müssen. Vielleicht war ich im Nachteil, eben weil ich DIVINE RIVALS nicht gelesen habe, aber trotzdem kam ich klar. Leider weisen nicht alle ein starke Präsenz auf, obwohl es meiner Meinung nach teilweise notwendig gewesen wäre. Das trifft besonders auf Vincent zu, der ein wenig unterging. Damit ist die Zuneigung zwischen den beiden für mich weniger glaubwürdig gewesen, weil mir die Tiefe gefehlt hat.
Schade, denn die Idee hat mich sofort überzeugt.

Wie schon erwähnt, ist das Tempo eher langsam. Das ist regulär kein Problem, wenn man auf leise Töne setzt. Damit können intensive Emotionen übertragen werden. Obwohl das zurückhaltende Tempo toll zu Mathilda passt, hätte der Geschichte mehr Varianz gutgetan. So hätte man die Spannung verstärken können. Stattdessen kam es zu einigen Längen.

Insgesamt konnte mich Wild Reverence nicht so recht begeistern, was mich erstaunt, denn normalerweise entspricht der Inhalt genau meinem Geschmack.


Fazit
Eine interessante Geschichte mit außergewöhnlichen Göttern und einer schicksalbehafteten Romanze, die schöne Momente aufweist.
Ich gehe davon aus, dass all jene, die DIVINE RIVALS mochten, auch hier glücklich werden, aber man muss es nicht unbedingt kennen, ist also ohne Vorkenntnis lesbar.

Von mir gibt es drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.11.2025
Doyle, Catherine

The Dagger and the Flame (eBook, ePUB)


sehr gut

Lightfire vs. Shade


Cover & Klappentext
Das Cover hat mich zwar auf das Buch aufmerksam gemacht, aber so richtig sagt es mir nicht zu, auch wenn die abgebildeten Komponenten zum Buch passen. Es ist eher ein Gefühl, was es vermittelt, das ich nicht ganz mit der Handlung in Zusammenhang bringe.
Dafür konnte der Klappentext bei mir punkten, obwohl in der Story weitaus mehr steckt, als er erkennen lässt.


Meinung
Das Buch ist in der personalen Erzählform geschrieben und wechselt zwischen den beiden Hauptprotagonisten Seraphine und Ransom. Um sie dreht sich das Geschehen, wobei der Fokus ein wenig mehr auf Sera liegt.
Der Einstieg gelingt recht leicht, weil die Autorin einen blumigen Schreibstil hat. Ihre Vergleiche transportieren Farben, die die düstere Stimmung, die im Verlauf oft vorherrscht, auflockert. Dabei bedient sie sich auch lebenslustigen Nebencharakteren. Das Word-Building hat mir sehr gefallen, weil es eine gewisse Leichtigkeit verleiht, sodass die schweren Emotionen einigermaßen erträglich waren. Außerdem passte das Tempo gut, sodass selten Längen entstanden.

Seraphine lebt mit ihrer Mutter in einer Talebene, wo sie Shade abfüllen. Mit diesem Pulver zementieren die beiden vorherrschenden, verfeindeten Gilden ihre Macht. Dagger und Cloaks. Während erstere ihr Leben mit Auftragsmorden verdingen, stehlen die Cloaks lediglich.
Als Seras Mutter ermordet wird, flieht sie zu den Cloaks und schwört Rache an dem Oberhaupt der Dagger. Daran kann auch Ransom nichts ändern, der auf sie angesetzt wurde, jedoch Gefallen an ihr findet.

Sera wirkte anfangs auf mich ein wenig naiv, zumindest was ihre Mutter betrifft. In ihren Augen war sie ein guter Mensch und unfehlbar. Das ist aber nachvollziehbar, sehen doch die meisten Kinder in ihren Eltern Helden. Zumindest bis zu einem gewissen Alter. Nach deren Tod ändert sich einiges, so auch Sera. Ihr Wunsch nach Rache treibt sie an, trotzdem verliert sie sich nicht darin, was mich beeindruckt hat. Ihre Werte behält sie bei, ebenso ihr angenehmes Wesen. Das heißt natürlich nicht, dass sie nicht einstecken und austeilen kann. Kurzum, mir war mir sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Bei Ransom herrscht das Verständnis vor. Man lernt ihn recht schnell kennen und erfährt, warum er bei den Dagger gelandet ist. Deswegen konnte ich persönlich darüber hinwegsehen, dass er als Assassine seinen Lebensunterhalt bestreitet.

Die Idee hat mir sehr gefallen, obwohl sie klassisch aufgebaut ist. Gut gegen böse. Schatten gegen Licht. Die Gegensätze herrschen vor. Das macht in meinen Augen eine unterhaltsame Geschichte aus. Doch es ist nicht immer alles schwarz oder weiß, was die Autorin auch nicht vergessen hat. Schon allein dafür verdient sie einen Stern.

Leider blieben andere Dinge etwas auf der Strecke. Überraschende Wendungen sind eher rar gesät, obwohl sie der Story gutgetan hätten. Des Weiteren wurden die Schlüsselszenen meiner Meinung nach nicht ausreichend ausgearbeitet. Dabei läuten sie unter anderem Wendungen ein, nehmen etwas das Tempo raus und verstärken Emotionen.

Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, wie es in Band zwei weitergeht.


Fazit
Ein unterhaltsamer erster Teil von Die Gilden von Fantome, in dem die Autorin mit interessanten Charakteren brilliert, die über sich hinauswachsen. Ihre Entwicklung war beispielhaft.
Während die Spannung beinahe permanent präsent war, gingen auch die zarten Gefühle zwischen den beiden Hauptprotagonisten nicht unter, die entsprechend der Handlung nur langsam erblühten. So wurde es umso glaubwürdiger.

Mich hat die Story überzeugt, weshalb ich vier von fünf Sternen gebe und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.11.2025
Safran, Annina

Bearbind Lyceum - Thilda (eBook, ePUB)


gut

Blutschande


Cover & Klappentext
Das Cover ist zu düster, um wirklich aufzufallen. Ja, die Darstellung und Farben passen gut zur Story, treffen aber nicht meinen Geschmack.
Dafür konnte der Klappentext bei mir punkten.


Meinung
Thilda wird gegen ihren Willen auf das Bearbind Lyceum geschickt, ein Internat, das ihre verhasste Stiefmutter einst besuchte. Anstatt dort willkommen geheißen zu werden, schlagen ihr nur Abneigung und Hass entgegen. Zudem erinnert der Ort an eine antiquierte Benimmschule, die sich zudem mit Hexerei beschäftigt. Und als wäre das alles nicht genug, offenbart sich Thilda ihr Schutzgeist, ein Dämon, der ihr schon seit Jahren hilfreich zur Seite steht.
Recht schnell erschließt sich Thilda, woher das ablehnende Verhalten aller Anwesenden kommt, doch ist sie wirklich so allein, wie sie zu sein glaubt?

Aus der Sicht von Thilda wird man durch das Geschehen geführt und findet sich auch recht schnell zurecht.
Der Anfang erinnert an Aschenputtel, was sich aber schnell verflüchtigt, als Thilda auf das Internat kommt, das stark überholt wirkt. Die Methoden dort sind teilweise brutal, sodass mein Mitleid mit Thilda überwog, obwohl ich Schwierigkeiten hatte, mit ihr warm zu werden. Mit ihren sechzehn Jahren ist sie ganz klar ein Teenager. Also ist es dem Autor beziehungsweise der Autorin überlassen, wie sie angelegt wird. Hier findet sich noch viel Naivität und Ängstlichkeit. Das ist nicht weiter schlimm, wenn ihre Veränderung, die unter diesen Umständen definitiv vonstattengeht, auch übertragen wird. Das ging bei mir etwas unter, wenn man bedenkt, wie wütend Thilda teilweise war. Und gerade in dem Alter regt sich vielleicht auch Trotz, ohne an die Konsequenzen zu denken.

Den Schreibstil würde ich als solide bezeichnen. Er ist recht einfach gehalten, aber durchaus flüssig. Nur neigt die Autorin zu einigen Ausschweifungen, was diverse Längen begünstigte. Dazu kommt das eher gemächliche Tempo, was sich durch die gesamte Story zog. Natürlich finden sich auch Höhepunkte, die aber schnell abgehandelt wurden. In meinen Augen zu schnell. Andernfalls hätte das Spannungslevel erhöht werden können.

Überzeugt haben mich ein paar Nebencharaktere, sogar beeindruckt. Deshalb konnte ich über ein paar Ungenauigkeiten hinwegsehen.

Das Ende wiederum war für mich etwas zu abrupt und unbefriedigend, wenn auch verständlich.


Fazit
Trotz der erwähnten Punkte, unterhält die Geschichte durchaus. Aufgrund der Einzel-Sichtweise verbindet man sich stärker mit der Hauptprotagonistin und versteht ihre Handlungsweise. Ab dem Zeitpunkt, als die übernatürlich Faktoren ins Spiel kamen, tauchte ich tiefer in die Geschichte ein und fieberte mit Thilda mit.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.11.2025
Fae, Layla

Devil's Deal / Jaga und der Teufel Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Ausgrenzung

Cover & Klappentext
Das Cover hat mich sofort für sich eingenommen. Es ist düster, unheilvoll und entspricht der Story.
Da ich von der Autorin noch nichts gelesen habe, war für mich letztendlich auch der Klappentext ausschlaggebend.


Meinung
Der Einstieg in das Geschehen ist recht geschmeidig. Besonders wegen Jagas Stimme, die der Story ihre Stimme leiht. Jaga wird in ihrem Dorf gemieden und ausgegrenzt. Die Ältesten lauern darauf, sie als Hexe zu entlarven. Aber allein im Wald, wo es unheilvolle Wesen gibt, will sie auch nicht leben. Trotz ihrer Ängste weiß Jaga, sich durchzusetzen. Sie lässt sich nichts gefallen, auch nicht von Woland, der sie für sich beanspruchen will.

Inspiriert von der slawischen Mythologie war ich anfangs etwas eingeschüchtert von den vielen Namen, deren Zuordnung nicht immer einfach war. Manchmal wurde es erklärt, manchmal war der Sinn ersichtlich, aber manchmal wurde es erst im Verlauf erklärt. Ich muss zugeben, dass ich unmittelbar nach dem Einstieg meine Schwierigkeiten mit der Geschichte hatte. Einiges wirkte auf mich etwas schräg und seltsam. Erst als ich richtig in der Handlung war, habe ich Gefallen an dem außergewöhnlichen Plot gefunden. Man muss sich wirklich darauf einlassen.

Der Schreibstil ist für mich ein deutlicher Kritikpunkt. Er ist recht einfach gehalten, was mich nicht stört, aber es gab einige Stolpersteine und ungünstige Formulierungen, weshalb ich immer wieder herausgerissen wurde. Allerdings lässt sich bei Übersetzungen selten sagen, wo genau etwas schiefgelaufen ist. Trotzdem ist der Schreibstil für mich ein wichtiger Punkt, der dafür sorgt, ob eine Geschichte punktet oder nicht. Hier mache ich aufgrund der Übersetzung Abstriche.

Mich hat Jaga sehr beeindruckt. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, weshalb die schrecklichen Dinge, die sie durchleiden musste, mich alles andere als kaltgelassen haben. Das war auch gerade zu Beginn der Grund, warum ich drangeblieben bin.
Woland, als Gegenpart, ist teils Mysterium, teils durchschaubar. Ihn erregt die Jagd und er will Jaga unbedingt für sich. Doch sie weigert sich. Wie oft sie ihn abgewiesen hat, kann ich gar nicht zählen. Das mag vielleicht eintönig wirken, doch dem war nicht so. Erst zum Ende wurde er zugänglicher, genau genommen sogar etwas weich. Es ist schwer, einzuschätzen, wie es zwischen den beiden im Folgeband weitergehen soll, denn zum Schluss ist die Situation nur noch verfahren.

Da dieser Teil erst der Einstieg war, kann ich darüber hinwegsehen, dass eine gewisse Tiefe fehlt. Ich gehe davon aus, dass sich die Entwicklung in den nächsten beiden Bänden noch steigern wird.


Fazit
Eine zugebenermaßen ungewöhnliche Geschichte, die den einen oder anderen vielleicht von sich überzeugen muss. Sie ist kein Selbstläufer. Aber wenn man sich darauf einlässt, vermag sie zu unterhalten und einen mitzuziehen.

Ich vergebe wegen der Entwicklung drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.